"Menschenrecht auf Abtreibung"

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 02:10
Ich spreche jeglicher Religion ab, über die notwendige Kompetenz zu verfügen, darüber entscheiden zu können.
Und wem würdest Du diese Kompetenz zusprechen wollen?
Mit welcher Begründung?

Benutzeravatar
offertorium
Beiträge: 763
Registriert: Freitag 7. August 2015, 10:48

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von offertorium »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 02:10
Menschliches Leben muss auch m.M.n. geschützt werden. Aber wann beginnt menschliches Leben? Ich spreche jeglicher Religion ab, über die notwendige Kompetenz zu verfügen, darüber entscheiden zu können
Wer sollte denn generell entscheiden, ab wann ein Leben Leben ist ist und ab wann es zu Ende ist?
Dürfen die Eltern auch entscheiden, ab wann das Leben ein Kindes nicht mehr lebenswert ist? Oder die Kinder, ab wann die Eltern ableben dürfen/sollen?
Zeugung, Leben, Sterben... sind einfach natürliche Prozesse, die in einem Einklang und in einer Kontinuität stehen. Hier einen künstlichen Bruch zu setzen, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt (die schon genannte medizinische oder strafrechtliche Indikation), ist nicht akzeptabel.
In der Geschichte der Menschheit gab es viele Versuche, selbst zu entscheiden, was Leben ist und was nicht, die waren alle wenig vorbildlich.
Nun, sie darf ebenso wie Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände für ihre Thesen werben, auch wenn mir das nicht gefällt. Aber zum Glück stoßen ihre Vorstellungen HEUTE, vor allem was den von der RKK generell geächteten Sex betrifft, lediglich auf geringe positive Resonanz der wahlberechtigten Bürger und das auch auch in vom Katholizismus dominierten westeuropäischen Staaten. Und das ist gut so - imho.
Und das findest Du deshalb so toll, weil sich die Menschheit gerade moralisch im Umgang mit ihrer Sexualität so verantwortungsvoll entwickelt? Die Art und Weise, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen, ist eigentlich DAS Argument für die Kirchen. Man sieht offensichtlich, dass ohne Kirche als moralische Instanz das ganze nur bedingt funktioniert.

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Petrus »

offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Die Art und Weise, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen, ist eigentlich DAS Argument für die Kirchen. Man sieht offensichtlich, dass ohne Kirche als moralische Instanz das ganze nur bedingt funktioniert.
nun,

um auf das Thema des threads zurückzukommen:

ich bin nicht der Meinung, dass es ein Menschenrecht auf Abtreibung gäbe.

dass das innerhalb Deutschlands unter gewissen Voraussetzungen straffrei gestellt wird, finde ich gut.

gern freue ich mich darauf, von Dir, offertorium, zu erfahren, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen.

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 12:52
dass das innerhalb Deutschlands unter gewissen Voraussetzungen straffrei gestellt wird, finde ich gut.
Dieses Goutieren widerspricht der kirchlichen Lehre! :daumen-runter:
Petrus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 12:52
gern freue ich mich darauf, von Dir, offertorium, zu erfahren, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen.
Frag doch einfach in Deinem Bekanntenkreis herum! :kussmund:

Das könnte Dich schlauer machen, wenn Du ehrliche Antworten erhältst ...................

Ein Schlaglicht auf die aktuelle Sexualmoral wirft zum Beispiel dieser Bericht der FAZ:
Sex mochte sie schon immer

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Wer sollte denn generell entscheiden, ab wann ein Leben Leben ist ist und ab wann es zu Ende ist?
Dürfen die Eltern auch entscheiden, ab wann das Leben ein Kindes nicht mehr lebenswert ist? Oder die Kinder, ab wann die Eltern ableben dürfen/sollen?
Zeugung, Leben, Sterben... sind einfach natürliche Prozesse, die in einem Einklang und in einer Kontinuität stehen. Hier einen künstlichen Bruch zu setzen, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt (die schon genannte medizinische oder strafrechtliche Indikation), ist nicht akzeptabel.
In der Geschichte der Menschheit gab es viele Versuche, selbst zu entscheiden, was Leben ist und was nicht, die waren alle wenig vorbildlich.
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden. Auch sollte die Praxis berücksichtigt werden, die, solange in D der § 218 galt, zur Flucht vieler Schwangerer zur Behandlung durch wenig kompetente Helfer in dunklen Hinterzimmern oder in aufgeschlossenere Nachbarländer führte.

Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann. Die in D beschlossene Fristenlösung begrüße ich, wenn ich auch die Beratungspflicht ablehne.
offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Und das findest Du deshalb so toll, weil sich die Menschheit gerade moralisch im Umgang mit ihrer Sexualität so verantwortungsvoll entwickelt? Die Art und Weise, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen, ist eigentlich DAS Argument für die Kirchen. Man sieht offensichtlich, dass ohne Kirche als moralische Instanz das ganze nur bedingt funktioniert.
Also die Jugend hat recht, wenn sie die katholische Sexualmoral über Bord wirft. Ich bin froh, dass die Ergebnisse der sexuellen Revolution der 68`er auch im geltenden dt. Recht berücksichtigt wurden. Durch geltendes Recht werden fromme Katholiken schließlich nicht gezwungen, entgegen der m.M.n. vollkommen verqueren und auch scheinheiligen Moral ihrer Kirche zu leben. Warum sollten die, die sich um diese Moral nicht scheren, gezwungen werden, diese Moral zu leben?

Hanspeter

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Hanspeter »

Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützenswert ist.

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:39
Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützenswert ist.
Damit wird also die Frage nach dem lebensunwerten Leben gestellt? :detektiv:

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Warum sollten die, die sich um diese Moral nicht scheren, gezwungen werden, diese Moral zu leben?
[sarkasmus]Schmeißt die Moral auf den Misthaufen der Geschichte, es lebe die Permissivität![/sarkasmus]

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Wer sollte denn generell entscheiden, ab wann ein Leben Leben ist ist und ab wann es zu Ende ist?
Dürfen die Eltern auch entscheiden, ab wann das Leben ein Kindes nicht mehr lebenswert ist? Oder die Kinder, ab wann die Eltern ableben dürfen/sollen?
Zeugung, Leben, Sterben... sind einfach natürliche Prozesse, die in einem Einklang und in einer Kontinuität stehen. Hier einen künstlichen Bruch zu setzen, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt (die schon genannte medizinische oder strafrechtliche Indikation), ist nicht akzeptabel.
In der Geschichte der Menschheit gab es viele Versuche, selbst zu entscheiden, was Leben ist und was nicht, die waren alle wenig vorbildlich.
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden. Auch sollte die Praxis berücksichtigt werden, die, solange in D der § 218 galt, zur Flucht vieler Schwangerer zur Behandlung durch wenig kompetente Helfer in dunklen Hinterzimmern oder in aufgeschlossenere Nachbarländer führte.

Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann. Die in D beschlossene Fristenlösung begrüße ich, wenn ich auch die Beratungspflicht ablehne.
offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Und das findest Du deshalb so toll, weil sich die Menschheit gerade moralisch im Umgang mit ihrer Sexualität so verantwortungsvoll entwickelt? Die Art und Weise, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen, ist eigentlich DAS Argument für die Kirchen. Man sieht offensichtlich, dass ohne Kirche als moralische Instanz das ganze nur bedingt funktioniert.
Also die Jugend hat recht, wenn sie die katholische Sexualmoral über Bord wirft. Ich bin froh, dass die Ergebnisse der sexuellen Revolution der 68`er auch im geltenden dt. Recht berücksichtigt wurden. Durch geltendes Recht werden fromme Katholiken schließlich nicht gezwungen, entgegen der m.M.n. vollkommen verqueren und auch scheinheiligen Moral ihrer Kirche zu leben. Warum sollten die, die sich um diese Moral nicht scheren, gezwungen werden, diese Moral zu leben?
Interessant an dieser Einlassung ist, daß auf eine rein subjektivistische Ebene abgestellt wird! :hmm:

Die Moral wird der persönlichen Meinung unterworfen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein sollte, daß Moral eben nicht im Subjektivistischen gegründet ist, sondern eben - quasi diametral entgegengesetzt - im Allgemeinverbindlichen!
Wenn man gewillt ist, keine allgemein verbindlichen Normen mehr anzuerkennen, dann darf man redlicherweise auch nicht mehr von »Moral« sprechen, sondern von einem "Recht des Stärkeren" oder Ähnlichem ............

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Juergen »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:39
Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützens­wert ist.
Ich sehe diese Frage nicht als Frage.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 19:01
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:39
Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützens­wert ist.
Ich sehe diese Frage nicht als Frage.
:daumen-rauf:

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Siard »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:39
Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützens­wert ist.
Und dann stellt sich auch die Frage, bis wann es schützenswert ist.
An der Straffreiheit für Spätabtreibungen (vulgo Euthanasie) und deren Akzeptanz wird ja EU-weit eifrig gearbeitet.
(Liebermann-Zitat hier einsetzen)

Hanspeter

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Hanspeter »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 19:01
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:39
Menschliches individuelles Leben beginnt mit der Verschmelzung der Samen- mit der Eizelle. Das ist naturwissenschaftlicher Standard. Eine andere Frage ist die, ab wann es schützens­wert ist.
Ich sehe diese Frage nicht als Frage.
Diese Frage wird aber trotzdem von der Bevölkerungsmehrheit gestellt und anders beantwortet, als es die Kirche tut.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Juergen »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:17
Diese Frage wird aber trotzdem von der Bevölkerungsmehrheit ge­stellt und an­ders be­ant­wor­tet, als es die Kirche tut.
Ja und?
Da ist dann klar festzuhalten, daß in diesem Falle die Bevölkerungsmehrheit irrt.
Zuletzt geändert von Juergen am Mittwoch 27. Juni 2018, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Siard »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:17
Diese Frage wird aber trotzdem von der Bevölkerungsmehrheit gestellt und anders beantwortet, als es die Kirche tut.
Die Frage wird von der Bevölkerungsmehrheit weder gestellt, noch beantwort.

Hanspeter

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Hanspeter »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:20
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:17
Diese Frage wird aber trotzdem von der Bevölkerungsmehrheit gestellt und anders beantwortet, als es die Kirche tut.
Die Frage wird von der Bevölkerungsmehrheit weder gestellt, noch beantwort.
Mein Eindruck ist der, daß die Bevölkerungsmehrheit das so genannte Selbstbestimmungsrecht der Frau höher bewertet als das ungeborene Leben. Aber ich lasse mich gerne eines anderen belehren.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Siard »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:39
Mein Eindruck ist der, daß die Bevölkerungsmehrheit das so genannte Selbstbestimmungsrecht der Frau höher bewertet als das ungeborene Leben. Aber ich lasse mich gerne eines anderen belehren.
Eben, die (angenommene) Bevölkerungsmehrheit macht sich keine Gedanken über das Lebensrecht des Kindes.
Und schon gar nicht über einen Zeitpunkt.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Torsten »

"Selbstbestimmungsrecht der Frau"

(Eines meiner Unlieblingsthemen)

Frau, wen oder was erwartest du, der dir dieses Recht gewährt? Vater Staat? Der ist so unzuverlässig, in vielerlei Hinsicht. Die Selbstbestimmung würde ich von dem nicht abhängig machen wollen.

Die Selbstbestimmung ist eine Pflichtübung in Sachen Enthaltsamkeit und Bewahrung. (Für bessere Liebe und besseren Sex ..)

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 18:59
Interessant an dieser Einlassung ist, daß auf eine rein subjektivistische Ebene abgestellt wird! :hmm:

Die Moral wird der persönlichen Meinung unterworfen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein sollte, daß Moral eben nicht im Subjektivistischen gegründet ist, sondern eben - quasi diametral entgegengesetzt - im Allgemeinverbindlichen!
Wenn man gewillt ist, keine allgemein verbindlichen Normen mehr anzuerkennen, dann darf man redlicherweise auch nicht mehr von »Moral« sprechen, sondern von einem "Recht des Stärkeren" oder Ähnlichem ............
Für mich gilt nicht die zwischen dem 5. Jh vuZ und dem 1. Jh nuZ kreierte Moral bzw. deren Weiterentwicklung durch die RKK mit teilweise geradezu absurden Vorstellungen (z.B. kath. Widerstand gegen Homo-Ehe oder gar die geradezu absurde Enzyklika humanae vitae) sondern die aus der Vernunft heraus kreierte Moral oder mit welchem Wort Du auch immer immer "Moral" ersetzen magst. Im Übrigen gilt danach nicht das "Recht des Stärkeren" sondern das Recht auf eigene Selbstbestimmung [Punkt]

