Taufe von Kindern mit nichtkatholischem Elternteil

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Raimund J.
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Re: Kindstaufe, Mischehe & Co.

Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben: An welcher Stelle der Taufliturgie kommt diese Ansage bzw. Aufforderung?
Aber ich habs bisher immer knapp nach dem Empfang der Eltern und Paten am Kirchentor (nach der Frage "Was erbittet ihr für Euer Kind") erlebt...
Alles klar. Dann habe ich das freilich nie mitbekommen, da sitze ich immer oben auf der Orgelbank und warte das die ganze Gesellschaft einzieht.

Am schönsten bei Taufen finde ich immer den Effata-Ritus, wenn dann noch dazu tatsächlich das Kind zu schreien anfängt.

Auch nett, wenn es dann am Schluß heißt: "Herr Du liebst alle Menschen, blicke auch auf den Paten dieses Kindes..." Das hört sich immer so an, wie "na ja, damit der Pate/die Patin auch zufrieden ist, wird sie halt zuletzt auch noch erwähnt. :mrgreen:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Kurt
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Beitrag von Kurt »

SpaceRat hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Schwieriger ist es für den katholischen Elternteil, wenn das evangelisch getaufte Kind zur Konfirmation geht und zum ersten Mal am Abendmahl teilnimmt.
Wieso?

Es gibt drei Möglichkeiten:

- Der kath. Teil geht nicht hin, damit haben wir die gleiche Situation wie umgekehrt in der rk Kirche.
- Der kath. Teil geht hin und sieht diese konkrete Abendmahlsfeier als reines Gedächtnismahl aufgrund eines Formfehlers (Weihe).
- Der kath. Teil geht hin und sieht, wie in der kath. Messe auch, das Abendmahl als Hostie plus Wein.
- Der kath. Teil geht hin und sieht diese konkrete Abendmahlsfeier als das, als was sie der Zelebrant sieht (Also als Gedächtnismahl, wenn reformiert, oder als wahren Leib/Blut Christi, wenn lutherisch).

Also bei den ersten beiden Ansichten kann ich keine Probleme mit der rk Lehre erkennen (Auch wenn die zweite Option natürlich nach wie vor verboten bleibt, in diesem Falle irgendwie völlig unbegründet, da reine Agapefeiern ja zulässig sind).
Im dritten Fall, und das dürfte eher der Regelfall als die Ausnahme sein, liegt natürlich ein allgemeiner Defekt bei der Kenntnis der eigenen Lehre vor.
Schwierig ist es in der Tat nur für den katholischen Elternteil. Aus den von Dir genannten Optionen kommt ja nur die erste in Frage, nämlich kath. Elternteil bliebt sitzen und guckt zu. Ich halte das innerhalb der Familie und dann noch bei der Konfirmation - immerhin einem bedeutenden Festtag aus evangelischer Sicht - für einen Moment, in dem man seine Demut solide eingeübt haben muß.

Die Ansicht, das ev. Abendmahl sei so etwas wie eine Agapefeier (oder ein Zöllnermahl) würde ich ablehnen, weil sie zum einen respektlos gegenüber evangelischen Christen ist und zum anderen uneindeutig ist.

Die beiden letzten Optionen wären ignorant.

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Kurt hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Schwieriger ist es für den katholischen Elternteil, wenn das evangelisch getaufte Kind zur Konfirmation geht und zum ersten Mal am Abendmahl teilnimmt.
Wieso?

Es gibt vier Möglichkeiten:

- Der kath. Teil geht nicht hin, damit haben wir die gleiche Situation wie umgekehrt in der rk Kirche.
- Der kath. Teil geht hin und sieht diese konkrete Abendmahlsfeier als reines Gedächtnismahl aufgrund eines Formfehlers (Weihe).
- Der kath. Teil geht hin und sieht, wie in der kath. Messe auch, das Abendmahl als Hostie plus Wein.
- Der kath. Teil geht hin und sieht diese konkrete Abendmahlsfeier als das, als was sie der Zelebrant sieht (Also als Gedächtnismahl, wenn reformiert, oder als wahren Leib/Blut Christi, wenn lutherisch).

Also bei den ersten beiden Ansichten kann ich keine Probleme mit der rk Lehre erkennen (Auch wenn die zweite Option natürlich nach wie vor verboten bleibt, in diesem Falle irgendwie völlig unbegründet, da reine Agapefeiern ja zulässig sind).
Im dritten Fall, und das dürfte eher der Regelfall als die Ausnahme sein, liegt natürlich ein allgemeiner Defekt bei der Kenntnis der eigenen Lehre vor.
Schwierig ist es in der Tat nur für den katholischen Elternteil. Aus den von Dir genannten Optionen kommt ja nur die erste in Frage, nämlich kath. Elternteil bliebt sitzen und guckt zu.
Naja, umgekehrt ist das genauso, insbesondere wenn der ev. Teil reformiert ist.
Ich als Lutheraner kann mich auf
1. das katholische Verständnis, den wahren Leib (und ggf. das wahre Blut) Christi zu erhalten
2. seelsorgerischen Notstand (Keine lutherischen Gemeinden im Umkreis => nur reformierte Gedächtnismahle)
berufen.
Der Reformierte kann das nicht.

Insofern ist bei strenger Auslegung einer immer der Angeschmierte.
Kurt hat geschrieben:Ich halte das innerhalb der Familie und dann noch bei der Konfirmation - immerhin einem bedeutenden Festtag aus evangelischer Sicht - für einen Moment, in dem man seine Demut solide eingeübt haben muß.
Inwiefern siehst Du hier einen Unterschied zur Erstkommunion
(Abgesehen davon, daß die Konfirmation ~5 Jahre mehr Zeit für kirchliche Entwicklungen läßt)?
Kurt hat geschrieben:Die Ansicht, das ev. Abendmahl sei so etwas wie eine Agapefeier (oder ein Zöllnermahl) würde ich ablehnen, weil sie zum einen respektlos gegenüber evangelischen Christen ist und zum anderen uneindeutig ist.
Nicht respektloser, als ev. Pfarrer als Laien zu deklarieren.
Und ein reformierter Pfarrer stellt ja gar keinen Anspruch darauf, zu wandeln.... es IST also ein reines Gedächtnismahl.
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

Nicht respektloser, als ev. Pfarrer als Laien zu deklarieren.
Und ein reformierter Pfarrer stellt ja gar keinen Anspruch darauf, zu wandeln.... es IST also ein reines Gedächtnismahl.

Liabe Lüt,

dennoch ist es laut Luthers Katechismus:

Der wahre Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus, unter Brot und Wein uns Christen zu essen und zu trinken gegeben.

Und: das Wort macht das Sakrament!

So lehrt es uns unser Priester!

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Robert Ketelhohn
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Re: Kindstaufe, Mischehe & Co.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Äh. den Exorzismus gibts in der NO Taufe auch.
Nein, eben nicht. Das ist nur noch ein Fürbittgebet, kein direkter Exorzismus mehr.
Äh die Ansage: "Weiche Satan und all ihr bösen Geister von diesem Kind" würd ich nicht als Fürbitte sehen....
Das gibt es nicht im neuen Ritus. Seid ihr Loretaner doch Tradis, und du hast’s bloß noch nicht gemerkt? ;D
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Linus
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Re: Kindstaufe, Mischehe & Co.

Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das gibt es nicht im neuen Ritus. Seid ihr Loretaner doch Tradis, und du hast’s bloß noch nicht gemerkt? ;D
Schön wärs. :ja: Bloß: Die Taufen, die ich da im Kopf hab waren weder von "Loretto Eltern" (na gut eine schon, die anderen aber sind "glaubensengagierte Pfarrkatholen" [also nirgends engagiert, außer daß sie sonntags und auch mal wiochentags in die Pfarrmesse gehen, und ein reges Gebetleben führen] die andern waren Mitglieder in der ugw (ökumenische Gemeinschaft Um Gottes Willen ein ganz furchtbarer Haufen, weil es einige Freikirchler in dieser Gemeinschaft (die diözesan anerkannt ist) nicht packen, wenn ein Korpus am Kreuz hängt, wird der vor den Treffen vom Kreuz das in dem Saal hängt, abmontiert:shock:) