Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

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CIC_Fan

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von CIC_Fan »

Juergen hat geschrieben:
Sonntag 19. Mai 2019, 14:59
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 19. Mai 2019, 14:56
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 19. Mai 2019, 14:53
Lauralarissa hat geschrieben:
Sonntag 19. Mai 2019, 14:49
…Das würde die Kirche schon verändern ...
Ja, das wäre eine andere Kirche, die mit der katholischen und auch orthodoxen nichts mehr gemein hat.
Es steht den Leuten von Maria 2.0 frei, eine solche Kirche zu gründen.
Und den Konservativen steht es auch frei, zu den Piusbrüdern zu gehen ... Da haben sie alles, was sie suchen.
Hier geht es nicht mehr um progressiv oder konservativ innerhalb der katholischen Kirche, sondern hier geht es um eine andere Kirche.

Wie Franziskus jüngst so schön sagte: „Wir sind Katholiken. Wenn jemand eine andere Kirche will, ist er frei sie zu machen,…“

Ab welchem Ausmaß von Veränderung es eine andere Kirche ist wird unterschiedlich gesehen

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Edi
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Bruder Donald

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Bruder Donald »

Edi hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 10:27
http://www.kath.net/news/67985
Woelki distanziert sich von Anti-Kirche-Aktion 'Maria 2.0'
Kardinal Woelki hat geschrieben: "Hier in Bödingen begegnen wir nicht einer Mainstream-Maria. Hier begegnen wir dem Original, hier begegnen wir einer Maria, die nicht irgendwelche Wahrheiten verkündet, hier begegnen wir einer Maria, die nicht verwendet wird zur Durchsetzung kirchenpolitischer Überlegungen. Hier begegnen wir einer Frau, die steht für die überzeitlichen Wahrheiten, die entscheidend sind für das Heil unserer Seele."

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Irmgard
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Irmgard »

Edi hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 10:27
http://www.kath.net/news/67985
Daraus:
kath.net hat geschrieben:Woelki nannte Maria das „Zepter der rechten Lehre“ und „Überwinderin der Irrlehre“.
Da vereinnahmt er Maria aber auch.

Zu Jürgen (https://www.kreuzgang.org/posting.php?m ... postingbox)
Juergen" hat geschrieben:Irgendwann ist das Maß voll und die Zeit der Nettigkeiten vorbei. :pirat:
Nein, man sollte sich immer mit Anstand austauschen. Also bitte.

Gruß
Irmgard

Bruder Donald

Re: Kirchenstreik

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 17. Mai 2019, 21:53
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 17. Mai 2019, 21:24
Du magst aber bitte zur Kenntnis nehmen, dass für viele Katholiken, welche die Kirche wirklich lieben, nicht verständlich ist, wie "Ich liebe die Kirche" mit so einem ... Aktionismus vereinbar ist. Argumente habe ich dir dazu genannt, was mich persönlich daran alles stört und wieso ich so dreißt bin, der Aktion tatsächlich unlautere Motive zu unterstellen.
(...)

Schließt sich das aus?
Oder ist es vielleicht nur der Blick auf den jeweils Andersdenkenden?
Ich finde, ja, es schließt sich aus.

Du wirst mich da bestimmt bestätigen, dass zum religiös/gläubig-Sein Ehrfurcht/Demut gehört.
Meiner Wahrnehmung und Erfahrung nach, sind es eben nicht die "Porgressiven", die mit diesen Attributen in Verbindung gebracht werden, sondern eben eher die "frömmlenden Konservativen". Die "Progressiven" zeichnen sich in ihrern kirchenpolitischen Schwerpunkten auch nicht dadurch aus, dass diese Tugenden eine besondere Rolle spielen.
Du wirst mir da bestimmt widersprechen, aber nimm es einfach zur Kenntnis, dass es eben diese Erfahrungen und Wahrnehmungen von außen gibt und ich liege sehr wahrscheinlich nicht falsch damit, wenn ich sage, dass die regelmäßig Gottesdienstbesuchenden bzw. praktizierenden Katholiken eher in die "konservative" Schublade einordenbar sind.
Klar, man kann nicht alle über einen Kamm scheren und es ist real nicht so simpel, wie ich es hier gerade darstelle, aber es gibt Tendenzen und die sind nicht zu leugnen.

Lange Rede, kurzer Sinn: "deine" Aktion zeigt mir wenig bis gar keine Ehrfurcht, indem sie DIE Heilige schlechthin, für ihr eigenes Interesse "verwendet" (auch wenn mir hier ein anderes Wort auf der Zunge liegt). Ganz zu schweigen vom Boykott der Hl. Messe.
Zumal beruft man sich nicht einfach auf die Mutter Gottes, die bestimmt im Wissen der Verbechen bitterlich weint, sondern maßt sich ein "Update" dieser an. Durch die Blume sagt man eben, dass man was neues will, denn das alte ist doof. Wenn das kein absichtlicher Bruch ist, dann weiß ich auch nicht.
Ich würde mich persönlich schämen und ein absolut schlechtes Gewissen haben, die hl. Mutter Gottes so "zweckzuentfremden". Wie man das als ehrlicher Katholik mit sich vereinbaren kann, ist mir eben schleierhaft. Hätte ein hl. Franziskus so etwas gemacht, hätte er in unserer Zeit gelebt? Ich persönich denke nicht.
Für mich stellt sich dann eben die Frage, wenn die Aktion schon gar keine Ehrfurcht vor der Mutter Gottes hat, mit welcher Motivation geht sie ihr Programm an und welches tiefe Interesse an Gott und der Kirche liegt darin begründet? Ich für meinen Teil beantworte mir diese Fragen deutlich negativ.
Mag ja sein, dass die Aktion wichtige Punkte anspricht und es ist ja an sich nicht schlecht, Behebung von Missständen zu fordern, aber dieser regelrechte Zurschaustellung von Demutslosigkeit gegenüber uns Katholiken Heiligem wertet es massivs ab.

Aus meiner Perspektive und meinem Verständnis heraus, kann ein wahrlich gläubiger und ehrfürchtiger Katholik so eine Aktion einfach nicht unterstützen.

Bruder Donald

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Bruder Donald »

Irmgard hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 10:54
Edi hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 10:27
http://www.kath.net/news/67985
Daraus:
kath.net hat geschrieben:Woelki nannte Maria das „Zepter der rechten Lehre“ und „Überwinderin der Irrlehre“.
Da vereinnahmt er Maria aber auch.
Wenn du bei der Wortwahl "vereinnahmt" bleiben willst, dann werfe ich ein, dass der Herr Kardinal es aber im Wissen einer und auf Linie 2000-jähriger Marienverehrung tut und nicht wie die Aktion, die ohne Skrupel die Hl. Mutter Gottes für ihr Programm "missbraucht", keinen Funken von Marienverehrung zeigt und somit mit 2000-jähriger Tradition der Marienverehrung bricht.
In diesem Sinne kann man durchaus anzweifeln, inwiefern diese Aktion noch "katholisch" ist.

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Irmgard
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Irmgard »

Bruder Donald hat geschrieben:In diesem Sinne kann man durchaus anzweifeln, inwiefern diese Aktion noch "katholisch" ist.
Da dreht sich hier ja die ganze Diskussion darum. ob das noch katholisch ist.Wenn es Kritik an der Aktion gab, dann ja nicht an den Forderungen bzgl. der Missbrauchsproblematik, sondern daran, dass Zugang zu allen Weiheämtern für Frauen gefordert wird und dass man mit Maria eine Symbolfigur wählt, die in der Kirche einen ganz besonderen Platz einnimmt. Dass der Begriff "Streik" nicht so hilfreich ist, da waren sich ja viele einig.

Es treibt halt nach wie vor Menschen um, nicht nur Frauen:
https://www.wn.de/Muenster/3784330-Kirc ... -Maria-2.o
Daraus:
Pastor Robert Mensinck nahm nach der Eucharistiefeier am Wortgottesdienst teil, sagte zu den Forderungen aber nichts. Auf Anfrage erklärte er: „Wir brauchen die Frauen in unserer Kirche. Die Vielfalt der Kirche ist grenzenlos, und ich möchte sie bewahren.“ Man sollte Themen wie den Missbrauch und die Frauenpriesterschaft „nicht in einen Topf werfen“, sondern unabhängig voneinander über sie sprechen.
Das ist ja dann der synodale Weg, der vielen, nich nur Frauen, zu langsam geht. In den über 50 Jahren meines Lebens hat sich auf manchen Gebieten viel getan (z.B. Gleichstellung von Mädchen, Jungen, Männern und Frauen auf allen Ebenen der Kirchenmusik) und auf anderen (z.B. Ökumene) für mich gefühlt nur wenig. Die Diskussion um Zugang von Frauen zu Leitungsämtern in der Kirche ist verstärkt erst in den letzten Jahren in Gang gekommen. Das fühlt sich unendlich zäh an.

Gruß
Irmgard

Bruder Donald

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Bruder Donald »

Irmgard hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 14:24
Das ist ja dann der synodale Weg, der vielen, nich nur Frauen, zu langsam geht.
Ich verstehe unter "synodalem Weg" etwas anderes, aber gut.
Irmgard hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 14:24
Die Diskussion um Zugang von Frauen zu Leitungsämtern in der Kirche ist verstärkt erst in den letzten Jahren in Gang gekommen. Das fühlt sich unendlich zäh an.
Was heißt denn bitte "zäh"?
Gerade auch in diesem Thread wurden die konkreten Hindernisse für eine Frauenordination genannt und besprochen. Dass es je weibliche Priester in der kath. Kirche geben wird, tendiert eher gegen Null.
Die Frage bleibt, ob es für die Kirche wesentlich notwendig ist, dass es weibliche Priester gibt oder die "Frauenfrage" in diesem Zusammenhang doch eher sekundär ist?

Zu sagen, dass die "Diskussion sich unendlich zäh anfühlt" klingt stark danach, als ob es nur noch eine unausweichliche Frage der Zeit ist, dass sich da was ändert.
Ich würde eher behaupten, dass ein Beibehalten des Staus Quo das wahrscheinlichere Ergebnis ist.
Aus dieser Perspektive ist es tatsächlich zäh: Jahr für Jahr müssen immer wieder die gleichen Argumente und Hindernisse erklärt und erläutert werden, weil bestimmten Leuten der Status Quo nicht passt. Da wird Dialogbereitschaft geäußert und gefordert, aber kaum bringen die "Tradis" die (schwerwiegenden) Argumente vor, dann wird auf bockig gemacht, die Argumente ignoriert und weiter die gleichen Parolen gebrüllt. Da ist einem sogar jeder Missbrauch recht, um unter dem Deckmäntelchen die allseits bekannten Positionen zu fordern.

Das führt mich dann wieder zur Frage, ob dieser Starrsinn der "Reformer" und diese Respektlosigkeit gegenüber der katholischen Tradition und vor allem gegenüber den römischen Chefs noch katholisch ist?
Zuletzt geändert von Bruder Donald am Montag 20. Mai 2019, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Irmgard
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Irmgard »

Bruder Donald hat geschrieben:Lange Rede, kurzer Sinn: "deine" Aktion zeigt mir wenig bis gar keine Ehrfurcht, indem sie DIE Heilige schlechthin, für ihr eigenes Interesse "verwendet" (auch wenn mir hier ein anderes Wort auf der Zunge liegt). Ganz zu schweigen vom Boykott der Hl. Messe.
Zumal beruft man sich nicht einfach auf die Mutter Gottes, die bestimmt im Wissen der Verbechen bitterlich weint, sondern maßt sich ein "Update" dieser an. Durch die Blume sagt man eben, dass man was neues will, denn das alte ist doof. Wenn das kein absichtlicher Bruch ist, dann weiß ich auch nicht.
Ich hatte weiter oben ja schon mal geschrieben, wie sehr mich ein Title "Ich bin weder Jungfrau noch Bruder" mal getroffen hat.

Maria ist eine so unerreichbare, ja verehrungswürdige Frau. Die kann man als normales weibliches Lebewesen gar nicht erreichen und von daher ist sie als Vorbild so schwierig. Ich verstehe Maria 2.0 als Titel nicht als Vereinnahmung dieser Heiligen, sondern getragen von dem Wunsch, einen "Alltag" für Frauen in der Kirche zu finden, bei dem man selber weder Heilige sein muss (und das natürlich auch gar nicht sein kann), aber eben auch nicht Mann sein muss, weder Jungfrau noch Bruder eben.

Ich meine, dass ich die Frage, welche Vorbilder es für Frauen in der Kirche gibt, vor Jahren in diesem Forum schon mal gestellt hatte. Insbesondere dann, wenn einem der liebe Gott Talente mitgegeben hat, die Frauen einen Beruf außerhalb des häuslichen Umfelds suchen lassen.

Insofern bin ich überzeugt, dass die Initiatoren das nicht "so plump" gemeint haben, wie es manchmal dargestellt wird.

Mit Zuhören in beide Richtungen kann man viel zum Verständnis des anderen beitragen. Von daher, Danke dafür, dass du deine Sichtweise noch mal ausführlicher dargestellt hast.

Gruß

Irmgard

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Irmgard
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Irmgard »

Bruder Donald hat geschrieben:Was heißt denn bitte "zäh"?
Das bezieht sich nicht auf die Frauenweihe, sondern auf Leitungsfunktionen allgemein (z.B. hier und Links darin: https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... che-storen).

In der Tat hat sich da seit 2010 einiges getan. Aber eben auch erst seit dann. Das ist unabhängig von der Weihefrage. Z.B. wird das "Institut für Diakonat und pastorale Dienste", das in Münster u.a. die ständigen Diakone ausbildet derzeitig von einer Frau geleitet (https://www.idp-muenster.de/idp/wir-ueb ... tnerinnen/)

Gruß

Irmgard

Bruder Donald

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Bruder Donald »

Irmgard hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 14:54
Das bezieht sich nicht auf die Frauenweihe, sondern auf Leitungsfunktionen allgemein
Da ich deine Vita ja nicht kenne und daher keine Ahnung habe, worauf du einen besonderen Fokus hast und weshalb du Sachverhalte aus eben deiner Perspektive und deinem Hintergrund beurteilst, fällt es mir als männlich geborenes und sozialisiertes (sollte man auch angeben, ist mittlerweile offenbar auch nicht sooooo selbstverständlich) Wesen schwer, deine Sicht der Dinge nachzuvollziehen.
Was jetzt nicht bedeutet, dass ich es grundsätzlich nicht nachvollziehen kann, sondern wir eben verschiedene Denk- und Betrachtungsweisen haben.

Jedenfalls, was mich absolut stört an den "Frauendebatten" ist diese vermeintlich feministische Reduzierung von Frauen auf ihr Geschlecht. Ich mag da empfindlich zu sein, aber ich meine das so herauszulesen / -hören. Wie auch in dem von dir verlinkten Artikel.
Es klingt für mich so, als müsste man euch diese "Karrierechancen" nur wegen eures Geschlechts geben/anbieten und nicht "nur", weil ihr auch was draufhabt. Nebenbei klingt das dann im Umkehrschluss so, als würden Männer die Posten kriegen, weil sie eben männlich sind.
Ich denke, wir sind uns einig, wenn ich sage, der besser qualifizierte sollte unabhängig seines Geschlechts den Job kriegen, oder?
Für mich sollten solche Sachverhalte geschlechterneutral beredet werden, wo nur Qualifikation eine Rolle spielt und nicht: "Frauen hier, Frauen da".
In meinen Augen nämlich wirkt so eine "Sprache" total spaltend, Frauen gegen Männer, und das ist denfintiv nicht christliche Position bzw. Denkweise.

Lauralarissa
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:20
Jedenfalls, was mich absolut stört an den "Frauendebatten" ist diese vermeintlich feministische Reduzierung von Frauen auf ihr Geschlecht. Ich mag da empfindlich zu sein, aber ich meine das so herauszulesen / -hören. Wie auch in dem von dir verlinkten Artikel.
Es klingt für mich so, als müsste man euch diese "Karrierechancen" nur wegen eures Geschlechts geben/anbieten und nicht "nur", weil ihr auch was draufhabt. Nebenbei klingt das dann im Umkehrschluss so, als würden Männer die Posten kriegen, weil sie eben männlich sind.
Ich denke, wir sind uns einig, wenn ich sage, der besser qualifizierte sollte unabhängig seines Geschlechts den Job kriegen, oder?
Für mich sollten solche Sachverhalte geschlechterneutral beredet werden, wo nur Qualifikation eine Rolle spielt und nicht: "Frauen hier, Frauen da".
Ich stimme dir grundsätzlich zu ... Ich bin auch gegen Frauenquoten und möchte auch auf keiner Stelle die Quotenfrau sein.

Aber derzeit ist es, dass wir ja gerade die Stellen nicht bekommen, weil wir Frauen sind, also sie nur wegen unserers Geschlechts nicht bekommen. Völlig unabhängig von der Kompetenz.

Ein Beispiel:
In einer Gemeinde ist im Sommer ein afrikanischer Priester als Ferienvertretung da. Er kann praktisch kein Deutsch. Die Predigt fällt also aus oder er buchstabiert sich verzweifelt durch eine Predigt, die der Küster aus dem Internet gezogen hat. Absolut unverständlich.
Unter den Gottesdienstbesuchern befinden sich 3 Religionslehrerinnnen, die Gemeindereferentin und die Pastoralreferentin sowie eine weitere Diplomtheologin, die bei einer Beratungsstelle arbeitet.

Warum dürfen sie nicht die Messe feiern? Warum dürfen sie nicht predigen? Qualitativ wäre das definitiv besser als das unverständliche Gestammel des komplett überforderten Afrikaners (der mir auch leid tun, denn er kann daran ja auch nichts ändern).
Weil sie Frauen sind und als solche nicht geweiht werden können. Einen anderen Grund als ihr Geschlecht gibt es nicht.

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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taddeo
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von taddeo »

Lauralarissa hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:47
Ein Beispiel:
In einer Gemeinde ist im Sommer ein afrikanischer Priester als Ferienvertretung da. Er kann praktisch kein Deutsch. Die Predigt fällt also aus oder er buchstabiert sich verzweifelt durch eine Predigt, die der Küster aus dem Internet gezogen hat. Absolut unverständlich.
Unter den Gottesdienstbesuchern befinden sich 3 Religionslehrerinnnen, die Gemeindereferentin und die Pastoralreferentin sowie eine weitere Diplomtheologin, die bei einer Beratungsstelle arbeitet.

Warum dürfen sie nicht die Messe feiern? Warum dürfen sie nicht predigen? Qualitativ wäre das definitiv besser als das unverständliche Gestammel des komplett überforderten Afrikaners (der mir auch leid tun, denn er kann daran ja auch nichts ändern).
Weil sie Frauen sind und als solche nicht geweiht werden können. Einen anderen Grund als ihr Geschlecht gibt es nicht.

Laura
Sag das mal dem pöhsen Jesus, der die Frauen nur wegen ihres Geschlechts vom Priesteramt ausgeschlossen hat.

(Das Kernproblem in deinem Beispiel ist, daß heutzutage NUR noch in der jeweiligen Landessprache zelebriert wird bzw. werden darf, wenn man keinen Shitstrom ernten will. Wenn man das II. Vaticanum ernstnehmen würde, würde der Afrikaner als Urlaubsvertretung auf Latein zelebrieren, und das Problem würde sich gar nicht stellen.)

Lauralarissa
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 14:45
Das führt mich dann wieder zur Frage, ob dieser Starrsinn der "Reformer" und diese Respektlosigkeit gegenüber der katholischen Tradition und vor allem gegenüber den römischen Chefs noch katholisch ist?
Offen gestanden erlebe ich die Argumente der Tradis als schwach. Zusammengefasst lauten sie:
1. Jesus hat nur Männer zu Aposteln berufen.
2. Es steht im CIC.
3. Das ist katholische Tradition.
4. Der Papst hat es 1994 unwiderruflich so festgelegt.
Hoch kompetente Theologen (s.u. die Links auf Prof. Seewald) und Bischöfe, die sich anders äußern, werden grundsätzlich nicht berücksichtigt bzw einfach global als "nicht-mehr-katholisch" bezeichnet.

Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle: Wie hätte wohl die Diskusssion in einem Internetforum zur Zeit von Gallileo Gallilei ausgesehen? Wie viele Leute hätten da wohl geschrieben: "Zu glauben, die Erde ist eine Kugel, ist nicht katholisch. Sie sollen doch die Kirche verlassen..."
Oder was hätten manche Tradis wohl zur Hexenverbrennung geschrieben ...?

Laura

PS. Was den Missbrauch des Missbrauchs betrifft, stehen sich meiner Meinung nach Konservative und Progressive auch um nichts nach. Die einen benutzen ihn als Argument, um die Frauenweihe zu fordern, die anderen, um den noch stärkeren Ausschluss von Homosexuellen. Tut sich nicht viel.
Zuletzt geändert von Lauralarissa am Montag 20. Mai 2019, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Lauralarissa »

taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
Lauralarissa hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:47
Ein Beispiel:
In einer Gemeinde ist im Sommer ein afrikanischer Priester als Ferienvertretung da. Er kann praktisch kein Deutsch. Die Predigt fällt also aus oder er buchstabiert sich verzweifelt durch eine Predigt, die der Küster aus dem Internet gezogen hat. Absolut unverständlich.
Unter den Gottesdienstbesuchern befinden sich 3 Religionslehrerinnnen, die Gemeindereferentin und die Pastoralreferentin sowie eine weitere Diplomtheologin, die bei einer Beratungsstelle arbeitet.

Warum dürfen sie nicht die Messe feiern? Warum dürfen sie nicht predigen? Qualitativ wäre das definitiv besser als das unverständliche Gestammel des komplett überforderten Afrikaners (der mir auch leid tun, denn er kann daran ja auch nichts ändern).
Weil sie Frauen sind und als solche nicht geweiht werden können. Einen anderen Grund als ihr Geschlecht gibt es nicht.

