Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Verfasst: Dienstag 12. Mai 2020, 15:50
Minderwertigkeitskomplexe. Ich kenne auch Männer, die solche haben.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Danke, Irmgard!Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Ich denke, dass Grundproblem liegt darin, dass Gleichbereichtigung und Teilhabe auf vielen gesellschaftlichen Ebenen noch nicht erricht ist. Und das hat mit der Wahrnehmung des Wertes eines Menschen zu tun. Ich habe das in diesem Thread vor zig Seiten mal geschrieben, wie ich aufgewachsen bin, nicht Messdiener, nicht Jugendfeuerwehr, nicht Fußball, nicht Schützenverein, nicht Blaskapelle, nicht Gymnasium, nicht auf den Baum klettern, nicht Trecker fahren, nicht Ferienjob in der Fabrik... und das alles nur, weil ich eben ein Mädchen war. Das sitzt einfach tief. Seitdem bin ich da wachsam und vermutlich auch empfindlich. In vielen Bereichen hat sich die Situation zum Positiven verändert, auch wenn ich feststellen muss, dass ich in 30 Jahren aufmerksam machen, darauf hinweisen, mich dafür einsetzen echt nicht viel erreicht habe. Meine Tochter kämpft eigentlich noch dieselben Kämpfe, wenn auch mit verbessertem Ausgangspunkt.Bruder Donald hat geschrieben:Aber was ist denn das Problem? Ist es tatsächlich eine vermeintliche Diskriminierung und Ungerechtigkeit, oder fehlt einem das Verständnis dafür, dass das Kirchenleben eben doch Dienst ist und keine Macht?
Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden. Letztlich geht es also auch darum, ob sie freiwillig die eigene Macht teilen oder nicht.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Nun ist die Kirche eine Organisation, in der Frauen nunmal wenig Einflussmöglichkeiten auf der "offiziellen" Ebene haben. Das ist einfach eine Tatsache. Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass es in der Kirche eben auch um Dienste und dienen geht. Das ist den Frauen durchaus bewusst. Aber es ist eben nicht der Punkt. Letztendlich sind die Forderungen nach kompletter Teilhabe und Zugang zu allen Ämtern mit dem katholischen Lehramt unvereinbar. Und da wird es eben schwierig. Wir haben es hier ja schon mehrfach diskutiert. Ist das so von Jesus und Gott gewollt oder ist das eine Folge von über 2000 Jahren menschengemachter Kirchengeschichte? Schließlich werden damit 50% der Menschenkinder als "nicht weihefähig" betrachtet (mal abgesehen von all den in den 50% verbleibenden Männern befindlichen Menschen mit weiteren Weihehindernissen).
Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken", sondern die Frauen, die seit Jahrzehnten Katechese machen, in den Räten sind, es sind Ordensfrauen dabei und auch die, die Blumen stecken ...Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Aus meiner Sicht ist und bleibt das schwierig. Gerade als Frau in der katholischen Kirche. Ich denke nicht, dass die radikaleren der Maria 2.0-Verfechterinnen irgendeine Mehrheit der Frauen vertreten, aber ich kenne viele Frauen, die einfach ein Unbehagen umtreibt, zumal mit Maria ein Ideal verkörpert ist, dass man als "normale" Frau eh nicht erreichen kann.
Dass du das glaubst, zeigt in einem Satz das insgesamt fehlende Verständnis davon, was die Kirche ist. Auf der Basis lohnt es sich kaum zu diskutieren.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden.
Zu diesem Schluß bin ich auch schon mehrfach gekommen.HeGe hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:08Dass du das glaubst, zeigt in einem Satz das insgesamt fehlende Verständnis davon, was die Kirche ist. Auf der Basis lohnt es sich kaum zu diskutieren.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden.
Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Ich werde es offenbar nie verstehen:
Erkläre mir bitte folgendes: Wer hat dir gesagt, dass du als Frau weniger wert bist, wenn du "nicht weihefähig" bist? Woher hast du das, dass du als Frau mehr wert wärst, wenn du "weihefähig" wärst? Was lässt dich denken, wir Männer halten uns für mehr wert, weil wir "weihefähig" sind?
Ja, eine Kötter ist ja so gaaaaar nicht extremistischLauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken",
Doch, die Arbeit kannst du schreiben. Das war zumindest formal kein Problem. Der Herr Professor (Priester natürlich) hat dir auch die 1 gegeben, wenn die Arbeit sehr gut war. Die Diss wurde aber dem PAK angeboten ...Protasius hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:22Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Gegenfrage: Warum soll es besser für die Kirche sein, wenn Männer etwas allein aufgrund ihres Geschlechts dürfen?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ich werde es offenbar nie verstehen:
Was sollte besser für die Kirche werden, wenn Frauen allein aufgrund ihrers Geschlechts(!) Mehr an "Einfluss" gewinnen?
Du sprichst ja nicht allgemein von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Kenntnissen, Qualitäten oder Charismen.
Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ja, eine Kötter ist ja so gaaaaar nicht extremistischLauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken",
Kann mir jemand diesen psychologischen Trick erklären, welchen Effekt es auf das Subjekt Frau hat, wenn der Allgemeinbegriff Frau etwas nicht darf?
Richtig, es gibt auch Männer, die die haben. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich "meine Frau" ganz ohne irgendwelche Komplexe stehe. Ich habe nur beschrieben, was jahrelange Erziehung in einem Umfeld, in dem es einfach normal ist, dass Mädchen das einfach nicht dürfen (einfach! selbstverständlich! so ganz ohne Grund), so auslösen kann. Aus "nicht dürfen" wird da übrigens auch schnell "nicht können" als Erwartung und daraus dann die Annahme einer geringeren Wertigkeit. Sieht man ja auch an der Enthohnung. Sehr subtil, das Ganze.
Die Chancen auf Professuren sind immer äußerst gering. Ein Großteil derjenigen, die promovieren, wird nie habilitieren, und auch unter den Privatdozenten wird nicht mal ansatzweise jeder irgendwann ein Professor.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:36Doch, die Arbeit kannst du schreiben. Das war zumindest formal kein Problem. Der Herr Professor (Priester natürlich) hat dir auch die 1 gegeben, wenn die Arbeit sehr gut war. Die Diss wurde aber dem PAK angeboten ...Protasius hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:22Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Und zusätzlich waren damals die Chancen auf ein Stipendium bzw. eine kirchliche Förderungen für die Diss deutlich geringer bzw. null, wenn du Laientheologe warst.
Und wenn schon mal 85% der Stellen wegfallen, dann sind deine Chance auf eine Professur äußerst gering. Vor allem dann, wenn sich 70% der Bewerber um 15% der Stellen und 30% der Bewerber um 85% der Stellen bewerben.
Korrekt. Da stimme ich die völlig zu. Aber es ist ein zusätzliches Problem, wenn 85% der Stellen per se wegfallen.
"Nicht Gymnasium, nicht auf Bäume klettern" Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:51Richtig, es gibt auch Männer, die die haben. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich "meine Frau" ganz ohne irgendwelche Komplexe stehe. Ich habe nur beschrieben, was jahrelange Erziehung in einem Umfeld, in dem es einfach normal ist, dass Mädchen das einfach nicht dürfen (einfach! selbstverständlich! so ganz ohne Grund), so auslösen kann. Aus "nicht dürfen" wird da übrigens auch schnell "nicht können" als Erwartung und daraus dann die Annahme einer geringeren Wertigkeit. Sieht man ja auch an der Enthohnung. Sehr subtil, das Ganze.
Gruß
Irmgard
Du hast es in der Tat nicht verstanden. Wenn wir mal annehmen, dass die Leute die Leitung haben sollten, die die besten Fähigkeiten, Kenntnisse, Qualitätetn und Charismen haben, warum sollte ich dann bei 50% aller Leute überhaupt nicht schauen, ob diese Dinge denn vielleicht vorhanden sind? Darum geht es. Wissenschaftlich betrachtet ist das ineffizient. Niemand, auch keine Frau, wünscht sich eine schlechte, ungeeignete Frau in Leitungsfunktionen oder im Priesteramt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ich werde es offenbar nie verstehen:
Was sollte besser für die Kirche werden, wenn Frauen allein aufgrund ihrers Geschlechts(!) Mehr an "Einfluss" gewinnen?
Du sprichst ja nicht allgemein von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Kenntnissen, Qualitäten oder Charismen.
Da sind wir dann eben auch bei dem Begriff Macht. Macht liegt in der Kirche in den geweihten Händen. Jegeliche wichtigen Entscheidungen werden von Männern getroffen. Wie gerade geschrieben, aus "nicht dürfen" wird" nicht können" wird "ist es eh nicht wert". Von so einer unterbewusst laufenden Kette kann sich kaum jemand frei machen.Erkläre mir bitte folgendes: Wer hat dir gesagt, dass du als Frau weniger wert bist, wenn du "nicht weihefähig" bist? Woher hast du das, dass du als Frau mehr wert wärst, wenn du "weihefähig" wärst? Was lässt dich denken, wir Männer halten uns für mehr wert, weil wir "weihefähig" sind?
"Nicht Gymnasium" - das ist auf dem Land heute noch so. Es ist subtiler als früher. Man sagt nicht mehr: "Du heiratest ja sowieso und bekommst Kinder, also reicht die Volksschule.", sondern "Das Gymnasium ist nichts für so ruhige Mädchen. Mach die Realschule und anschließend eine Ausbildung, das ist solide."
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Aufgewachsen bin ich in einer dörflichen Struktur im EB Paderborn in den 70ern, also nicht so weit weg von da, wo Juergen vermutlich wohntEdi hat geschrieben:Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.
1. Das musst du Jesus fragen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Gegenfrage: Warum soll es besser für die Kirche sein, wenn Männer etwas allein aufgrund ihres Geschlechts dürfen?
Sprich bitte wenn schon für dich und nicht stellevertrend für alle Frauen. Ich kenne genug aktive und gläubige Frauen, die deine Sicht der Dinge nicht teilen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Weil es kein abstraktes Verbot ist, sondern du es als kirchlich aktive und gläubige Frau jeden Tag konkret spürst.
Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Auf Chancengleichheit können wir uns ja einigen. Daraus folgt aber nicht, daß in konkreten Fällen Frauen bevorzugt werden sollten.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:28Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Nicht die Frauenförderung ist begründungspflichtig, sondern die ungleichen Chancen von Mann und Frau.
Als ich noch in die Schule ging vor 1970 , da waren in der Oberstufe schon etwa 30 bis 40 % Mädchen.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:13Aufgewachsen bin ich in einer dörflichen Struktur im EB Paderborn in den 70ern, also nicht so weit weg von da, wo Juergen vermutlich wohntEdi hat geschrieben:Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.
Klar ist das lange her. Und heute ist das nicht mehr ganz so extrem. Aber die Grundmechanismen sind auch heute nicht so viel anders. Heute ist es fast subtiler.
Aus der gleichen Würde erwächst aber doch nicht die völlige Gleichheit. Nicht umsonst wird die Zweiheit der Geschlechter ausdrücklich erwähnt:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:28Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Nicht die Frauenförderung ist begründungspflichtig, sondern die ungleichen Chancen von Mann und Frau.
Sehr schön ist das Verhältnis der Geschlechter bei Leo XIII., Enzyklika Arcanum divinae sapientiae, zusammengefaßt:Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
(Hervorhebung von mir.)Vir est familiae princeps, et caput mulieris; quae tamen, quia caro est de carne illius et os de ossibus eius, subiiciatur pareatque viro, in morem non ancillae, sed sociae; ut scilicet obedientiae praestitae nec honestas, nec dignitas absit. In eo autem qui praeest, et in hac quae paret, cum imaginem uterque referant alter Christi, altera Ecclesiae, divina caritas esto perpetua moderatrix officii.
Der Mann ist Vorgesetzter der Familie und das Haupt der Frau, die jedoch, da sie Fleisch von seinem Fleische und Bein von seinem Bein ist, ihm nicht wie eine Sklavin, sondern als Gefährtin unterwürfig und gehorsam sein soll, so dass der Gehorsam, den sie leistet, ehrbar und würdig sei. Da aber beide, sowohl jener, der gebietet, wie diese, die gehorcht, ein Abbild sind, der eine Christi, die andere der Kirche, muss die göttliche Liebe beide beständig in ihrer Pflichterfüllung leiten
Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Ich habe das Zitat im Zusammenhang mit dem Analogieverhältnis Christus/Kirche gebracht.taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:04Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Auf das ganze restliche - noch dazu bürgerliche bzw. gesellschaftliche - Leben kann man diese Aussage meines Erachtens nicht anwenden. Da müssen tatsächliche gleiche Rechte für Mann und Frau gelten.
Ich habe das Zitat im Zusammenhang mit dem Analogieverhältnis Christus/Kirche gebracht.taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:04Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Auf das ganze restliche - noch dazu bürgerliche bzw. gesellschaftliche - Leben kann man diese Aussage meines Erachtens nicht anwenden. Da müssen tatsächliche gleiche Rechte für Mann und Frau gelten.
Das mag ja sein, aber der Fokus der Forderungen zielt aber nicht auf die "Fähigkeiten" sondern eben auf das Geschlecht. Frauen sollen Teilhabe an der Macht bekommen, nicht fähige Personen, die auch nebenbei weiblich sein können. Und daher meine Frage: Warum sollen Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts für Leitungspositionen vorgesehen werden, als ob das jetzt irgendetwas lösen würde?Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:09Du hast es in der Tat nicht verstanden. Wenn wir mal annehmen, dass die Leute die Leitung haben sollten, die die besten Fähigkeiten, Kenntnisse, Qualitätetn und Charismen haben, warum sollte ich dann bei 50% aller Leute überhaupt nicht schauen, ob diese Dinge denn vielleicht vorhanden sind? Wissenschaftlich betrachtet ist das ineffizient.
Frauenquote?! Tut mir leid, aber die gesellschaftliche Entwicklung widerspricht dir.
Nein. Ich sprach nicht von "Macht", sondern von "Wert". Zudem habe ich dir eine konkrete Frage, auf dich bezogen, gestellt. Du antwortest darauf aber leider nicht, wenn du mir allgemein mit "Macht" antwortest.
Ich kenne ja deinen Beruf nicht, aber so würde ich fragen, ob es daran liegt, ob du eine Frau bist oder "nur" Sekretärin? Wie geht es denn deinen männlichen Kollegen?
Eine Frage hätte ich dazu:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Sondern darum, dass die Kirche vor Ort durch den Priestermangel und inkompetentes Personal in Liturgie, Seelsorge und Leitung vor den Hund geht und kompetente Frauen da wären, die sich hier nicht einsetzen dürfen.
Kinder sind doch kein Hinderungsgrund. Die werden ganztägig in Kitas und Schulen abgegeben und dann nach 18 Jahren wieder dort abgeholt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 19:05Eine Frage hätte ich dazu:
Bei wie vielen deiner Durschnittsfrauen, die mit den 3 Kindern und so, kamen da eigentlich so im Schnitt an Priestern oder Ordernsfrauen, -männern bei raus?
Ist das die Quote, an der der Erfolg der Frauen gemessen wird?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 19:05Eine Frage hätte ich dazu:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Sondern darum, dass die Kirche vor Ort durch den Priestermangel und inkompetentes Personal in Liturgie, Seelsorge und Leitung vor den Hund geht und kompetente Frauen da wären, die sich hier nicht einsetzen dürfen.
Bei wie vielen deiner Durschnittsfrauen, die mit den 3 Kindern und so, kamen da eigentlich so im Schnitt an Priestern oder Ordernsfrauen, -männern bei raus?
Aber auch diese geistliche Dimension gilt nicht uneingeschränkt, das wollte ich mit meinem Beitrag sagen. Der Mann ist auch nicht in jeder geistlichen Angelegenheit ein alter Christus, sondern nur in den geistlichen Aspekten der sakramentalen Ehe und des Priesteramtes. Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege.
Ich hatte das jetzt so verstanden, daß man Irmgard am Telephon für eine Sekretärin hält, nicht daß sie es ist …Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:57Ich kenne ja deinen Beruf nicht, aber so würde ich fragen, ob es daran liegt, ob du eine Frau bist oder "nur" Sekretärin? Wie geht es denn deinen männlichen Kollegen?
Ich verstehe nicht, wo da der Unterschied sein soll:taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 20:00Aber auch diese geistliche Dimension gilt nicht uneingeschränkt, das wollte ich mit meinem Beitrag sagen. Der Mann ist auch nicht in jeder geistlichen Angelegenheit ein alter Christus, sondern nur in den geistlichen Aspekten der sakramentalen Ehe und des Priesteramtes. Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege.