Ja sicher. Er steht nach den von ihm zelebrierten Messen an der Kirchentür und verabschiedet jeden mit Handschlag – jedenfalls war es so, solange Händegeben nicht mit Virenverteilen gleichgesetzt wurde.
Und der "Junge Herr" ist Dompastor Dr. Niels Petrat. Er wurde 2008 zum Priester geweiht und war dann bis 2011 Vikar in Hüsten. Danach wurde er Studierendenpfarrer in Paderborn und hat in der Zeit erst ein Lizentiat in Kirchenrecht erworben und danach begonnen zu promovieren. 2016 wurde er Domvikar und nach Fertigstellung seiner Dissertation dann 2017 Dompastor. Normales Gemeindeleben hat er selbst also nur von 2008-2011 kennengelernt, danach war er „nur noch“ in der Sonderseelsorge (Hochschulgemeinde, Dom) tätig.
Da stelle ich doch auch mal eine Frage in den Raum.
Was kann mir jemand vom Leben erzählen, der vom Leben kaum etwas mitbekommen hat?
Ja sicher. Er steht nach den von ihm zelebrierten Messen an der Kirchentür und verabschiedet jeden mit Handschlag – jedenfalls war es so, solange Händegeben nicht mit Virenverteilen gleichgesetzt wurde.
fürchterlich dummes Händeschütteln wie im Film "Luther".
Den Film sehe ich mit meinen 8-Klässlern einmal im Jahr (wegen gelungenen Szenen zum Wormser Konzil und zu den Reichsfürsten und Kardinal Cajetan) und ich sage ihnen regelmäßig: Glaubt das bloß nicht, das (Händeschütteln und Herumlaufen im Kirchenschiff während der Predigt) ist amerikanischer Quatsch aus den letzten 40 Jahren.
Ein ordentlicher, diskreter Priester begibt sich frühestens 10min, besser 15-20min nach der Messe an die Kirchentür und lässt denen, die keine Lust zum Smalltalk haben, die Chance, unerkannt zu entkommen.
was war denn das Thema der Dissertation von H. H. Dompastor? Du wirst das sicher herausfinden, so wie ich Dich kenne
danke Dir auch, für die zweite Folge.
ich warte zu.
Dennoch. wenn das wirklich(!) so weitergeht, würde ich mich vielleicht irgendwann doch verpflichtet fühlen, den Hans-Josef mal anzurufen und ihn zu fragen: Mensch - was tust Du Dir da an?
was war denn das Thema der Dissertation von H. H. Dompastor? Du wirst das sicher herausfinden, so wie ich Dich kenne
danke Dir auch, für die zweite Folge.
ich warte zu.
Dennoch. wenn das wirklich(!) so weitergeht, würde ich mich vielleicht irgendwann doch verpflichtet fühlen, den Hans-Josef mal anzurufen und ihn zu fragen: Mensch - was tust Du Dir da an?
Hl. Liborius -
bitte für uns.
(und das meine ich ernst.)
Da in Deutschland Dissertationen veröffentlicht werden müssen, ist das tatsächlich innert weniger Minuten mit einer Suchmaschine zu lösen (ich benutze MetaGer).
Petrat, Nils: Wer gehört wirklich zur katholischen Kirche? Kirchenzugehörigkeit zwischen Kanonistik und Dogmatik (Paderborner Theologische Studien 57), Paderborn 2018.
War in diesem Fall vllt. etwas einfacher als sonst, denn sie taucht in einer Handreichung der Theologischen Fakultät Paderborn zur korrekten Zitation in wissenschaftlichen Arbeiten auf.
War in diesem Fall vllt. etwas einfacher als sonst, denn sie taucht in einer Handreichung der Theologischen Fakultät Paderborn zur korrekten Zitation in wissenschaftlichen Arbeiten auf.
Und wenn man weiß, daß die Arbeit an der Theologischen Fakultät Paderborn gefertigt wurde, muß man nur bei den Paderborner Theologischen Studien ins Verzeichnis gucken.
…Herkunft unbekannt. Man vermutet in germ. *saiw(a)lō eine l-Ableitung von dem unter ↗See (s. d.) behandelten Substantiv (‘die vom See Herstammende, zum See Gehörende’), da nach altem Glauben der Germanen die Seelen der Menschen vor der Geburt und nach dem Tod im Wasser leben sollen. Fraglich bleibt jedoch, ob dieser Glaube allgemein verbreitet war; daher wird auch die Meinung vertreten, Seele als bisher unerklärtes Tabuwort anzusehen…
…Herkunft unbekannt. Man vermutet in germ. *saiw(a)lō eine l-Ableitung von dem unter ↗See (s. d.) behandelten Substantiv (‘die vom See Herstammende, zum See Gehörende’), da nach altem Glauben der Germanen die Seelen der Menschen vor der Geburt und nach dem Tod im Wasser leben sollen. Fraglich bleibt jedoch, ob dieser Glaube allgemein verbreitet war; daher wird auch die Meinung vertreten, Seele als bisher unerklärtes Tabuwort anzusehen…
Die Dame hat den Etymologie-Duden auf ihrer Seite, insoferne ist ihr wenigstens dafür (anders für das folgende Geschwurbel) kein Vorwurf zu machen.
Allgemein ist diese Etymologie aber nicht anerkannt; morphologisch spricht der ae. und an. Befund gegen einen Zusammenhang von „See“ und „Seele“, während der ahd., as., anfr. und got. ihn zumindest prima facie nahelegt. Semantisch läßt sich eine Ableitung der „Seele“ vom „See“ aber nicht plausibel machen. Beider Etymologien gelten heute ganz überwiegend als unerklärt.
Die Kirchen sind ja so was von lendenlahm im Predigen. Die verstehen ja vom Tod eigentlich gar nichts mehr. Das ist ja schrecklich. Die sind ja so aufs Diesseits fixiert, die Protestanten noch schärfer als die Katholiken. Aber die Katholiken sind ganz auf diesem Wege auch. Im Grunde hat sich eine areligiöse Gesellschaft in den Kirchen breitgemacht, weil sie vom Jenseits überhaupt keine Vorstellung mehr haben.
Mich stört auch dieser Kaugummiton, der da immer drin ist, ja. Das ist so ein bisschen wie so eine verhübschte Eismasse oder so – grauenvoll. Auch die Religion hat jede Form von Schärfe eingebüßt, also, dass man das Leben auch verwirken kann, dass es Sünde gibt. Also, von Sünde redet doch kein Mensch mehr. Also, im Sinne davon, dass es schwerste Verfehlungen gibt.
Na, es ist einfach so eine Weichspül-Orgie der Sprache. Als wäre die Predigt in Lenor gewaschen. Das regt mich so auf. Es hat nicht die verbindliche Konkretion mehr. Der Begriff der Sünde ist vollkommen verwaschen, ja. Es gibt aber Mord und Totschlag. Es gibt doch alles nach wie vor.
Wem hilft so ein banaler Käse?
Wer braucht das?
Ausser vielleicht die Leute die von der Produktion solcher Filmchen leben.
Grundsätzlich bin ich mit Martin v. Tours einverstanden. Ich ärgere mich auch oft über die Oberflächlichkeit in der Verkündigung und den ständigen Bückling vor dem Mainstream (gilt für Katholiken und Protestanten).
Leider lassen das christliche Basiswissen und die kirchliche Sozialisation bei der grossen Mehrheit der Mitglieder der christlichern Denominationen arg zu wünschen übrig.
Ich verstehe den Gedankenansatz, dass die Menschen dort abzuholen sind, wo sie stehen und dass Überforderung nicht zielführend ist.
Für mich aber wichtig ist, dass interessierte Menschen in der Kirche Orte und Gefässe finden, die ihnen eine anspruchsvolle Auseinandersetzung mit christlichen Glaubensinhalten ermöglichen (kirchliche Erwachsenenbildung mit interessanten Vorträgen, Gesprächskreisen und Kursen, gute Predigten usw.)
Wenn es daneben auch einfachere Angebote gibt, akzeptiere ich dies (trotz gelegentlichem Ärger). Ich muss solches nicht konsumieren.
Re: Nachrichten aus den Bistümern V
Verfasst: Montag 6. Juli 2020, 13:08
von Juergen
Pilgerkerze in Verne entzündet In Zeiten von Corona wurde in Verne im kleinen Kreis der Maria Heimsuchung und der Wallfahrt gedacht
Ein grauer und windiger Sonntagvormittag – nicht das allerbeste Wetter für einen Fußmarsch von Paderborn nach Verne. Dennoch hätten sich vermutlich viele Menschen gewünscht diesen Weg im Rahmen der 257. Paderborner Stadtwallfahrt zu bestreiten. Doch wie so viele andere Gottesdienste, Prozessionen oder gemeinsame Aktionen, konnte auch die Wallfahrt nach Verne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden.
„Normalerweise würde ich jetzt Wanderschuhe unter meinem Gewand tragen und hätte mich heute Morgen um 5.30 Uhr mit vielen Menschen auf dem Domplatz in Paderborn getroffen. Von da aus hätten wir uns gemeinsam auf den Weg hier nach Verne gemacht“, eröffnete Prälat Thomas Dornseifer die Heilige Messe in der Kirche St. Bartholomäus. Damit die Pilgerkerze jedoch bei Maria – in Verne als „Unsere Liebe Frau von Verne, Trösterin der Betrübten“ bekannt – brennt, fuhr Prälat Dornseifer am gestrigen Morgen mit dem Auto und der Kerze im Gepäck in den Salzkottener Ortsteil. Dort feierte er gemeinsam mit Pastor Werner Beule und rund 30 Gläubigen die Heilige Messe und die Entzündung der Pilgerkerze.
…
Ich stelle mir die Frage, warum eine Fußwallfahrt unmöglich war? Man geht draußen an der frischen Luft, kann Abstände einhalten. Vielleicht hätte man die Teilnehmerzahl begrenzen müssen. Aber machbar wäre es doch sicher gewesen, wenn der Wille dazu vorhanden gewesen wäre.
Und wenn in Verne nicht alle in die Kirche passen, so hätte man sicher eine Freiluftmesse feiern können (z.B. am „Brünneken“). Das geht zu anderen Anlässen ja auch.
Re: Nachrichten aus den Bistümern V
Verfasst: Montag 6. Juli 2020, 17:15
von martin v. tours
@ Granuaile
Dann sind wir uns grundsätzlich ja einig. Ich habe auch Verständnis dafür das man kirchenfernen Menschen nicht sofort mit der vollen Drohung kommen kann. Da schalten die ab.
Aber ein bisschen mehr als Heiapoppeia könnte es schon sein. Es gibt auch guten Prediger die. in wenigen Minuten ohne grosses dogmatisches Geschwurbel die christliche Botschaft auf den Punkt bringen.
Bei dieser Video-Serie ist alles so auf "bloss keinen verstören" gebürstet, dann dreht man ohnehin ab. Ausser mann/frau ist Hardcore-Anselm Grün Fan.
Irgendwann werden die die Kirche noch als Kraftplatz anpreisen weil man denkt, das Wort Kirche schreckt ab.
Re: Nachrichten aus den Bistümern V
Verfasst: Montag 6. Juli 2020, 17:49
von Juergen
Die Filmchen lauf auf dem Youtube-Kanal mit dem Namen „Erzbistum Paderborn“, welcher 1920 Abonnenten bei. Daß es der Kanal des Erzbistums ist, steckt schon eine Zielgruppe ab. Die Zahl der Aufrufe der einzelnen Kurzfilme liegt nach einer Woche im Bereich bis 200.
Zudem findet man die Filme im eigens eingerichteten Kanal „seelenstärker“ mit 147 Abonnenten. Wer den Begriff nicht kennt, findet den Kanal nur schwer. Dort hat das erste/älteste Video inzwischen immerhin 975 Klicks erreicht. Das Video aus der Reihe, das dann am zweiter Stelle bei den Klickzahlen steht, hat schon 500 Klicks weiniger.
Ob Leute über die Suchfunktion bei Youtube dahin finden? Ich habe meine Zweifel. Welches Schlagwort führt mich denn zu den Videos, wenn ich den Titel der Reihe nicht kenne, sondern eher zufällig dahin finden soll?
So ein Kanal, wie der des Erzbistums, der recht unterschiedliche Dinge anbietet, zeigt schnell, was die Leute interessiert, d.h. wonach sie suchen und dann dort landen, und was eher uninteressant ist. Spitzenreiter mit 88.500 Klicks ist ein Video von 2016 in dem ein Förderfond für christliche Popmusik beworben wird. Es verwundert nicht. Wo ein Musiker Geld abgreifen kann, steigen die Klickzahlen. Liborivideos, insbesondere der Tusch, werden auch oft angeklickt. Die Videos sind allerdings auch schon lange online. Aber auch das Video über den neuen Spieltisch der Orgel oder über die neuen Glocken liegt ganz gut im Rennen. „Pastoralgelaber“ kommt weniger gut an.
Bei den Seelenstärker-Videos habe ich nicht den Eindruck, daß die relevante Klickzahlen generieren, weder auf dem eigenen Kanal noch auf dem des Erzbistums.
Das läuft wohl wieder unter der Rubrik: Gut gemeint, aber…
Bevor wer fragt: Nein, ich habe keine besseren Ideen. Die einzige Idee, die ich hätte, wäre ein Buch zu schreiben mit dem Titel: Kirchliche Belanglosigkeiten. Allerdings würde das auch kein Bestseller, weil ich darin nur schreiben könnte, was selbst ein Blinder mit 'nem Krückstock erkennt.
Das ist die gräßlichste Musik überhaupt. Sie ist die runtergekommene Schwester der Bar- und Fahrstuhlmusik. Und paßt genauso gut in eine Kirche, wie jene. Grusel!
…
Na gut "volkstümliche Unterhaltungsmusik" ist ebenso schlimm.
Sowas habe ich auch benutzt bei „Besinnungstagen“ mit Schulklassen. Passt gut, wenn Du eine Geschichte (Traumreise) liest. Naja, ich brauchte das Geld…