Laura
Sag das mal dem pöhsen Jesus, der die Frauen nur wegen ihres Geschlechts vom Priesteramt ausgeschlossen hat.
Genau die Frage, ob das so war, diskutieren wir ja hier die ganze Zeit.
taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
(Das Kernproblem in deinem Beispiel ist, daß heutzutage NUR noch in der jeweiligen Landessprache zelebriert wird bzw. werden darf, wenn man keinen Shitstrom ernten will. Wenn man das II. Vaticanum ernstnehmen würde, würde der Afrikaner als Urlaubsvertretung auf Latein zelebrieren, und das Problem würde sich gar nicht stellen.)
Kann er gerne machen - wäre eine echte Maßnahme. Dann reduziert sich einfach die Anzahl der Gottesdienstbesucher noch mal um 80 %. Dann braucht man auch keine Ferienvertretung mehr. Denn die paar Hanseln können auch etwas weiter fahren, um eine Messe zu besuchen.
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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Amigo »

taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
Wenn man das II. Vaticanum ernstnehmen würde, würde der Afrikaner als Urlaubsvertretung auf Latein zelebrieren, und das Problem würde sich gar nicht stellen.
Das konkret beschriebene Problem, dass er nicht so predigen kann, dann man ihm gut folgen kann, wäre unverändert vorhanden.
Zuletzt geändert von Amigo am Montag 20. Mai 2019, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Amigo »

taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
Sag das [...] Jesus, der die Frauen nur wegen ihres Geschlechts vom Priesteramt ausgeschlossen hat.
Das klingt zwar im Kontext dieser Diskussion griffig-schlüssig, ist aber so nicht korrekt: Jesus hat nicht "Frauen ausgeschlossen". Vielmehr hat Er hat nur einen bestimmten Personenkreis mit dem Vollzug des Sakraments betraut ("tut dies zu meinem Gedächtnis"), und diese Personen waren und sind unter anderem männlichen Geschlechts - was aber nicht die einzige "Eignungsbedingung" ist. (Weitere sind zB physische und psychische Eignung sowie natürlich eine starke Bindung an den Glauben und die entsprechende Berufung.)

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Re: Kirchenstreik

Beitrag von taddeo »

Amigo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 16:46
taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
Wenn man das II. Vaticanum ernstnehmen würde, würde der Afrikaner als Urlaubsvertretung auf Latein zelebrieren, und das Problem würde sich gar nicht stellen.
Das konkret beschriebene Problem, dass er nicht so predigen kann, dann man ihm gut folgen kann, wäre unverändert vorhanden.
Kein Mensch würde es ihm übelnehmen, wenn er als Urlaubsvertretung auf eine Predigt verzichtet. Das ist zwar formal nicht korrekt, aber "aus pastoralen Gründen" sicher entschuldbar.

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Re: Kirchenstreik

Beitrag von taddeo »

Amigo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 16:52
taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:55
Sag das [...] Jesus, der die Frauen nur wegen ihres Geschlechts vom Priesteramt ausgeschlossen hat.
Das klingt zwar im Kontext dieser Diskussion griffig-schlüssig, ist aber so nicht korrekt: Jesus hat nicht "Frauen ausgeschlossen".
Das war ja auch mehr ironisch gemeint, wie aus dem von dir weggelassenen Adjektiv hervorgeht. :unbeteiligttu:
Außerdem muß mir einer erst mal schlüssig erklären, wieso es kein "Ausschluß" von Frauen sein soll, wenn jemand ausschließlich Männer mit einem bestimmten Amt betraut. Contra factum non valet argumentum - oder hätte Jesus ein Chirograph motu proprio hinterlassen müssen, um sicherzugehen, daß seine autoritative Handlung auch ernstgenommen wird?

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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Edi »

Nicht nur der pöhse Jesus wollte keine Frauen als Priester haben, sondern auch der pöhse Paulus. Der hat das Ganze mit dem Sündenfall und mit dem Verhalten Evas begründet. Ich denke, das Ganze hat auch damit zu tun, dass man manche Tätigkeiten, wie das Reden und Vortragen vor mehr oder weniger vielen Menschen oft überschätzt und die Beter im Stillen, die Opfer bringen, gewaltig unterschätzt.
"Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: daß nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen." Aus der ENZYKLIKA MYSTICI CORPORIS CHRISTI
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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Amigo »

taddeo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 17:03
Außerdem muß mir einer erst mal schlüssig erklären, wieso es kein "Ausschluß" von Frauen sein soll, wenn jemand ausschließlich Männer mit einem bestimmten Amt betraut.
Das kommt wohl darauf an, wie Jesus selbst die Situation betrachtet hat [abgesehen davon, dass Ordinatio Sacerdotalis auch argumentiert, dass es der Wille des Vaters war, den Jesus tat; zumindest könnte man also sagen, dass Jesus hier nicht "selbst" Frauen ausschloss, sondern den Willen des Vaters tat.]

Beispiel 1: Wenn ich nur bestimmte Personen zu einer Party einlade, habe ich dann alle anderen ausgeschlossen? Faktisch ja, aber von meiner Intention her eher nicht. (Wenn ich hingegen aus meiner Schulklasse aller außer einer Person einlade, dann habe ich sicherlich jemanden ausgeschlossen!)

Beispiel 2: Wenn ich nur männliche Golfspieler mit einem Handicap besser als -10 zu einem Turnier einlade, habe ich dann Frauen ausgeschlossen? Ja, denn Golfspielen können Männer wie Frauen gleichermaßen, und meine Entscheidung, nur Männer (mit weiteren Kriterien) zuzulassen, ist gewiss "nach Geschlecht diskriminierend".

Beispiel 3: Wenn ich nur weibliche Personen im gebärfähigen Alter, die noch kein Kind geboren haben, zu einem Workshop "Atemübungen für die erste Geburt" einlade, habe in dann Männer ausgeschlossen? Faktisch ja, aber nicht mit der Intention einer "geschlechterspezifischen Diskriminierung", sondern um meine Einladung auf einen sinnvollen Personenkreis einzuschränken. Hier wäre eine "Gleichstellung" also grundsätzlich denkbar, aber nicht sinnvoll.

Beispiel 4: Wenn ich als Arzt nur Männern eine Prostata-Untersuchung anbiete, dann habe ich nicht "Frauen ausgeschlossen"; die Unterscheidung liegt hier in der Natur der Sache begründet. Hier ist eine Gleichstellung schlichtweg unmöglich.