Raphael

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Raphael »

Gracchus hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 02:53
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 18:59
Interessant an dieser Einlassung ist, daß auf eine rein subjektivistische Ebene abgestellt wird! :hmm:

Die Moral wird der persönlichen Meinung unterworfen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein sollte, daß Moral eben nicht im Subjektivistischen gegründet ist, sondern eben - quasi diametral entgegengesetzt - im Allgemeinverbindlichen!
Wenn man gewillt ist, keine allgemein verbindlichen Normen mehr anzuerkennen, dann darf man redlicherweise auch nicht mehr von »Moral« sprechen, sondern von einem "Recht des Stärkeren" oder Ähnlichem ............
Für mich gilt nicht die zwischen dem 5. Jh vuZ und dem 1. Jh nuZ kreierte Moral bzw. deren Weiterentwicklung durch die RKK mit teilweise geradezu absurden Vorstellungen (z.B. kath. Widerstand gegen Homo-Ehe oder gar die geradezu absurde Enzyklika humanae vitae) sondern die aus der Vernunft heraus kreierte Moral oder mit welchem Wort Du auch immer immer "Moral" ersetzen magst.
Nun, wenn Du die Vernunft an erste Stelle setzt, dann wirst Du ja auch sicherlich meine bereits weiter oben an Dich gerichteten Fragen beantworten können:
Gracchus hat geschrieben:Ich spreche jeglicher Religion ab, über die notwendige Kompetenz zu verfügen, darüber entscheiden zu können.
Und wem würdest Du diese Kompetenz zusprechen wollen?
Mit welcher Begründung?

Wohlgemerkt: Es geht um die Begründung von Moral anhand von vernünftigen Kriterien .............
Gracchus hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 02:53
Im Übrigen gilt danach nicht das "Recht des Stärkeren" sondern das Recht auf eigene Selbstbestimmung [Punkt]
Der Satz suggeriert einen Gegensatz zwischen dem "Recht des Stärkeren" und einem "Recht auf eigene Selbstbestimmung". Dies ist in der Realität allerdings nicht der Fall.
Vielmehr zeigt sich, daß eine Frau, die an sich eine Abtreibung vornehmen läßt, exakt das "Recht des Stärkeren" durchsetzt und dies lediglich mit dem Terminus "Recht auf eigene Selbstbestimmung" euphemisiert.

Eine juristische Betrachtung der Sachlage fördert zu Tage, daß es neben dem "Recht auf eigene Selbstbestimmung" für die schwangere Frau auch noch ein Recht auf Leben des ungeborenen Kindes gibt. Dieses Recht auf Leben ist ein Recht des Schwächeren. Aber den Schwächeren zu schützen, ist die prinzipielle Begründung des Rechts in einer Gesellschaft, wie es die westlichen Zivilisationen gerne sein möchten.

Wo kommt in Deiner Befürwortung der Abtreibung das Recht des Schwächeren vor? :detektiv:

Hanspeter

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Hanspeter »

Gracchus hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 02:53
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 18:59
Interessant an dieser Einlassung ist, daß auf eine rein subjektivistische Ebene abgestellt wird! :hmm:

Die Moral wird der persönlichen Meinung unterworfen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein sollte, daß Moral eben nicht im Subjektivistischen gegründet ist, sondern eben - quasi diametral entgegengesetzt - im Allgemeinverbindlichen!
Wenn man gewillt ist, keine allgemein verbindlichen Normen mehr anzuerkennen, dann darf man redlicherweise auch nicht mehr von »Moral« sprechen, sondern von einem "Recht des Stärkeren" oder Ähnlichem ............
Für mich gilt nicht die zwischen dem 5. Jh vuZ und dem 1. Jh nuZ kreierte Moral bzw. deren Weiterentwicklung durch die RKK mit teilweise geradezu absurden Vorstellungen (z.B. kath. Widerstand gegen Homo-Ehe oder gar die geradezu absurde Enzyklika humanae vitae) sondern die aus der Vernunft heraus kreierte Moral oder mit welchem Wort Du auch immer immer "Moral" ersetzen magst. Im Übrigen gilt danach nicht das "Recht des Stärkeren" sondern das Recht auf eigene Selbstbestimmung [Punkt]
Im Falle einer Abtreibung wird aber über das Leben des ungeborenen Kindes fremdbestimmt.

