Anneliese Michel

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ad_hoc
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von ad_hoc »

Die Kunst, mit wenigen Worten zu dokumentieren, dass Du grundsätzlich nicht weist, worüber du sprichst und schreibst, zelebrierst allein Du am Besten, Vir Probatus.
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overkott
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von overkott »

Sie ist keine Untote und sollte sie deshalb in Frieden ruhen lassen.

ad_hoc
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von ad_hoc »

overkott hat geschrieben:Sie ist keine Untote und sollte sie deshalb in Frieden ruhen lassen.
Sie ist, im besten Sinne gedacht, dies tatsächlich nicht.
Und: Sie hat ihren Frieden, wir allerdings noch nicht.

Gruß, ad_hoc
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Bonifatius54
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Bonifatius54 »

Vir Probatus hat geschrieben:
Bonifatius54 hat geschrieben:Erfahrungsgemäß kommt eine Besessenheit fast immer durch eine Verfluchung zustande. Von einer aktiven und gewollten Teilnahme an Schwarzen Messen o.ä. einmal abgesehen, sind diese Menschen Opfer, denen geholfen werden muss. Ob es bei einer Verfluchung grundsätzlich zu einer Besessenheit kommt, ist eine andere Frage. Je nach Intensität kann es dabei auch bei einer Umsessenheit (Stimmen hören, Geräusche etc.) oder Bedrängnissen jeder Art bleiben, wobei psychische Belastungen, wie z.B. Symptome von Depression, Psychose oder paranoider Schizophrenie (Wahnvorstellungen) nicht selten sind. Das soll aber keinesfalls heißen, dass Menschen, die daran erkrankt sind, Opfer von Verfluchungen wurden. Fälle, bei denen es aufgrund von Verwünschungen zu von Dämonen verursachten Erscheinungen dieser Art kam, sind mir mehrfach bekannt.


Die Kunst, mit vielen Worten nichts zu sagen, wird hier zelebriert.


@vir probatus,

wie ich oben schon sagte, geht es hier um persönliche Erfahrungen. In einem anderen Forum habe ich auch einmal über das Thema "Besessenheit und Exorzismus" berichtet, wobei man ebenfalls glaubte, alles besser zu wissen. Ich habe dann geantwortet: Ich habe keine Lust mehr, mit Leuten zu diskutieren, die zwar ihre Meinung vertreten, aber noch nie bei einem Exorzismus dabei waren. Jetzt ist zwar der Sinn und Zweck eines Forums, seine Meinung zu bilden und diese dann auch zu äußern, jedoch sollte man sich dabei auch, möglichst umfassend, über beide Seiten informieren. Man kann von Kritikern nicht verlangen, solches auch schon einmal erlebt zu haben, aber wenn besessene Menschen anfangen, in Sprachen zu reden, die sie nie gelernt haben, wenn sie spontan Weihwasser von normalem Wasser unterscheiden können, wenn eine Männerstimme aus einer weiblichen Person spricht, wenn diese Person über längere Zeit einen Meter über dem Boden schwebt, wenn sie - bzw. der Dämon - alle nichtgebeichteten Sünden einer anwesenden Person aufzählen kann etc., dann sollte einem das schon zu denken geben. Hier geht es zwar um den Fall Anneliese Michel", die jetzt bereits 38 Jahre tot ist, aber sie war auf keinen Fall der letzte Besessenheitsfall in Deutschland. Bekanntermaßen lebt der Chefexorzist der Diözese Rom, Pater Gabriele Amorth noch. Diesen kann man ja einmal nach seinen Erfahrungen fragen. Noch ist Zeit dazu (von den von ihm durchgeführten Befreiungsgebeten [Exorzismen] bezog sich jedoch nur ein Bruchteil - ca. 2% - auf wirklich Besessene, was bei 40 - 70000 Fällen, mit denen er konfrontiert war, doch schon eine beträchtliche Zahl ausmacht). Wenn dann Leute wie "Der Theologe" herkommen und aus Prinzip, ohne jegliche Erfahrung auf diesem Gebiet, auf die diesbezüglichen Praktiken der Kath. Kirche eindreschen, muss ich davon ausgehen, dass sie die Wahrheit nicht sehen wollen, getreu dem Grundsatz: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Jetzt kann nicht jeder diese praktischen Erfahrungen machen, aber etwas mehr Demut wäre schon angebracht. Das haben die Opfer nicht verdient.


Herzliche Grüße,

Bonifatius54
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Vir Probatus
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Vir Probatus »

Bonifatius54 hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Bonifatius54 hat geschrieben:Erfahrungsgemäß kommt eine Besessenheit fast immer durch eine Verfluchung zustande. Von einer aktiven und gewollten Teilnahme an Schwarzen Messen o.ä. einmal abgesehen, sind diese Menschen Opfer, denen geholfen werden muss. Ob es bei einer Verfluchung grundsätzlich zu einer Besessenheit kommt, ist eine andere Frage. Je nach Intensität kann es dabei auch bei einer Umsessenheit (Stimmen hören, Geräusche etc.) oder Bedrängnissen jeder Art bleiben, wobei psychische Belastungen, wie z.B. Symptome von Depression, Psychose oder paranoider Schizophrenie (Wahnvorstellungen) nicht selten sind. Das soll aber keinesfalls heißen, dass Menschen, die daran erkrankt sind, Opfer von Verfluchungen wurden. Fälle, bei denen es aufgrund von Verwünschungen zu von Dämonen verursachten Erscheinungen dieser Art kam, sind mir mehrfach bekannt.


Die Kunst, mit vielen Worten nichts zu sagen, wird hier zelebriert.


@vir probatus,

wie ich oben schon sagte, geht es hier um persönliche Erfahrungen. In einem anderen Forum habe ich auch einmal über das Thema "Besessenheit und Exorzismus" berichtet, wobei man ebenfalls glaubte, alles besser zu wissen. Ich habe dann geantwortet: Ich habe keine Lust mehr, mit Leuten zu diskutieren, die zwar ihre Meinung vertreten, aber noch nie bei einem Exorzismus dabei waren. Jetzt ist zwar der Sinn und Zweck eines Forums, seine Meinung zu bilden und diese dann auch zu äußern, jedoch sollte man sich dabei auch, möglichst umfassend, über beide Seiten informieren. Man kann von Kritikern nicht verlangen, solches auch schon einmal erlebt zu haben, aber wenn besessene Menschen anfangen, in Sprachen zu reden, die sie nie gelernt haben, wenn sie spontan Weihwasser von normalem Wasser unterscheiden können, wenn eine Männerstimme aus einer weiblichen Person spricht, wenn diese Person über längere Zeit einen Meter über dem Boden schwebt, wenn sie - bzw. der Dämon - alle nichtgebeichteten Sünden einer anwesenden Person aufzählen kann etc., dann sollte einem das schon zu denken geben. Hier geht es zwar um den Fall Anneliese Michel", die jetzt bereits 38 Jahre tot ist, aber sie war auf keinen Fall der letzte Besessenheitsfall in Deutschland. Bekanntermaßen lebt der Chefexorzist der Diözese Rom, Pater Gabriele Amorth noch. Diesen kann man ja einmal nach seinen Erfahrungen fragen. Noch ist Zeit dazu (von den von ihm durchgeführten Befreiungsgebeten [Exorzismen] bezog sich jedoch nur ein Bruchteil - ca. 2% - auf wirklich Besessene, was bei 40 - 70000 Fällen, mit denen er konfrontiert war, doch schon eine beträchtliche Zahl ausmacht). Wenn dann Leute wie "Der Theologe" herkommen und aus Prinzip, ohne jegliche Erfahrung auf diesem Gebiet, auf die diesbezüglichen Praktiken der Kath. Kirche eindreschen, muss ich davon ausgehen, dass sie die Wahrheit nicht sehen wollen, getreu dem Grundsatz: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Jetzt kann nicht jeder diese praktischen Erfahrungen machen, aber etwas mehr Demut wäre schon angebracht. Das haben die Opfer nicht verdient.


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Ich gebe zu, damit kann ich jetzt etwas mehr anfangen
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Linus
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Linus »

gc-148 hat geschrieben:
Bonifatius54 hat geschrieben:Anneliese Michel wurde im Mutterleib verflucht.
Unser christlicher Glaube kennt keine Verfluchungen ....!
O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund! / Zerschlage, Herr, das Gebiss der Löwen!
Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, / wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,
wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; / wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.


:pfeif:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Soulfly
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Soulfly »

Bonifatius54 hat geschrieben:Man kann von Kritikern nicht verlangen, solches auch schon einmal erlebt zu haben, aber wenn besessene Menschen anfangen, in Sprachen zu reden, die sie nie gelernt haben, wenn sie spontan Weihwasser von normalem Wasser unterscheiden können, wenn eine Männerstimme aus einer weiblichen Person spricht, wenn diese Person über längere Zeit einen Meter über dem Boden schwebt, wenn sie - bzw. der Dämon - alle nichtgebeichteten Sünden einer anwesenden Person aufzählen kann etc., dann sollte einem das schon zu denken geben.
Muss das einem Angst machen?
Oder unwissend gefragt: Was für "Mächte"/"Kräfte" wirken da?
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Bonifatius54
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Bonifatius54 »

@ Soulfly

das muss einem keine Angst machen. Andererseits ist es so, dass das Böse existiert und zwar in Form personaler Mächte, wie es die Kirche immer schon gelehrt hat. Heutzutage ist es aber leider so, dass auch von kirchlicher Seite die Existenz böser Mächte (gefallene Engel) geleugnet wird, wobei, wie bei Prof. Haag ("Abschied vom Teufel", 1973), bestimmte Aussagen der Bibel lediglich als ein Mythos, also letztendlich als eine Erfindung der Kirche, bezeichnet werden. Dem haben sich mittlerweile mehrere Theologen (vgl.: "Teufelsglaube", 2. Aufl. 1980) angeschlossen. Im Endeffekt wird hier die Authenzität und damit die göttliche Urheberschaft der Hl. Schrift geleugnet.


Dämonen existieren natürlich weiterhin. Wer die Erfahrungsberichte namhafter Exorzisten liest (G. Amorth: Memoiren eines Exorzisten, Nov. 2013), wird da eines Besseren belehrt. Von den üblichen Versuchungen und Angriffen übernatürlicher, personaler Mächte auf Personen, welche sich bewusst und ausschließlich zum Glauben bekennen (Heilige, z.B. Pater PIO, Wüstenvater Antonius u.v.a.) oder noch auf der Suche nach der Wahrheit sind, einmal abgesehen, kann es vorkommen, dass ein Mensch Opfer einer Verfluchung wird. Im schlimmsten Fall tritt dann eine Besessenheit, wie bei Anneliese Michel, ein. Das Beste, um sich dagegen zu schützen, ist der regelmäßige Empfang der Sakramente, insbesondere des Bußsakramentes. Zu behaupten, ein (guter) Christ könne niemals um- oder gar besessen werden, ist falsch. Natürlich geschieht dies unter der Zulassung Gottes. Angst muss ich deswegen aber keine haben. Auch hier und gerade hier gilt das Wort Jesu: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann" (Mt 10,28).


Alle, die sich in der Hölle befinden, haben nicht an deren Existenz geglaubt.



Herzliche Grüße,

Bonifatius54
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Peti
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Peti »

Bonifatius54 hat geschrieben: Alle, die sich in der Hölle befinden, haben nicht an deren Existenz geglaubt

Bonifatius54
Woher weißt du das ?
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Gallus
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Gallus »

Peti hat geschrieben:
Bonifatius54 hat geschrieben: Alle, die sich in der Hölle befinden, haben nicht an deren Existenz geglaubt

Bonifatius54
Woher weißt du das ?
Würde man sich bewußt dafür entscheiden, wenn man an ihre Existenz glaubt? Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß man sich von Gott abwendet, wenn man glaubt, daß das folgenlos ist.

HeGe
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von HeGe »

Gallus hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Bonifatius54 hat geschrieben: Alle, die sich in der Hölle befinden, haben nicht an deren Existenz geglaubt

Bonifatius54
Woher weißt du das ?
Würde man sich bewußt dafür entscheiden, wenn man an ihre Existenz glaubt? Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß man sich von Gott abwendet, wenn man glaubt, daß das folgenlos ist.
Aber das ist doch genau das System der Sünde. Schon Adam und Eva wussten um die Konsequenzen ihres Handelns und haben trotzdem die verbotene Frucht gegessen. Natürlich müsste man schon ziemlich krank im Hirn sein, wenn man wirklich beabsichtlgt, wissentlich und willentlich, in die Hölle zu kommen, aber mit einem Eventualvorsatz, also als bewusst riskierte Folge einer Tat, die einem in diesem Moment wichtig erscheint, muss man schon rechnen.
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Thomas_de_Austria
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Gallus hat geschrieben:Würde man sich bewußt dafür entscheiden, wenn man an ihre Existenz glaubt?
Mit bedingtem Vorsatz auf jeden Fall, aber das gibt's so auch, interessanterweise.

---
Soulfly hat geschrieben:Muss das einem Angst machen?
Oder unwissend gefragt: Was für "Mächte"/"Kräfte" wirken da?
Nein, fürchten soll man sich nicht. Höre auf den heiligen Altvater Antonius (aufgezeichnet von St. Athanasius), den Vater der Mönche:
Vita Antonii, Cap. XXI bis Cap. XXIV hat geschrieben:Wir sollen aber darum kämpfen, daß der Zorn uns nicht beherrsche, noch die Begierde über uns Macht erhalte. Denn es ist geschrieben: "Der Zorn des Menschen bewirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes; die Begierde aber erzeugt Sünde, wenn sie empfangen hat; die Sünde aber, die vollbracht worden, gebiert den Tod". Wenn wir so leben, werden wir sicher unsere Besonnenheit bewahren und, wie geschrieben steht, mit jeglicher Hut bewachen unser Herz. Denn wir haben mächtige und schlaue Feinde, die bösen Geister; mit ihnen müssen wir ringen, wie der Apostel es verkündigt hat: "Nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Mächte und die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Schlechtigkeit in den himmlischen Regionen". Groß ist ihre Schar in dem Luftraum um uns, und sie sind nicht fern von uns. Es ist jedoch ein großer Unterschied zwischen den einzelnen. über ihre Natur und ihre verschiedene Art könnte man eine lange Rede halten, aber eine derartige Auseinandersetzung ist die Aufgabe anderer, die größer sind als wir. Was jetzt uns obliegt und nötig ist, ist allein dies, ihre listigen Anschläge gegen uns kennen zu lernen.

Fürs erste nun müssen wir einsehen, daß die Dämonen nicht so geschaffen sind, weshalb sie Dämonen heißen; denn Gott hat nichts Schlechtes gemacht; vielmehr sind auch sie gut gewesen; aber sie stürzten aus dem Reiche der himmlischen Weisheit, trieben sich auf der Erde herum und täuschten die Hellenen durch ihre Erscheinungen, auf uns Christen aber sind sie neidisch und setzen alles in Bewegung, da sie uns auf unserem Weg zum Himmel hindern wollen, damit wir nicht dahin gelangen, woher sie selbst herabgestürzt sind. Daher ist eifriges Gebet und Askese nötig, damit man, wenn man durch den Heiligen Geist die Gabe der Unterscheidung der Geister erhalten hat, ihre Art erkenne; damit man wisse, welche von ihnen weniger böse sind, welche schlechter, mit welcher Aufgabe sich jeder von ihnen besonders eifrig beschäftigt, wie jeder von ihnen verscheucht und vertrieben werden kann. Denn vielfach sind ihre Listen und ihre lauernden Bewegungen. Der selige Apostel und seine Nachfolger wußten all dieses, wenn sie sagen: "Wir kennen ihre Gedanken sehr gut". Wir aber müssen einander durch die Versuchungen, die wir von den Dämonen erduldet haben, aufrichten. Ich, der ich zum Teil die Probe mit ihnen gemacht habe, rede deshalb wie zu meinen Kindern.

Wenn die Dämonen überhaupt Christen sehen, besonders aber Mönche, die sich freudig bemühen und Fortschritte machen, da greifen sie zuerst an und führen sie in Versuchung, indem sie ihnen Anstößiges in den Weg legen; ihre Fallstricke aber sind schlechte Gedanken. Wir brauchen jedoch ihre Eingebungen nicht zu fürchten; denn durch Gebete und Fasten und durch den Glauben an den Herrn kommen sie rasch zu Fall. Aber auch dann hören sie nicht auf, wieder und wieder greifen sie an, listig und verschlagen. Denn wenn sie durch offene, unreine Begierde das Herz nicht verführen können, dann stellen sie es anders an. Sie machen Erscheinungen nach und stellen sich, als wollten sie Schrecken einjagen, sie wechseln ihre Gestalt und verwandeln sich in Weiber, wilde Tiere und Schlangen, in riesenhafte Leiber und Scharen von Kriegern. Aber auch so braucht man ihre Erscheinungen nicht zu fürchten; denn sie sind nichts, und rasch verschwinden sie, wenn man sich schirmt durch den Glauben und das Zeichen des Kreuzes. Doch sind sie kühn und überaus frech. Denn wenn sie so unterlegen sind, versuchen sie wieder einen anderen Anschlag. Sie stellen sich, als ob sie weissagten und die Zukunft verkündigten, sie erscheinen hoch von Gestalt, die bis zur Decke reicht, und mächtig an Größe, damit sie die, welche sie durch ihre Gedanken nicht täuschen konnten, durch solche Trugbilder verführen. Wenn sie aber auch dann die Seele gesichert im Glauben und in der Hoffnung auf die Vorsehung finden, dann führen sie ihren Meister heran.

Sie erscheinen oft in der Gestalt, fuhr er fort, wie der Herr dem Job den Teufel beschrieb, indem er sagte: "Seine Augen sind wie der Anblick des Morgensternes. Aus seinem Munde sprühen brennende Fackeln hervor, es flackern Feuerbrände. Aus seinen Nüstern strömt Rauch hervor wie von den glühenden Kohlen eines flammenden Herdes. Sein Atem ist wie Kohle; eine Flamme geht aus seinem Munde hervor". So erscheint der Fürst der Dämonen und verbreitet Furcht wie ich oben sagte; gewaltige Worte spricht der Listige wie ihn der Herr gleichfalls entlarvt hat, indem er dem Job verkündete: "Denn er hält das Eisen für Spreu und das Erz für morsches Holz. Das Meer ist ihm wie ein Salbbüchslein, der Schlund des Abgrundes wie ein Gefangener. Der Abgrund ist ihm wie ein Platz zum Lustwandeln", und durch den Propheten: "Es sprach der Feind: Ich verfolge und werde ergreifen", und wieder durch einen anderen: "Die ganze Erde habe ich ergriffen mit meiner Hand wie ein Nest, und ich hebe sie empor wie verlassene Eier". Überhaupt versuchen sie sich in solchen Prahlereien, und derlei sprechen sie, um die Gottesfürchtigen zu verführen. Aber wir Gläubigen brauchen deshalb durchaus nicht die Erscheinungen des Teufels zu fürchten, noch auf seine Stimmen zu hören; denn er lügt und sagt kein wahres Wort. Trotz diese, seiner kühnen Reden und seines Übermutes wurde er vom Heiland wie ein Drache am Angelhaken gezogen, wie ein Stück Vieh erhielt er eine Hafter durch die Nüstern, wie ein Ausreißer wurde er gebunden mit einem Ring durch die Nase, und die Lippen wurden ihr durchbohrt von einer Kette. Er wurde gebunden vor Herrn wie ein Sperling, damit er von uns verspottet werde; sie sind hingestellt worden, er und seine Mitteufel, wie Skorpionen und Schlangen, auf daß sie zertreten werden von uns Christen. Und das ist ein Zeichen, daß wir jetzt leben ihm zum Trotze. Denn er, der sich vermaß, daß er das Meer austrocknen und die ganze Erde ergreifen werde, siehe, er kann jetzt eure Askese nicht hindern, noch mich, der ich gegen ihn rede. Achten wir also nicht auf das, was er sagt, denn er lügt; noch fürchten wir seine Erscheinungen, denn auch sie sind Lüge. Das Licht, das in ihnen leuchtet, ist nicht wahrhaftig, sie bringen vielmehr das Vorspiel und Abbild des ihnen bereiteten ewigen Feuers, worin sie brennen sollen, damit suchen sie die Menschen zu erschrecken; ja, sie erscheinen, aber dann werden sie wieder unsichtbar, ohne daß sie einen der Gläubigen verletzen, da sie mit sich tragen das Abbild des Feuers, das sie aufnehmen wird. Man braucht sie also nicht zu fürchten; denn alle ihre Anstalten sind für nichts durch die Gnade Christi.
Vita Antonii, Cap. XXVII hat geschrieben:Der Herr also in seiner göttlichen Macht ließ die Dämonen verstummen; wir aber müssen von den Heiligen lernen, wie sie handeln und ihren Mut nachahmen. Denn auch sie sprachen angesichts alles dessen: "Als der Sünder mir gegenüber trat, verstummte ich, und ich demütigte mich und schwieg vom Guten", und wieder: "Wie ein Tauber hörte ich nicht, und wie ein Stummer öffnete ich nicht den Mund. Und ich wurde wie ein Mensch, der nicht hört". So wollen auch wir nicht auf sie hören, da sie uns fremd sind, noch wollen wir gehorchen, wenn sie uns zum Gebet wecken oder wenn sie vom Fasten reden. Wir wollen vielmehr eher auf den Vorsatz in unserer Askese merken und uns nicht von ihnen täuschen lassen, die alles mit List ausführen. Man soll sie nicht fürchten, wenn sie auch scheinbar angreifen und mit dem Tode drohen; denn sie sind schwach und vermögen nichts als eben nur zu drohen.
Vita Antonii, Cap. XXX hat geschrieben:Man muß also Gott allein fürchten, die Dämonen aber verachten und sich durchaus nicht vor ihnen ängstigen; je mehr sie sich mühen, um so eifriger müssen wir uns gegen sie der Askese befleißigen. Denn ein rechtes Leben und der Glaube an Gott ist eine mächtige Waffe gegen sie. Sie fürchten eben der Asketen Fasten, ihr Wachen, ihre Gebete, das Milde, Ruhige, nicht Geldgierige, ihre Verachtung des leeren Ruhmes, ihre Demut, ihre Liebe zu den Armen, ihre Barmherzigkeit, ihre Sanftmut und besonders ihre Frömmigkeit gegenüber Christus. Deshalb tun sie auch alles, um nicht Menschen zu finden, die sie zertreten. Denn sie wissen, daß vom Heiland den Gläubigen Gnade gegen sie verliehen ist, der da sagt: "Siehe, ich habe euch Gewalt gegeben, zu wandeln auf Schlangen und Skorpionen und über jede Macht des Feindes".
(Hervorhebungen von mir.)

FidesVeritas
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von FidesVeritas »

gc-148 hat geschrieben:
Amanda hat geschrieben:Das sind doch nur Belege dafür, dass es Verfluchungen gibt... an keiner Stelle wird gesagt, dass die zitierten Stellen auf Anneliese Michel zutrafen.
Wo wird in einem Katechismus positiv von aktiven Verfluchungen geschrieben?
Wo wird in einem Katechismus über Mumps, Angina und Virenerkrankungen geschrieben? Über Inflation, Verkehrsstau und den Hausschlüssel verlieren?

Es müssen nicht alle unschönen Dinge, die es auf der Welt gibt, im Katechismus erwähnt werden.
Natürlich werden Christen (hoffentlich) niemanden verfluchen.
Aber das Nicht-Christen oder böse Menschen andere Leute schon mal verfluchen (in wirklich böser Absicht), das ist doch unbestritten, sonst gäbe es das Wort gar nicht.

Die Frage ist doch nur, ob ein Fluch einem anderem Menschen wirklich schaden kann. Warum wird das hier kategorisch abgelehnt? Doch wohl nur aus verstecktem Unbehagen über ein nicht-"rationalistisches" Weltbild. Aber ein rationalistisches, materialistisches Weltbild wird doch wohl erst recht nicht im Katechismus vertreten, oder?

Jemanden zusammenzuschlagen schadet einem anderen Menschen ganz bestimmt. Was ist daran anders, wenn jemand einem Menschen wirklich in voller Absicht den Teufel an den Hals wünscht? Warum soll das ohne Wirkung sein?
Da steht doch ein materialistisches Weltbild dahinter, wenn man sagt: "Verfluchungen gibt es nicht".

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Amanda
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Amanda »

Heute wurde ich Ohrenzeugin, wie eine Freundin von einem ihrer Bekannten, mit dem sie im Clinch liegt, mit den Worten bedacht wurde:
"Fahr zur Hölle, denn da gehörst Du hin!"
Ich muss sagen, das hat schon eine andere Qualität als z.B. "du kannst mich mal"...
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Thomas_de_Austria »

FidesVeritas hat geschrieben:Es müssen nicht alle unschönen Dinge, die es auf der Welt gibt, im Katechismus erwähnt werden.
Quaerite et invenietis“ (Lc XI,9), was?

Erwähnt wird viel, man muss nur im richtigen Katechismus suchen:
[i]Catechismus Romanus[/i],IV,5,6 hat geschrieben:
Wie die Flüche, welche in den Schriften gelesen werden, zu nehmen sind.

Die Flüche der Heiligen aber, gegen die Gottlosen sind nach der Meinung der Väter bekanntlich entweder Voraussagen dessen, was
ihnen begegnen wird, oder sie sind gebraucht gegen alle Sünden, dass nämlich die Macht der Sünden zugrunde gehe, die Menschen
aber gerettet werden.
Verwünschungen kennen wir auch (siehe z. B. Eidesform, welche vermittelst einer Verwünschung geschieht (CR III,3,9)) und allerhand eben. Man müsste die einzelnen Katechismen nur einmal systematisch danach durchforsten.

gc-148
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von gc-148 »

Verwünschungen gibt es im christlichen Glauben keine ... sie haben dort keine Ansatzpunkte und keine Wirkungen.

ad_hoc
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von ad_hoc »

gc-148 hat geschrieben:Verwünschungen gibt es im christlichen Glauben keine ... sie haben dort keine Ansatzpunkte und keine Wirkungen.
Verstehen Sie eigentlich, wozu Sie Ihren Krampf absondern, oder sind Sie nur ein Ignorant?
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

gc-148
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von gc-148 »

ad_hoc hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:Verwünschungen gibt es im christlichen Glauben keine ... sie haben dort keine Ansatzpunkte und keine Wirkungen.
Verstehen Sie eigentlich, wozu Sie Ihren Krampf absondern, oder sind Sie nur ein Ignorant?
Du bist doch der absolute Ignorant - keine Ahnung aber eine große .... Postinghäufigkeit!

Thomas_de_Austria
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von Thomas_de_Austria »

[i]Catechismus Romanus[/i] hat geschrieben:
Von jener Eidesform, welche vermittelst einer Verwünschung geschieht.

Ebenso verhält es sich auch mit jenem Eidschwur, welcher vermittelst einer Verwünschung geleistet wird, wie jener des heiligen
Apostels Paulus [I Cor III,16]: «Ich rufe Gott zum Zeugen auf meine Seele an» ; denn auf diese Weise unterwirft sich einer dem
Gericht Gottes als des Rächers der Lüge. Wir leugnen aber darum nicht, dass einige dieser Formeln so genommen werden kön-
nen, als hätten sie keine Eideskraft: aber doch ist es nützlich, auch bei ihnen zu beobachten, was von dem Eide gesagt worden
ist und sich dabei ganz nach derselben Norm und Regel zu richten.

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taddeo
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von taddeo »


FidesVeritas
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Re: Anneliese Michel

Beitrag von FidesVeritas »

Schon wieder so eine unnötige Dissertation, in der gegen den Gegner gekämpft wird, der eh schon am Boden liegt. :motz:

Es gibt keinen offiziellen Exorzismus in Deutschland, betroffene Leute müssen einfach weiter fürchterlich leiden und werden von unserer Kirche anscheinende total allein gelassen, weil es nicht geben darf, was es nicht geben soll, das Rituale wurde offensichtlich entschärft (nachzulesen bei Don Gabriele Amorth) ... also welcher "Flügel" ist da wohl in der Defensive???

Der Fall Anneliese Michel (war vor meiner Zeit) hatte in Deutschland offensichtlich die Wirkung eines Atomschlages. Alle Hilfsstrukturen für vom Bösen Gequälte sind total ausradiert worden.* Was will die Dissertantin also noch????

*Meiner Meinung nach ist das übrigens eklatanter Mangel an Nächstenliebe gegenüber Menschen, bei denen nicht alles brav nach Plan läuft, und auch eine (Selbst)beschneidung der ursprünglichen Funktionen der Kirche.

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