Im Fall der Nicht-Frauenordination liegt ein klares Beispiel unterschiedlicher Wahrnehmung vor. Lehramtsaffine Katholiken erkennen in der _Unmöglichkeit_ der Frauenweihe (weil ja der Geweihte zuweilen in personam Christi agiert) eben keinen "willkürlichen" Ausschluss von Frauen, sondern lediglich die Feststellung, dass es nicht möglich ist; also analog zu Beispiel 4. Befürworter der Frauenordination sehen diese Unmöglichkeit nicht und halten den aktuellen Zustand etwa analog mit Beispiel 2, eventuell sogar Beispiel 1 (was ich aber niemandem hier unterstellen möchte).

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Juergen
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Juergen »

Irmgard hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 10:54
Nein, man sollte sich immer mit Anstand austauschen. Also bitte.
Wenn ich merke, daß weitere Gespräche sinnlos sind, ist es sinnlos weitere Gespräche zu führen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Lauralarissa
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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Lauralarissa »

Amigo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 17:30
Im Fall der Nicht-Frauenordination liegt ein klares Beispiel unterschiedlicher Wahrnehmung vor. Lehramtsaffine Katholiken erkennen in der _Unmöglichkeit_ der Frauenweihe (weil ja der Geweihte zuweilen in personam Christi agiert) eben keinen "willkürlichen" Ausschluss von Frauen, sondern lediglich die Feststellung, dass es nicht möglich ist; also analog zu Beispiel 4. Befürworter der Frauenordination sehen diese Unmöglichkeit nicht und halten den aktuellen Zustand etwa analog mit Beispiel 2, eventuell sogar Beispiel 1 (was ich aber niemandem hier unterstellen möchte).
Ich würde die Frage nach Frauenordination auch nicht von der Gleichberechtigung oder von der Schöpfungstheologie her begründen, sondern eher von der Frage her, inwiefern die dogmatischen Entscheidungen zeitbedingt waren und ob sie damit hinterfragt werden müssen.
Die Gleichberechtigung ist kein Argument. Ich habe auch kein Recht, Balletttänzerin zu werden (auch wenn ich es 100x will, aber nicht den Körperbau und nicht die Konstitution dafür habe, geht es nicht). Nicht einmal auf das Abitur (wenn ich z.B. strunzdumm bin, werde ich das Gymnasium nicht schaffen).

Exegetisch und kirchengeschichtlich könnte man zum Beispiel fragen:
Liegt die Tatsache, dass das NT im Zwölferkreis nur Männer erwähnt, daran, dass
a) Jesus ganz bewusst diese 12 Männer in besonderer Weise berufen hat?
b) sie für die Evangelisten eine bestimmte Symbolfunktion haben, als solche erwähnt wurden, andere aber unerwähnt blieben (darunter auch Frauen)?
c) Frauen grundsätzlich auf solchen "Listen" nicht erschienen
d) Frauen damals schon aus familiären und gesellschaftlichen Gründen gar nicht einem Wanderprediger hätten folgen können

Die Kirche sagt ganz eindeutig: Lösung a! Wenn man Lösung b-d als historisch richtig annehmen würde, müsste man über eine andere Rolle der Frau nachdenken.
Um solche Fragen und Überlegungen geht es, nicht um die Gleichberechtigung.

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Hanspeter

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Hanspeter »

Dogmatische Entscheidungen zu „hinterfragen“ wie Du deren faktische Außerkraftsetzung euphemistisch nennst, ist m.E. Eine zutiefst unkatholische Haltung.

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Juergen
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Juergen »

Lauralarissa hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 15:59
Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle: Wie hätte wohl die Diskusssion in einem Internetforum zur Zeit von Gallileo Gallilei ausgesehen? Wie viele Leute hätten da wohl geschrieben: "Zu glauben, die Erde ist eine Kugel, ist nicht katholisch. Sie sollen doch die Kirche verlassen..."
Kein einziger hätte zur Zeit Galileis so einen Unsinn geschrieben!

Schon ca. 85 Jahre vor Galileis Geburt (1564) stand in der Bibliothek des Vatikans ein Globus, der für Papst Sixtus IV. angefertigt wurde.
Kolumbus war zur Zeit Galileis nicht nur tot, sondern lange Zeit vorher (1492) in Amerika gelandet, Magellans Schiff kehrte 1522 – leider ohne ihn – von einer Weltumsegelung zurück. Kein Mensch dachte zur Zeit Gelileis, die Erde sei eine Scheibe. Die Kirche hat nie gelehrt, daß die Erde eine Scheibe sei. Es gibt lediglich eine Handvoll antiker Kirchenväter in der Zeit bis etwa 550 die die Kugelgestalt als nicht passend ablehnten. – Seit vorchristlicher Zeit war die Kugelgestalt der Erde bekannt und allgemein anerkannte Lehrmeinung.

Erzähl hier bei Deinen polemischen Vergleichen keine Märchen! :aergerlich:
Aber das passt gut ins Gesamtbild. :angewidert:

Hanspeter hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 18:31
Dogmatische Entscheidungen zu „hinterfragen“ wie Du deren faktische Außerkraftsetzung euphemistisch nennst, ist m.E. Eine zutiefst unkatholische Haltung.
So ist es.

Andere Dogmen werden komischerweise auch nicht „hinterfragt“. Aber vielleicht sind die ja auch einfacher verständlich. :roll:
Gruß Jürgen

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Amigo
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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Amigo »

Lauralarissa hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 18:04
Die Kirche sagt ganz eindeutig: Lösung a!
So ist es - aber sie sagt nicht nur "dass Lösung a", sondern auch "warum Lösung a". Und bei diesem Warum und der daraus folgenden Veränderlichkeit-oder-Unveränderlichkeit, Verbindlichkeit-oder-Unverbindlichkeit scheiden sich die Geister.

Jesus lehrte - in radikalem Bruch mit den gesellschaftlichen Normen - die völlige Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott, also auch von Mann und Frau. Da hatte Er offenbar keine Bedenken, dem Status Quo zu widersprechen. Seine Berufung einer reinen Männerrunde war dann historisch, aber war sie historisch bedingt? Ordinatio Sacerdotalis sagt (in Berufung auf Mulieris Dignitatem) "nein, war eine freie Entscheidung, nicht zeitbedingt". War es ein gesellschaftlich bedingtes Warum? Auch hier ein deutliches Nein im kirchlichen Lehrschreiben. Dass die ersten zwölf Apostel Männer waren, ist also historisch, aber laut dem "Warum" der kirchlichen Lehrschreiben nicht historisch begründet.

Aber nicht jede/r mag Lehrschreiben des 20. Jahrhunderts vertrauen, wenn es um Begründungen geht, die 2000 Jahre zurückreichen. VIelleicht wurde es in der Kirche ja früher mal anders gesehen?

Solches kann man zwar spekulieren, aber nicht haltbar begründen. Die kirchlichen Schriften berichten beginnend mit den Evangelien und apostolischen Briefen von Frauen ebenso wie von Männern (dass beispielsweise die Frauen die ersten am leeren Grab sind und ihre Erzählung bei den Männern auf Skepsis stößt, bevor die selbst nachschauen und die News erst dann in die Welt tragen, klingt für mich sehr überzeugend), und deshalb sind Fragen wie "war es vielleicht in der frühen Kirche mal anders, aber das wurde nicht überliefert oder sogar unterdrückt" bestenfalls verschwörungstheoriewürdig. Es sind ja im Gegenteil sogar (einzelne) Fälle bekannt, wo die Kirche gegen aufkeimende Praktiken von "Konzelebration durch Frauen" vorgegangen ist.

Ich habe mit Interesse die von dir verlinkten Sachartikel zu dieser Frage gelesen, aber ich habe ehrlich keine Fakten-Informationen gefunden, die auch nur "einigermaßen plausibel" machen, dass zu irgendeiner Zeit in der Kirchengeschichte ein kirchlich approbiertes Weiheamt für Frauen existierte. Hingegen kenne ich mehrere kirchenhistorische Texte und natürlich kirchliche Lehrschreiben, die einmütig darlegen, dass trotz reichlich vorhandener und durchaus auch prominent in den Schriften genannter weiblicher Kirchenmitglieder die geweihten Presbyter und Vorsteher und Episcopi etc. von Anfang an stets nur Männer waren und Jesus dies nicht wegen historischer oder gesellschaftlicher Normen so startete.

Selbst wenn man also nicht das Unmöglichkeitsargument (mein Prostata-Beispiel von oben) akzeptiert, gibt es keine Hinweise darauf, was an dieser konkreten Praxis der Kirche zeitbedingt und damit jetzt möglicherweise fällig zur Revision wäre.
Um solche Fragen und Überlegungen geht es, nicht um die Gleichberechtigung.
Dass es hier nicht um Gleichberechtigung geht, würden meiner unmaßgeblichen Einschätzung nach nur die aller-aller-wenigsten Proponenten von "Maria 2.0" unterschreiben :roll:

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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Lauralarissa »

Juergen hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 18:31
Andere Dogmen werden komischerweise auch nicht „hinterfragt“. Aber vielleicht sind die ja auch einfacher verständlich. :roll: [/font]
Es ist kein Dogma...

Laura
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Hanspeter

Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Hanspeter »

Dir fehlt es völlig am sentire cum ecclesia, mit allen Tricks und Spitzfindigkeiten trachtest Du nur danach, die Lehre der Kirche soweit zurecht zu biegen oder brechen, bis alles in Dein modernistisches Bild paßt.

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Juergen
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Juergen »

Hanspeter hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 19:45
Dir fehlt es völlig am sentire cum ecclesia, mit allen Tricks und Spitzfindigkeiten trachtest Du nur danach, die Lehre der Kirche soweit zurecht zu biegen oder brechen, bis alles in Dein modernistisches Bild paßt.
Sich mit solchen Häretikern wie Laura weiter auseinanderzusetzen, ist sinnlos.


Can. 751 — Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit; …
Gruß Jürgen

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Re: Kirchenstreik

Beitrag von Lauralarissa »

Amigo hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 19:05

Jesus lehrte - in radikalem Bruch mit den gesellschaftlichen Normen - die völlige Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott, also auch von Mann und Frau. Da hatte Er offenbar keine Bedenken, dem Status Quo zu widersprechen. Seine Berufung einer reinen Männerrunde war dann historisch, aber war sie historisch bedingt? Ordinatio Sacerdotalis sagt (in Berufung auf Mulieris Dignitatem) "nein, war eine freie Entscheidung, nicht zeitbedingt". War es ein gesellschaftlich bedingtes Warum? Auch hier ein deutliches Nein im kirchlichen Lehrschreiben. Dass die ersten zwölf Apostel Männer waren, ist also historisch, aber laut dem "Warum" der kirchlichen Lehrschreiben nicht historisch begründet.
Aber nicht jede/r mag Lehrschreiben des 20. Jahrhunderts vertrauen, wenn es um Begründungen geht, die 2000 Jahre zurückreichen. VIelleicht wurde es in der Kirche ja früher mal anders gesehen?
Solches kann man zwar spekulieren, aber nicht haltbar begründen. Die kirchlichen Schriften berichten beginnend mit den Evangelien und apostolischen Briefen von Frauen ebenso wie von Männern (dass beispielsweise die Frauen die ersten am leeren Grab sind und ihre Erzählung bei den Männern auf Skepsis stößt, bevor die selbst nachschauen und die News erst dann in die Welt tragen, klingt für mich sehr überzeugend), und deshalb sind Fragen wie "war es vielleicht in der frühen Kirche mal anders, aber das wurde nicht überliefert oder sogar unterdrückt" bestenfalls verschwörungstheoriewürdig. Es sind ja im Gegenteil sogar (einzelne) Fälle bekannt, wo die Kirche gegen aufkeimende Praktiken von "Konzelebration durch Frauen" vorgegangen ist.
Ich habe mit Interesse die von dir verlinkten Sachartikel zu dieser Frage gelesen, aber ich habe ehrlich keine Fakten-Informationen gefunden, die auch nur "einigermaßen plausibel" machen, dass zu irgendeiner Zeit in der Kirchengeschichte ein kirchlich approbiertes Weiheamt für Frauen existierte. Hingegen kenne ich mehrere kirchenhistorische Texte und natürlich kirchliche Lehrschreiben, die einmütig darlegen, dass trotz reichlich vorhandener und durchaus auch prominent in den Schriften genannter weiblicher Kirchenmitglieder die geweihten Presbyter und Vorsteher und Episcopi etc. von Anfang an stets nur Männer waren und Jesus dies nicht wegen historischer oder gesellschaftlicher Normen so startete.
Selbst wenn man also nicht das Unmöglichkeitsargument (mein Prostata-Beispiel von oben) akzeptiert, gibt es keine Hinweise darauf, was an dieser konkreten Praxis der Kirche zeitbedingt und damit jetzt möglicherweise fällig zur Revision wäre.
Lieber Amigo!

Vielen Dank für die differenzierte und kenntnisreiche Argumentation. Ich kann sie sehr gut nachvollziehen und finde sie auch in sich schlüssig ...

Du hast völlig recht, das "Gleichberechtigungsargument" ist zwar "in", aber theologisch weitestgehend wertlos. Spannend ist wirklich nur die Kirchengeschichte bzw. die Dogmengeschichte. Hier müsste ich auch noch mehr zu lesen, um auch die dogmatischen Argumente der Befürworter der Frauenordination nachzuvollziehen und überzeugend referieren zu können ...
Diesen Artikel hier finde ich beispielsweise auch nicht uninteressant: https://www.katholisch.de/aktuelles/dos ... gpotential

Laura
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TeDeum
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von TeDeum »

So, Kinder im Bett. Dann will ich auch mal wiedergeben, wie diese Aktion auf meine Frau und mich wirken. Wir haben gerade nochmal drüber geredet.

Meine Frau stammt gebürtig aus einem Kernland der Orthodoxie. Für sie sind diese Forderungen recht abstrus. So als ob man fordern würde z. B. künftig müssen Männer die Kinder bekommen. Sie selbst wäre nie auf die Idee gekommen und findet das wie gesagt abstrus.

Ich persönlich finde die Forderung im Umfeld heutiger politischer Diskussionen nachvollziehbar. Heiße sie aber ausdrücklich nicht gut, denn sie zielen darauf ab die Lehre der Kirche zu beschädigen und / oder zu verwässern.

Jetzt dachten wir aber bis heute, wir seien keine Tradis. Weder gehen wir in alte Messen noch lehnen wir das 2. Vaticanuum ab und keine Ahnung was sonst dazu gehört.

Trotzdem bleibt ein sehr ungutes Gefühl im Magen. Selbst als Laien denken wir, dass der größte "Schatz" der Kirche ihr Erbe ist. Möglichst unverfälscht die wahre Lehre Christi weitergeben. Hier wirkt es so, als wolle man aufgrund einer Agenda genau das aufgeben und so gestalten, wie es das kluge Heute gerne hätte - bevor es sich morgen in ein dummes Gestern verwandelt. Wir sind beide einig, damit hätte die Kirche ihre Aufgabe verfehlt und wäre überflüssig.

Ich kann aber wie gesagt die Argumentation der (wie war das?) "Emanzen" nachvollziehen. Es ist der nächste Schritt nach der weitgehenden Erfüllung dieser Agenda im politischen Umfeld. Nur - sie sollte dort bleiben. In der Kirche hat sie nichts zu suchen. Die Kirche sollte sich weder darin einmischen noch beeinflussen lassen. Sondern nur auf ihre Aufgabe konzentrieren. Dieser Gedankengang muss dieser Menschengruppe der Maria 2.0 Protestierenden vermutlich furchtbar fremd sein, aber hier muss man Grenzen setzen. Es geht letztlich um den Weg zu Gott für die Menschen. Es gibt kein höheres Ziel.

Lauralarissa
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder

Beitrag von Lauralarissa »

TeDeum hat geschrieben:
Montag 20. Mai 2019, 20:54
Ich kann aber wie gesagt die Argumentation der (wie war das?) "Emanzen" nachvollziehen. Es ist der nächste Schritt nach der weitgehenden Erfüllung dieser Agenda im politischen Umfeld. Nur - sie sollte dort bleiben. In der Kirche hat sie nichts zu suchen. Die Kirche sollte sich weder darin einmischen noch beeinflussen lassen. Sondern nur auf ihre Aufgabe konzentrieren. Dieser Gedankengang muss dieser Menschengruppe der Maria 2.0 Protestierenden vermutlich furchtbar fremd sein, aber hier muss man Grenzen setzen. Es geht letztlich um den Weg zu Gott für die Menschen. Es gibt kein höheres Ziel.
Ich weiß nicht, ob du mein Post zu Beginn des Threads gelesen hast.
Dort habe ich - als aktive Unterstützerin von Maria 2.0 - relativ ausführlich meine Motive dargelegt:
Es ist ein Protest aus "Liebe zur Kirche", aus Mitverantwortung für eine Institution, deren derzeitige Strukturen nicht mehr funktionieren ...

Laura
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