Allerlösungslehre bei JPII?

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Raimund J.
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Allerlösungslehre bei JPII?

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Baron hat geschrieben:Was katholisch ist, bestimmt der Heilige Vater!
Totalitärer Anspruch ohne Hintergrund & Substanz. Darüber können Millionen Katholikenb nur müde lächerln.
Der Papst hat nach katholischem Verständnis den Primat des Lehramtes, des Priesteramtes und des Hirtenamtes. Er ist also der oberste Lehrer, Priester und Hirte der katholischen Kirche, an dessen Richtlinien und Weisungen sich Priester und Laien zu halten haben.

Die Kritiker sollten sich - freundlich ausgedrückt - hier etwas zurückhalten!
Ja, aber der Papst kann eben nicht nach Gutdünken bestimmen, was katholisch ist, und was nicht. Das ist eben das klassische Mißverständnis der Unfehlbarkeit.

Der Papst kann eben gültig nichts beschließen, was gegen die Heilige Schrift, den überlieferten Glauben der Kirche und die katholische Tradition ist.

Von daher liegt Ewald mit seiner Aussage nicht daneben!
Dann eben konkreter gefragt, was genau soll in Redemptor hominis nicht katholisch sein?
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Baron hat geschrieben:Was katholisch ist, bestimmt der Heilige Vater!
Es gibt viele Millionen Orthodoxe, für die der Papst überhaupt keine Autorität darstellt (freundlich ausgedrückt :mrgreen: )- sind das etwa keine Katholiken?
Baron hat nicht geschrieben, was orthodox ist bestimmt der Heilige Vater. - Das ist ein kleiner Unterschied

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Baron hat geschrieben:Was katholisch ist, bestimmt der Heilige Vater!
aha der katholische glaube unterliegt dem belieben der päpste woher hast du diese Lächerlichkeit?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Baron hat geschrieben:Was katholisch ist, bestimmt der Heilige Vater!
Totalitärer Anspruch ohne Hintergrund & Substanz. Darüber können Millionen Katholikenb nur müde lächerln.
Der Papst hat nach katholischem Verständnis den Primat des Lehramtes, des Priesteramtes und des Hirtenamtes. Er ist also der oberste Lehrer, Priester und Hirte der katholischen Kirche, an dessen Richtlinien und Weisungen sich Priester und Laien zu halten haben.

Die Kritiker sollten sich - freundlich ausgedrückt - hier etwas zurückhalten!
Ja, aber der Papst kann eben nicht nach Gutdünken bestimmen, was katholisch ist, und was nicht. Das ist eben das klassische Mißverständnis der Unfehlbarkeit.

Der Papst kann eben gültig nichts beschließen, was gegen die Heilige Schrift, den überlieferten Glauben der Kirche und die katholische Tradition ist.

Von daher liegt Ewald mit seiner Aussage nicht daneben!
Dann eben konkreter gefragt, was genau soll in Redemptor hominis nicht katholisch sein?
wenn man seinen katechismus kann (natürlich den von Trient oder den des hl. PiusX) sieht man das sofort:-)

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Könntest du vielleicht ein paar Punkte kurz skizzieren? Ich gestehe, dass ich den genauen Inhalt des Dokuments gerade nicht im Kopf habe.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

das bild des menschen das dort vermittelt wird hat nix mit der traditionellen aufassung vom menschen zu tun die rolle die christrus zugewiesen wird ect ect
alleine der Artikel 46 wo erklärt wird das in Christus und durch die Liebe des Vaters der Mensch den Menschen voll kund würde das ist haarscharf am rande der Ketzerei weil es eine art Allerlösung postuliert und den freien willen außen vorläßt und das geschwätz vom neuen Advent
http://www.vatican.va/holy_father/john_ ... is_ge.html
Zuletzt geändert von ottaviani am Montag 21. Juli 2008, 22:05, insgesamt 2-mal geändert.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Du machst mich neugierig. Ich lese es doch nochmal nach. :ja:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ich als kleiner Laie, der noch nicht mal Theologie studiert hat, kann mir eigentlich kaum anmassen päpstliche Dokumente daraufhin zu untersuchen ob sie katholisch sind oder nicht. Ich kann im Prinzip nur voll und ganz auf das Petrusamt vertrauen. Deshalb fand ich den Satz von "Baron" der geschrieben hat "Was katholisch ist, bestimmt der Heilige Vater!" eigentlich nicht lächerlich sondern zunächst recht pragmatisch. Nicht, daß ich jetzt wieder falsch verstanden werde, natürlich sollte jeder kritisch prüfen und seinen Verstand walten lassen und auch die Unfehlbarkeit des Papstes darf nicht falsch verstanden werden, aber dem Primat des Lehramtes ist zunächst einmal Folge zu leisten.

Vielleicht werden jetzt manche sagen, "ach der arme Naivling", aber es stört mich bereits gewaltig wenn jemand einen Text des Papstes Johannes Paul II. als "Geschwätz" bezeichnet.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die RKK sollte Jonannes Paul II so schnell wie möglich heilig sprechen. Dieser künftige Heilige ist nämlich offenbar repräsentativ für den Status, die Befindlichkeit und den geistig-geistlichen Zuschnitt der Römisch Katholischen Kirche nach dem II. Vatikanischen Konzil.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Einwurf der Moderation:

Achtet bitte auf einen angemessenen und sachlichen Diskussionston. Gerade wallen die Emotionen ein wenig hoch.
Man sieht, wie leidenschaftlich dieses Thema sowohl die eine wie auch die andere Seite bewegt.

Vielen Dank!
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

ottaviani hat geschrieben:das bild des menschen das dort vermittelt wird hat nix mit der traditionellen aufassung vom menschen zu tun die rolle die christrus zugewiesen wird ect ect
alleine der Artikel 46 wo erklärt wird das in Christus und durch die Liebe des Vaters der Mensch den Menschen voll kund würde das ist haarscharf am rande der Ketzerei weil es eine art Allerlösung postuliert und den freien willen außen vorläßt und das geschwätz vom neuen Advent
http://www.vatican.va/holy_father/john_ ... is_ge.html
In Artikel 64 ff. wird doch gesagt,was der Mensch zu tun hat,damit er der Erlösung teilhaftig wird,nämlich auf Christus zu schauen und ihm nachzueifern,da er nur dann zur Fülle seines Mensch-Seins gelangen kann
.Es wird-wie in der Tradition gesagt,daß die sündhafte Natur des Menschen durch die Menschwerdung Gottes iin Christus und dessen Erlösungstod am Kreuz wieder befähigt wird zu dem Menschen zu werden,wie ihn Gott sich in der Schöpfung gedacht hat-vorausgesetzt er erkennt dies staunend und praktiziert es aus der Anbetung heraus. Und die Aufgabe der Kirche sei es ihn dahin zu führen.Was ist daran unkatholisch ?Ist diese Liebe des Vaters zu den durch eigene Schuld unvollkommenen Geschöpfen nicht immer wieder staunenswert und führt nicht gerade dieses Staunen dazu,daß der Mensch auf die Hingabe des Sohnes mit der Hingabe des eigenen Lebens antwortet-soweit er eben fähig ist und so heilig wird-aus freiem Willen und nicht nur in dumpfer Angst vor Strafe
Mit Allerlösung hat das nichts zu tun und ist wahrhaftig kein billiger,leichter Weg
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Peti
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Beitrag von Peti »

ottaviani hat geschrieben:nein man müße Assisi erwähnen den Korankuß den schwachsinn in redemptor hominis usw usf
Wenn man Redemptor Hominis als Geschwätz bezeichnet, beleidigt man nicht nur Johannes Paul II sondern auch Kardinal Ratzinger.R.H. ist doch nicht an ihm vorbei oder gegen ihn entstanden.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peti hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:nein man müße Assisi erwähnen den Korankuß den schwachsinn in redemptor hominis usw usf
Wenn man Redemptor Hominis als Geschwätz bezeichnet, beleidigt man nicht nur Johannes Paul II sondern auch Kardinal Ratzinger.R.H. ist doch nicht an ihm vorbei oder gegen ihn entstanden.
(Doch, natürlich. In diesem Fall sogar komplett. Aber über Redemptor hominis sollte man, wenn schon, in einem eigenen Strang reden.)[/size]
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Peti
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Beitrag von Peti »

Peti hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:nein man müße Assisi erwähnen den Korankuß den schwachsinn in redemptor hominis usw usf
Wenn man Redemptor Hominis als Geschwätz bezeichnet, beleidigt man nicht nur Johannes Paul II sondern auch Kardinal Ratzinger.R.H. ist doch nicht an ihm vorbei oder gegen ihn entstanden.
Korrektur:Habe gerade gelesen,dass R.H.vor der Zeit Ratzingers in Rom entstanden ist.
Trotzdem finde ich den Ausdruck "Geschwätz" unangebracht und sehr überheblich.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich als kleiner Laie, der noch nicht mal Theologie studiert hat, kann mir eigentlich kaum anmassen päpstliche Dokumente daraufhin zu untersuchen ob sie katholisch sind oder nicht.
Aber Du kannst sie doch lesen, oder? Ob sie katholisch sind oder nicht, müssen wir ja nicht beurteilen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Peti
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Beitrag von Peti »

Zu redemptor Hominis:

"Die erste Enzyklika Redemptor hominis ist die persönlichste, der Ausgangspunkt aller weiteren Enzykliken. Es wäre leicht zu zeigen, daß alle künftigen Themen hier schon angeschlagen sind: Das Thema Wahrheit, der Zusammenhang von Wahrheit und Freiheit, wird in seinem ganzen Ernst angesprochen inmitten einer Welt, die Freiheit will, aber Wahrheit als Anmaßung und Gegensatz zur Freiheit betrachtet. Die ökumenische Leidenschaft des Papstes meldet sich schon in diesem ersten großen Lehrtext zu Worte. Die großen Akzente der Eucharistie-Enzyklika – Eucharistie und Opfer, Opfer und Erlösung, Eucharistie und Buße: All das wird hier schon in großen Linien dargestellt. Der Imperativ »tötet nicht« – das große Thema von Evangelium vitae – wird laut in die Welt hineingerufen. Mit dem marianischen Thema ist die für den Papst kennzeichnende Orientierung auf die Zukunft des Christentums hin verknüpft, wie wir schon sahen. Die Bindung der Kirche an Christus ist für den Heiligen Vater nicht Bindung an Vergangenheit, Orientierung nach rückwärts, sondern gerade Verbindung mit dem, der Zukunft ist und Zukunft gibt und die Kirche auffordert, sich einer neuen Periode des Glaubens zu öffnen. Man spürt die persönliche Betroffenheit, die Hoffnung, aber auch das innere Drängen des Papstes, daß der Herr uns doch neu Gegenwart des Glaubens und des erfüllten Lebens, ein neues Pfingsten, schenken möge, wenn aus ihm die Bitte geradezu explosiv hervorbricht: »Die Kirche unserer Zeit scheint mit immer größerem Eifer inständig und beharrlich zu wiederholen ›Komm, Heiliger Geist!‹ Komm! Komm!« (Nr. 18)."
zykliken
Aus "Das Lehramt Johannes Pauls II in seinen 14 Enzykliken".
Ansprache von Kard. Ratzinger vom 9.5.03

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Peti hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:nein man müße Assisi erwähnen den Korankuß den schwachsinn in redemptor hominis usw usf
Wenn man Redemptor Hominis als Geschwätz bezeichnet, beleidigt man nicht nur Johannes Paul II sondern auch Kardinal Ratzinger.R.H. ist doch nicht an ihm vorbei oder gegen ihn entstanden.
Korrektur:Habe gerade gelesen,dass R.H.vor der Zeit Ratzingers in Rom entstanden ist.
Trotzdem finde ich den Ausdruck "Geschwätz" unangebracht und sehr überheblich.
das ist noch das positivste was man dazu sagen kann das hat mit überheblichkeit nix zu tun

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Jetzt verrat uns endlich, was Dich an Redemptor Hominis konkret stört. ;)
???

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

das Menschenbild das dort vermittelt wird das in christus der Mensch dem Menschen gezeigt wurde ect und die Überbetonung der Kollegialität ect ect

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holzi
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Beitrag von holzi »

ottaviani hat geschrieben:das Menschenbild das dort vermittelt wird das in christus der Mensch dem Menschen gezeigt wurde ect und die Überbetonung der Kollegialität ect ect
Das ist immer noch sehr schwammig: sag doch einfach gleich, dass du den Johannes Paul nicht ausstehen kannst! Und dass Gott sich in Christus den Menschen als den Menschen zeigte ist noch lange nicht häretisch. Der Mensch wurde geschaffen nach dem Abbild Gottes. Diese Gottesebenbildlichkeit ging aber im Sündenfall flöten. Als Mensch Jesus Christus zeigt sich Gott uns Menschen aber als Menschen, wie er hätte sein sollen, ohne die Sünde. Es mag vielleicht von JPII etwas arg philosophierend geschrieben sein, sein Schreibstil ist ja in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber etwas anstößiges im Inhalt kann ich da nicht erkennen.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

[
(Doch, natürlich. In diesem Fall sogar komplett. Aber über Redemptor hominis
sollte man, wenn schon, in einem eigenen Strang reden.)[/color][/size][/quote]

Das habe ich oben schon vorgeschlagen,weiss nur nicht ,wie man die dazugehörigen Beiträge in den Strang:redemptor hominis packe
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

ottaviani hat geschrieben:das Menschenbild das dort vermittelt wird das in christus der Mensch dem Menschen gezeigt wurde ect und die Überbetonung der Kollegialität ect ect
Dass in Christus der Mensch dem Menschen gezeigt wurde, ist gut katholisch. Christus ist der neue Adam. Eine Enzyklika, die diesen Aspekt betont, leugnet damit nicht die hypostatische Union.

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Quasinix
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"Allerlösungslehre" im Denken JPII`s?

Beitrag von Quasinix »

[Die folgenden Beiträge wurden aus dem Thread zu "Youcat" ausgegliedert. Ecce als Mod]
iustus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Hier mal ein Zitat aus dem ersten Teil: „Was wir glauben“:
Frage 161 hat geschrieben:Was ist die Hölle?

Die Hölle ist der Zustand des ewigen Getrenntseins von Gott, die absolute Abwesenheit von Liebe.

Wer bewusst und aus vollem Willen in schwerer Sünde stirbt, ohne zu bereuen, und Gottes barmherzige, verzeihende Liebe für immer ausschlägt, der schließt sich selbst aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen aus. Ob wirklich jemand im Moment des Todes der absoluten Liebe ins Gesicht sehen und immer noch nein sagen kann, wissen wir nicht. Aber unsere Freiheit ermöglicht diese Entscheidung. Jesus warnt immer wieder davor, uns endgültig von ihm zu trennen, indem wir uns der Not seiner Brüder und Schwestern verschließen: [es folgt noch ein Schriftzitat]
Das ist ausgesprochen ärgerlich und stinkt wie die Zollitsch-Äußerung zum Himmel. :sauer:
Was regt ihr euch darüber so auf? Schrieb doch ein kürzlich seliggesprochener Papst schon vor über 30 Jahren:

"Alle Menschen seit dem Beginn bis zum Ende der Welt sind von Christus durch sein Kreuz erlöst und gerechtfertigt worden" ("Zeichen des Widerspruchs", S. 103).
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taddeo
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von taddeo »

Wieder mal ein passendes Zitat gefunden? :hmm:

Kennst Du nur die +.net-Fassung oder hast Du zufällig den Kontext dieses Satzes bei der Hand, damit man sich ein Urteil über den Zusammenhang bilden könnte, in dem er steht?

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Quasinix
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Quasinix »

Dieser Satz kann durch überhaupt keinen Kontext orthodox interpretiert werden; der Verfasser legt an anderen Stellen im Gegenteil sogar noch nach. Und auch wenn es dein Schubladendenken übersteigt: Es gibt noch viele, viele andere JP2-Kritiker als die Leute bei kreuz.net... Diese spezielle Thematik wird ausführlich behandelt vom Ratzinger-Schüler Johannes Dörmann - das ursprünglich mehrbändige Werk wurde mittlerweile in einem Band neu aufgelegt:

http://shop.sarto-verlag.de/product_inf ... l-II-.html

Ich war als kleiner Ministrant übrigens ein echter Verehrer dieses Papstes - leider bekam man dann immer mehr Sachen mit, die das Bild immer stärker getrübt haben. Mit der Strategie des Nichtwahrhabenwollens negativer Aspekte einer verehrten und/oder geliebten Person kommt man sicher glatter durchs Leben...
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taddeo
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von taddeo »

Quasinix hat geschrieben:Dieser Satz kann durch überhaupt keinen Kontext orthodox interpretiert werden; der Verfasser legt an anderen Stellen im Gegenteil sogar noch nach. Und auch wenn es dein Schubladendenken übersteigt: Es gibt noch viele, viele andere JP2-Kritiker als die Leute bei kreuz.net... Diese spezielle Thematik wird ausführlich behandelt vom Ratzinger-Schüler Johannes Dörmann - das ursprünglich mehrbändige Werk wurde mittlerweile in einem Band neu aufgelegt:

http://shop.sarto-verlag.de/product_inf ... l-II-.html

Ich war als kleiner Ministrant übrigens ein echter Verehrer dieses Papstes - leider bekam man dann immer mehr Sachen mit, die das Bild immer stärker getrübt haben. Mit der Strategie des Nichtwahrhabenwollens negativer Aspekte einer verehrten und/oder geliebten Person kommt man sicher glatter durchs Leben...
Kannst Du vielleicht auch normal reden oder nur mit Deiner üblichen aggressiven Hau-drauf-Rhetorik?

Mich hat der Satz, den Du zitiert hast, interessiert. Also hab ich nach ihm gegoogelt, und siehe da, er taucht eigentlich ausschließlich auf Websites auf, die im Stile von +.net agieren und offenbar nicht recht kirchenfreundlich gesinnt sind. Eine Seite, die diesen Satz im Zusammenhang bringen würde, habe ich nicht gefunden.

Deshalb meine Nachfrage an Dich. Aber Dank Deiner Antwort erübrigt sich wohl meine Frage.

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Quasinix
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Quasinix »

Ich reagiere vielleicht deshalb so, weil ich mich durch dein Posting ins kreuz.net-Eck geschoben fühlte - tut mir leid, wenn ich da überreagiert habe. Ich versuche mal, eine längere Passage zu finden und reiche diese nach. Hier schon mal ein das ganze nochmal deutlich verschlimmernder Nachsatz zum vorigen Zitat:

"Alle Menschen seit dem Beginn und bis zum Ende der Welt sind von Christus durch sein Kreuz erlöst und gerechtfertigt worden." (a.a.S. 103). Das geschieht "unabhängig davon, ob der Mensch dies weiß oder nicht, dies annimmt oder nicht" (a.a.O. S.108).

Die Arbeit von Dörmann entstand Anfang der 90er Jahre; die Neuausgabe unter dem Titel "Johannes Paul II. - Sein theologischer Weg zum Weltgebetstag der Religionen in Assisi" hat die ISBN 978-3-932691-82-9 und zeigt speziell anhand der drei Enzykliken "Redemptor Hominis", "Dives in Misericordia" und "Dominum et Vivificantem" diese bedenkliche Allerlösungstheorie, die auch den absolut antimissionarischen Ansatz JP2s erklärt. Was wäre er für ein Papst gewesen, wenn er auf diesem Gebiet so klar und unnachgiebig gewesen wäre wie in moralischen Fragen!
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taddeo
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von taddeo »

Ein längerer Kontext würde mich tatsächlich interessieren. Ich habe nämlich einen Verdacht ...
... würde mich freuen, wenn Du vielleicht nen Link oder sowas findest.

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Quasinix
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Quasinix »

taddeo hat geschrieben:Ein längerer Kontext würde mich tatsächlich interessieren. Ich habe nämlich einen Verdacht ...
... würde mich freuen, wenn Du vielleicht nen Link oder sowas findest.
Ich finde mein Exemplar aktuell nicht und habe deshalb gerade ein gebrauchtes online erstanden; das Dörmann-Werk habe ich vor einigen Jahren gelesen, die nüchtern und ohne jede Polemik gezogenen Schlußfolgerungen sind ohne weiteres nachvollziehbar.

Das Thema zieht sich ja wie ein roter Faden durch die Lehre JP2s: "(...) jede Person und jedes Volk [sind] im Heiligen Geist durch das Kreuz und die Auferstehung Christi Kinder Gottes geworden, Teilhaber an der göttlichen Natur und Erben des ewigen Lebens." (Botschaft an die Völker Asiens vom 21.02.1981)

"Gott von unendlicher Majestät! ... Diesen Gott bekennt in seinem Schweigen der Trappist und der Kamaldulensermönch. An ihn wendet sich der Beduine in der Wüste, wenn die Gebetsstunde gekommen ist. Und vielleicht auch der in seine Betrachtung versunkene Buddhist, der sein Denken läutert und den Weg zum Nirwana bereitet. ... Die Kirche des lebendigen Gottes vereinigt alle Menschen, die an dieser wunderbaren Transzendenz des Menschengeistes auf die eine oder andere Weise teilhaben." ("Zeichen des Widerspruchs", S. 27f.)

"So wie dieser Mensch von Gott »gewollt« ist, wie er von Ewigkeit her von ihm »erwählt« ist, gerufen und bestimmt für die Gnade und das Heil, so ist jeder Mensch ganz »konkret«, ganz »real«. Dies ist der Mensch im vollen Licht des Geheimnisses, an dem er durch Jesus Christus teilnimmt, ein Geheimnis, an dem jeder einzelne der vier Milliarden Menschen teilhat, die auf unserem Planeten leben, vom ersten Moment an, da er unter dem Herzen der Mutter empfangen wird." ("Redemptor Hominis", Nr. 13)

Genau deshalb hat JP2 auch nie irgendwen zur Bekehrung zur einen Kirche Christi aufgefordert, sondern z.B. am 17.11.1980 bei seinem ersten Deutschlandbesuch den Moslems zugerufen: "Wenn ihr euch ... in der Öffentlichkeit nicht scheut zu beten, gebt ihr uns Christen ein Beispiel, das Hochachtung verdient. Lebt euren Glauben auch in der Fremde!". Warum auch Konversion - denn "Nicht selten finden wir am Beginn der verschiedenen Religionen Gründer, die mit Hilfe des Heiligen Geistes Gottes eine tiefere religiöse Erfahrung gemacht haben. An andere weitergegeben, hat diese Erfahrung Form angenommen in den Lehren, den Riten und den Vorschriften der einzelnen Religionen." (Generalaudienz am 09.09.1998).
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taddeo
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Re: Allerlösungslehre bei JPII?

Beitrag von taddeo »

Danke!

Aber - mal ehrlich: man kann diese Sätze letztlich auch harmloser verstehen, als Du das tust.
Sinngemäß sagen sie ja alle das gleiche: Wo immer Menschen "religiöse" Erfahrungen irgendwelcher Art machen, dort ist es stets der dreifaltige Gott, der darin verborgen ist - denn einen anderen Gott gibt es nicht.
Und daß alle Menschen durch Christus erlöst wurden, stimmt insofern, als sein Erlösungswerk (und nur dieses) tatsächlich allen Menschen die Möglichkeit der Erlösung anbietet - ob jeder einzelne dieses Möglichkeit auch nutzt, ist das andere.

Ich würde solche Äußerungen bestenfalls als Verkürzungen werten, aber nicht als "Allerlösungslehre".

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overkott
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Re: Allerlösungslehre bei JPII?

Beitrag von overkott »

Die Allerlösungslehre ist sicher eine Aussage, der widersprochen wird. Nicht nur Selige haben sich geirrt, sondern auch Heilige. Die negative Theologie des heiligen Augustinus halte ich für sehr bedenklich. Auch der heilige Bonaventura hat Dinge formuliert, die man als falsch bezeichnen kann. Seine besondere Heiligkeit liegt in der Aufforderung, sich selbst um die Wahrheit zu bemühen, theologisch selber zu denken.

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Quasinix
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Re: Allerlösungslehre bei JPII?

Beitrag von Quasinix »

Eine objektiv falsche Religion kann doch nie eine Frucht des Heiligen Geistes sein! Sehr bedenklich ist auch die Aussage, der Beduine in der Wüste würde denselben Gott anbeten wie der Kamaldulensermönch - betet dieser moslemische (anders macht die Aussage ja keinen Sinn) Beduine etwa den Dreifaltigen Gott an? Falls dem so wäre, würden ihm seine islamischen Glaubensgenossen schnell den Kopf zurechtrücken. Der Buddhist, der nicht einmal einen falschen, sondern überhaupt keinen Gott verehrt, ist dann der anonyme Christ in Reinform.
taddeo hat geschrieben:Wo immer Menschen "religiöse" Erfahrungen irgendwelcher Art machen, dort ist es stets der dreifaltige Gott, der darin verborgen ist - denn einen anderen Gott gibt es nicht.
Dem muß ich entschieden widersprechen - die Götzen, die die Heiden anbeten, wurden in der Vergangenheit immer als Trugbilder des Teufels und nie als "verborgene Dreifaltigkeit" verstanden und demzufolge auch von Missionaren aller Jahrhunderte bekämpft. In JP2s Lehre steckt sehr viel vom "anonymen Christentum", und am deutlichsten wird das ja auch in all seinen Ansprachen an Moslems usw. Darin wird immer nur um Verständnis darum geworben, daß die Christen diesem Jesus eine wichtigere Rolle zugestehen als die Moslems, aber niemals und an keiner Stelle wird Christus als alleiniger Weg zum Heil vorgestellt! Im Gegenteil, die Moslems sollen ihren Glauben beibehalten (Zitat dazu s.o.) und (ausgerechnet) der Hl. Johannes der Täufer wird darum gebeten, die falsche Religion "Islam" (wohlgemerkt den Islam selbst, nicht die darin befangenen Menschen!) auch noch zu schützen!

JP2 schreibt/sagt auch nicht, daß Gott allen Menschen die Möglichkeit der Erlösung anbietet und dazu eine Mitwirkung des einzelnen erforderlich ist - vielmehr sind lt. ihm "jede Person und jedes Volk (...) im Heiligen Geist Kinder Gottes geworden, Teilhaber an der göttlichen Natur und Erben des ewigen Lebens" - wozu dann noch Taufe und Bekehrung? Denn "alle Menschen seit dem Beginn bis zum Ende der Welt sind von Christus durch sein Kreuz erlöst und gerechtfertigt worden", eine Bekehrung oder Taufe ist also nicht mehr nötig! Luther fordert wenigstens noch den Fiduzialglauben - bei JP2 genügt es schon, gezeugt worden zu sein!
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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