CIC_Fan

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von CIC_Fan »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 18:59
Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Wer sollte denn generell entscheiden, ab wann ein Leben Leben ist ist und ab wann es zu Ende ist?
Dürfen die Eltern auch entscheiden, ab wann das Leben ein Kindes nicht mehr lebenswert ist? Oder die Kinder, ab wann die Eltern ableben dürfen/sollen?
Zeugung, Leben, Sterben... sind einfach natürliche Prozesse, die in einem Einklang und in einer Kontinuität stehen. Hier einen künstlichen Bruch zu setzen, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt (die schon genannte medizinische oder strafrechtliche Indikation), ist nicht akzeptabel.
In der Geschichte der Menschheit gab es viele Versuche, selbst zu entscheiden, was Leben ist und was nicht, die waren alle wenig vorbildlich.
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden. Auch sollte die Praxis berücksichtigt werden, die, solange in D der § 218 galt, zur Flucht vieler Schwangerer zur Behandlung durch wenig kompetente Helfer in dunklen Hinterzimmern oder in aufgeschlossenere Nachbarländer führte.

Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann. Die in D beschlossene Fristenlösung begrüße ich, wenn ich auch die Beratungspflicht ablehne.
offertorium hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 08:01
Und das findest Du deshalb so toll, weil sich die Menschheit gerade moralisch im Umgang mit ihrer Sexualität so verantwortungsvoll entwickelt? Die Art und Weise, wie gerade jüngere Menschen heute mit Sexualität umgehen, ist eigentlich DAS Argument für die Kirchen. Man sieht offensichtlich, dass ohne Kirche als moralische Instanz das ganze nur bedingt funktioniert.
Also die Jugend hat recht, wenn sie die katholische Sexualmoral über Bord wirft. Ich bin froh, dass die Ergebnisse der sexuellen Revolution der 68`er auch im geltenden dt. Recht berücksichtigt wurden. Durch geltendes Recht werden fromme Katholiken schließlich nicht gezwungen, entgegen der m.M.n. vollkommen verqueren und auch scheinheiligen Moral ihrer Kirche zu leben. Warum sollten die, die sich um diese Moral nicht scheren, gezwungen werden, diese Moral zu leben?
Interessant an dieser Einlassung ist, daß auf eine rein subjektivistische Ebene abgestellt wird! :hmm:

Die Moral wird der persönlichen Meinung unterworfen, obwohl eigentlich allgemein bekannt sein sollte, daß Moral eben nicht im Subjektivistischen gegründet ist, sondern eben - quasi diametral entgegengesetzt - im Allgemeinverbindlichen!
Wenn man gewillt ist, keine allgemein verbindlichen Normen mehr anzuerkennen, dann darf man redlicherweise auch nicht mehr von »Moral« sprechen, sondern von einem "Recht des Stärkeren" oder Ähnlichem ............
die Praxis zeigt das verbindliche Moral ändern kann das heißt nicht daß es in der Gesellschaft Normen gibt
grade bei der Sexuallität ist klar daß nur die Norm gelten kann
einvernehmlichkeit und das Menschen kein Schaden entsteht (besonders jenen die aufgrund verschiedener Situationen nicht einschätzen Kindern psychisch Kranke Geistig behinderte)
es steht natürlich jedem <frei sich noch anderen Regeln zu unterwerfen religiösen oder anderen

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von HeGe »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden.
Vielen Dank, dass du zeigst, wes Geistes Kind du bist. :kotz:
Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann. Die in D beschlossene Fristenlösung begrüße ich, wenn ich auch die Beratungspflicht ablehne.
Ist jemand, der sich bspw. aufgrund einer Behinderung nicht selber versorgen und ernähren kann, dann auch kein menschliches Leben?

Wie begründest du mit dieser Ansicht des Weiteren eine (sogar verschärfte) Bestrafung für jemanden, der einen Fötus gegen den Willen der Mutter tötet? Nehmen wir an, dass es eine Möglichkeit gibt, einen Fötus zu töten, ohne Gesundheit oder Körper der Mutter hierbei in Gefahr zu bringen. Das müsste ja dann deiner Ansicht nach straflos bleiben, da nichts Schützenswertes verletzt wurde.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Sascha B.
Beiträge: 2444
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 20:25
Wohnort: Bayern

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Sascha B. »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 11:29
Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden.
Vielen Dank, dass du zeigst, wes Geistes Kind du bist. :kotz:
Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann. Die in D beschlossene Fristenlösung begrüße ich, wenn ich auch die Beratungspflicht ablehne.
Ist jemand, der sich bspw. aufgrund einer Behinderung nicht selber versorgen und ernähren kann, dann auch kein menschliches Leben?

Wie begründest du mit dieser Ansicht des Weiteren eine (sogar verschärfte) Bestrafung für jemanden, der einen Fötus gegen den Willen der Mutter tötet? Nehmen wir an, dass es eine Möglichkeit gibt, einen Fötus zu töten, ohne Gesundheit oder Körper der Mutter hierbei in Gefahr zu bringen. Das müsste ja dann deiner Ansicht nach straflos bleiben, da nichts Schützenswertes verletzt wurde.
§ 303 StGB, Sachbeschädigung, denn der Fötus befand sich im Besitz der Frau? Wobei das nur aus Gracchus sicht passen würde, für den Föten keine Menschen sind sondern scheinbar Gegenstände.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Benutzeravatar
offertorium
Beiträge: 763
Registriert: Freitag 7. August 2015, 10:48

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von offertorium »

Gracchus hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 02:53
Im Übrigen gilt danach nicht das "Recht des Stärkeren" sondern das Recht auf eigene Selbstbestimmung [Punkt]
Moral dient gerade dazu, die Schwächeren, die sich vielleicht nicht so einfach "selbst bestimmen" können, zu schützen. Andernfalls wird das vermeintliche Recht auf Selbstbestimmung, genau wie das Konzept des freien Willens, gerne von den Menschen missbraucht, die in einer stärkeren Position sind und diese gerne durchsetzen möchten. Es ist eben einfach, sich selbst gegenüber einem schwachen Glied in der Gesellschaft durchzusetzen und ihm den eigenen Willen aufzudrücken, wenn man sich auf dessen Selbstbestimmung und freien Willen beruft. Kannst Du tausendfach in der Gesellschaft beobachten. Bei dem Thema Abtreibung ist es genauso: es geht darum, die Selbstbestimmung des Kindes durch eine entsprechende Moral abzusichern. Die Selbstbestimmung der Schwangeren über ihren Körper hatte sie bereits bei der Zeugung. Komischerweise will man beim Sex von seiner Selbstbestimmung nichts hören, an die erinnert man sich erst, wenn es um das Vermeiden von Konsequenzen geht.

Benutzeravatar
offertorium
Beiträge: 763
Registriert: Freitag 7. August 2015, 10:48

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von offertorium »

Gracchus hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 17:23
Jedenfalls müssen wir uns heute nicht Vorstellungen unterwerfen, die vor 2000 und teilweise mehr (AT) Jahren in einer Europa-fremden Kultur kreiert wurden.
Du würdest Dich wundern, wie ähnlich die moralischen Auffassungen der indo-europäischen, spirituellen Traditionen ist. Gerade die monotheistischen, vedischen Auffassungen sind, wie alle traditionellen Spiritualitäten, sehr nah an der katholischen Position.
Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, dass menschliches Leben erst dann beginnt, wenn der Fötus soweit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibs leben kann.


Was bringt dieser Subjektivismus? Naturwissenschaftlich betrachtet beginnt das menschliche Leben mit dem Verschmelzen der Zellkerne von Ei und Samen. Selbst unter Rückgriff auf den wissenschaftlichen Standpunkt ist Deine Privatdefinition nicht haltbar.
Im übrigen schließt sich an Deine Aussage folgende Frage an: wenn Leben erst beginnt, wenn der Mensch so weit entwickelt ist, dass er auch außerhalb des Mutterleibes leben könnte, endet dann menschlichen Leben folgerichtig bereits, wenn jemand nicht mehr eigenständig leben kann?
Also die Jugend hat recht, wenn sie die katholische Sexualmoral über Bord wirft.


Die Jugend hat die katholische Sexualmoral nicht über Board geworfen. Sie hatte sie sich nie zueigen gemacht und sich mit ihr näher befasst. Jugendliche, die sich näher mit ihr befassen - oder mit einer anderen zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommenden Spiritualität - befinden sie meistens als richtig.
Falsch finden die Leute Moral meistens dann, wenn sie sich nicht für den Schutz der Schwächeren in einer Gesellschaft abfinden können.
Warum sollten die, die sich um diese Moral nicht scheren, gezwungen werden, diese Moral zu leben?
Offensichtlich hast Du nicht darüber reflektiert, welche Menschen sich um Moral nicht kümmern.
Es sind immer Menschen in privilegierter Situation. Die finden Moral hinderlich, weil sie diejenigen unter ihren Schutz stellt, die sie sonst problemlos (in verschiedener Weise) ausbeuten können.
Moral muss mir nicht in allen Fragen gefallen, aber unter der Einsicht, das Moral eine notwendige Schutzfunktion darstellt (die man, sofern sie nicht ausreicht, entsprechend strafrechtlich ausbauen sollte), sollte der Vernunft ihre Notwendigkeit zugänglich sein.

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

Torsten hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 23:55
Die Selbstbestimmung ist eine Pflichtübung in Sachen Enthaltsamkeit und Bewahrung. (Für bessere Liebe und besseren Sex ..)
So sähe es die RKK gern. Nur ist diese Sicht fern jeglicher Realität.

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:19
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 27. Juni 2018, 22:17
Diese Frage wird aber trotzdem von der Bevölkerungsmehrheit ge­stellt und an­ders be­ant­wor­tet, als es die Kirche tut.
Ja und?
Da ist dann klar festzuhalten, daß in diesem Falle die Bevölkerungsmehrheit irrt.
Auch dank der Aufklärung herrscht heute die Bevölkerungsmehrheit. Und das ist prima. Sonst würden heute vielleicht noch sog. Ketzer vom Inquisitionsgericht gefoltert und Hexen verbrannt. :)

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

offertorium hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 11:49
Moral dient gerade dazu, die Schwächeren, die sich vielleicht nicht so einfach "selbst bestimmen" können, zu schützen. Andernfalls wird das vermeintliche Recht auf Selbstbestimmung, genau wie das Konzept des freien Willens, gerne von den Menschen missbraucht, die in einer stärkeren Position sind und diese gerne durchsetzen möchten.
Wozu die Verbindlichkeit religiöser Moral via geltendes Recht führt bzw. führte, können wir, das Christentum und da besonders die RKK betreffend, den Geschichtsbüchern und den Islam betreffend der Gegenwart entnehmen.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Siard »

Gracchus hat geschrieben:
Samstag 30. Juni 2018, 18:18
Auch dank der Aufklärung herrscht heute die Bevölkerungsmehrheit. Und das ist prima. Sonst würden heute vielleicht noch sog. Ketzer vom Inquisitionsgericht gefoltert und Hexen verbrannt. :)
:patsch: :ikb_frusty:

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Torsten »

Das Recht auf Abtreibung beinhaltet keine Selbstbestimmung der Frau, sondern eine Vormundschaft, die auf dem Fehlen von Eigenverantwortung beruht.
offertorium hat geschrieben:Komischerweise will man beim Sex von seiner Selbstbestimmung nichts hören, an die erinnert man sich erst, wenn es um das Vermeiden von Konsequenzen geht.
Wie ich schrieb: Mit dem Staat ist es so eine Sache. Und der Staat bezieht seine Legitimation letztlich - nicht aus Gott - sondern aus der allgemeinen Abgabe der Verantwortung, was schon in Artikel 1 unseres GG deutlich wird, wo geschrieben steht, dass die Achtung und der Schutz der Unantastbarkeit der menschlichen Würde die Aufgabe seiner Gewalt ist.

Das Recht auf Abtreibung beinhaltet also keine Selbstbestimmung, sondern es wird von der Gewalt des Staates bestimmt. In der von mir aus Bevölkerungsmehrheiten herrschen, die sich fortschrittlich wähnen, aber von Selbstbestimmung darf und kann man nicht reden.

Gracchus
Beiträge: 89
Registriert: Montag 28. Mai 2018, 14:03

Re: "Menschenrecht auf Abtreibung"

Beitrag von Gracchus »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juni 2018, 11:29
Vielen Dank, dass du zeigst, wes Geistes Kind du bist. :kotz:
Ooch, nix zu danken. Tat ich ja gern. :breitgrins:

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema