Dürfen Katholiken an evangelischen Gottesdiensten teilnehmen

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Pit
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Dürfen Katholiken an evangelischen Gottesdiensten teilnehmen

Beitrag von Pit »

Hallo,

ich habe eine Frage, die mir sehr wichtig ist:
Dürfen römisch-katholische Christen an Gottesdiensten einer evangelisch-landeskirchen Gemeinde teilnehmen?
wohlbemerkt an Gottesdiensten, bei denen keine Abendmahlsfeier stattfindet.
Was sagen CIC und andere kirchliche Quellen dazu?
Wie betrachtet ihr das persönlich?

Mit Bitte um Informationen,
Gruß, Pit
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Angelika
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Re: Dürfen Katholiken an evangelischen Gottesdiensten teilne

Beitrag von Angelika »

Hallo Pit :huhu:
Pit hat geschrieben:Dürfen römisch-katholische Christen an Gottesdiensten einer evangelisch-landeskirchen Gemeinde teilnehmen?
wohlbemerkt an Gottesdiensten, bei denen keine Abendmahlsfeier stattfindet.
Soweit ich weiß dürfen Katholiken an Gottesdiensten anderer Konfessionen teilnehmen. Dies gilt auch dann, wenn dabei eine Abendmahlsfeier stattfindet.
Katholiken dürfen lediglich nicht am Abendmahl selber teilnehmen, an dem entsprechenden Gottesdienst aber schon.

Die Sonntagspflicht erfüllt man mit der Teilnahme an solchen Gottesdiensten aber nicht.


Pit hat geschrieben:Wie betrachtet ihr das persönlich?
Ich bin schon recht häufig in evangelischen und freikirchlichen Gottesdiensten gewesen. Die Gründe dafür sind Interesse an der anderen Konfession und ihrer Art, den Glauben zu leben, und vor allem, gemeinsam mit Freunden oder Bekannten einen Gottesdienst zu besuchen. Mich haben auch schon nicht-katholische Freunde und Bekannte zur Heiligen Messe begleitet. Ich find' sowas einfach schön und freue mich eigentlich über jede Gelegenheit dazu. :-)

Zu Beginn meines Glaubensweges habe ich auch schon mal die Sonntagsmesse ausfallen lassen, um in einen freikirchlichen Gottesdienst zu gehen. Das würde ich heute nicht mehr tun, denn ich habe einfach das Bedürfnis nach der Heiligen Messe und der Eucharistie. Und schließlich kann man auch beides miteinander vereinbaren.

Gruß
Angelika

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Hallo,
ich bin ein Lutheraner aus Hannover, ich selbst habe an verschiedenen Gotteddienstes, Messen teilgenommen. Es bereichert mich und so erfährt mehr über die anderen Konfessionen. Wie auch hier in diesem Forum, viele falsche Vorstellungen über die rk Konfession, konnte ich hier alleine aufgrund der Informationen abbauen. Das ist toll.

Liebe Grüße Timm

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Pit
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Re: Dürfen Katholiken an evangelischen Gottesdiensten teilne

Beitrag von Pit »

Hallo Angelika, hallo TimLek,

das sehe ich genauso.
Persönlich habe ich kein Problem damit, an einem evangelischen Gottesdienst teilzunehmen. (Wobei es sich um Gottesdienste ohne Abendmahl handelt.) Sie finden nämlich Sonntags Abends "zusätzlich" zum normalen Gottesdienst statt.

Interessant ist nämlich, daß ich durch die Gottesdienste, die ich in einer evangelischen Gemeinde regelmäßig besuche, einen neuen Zugang zum Glauben gefunden habe.
Auch zum katholischen Glauben, weil - bei anschließenden Gesprächen - oft Fragen aufkommen. ("Wie seht ihr katholischen Christen dieses oder jenes.")

Leider habe ich mir diesbezüglich hier im Forum schon andere Argumente "eingefangen", was ich sehr bedauerlich finde, denn eine vernünftige, offene von, sinnvoller Ökumene geprägte Haltung gegenüber den evangelischen Christen sollte für uns Katholiken normal sein.
Übrigens gehen die Brüder in Taize in der Hinsicht meiner Meinung nach einen guten Weg.

Gruß. Pit
Angelika hat geschrieben:Hallo Pit :huhu:
Pit hat geschrieben:Dürfen römisch-katholische Christen an Gottesdiensten einer evangelisch-landeskirchen Gemeinde teilnehmen?
wohlbemerkt an Gottesdiensten, bei denen keine Abendmahlsfeier stattfindet.
Soweit ich weiß dürfen Katholiken an Gottesdiensten anderer Konfessionen teilnehmen. Dies gilt auch dann, wenn dabei eine Abendmahlsfeier stattfindet.
Katholiken dürfen lediglich nicht am Abendmahl selber teilnehmen, an dem entsprechenden Gottesdienst aber schon.

Die Sonntagspflicht erfüllt man mit der Teilnahme an solchen Gottesdiensten aber nicht.


Pit hat geschrieben:Wie betrachtet ihr das persönlich?
Ich bin schon recht häufig in evangelischen und freikirchlichen Gottesdiensten gewesen. Die Gründe dafür sind Interesse an der anderen Konfession und ihrer Art, den Glauben zu leben, und vor allem, gemeinsam mit Freunden oder Bekannten einen Gottesdienst zu besuchen. Mich haben auch schon nicht-katholische Freunde und Bekannte zur Heiligen Messe begleitet. Ich find' sowas einfach schön und freue mich eigentlich über jede Gelegenheit dazu. :-)

Zu Beginn meines Glaubensweges habe ich auch schon mal die Sonntagsmesse ausfallen lassen, um in einen freikirchlichen Gottesdienst zu gehen. Das würde ich heute nicht mehr tun, denn ich habe einfach das Bedürfnis nach der Heiligen Messe und der Eucharistie. Und schließlich kann man auch beides miteinander vereinbaren.

Gruß
Angelika
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TiLek
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Beitrag von TiLek »

Hallo Pit,

Deinen Beitrag kann ich nur unterstützen. Wenn ich nie selbst erfahre wie andere handeln und daran mich selbst überprüfen kann, kann ich auch meine Fragen diesen anderen nicht stellen und dann auch nicht verstehen.

Gruß Timm

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Für mich ist die Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen ein Zeichen wahrer Katholizität. Ich bin eigentlich immer wieder bewegt, wie in den verschiedenen Traditionen Gott sich den Menschen zeigt.

Ich denke an den Bericht einer Bekannten, die mit einer evangelischen Reisegruppe in der Türkei "auf den Spuren des Apostels Paulus" unterwegs war. Sie berichtete davon, wie sie inmitten des muslimisch geprägten Landes voller Moscheen auf ein einsames orthodoxes Kirchlein gestoßen sind, und wie das Zeichen des Kreuzes ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Heimat vermittelt hat. Das Gespräch mit dem zufällig anwesenden orthodoxen Priester wird sie nie vergessen.

Weshalb diese katholische Zusammengehörigkeit der Christen erst in nichtchristlichen Ländern entdecken?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tacitus,

eine ähnliche Erfahrung habe ich selber gemacht.
Auf einer Pilgerreise durch die Türkei - auch auf den Spuren des Paulus - hielten wir in Kappadokien an einer Art Raststätte, um eine Andacht zu halten.
Der Besitzer des Lokals, ein sunnitischer Muslim, stellte einen Tisch an einer ruhigen Ecke der Terrasse auf, einige Stühle dazu, damit wir dort die Andacht feiern konnten.
Anschließend setzten er und seine Tochter sich zu uns und sahen uns ruhig zu. Gefragt warum, kam die Antwort:
"Wir müssen doch wissen, was unsere Gäste glauben."
Soviel zu den angeblich fanatischen Türken.

Ignatius von Antiochien sagte ja nicht unpassend:
"Wo Jesus Christus ist, dort ist die Kirche."

In dem Sinne
katholische Grüße,
Pit
Tacitus hat geschrieben:Für mich ist die Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen ein Zeichen wahrer Katholizität. Ich bin eigentlich immer wieder bewegt, wie in den verschiedenen Traditionen Gott sich den Menschen zeigt.

Ich denke an den Bericht einer Bekannten, die mit einer evangelischen Reisegruppe in der Türkei "auf den Spuren des Apostels Paulus" unterwegs war. Sie berichtete davon, wie sie inmitten des muslimisch geprägten Landes voller Moscheen auf ein einsames orthodoxes Kirchlein gestoßen sind, und wie das Zeichen des Kreuzes ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Heimat vermittelt hat. Das Gespräch mit dem zufällig anwesenden orthodoxen Priester wird sie nie vergessen.

Weshalb diese katholische Zusammengehörigkeit der Christen erst in nichtchristlichen Ländern entdecken?
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Angelika hat geschrieben:Soweit ich weiß dürfen Katholiken an Gottesdiensten anderer Konfessionen teilnehmen.
Tacitus hat geschrieben:Für mich ist die Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen ein Zeichen wahrer Katholizität.
Nun gibt es ja keine „Konfessionen“, sondern bloß eine Kirche.
Was heißt, daß man schlechterdings nicht von der Wahrheitsfrage
absehen darf. Wahre Kirche oder nicht.

Wenn nicht, dann ist deren Gottesdienst für mich wenigstens kein
wahrer Gottesdienst, und ich habe nicht die geringste Veranlassung,
daran teilzunehmen. Selbst persönliche Neugier kann da kein Grund
sein, zumal man damit eher andere oder vielleicht gar sich selber
verwirrt.

Gibt es also gar keinen Grund? – Doch, natürlich. Familiäre Anlässe
sind sicher solch ein Grund. Dann eher ich aber nicht des protestan-
tischen Gottesdienstes wegen dahin, sondern zum Beispiel, weil mei-
ne Nichte getauft wird.

Wieder was anderes – und grundsätzlich natürlich möglich – sind
private Veranstaltungen. Meinetwegen Bibelabende im häuslichen
Kreis oder dergleichen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Gibt es also gar keinen Grund? – Doch, natürlich. Familiäre Anlässe sind sicher solch ein Grund. Dann gehe ich aber nicht des protestantischen Gottesdienstes wegen dahin, sondern, zum Beispiel,
weil meine Nichte getauft wird.
Genau. Deswegen bekreuzige ich mich im evangelischen Gottestdienst auch nicht, und knie nie. Man sitzt eben da, hört zu und nimmt teil.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nun gibt es ja keine „Konfessionen“, sondern bloß eine Kirche.
Dass es für dich keine Konfessionen gibt, das weiß ich mittlerweile. Aber im allgemeinen Sprachgebraucht gibt es diesen Begriff und jeder weiß auch, was damit gemeint ist.

Ich habe nicht vor, irgendwelche komplizierten Wendungen zu benutzen, nur weil dir ein Begriff nicht passt.


Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wenn nicht, dann ist deren Gottesdienst für mich wenigstens kein wahrer Gottesdienst, und ich habe nicht die geringste Veranlassung, daran teilzunehmen. Selbst persönliche Neugier kann da kein Grund sein, zumal man damit eher andere oder vielleicht gar sich selber verwirrt.
Das mag deine persönliche Einstellung sein. Die katholische Kirche aber verbietet nicht die Teilnahme an Gottesdiensten anderer Konfessionen ;D , so dass es nicht den geringsten Grund gibt, sich diesbezüglich zurückzuhalten.


Stefan hat geschrieben:Genau. Deswegen bekreuzige ich mich im evangelischen Gottestdienst auch nicht, und knie nie. Man sitzt eben da, hört zu und nimmt teil.
Dann pass' auch auf, dass du nicht aus Versehen betest ... ;D

Gruß
Angelika

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Linus
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Beitrag von Linus »

Angelika hat geschrieben:Dass es für dich keine Konfessionen gibt, das weiß ich mittlerweile. Aber im allgemeinen Sprachgebraucht gibt es diesen Begriff und jeder weiß auch, was damit gemeint ist.

Ich habe nicht vor, irgendwelche komplizierten Wendungen zu benutzen, nur weil dir ein Begriff nicht passt.
Bloss: Diese Konfessionalismus-Denke ist nicht katholisch (siehe Dominus Iesus u.a)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Nikodemus
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Beitrag von Nikodemus »

Grüß Gott

- es ist ohne Zweifel erlaubt an Gottesdiensten von nicht katholischen Gemeinschaften teilzunehmen, solange man dadurch nicht dem eigenen Glauben schadet, was in einem normalen evangelischen Gottesdienst garantiert nicht der Fall ist (selbst wenn man dort eigenartige Ansichten hört weiß man doch, dass man selbst katholisch ist)
- ich selbst habe in der Regel keine Veranlassung an ev Gottesdiensten teilzunehmen und normalerweise auch kein Bedürfnis danach, tue es aber je nach Anlaß
- man sollte hingegen keineswegs am ev Altarssakrament teilnehmen
- die Wahrheitsfrage ist natrülich immer von Bedeutung, aber vielleicht eher durch Diskussion und ähnliches zu lösen, als durch Gottesdienstteilnahme/Gottesdienstnichtteilnahme.

Beste Grüße

Nikodemus
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Stefan hat geschrieben: Genau. Deswegen bekreuzige ich mich im evangelischen Gottestdienst auch nicht, und knie nie. Man sitzt eben da, hört zu und nimmt teil.
Du verleugnest Deinen Glauben im Ev. Gottesdienst? :shock: OK, niederknien muß man nicht (geht ja meistens nicht und ein Tabernakel ist auch nicht da), aber bekreuzigen kann man sich. Vor allem sehe ich nicht ein, warum ich im evanglischen Gottesdienst beim Glaubensbekenntnis die katholische Kirche verleugnen soll.

Gruß
Stephen

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Hallo,

in unseren Gottesdiensten sehe ich fast immer einige die ich persönlich kenne und weiß, daß sie katholisch sind, die bekreuzigen sich auch. Das mit dem knien wird allerdings problematisch, da aufgrund der Kirchenbankkonstruktion dieses schlechthin nicht möglich ist.

Viele kommen auch wenn das Heilige Abendmahl gefeiert wird und nehmen dann einfach daran nicht teil.

Lieben Gruß Timm

Stefan

Beitrag von Stefan »

Stephen Dedalus hat geschrieben: Du verleugnest Deinen Glauben im Ev. Gottesdienst? :shock: OK, niederknien muß man nicht (geht ja meistens nicht und ein Tabernakel ist auch nicht da), aber bekreuzigen kann man sich. Vor allem sehe ich nicht ein, warum ich im evanglischen Gottesdienst beim Glaubensbekenntnis die katholische Kirche verleugnen soll.
Nö. Für mich ist es eine Frage des Respekts vor den evangelischen Christen - die ja bekanntlich beides (Knien&Kreuzen) ablehnen. Um mich zum katholischen Glauben zu bekennen, muß ich das nicht in ev. Gottesdiensten demonstrieren. Würde ich in orthodoxe Gottesdienste gehen, so würde ich deren Gebetshaltungen und -gebräuche auch annehmen.
Beim Glaubensbekenntnis bekennt man natürlich seine Kirche, deswegen gibt es beim "christliche Kirche" bei mir ein "katholische Kirche" - allerdings so leise, daß die Nachbarin nicht durcheinander kommt.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Beim Glaubensbekenntnis bekennt man natürlich seine Kirche, deswegen gibt es beim "christliche Kirche" bei mir ein "katholische Kirche" - allerdings so leise, daß die Nachbarin nicht durcheinander kommt.
Da ist schon der erste groooooße Fehler "die eine heilige katholische und apostolische Kirche" im Glaubensbekentnis meint die Kirche Christi und nicht allein die r.k., das gleiche beten ja auch die Orthodoxen ohne deshalb mit Rom in der Eiheit zu stehen. Und die deutschen Protestanten haben das verschlimmbessert

a ) Weil wie dein Besispiel zeigt wirklich viele glauben damit sei "die römische Kirche" geimte (obwohl es ja nur eine katholische und apostolische Kirche gibt)

b ) Sie es selber nimmer ganz kappieren.

LG
Fiore
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Nikodemus hat geschrieben: - man sollte hingegen keineswegs am ev Altarssakrament teilnehmen
Dass das ein Sakrament ist sehen die doch nicht mal selbst so, oder?

In der Sache stimme ich dir aber zu, genauso erwarte ich auch den umgekehrten Respekt, wenn Nicht-Katholiken in einer Messe sind.

@Stefan: Du bekreuzigst dich also aus Respekt nicht und kniest dich nicht hin. Hieße das nicht eigentlich, dass du umgekehrt verlangst, dass sich Protestanten bekreuzigen und sich hinknien, wenn sie eine kath. Kirche betreten?
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spectator
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Beitrag von spectator »

FioreGraz hat geschrieben:
Beim Glaubensbekenntnis bekennt man natürlich seine Kirche, deswegen gibt es beim "christliche Kirche" bei mir ein "katholische Kirche" - allerdings so leise, daß die Nachbarin nicht durcheinander kommt.
Da ist schon der erste groooooße Fehler "die eine heilige katholische und apostolische Kirche" im Glaubensbekentnis meint die Kirche Christi und nicht allein die r.k....
LG
Fiore
Tja... und da haben wir das Problem. ;)
Leider ist das nicht so einfach und solche Aussagen leiten eben die s.g. (falsche) Ökumene ein, denn:
Dominus Iesus hat geschrieben: Die Gläubigen sind angehalten zu bekennen, dass es eine geschichtliche, in der apostolischen Sukzession verwurzelte Kontinuität zwischen der von Christus gestifteten und der katholischen Kirche gibt: "Dies ist die einzige Kirche Christi...
(...)
Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.
(Fettdruck von mir) ...und es gibt nur eine Kirche, die vom Nachfolger Petri geleitet wird - die RK (& die Unierten). ;)
- und was nun?


Robert schrieb, dass dort, wo die Kirche ist, da ist sie katholisch und ich fragte, woher wir das wissen, wo die Kirche ist?
P.S. (und warte bis heute auf eine Antwort von Robert ;) )
Zuletzt geändert von spectator am Mittwoch 12. Oktober 2005, 19:20, insgesamt 2-mal geändert.

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Nikodemus
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Beitrag von Nikodemus »

HeGe hat geschrieben:
Nikodemus hat geschrieben: - man sollte hingegen keineswegs am ev Altarssakrament teilnehmen
Dass das ein Sakrament ist sehen die doch nicht mal selbst so, oder?
Also sie sagen schon, dass es ein Sakrament ist. Allerdings haben sie ein anderen Sakramentsverständnis... nach unserer Sicht ist es (wohl) keins...

Beste Grüße,

Nikodemus
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Hege,

da es für mich nichts über den Glauben eines katholischen oder evangelischen Christen aussagt, wenn er das Kreuzzeichen macht oder nicht, ist es für mich auch nicht so von Bedeutung.
Anderes Beispiel:
Ich kenne Katholiken, die den Rosenkranz "im Schnellverfahren" runterleiern, weil sie meine, jeden Freitag den Rosenkranz beten zu "müssen". Andererseits hat ein evangelischer Freund von mir Zugang zum Rosenkranz als altes, meditatives Gebet gefunden, und betet ihn entsprechend.
Sind die Katholiken, wenn sie den rosenkranz nur "runterleiern" schon deshalb "bessere" Christen, nur weil sie ihn jeden Freitag beten? Kommt es nicht erstmal auf die innere Haltung beim Gebet an, oder habe ich Jesus falsch verstanden ?

Und was das Altarsakrament betrifft:
Luther selber sprach unmissverständlich von zwei Sakramenten, die Jesus eingesetzt/gespendet hat, nämlich die Taufe und das Abendmahl. Nachlesen kann man das im Kleinen und Großen Katechismus Luthers. Beides sind sehr lesenswerte Bücher, ehrlich, ich weiss es aus eigener Erfahrung.

Gruß, Pit

HeGe hat geschrieben:
Nikodemus hat geschrieben: - man sollte hingegen keineswegs am ev Altarssakrament teilnehmen
Dass das ein Sakrament ist sehen die doch nicht mal selbst so, oder?

In der Sache stimme ich dir aber zu, genauso erwarte ich auch den umgekehrten Respekt, wenn Nicht-Katholiken in einer Messe sind.

@Stefan: Du bekreuzigst dich also aus Respekt nicht und kniest dich nicht hin. Hieße das nicht eigentlich, dass du umgekehrt verlangst, dass sich Protestanten bekreuzigen und sich hinknien, wenn sie eine kath. Kirche betreten?
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TiLek
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Beitrag von TiLek »

Hallo,

also zum Thema Kreuzzeichen, dieses wird von uns Lutheranern überhaupt nicht abgelehnt, es wird z.T. auch im Gottesdienst/Andachten benutzt. Die beiden Sakramente, welche wir auch als solche sehen, sind die Taufe und das Heilige Abendmahl. Die Beichte wird auch als Sakrament gesehen.

Lieben Gruß Timm

Stefan

Beitrag von Stefan »

HeGe hat geschrieben:@Stefan: Du bekreuzigst dich also aus Respekt nicht und kniest dich nicht hin. Hieße das nicht eigentlich, dass du umgekehrt verlangst, dass sich Protestanten bekreuzigen und sich hinknien, wenn sie eine kath. Kirche betreten?
Ich verlange gar nichts. Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.

Nun ist es einfacher, etwas zu unterlassen als etwas unübliches zu tun (endlich mal haben es die Katholiken einfacher ;D ).
Aber was spricht dagegen, als Katholik auch in einem orthodoxen Gottesdienst die dort üblichen Ritualien zu befolgen??

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spectator
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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben:Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.
ja, das tun sie blendend.
Es gibt unzählige Mischehen. Die Evangelischen kommen mit Kindern, die selbst nicht ma katholisch getauft sind, in die katholische Kirche und machen alles mit, im Glauben, dass sie dadurch der Verwandtschaft Respekt zeigen (die Kirche – mit ihren Aussagen bzgl. des Eucharistiempfanges – interessiert sie nicht)

Stefan

Beitrag von Stefan »

spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.
ja, das tun sie blendend.
Es gibt unzählige Mischehen. Die Evangelischen kommen mit Kindern, die selbst nicht ma katholisch getauft sind, in die katholische Kirche und machen alles mit, im Glauben, dass sie dadurch der Verwandtschaft Respekt zeigen (die Kirche – mit ihren Aussagen bzgl. des Eucharistiempfanges – interessiert sie nicht)
In der Regel haben die Evangelischen die Texte des Papstes und der Kirche besser oder überhaupt gelesen als ihre katholischen Mitchristen.

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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.
ja, das tun sie blendend.
Es gibt unzählige Mischehen. Die Evangelischen kommen mit Kindern, die selbst nicht ma katholisch getauft sind, in die katholische Kirche und machen alles mit, im Glauben, dass sie dadurch der Verwandtschaft Respekt zeigen (die Kirche – mit ihren Aussagen bzgl. des Eucharistiempfanges – interessiert sie nicht)
In der Regel haben die Evangelischen die Texte des Papstes und der Kirche besser oder überhaupt gelesen als ihre katholischen Mitchristen.
dann pfeifen sie also auf die Texte und machen weiter alles mit – nach dem Motto: "Mittendrin zu sein, statt nur dabei". :mrgreen:

Stefan

Beitrag von Stefan »

spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.
ja, das tun sie blendend.
Es gibt unzählige Mischehen. Die Evangelischen kommen mit Kindern, die selbst nicht ma katholisch getauft sind, in die katholische Kirche und machen alles mit, im Glauben, dass sie dadurch der Verwandtschaft Respekt zeigen (die Kirche – mit ihren Aussagen bzgl. des Eucharistiempfanges – interessiert sie nicht)
In der Regel haben die Evangelischen die Texte des Papstes und der Kirche besser oder überhaupt gelesen als ihre katholischen Mitchristen.
dann pfeifen sie also auf die Texte und machen weiter alles mit – nach dem Motto: "Mittendrin zu sein, statt nur dabei". :mrgreen:
Wenn sie auf Dich treffen, sowieso ;D

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spectator
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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Aber ein Protestant, der eine katholische Messe besucht und die Ritualien befolgen würde, würde so die Ernsthaftigkeit seines Besuches und Respekt zeigen.
ja, das tun sie blendend.
Es gibt unzählige Mischehen. Die Evangelischen kommen mit Kindern, die selbst nicht ma katholisch getauft sind, in die katholische Kirche und machen alles mit, im Glauben, dass sie dadurch der Verwandtschaft Respekt zeigen (die Kirche – mit ihren Aussagen bzgl. des Eucharistiempfanges – interessiert sie nicht)
In der Regel haben die Evangelischen die Texte des Papstes und der Kirche besser oder überhaupt gelesen als ihre katholischen Mitchristen.
dann pfeifen sie also auf die Texte und machen weiter alles mit – nach dem Motto: "Mittendrin zu sein, statt nur dabei". :mrgreen:
Wenn sie auf Dich treffen, sowieso ;D
dass sie sture Böcke sind, das weiß ich schon lange. :mrgreen:

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Na,ob nur die Lutheraner(Protestanten) "sture Böcke"sind,möchte ich doch mal in Frage stellen. :D

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

spectator hat geschrieben:die selbst nicht ma katholisch getauft sind,
Wirklich, ein Skandal!
Schließlich wissen wir alle, daß die evangelische Taufe im Grunde eben doch ungültig ist! :D

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

:ikb_boxing: Was für ein Unsinn! Sonst müßte ich ja noch mal getauft werden,was unser Pfarrer aber verneint hat.Da auch ein Täufling in der
Ev.-luth. Kirche im Namen "des Vaters und desSohnes und des heiligen Geistes"getauft wird.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@specatator
...und es gibt nur eine Kirche, die vom Nachfolger Petri geleitet wird - die RK (& die Unierten).
- und was nun?
Zu Dominus Jesus solltest dann aber auch nen Absatz weiterlesen. die r.K. Kirche ist die verwirklichte Kriche aber nicht die Kriche Christi.
Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen. Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt.

Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche. Die Taufe zielt nämlich hin auf die volle Entfaltung des Lebens in Christus durch das vollständige Bekenntnis des Glaubens, die Eucharistie und die volle Gemeinschaft in der Kirche.
Robert schrieb, dass dort, wo die Kirche ist, da ist sie katholisch und ich fragte, woher wir das wissen, wo die Kirche ist?
P.S. (und warte bis heute auf eine Antwort von Robert )
"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich...."

Christus ist das Haupt der Kirche, und wenn das Haupt der Kirche dort ist, ist dort auch die Kirche.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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spectator
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Beitrag von spectator »

Sylvia hat geschrieben:Na,ob nur die Lutheraner(Protestanten) "sture Böcke"sind, möchte ich doch mal in Frage stellen. :D
Du hast Recht.
Aber wenn sie nicht stur sind, was sind sie dann? – rücksichtslose Saboteure, die absichtlich in die katholische Kirche kommen, um dort die Eucharistie zu empfangen, obwohl sie da (beim Kommunionempfang) unerwünscht sind?? :mrgreen:

Stephen Dedalus hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:die selbst nicht ma katholisch getauft sind,
Wirklich, ein Skandal!
Schließlich wissen wir alle, daß die evangelische Taufe im Grunde eben doch ungültig ist! :D
Es geht hier nicht um die Gültigkeit/Ungültigkeit der Taufe, aber Dir ist es natürlich bequemer davon abzulenken. ;)

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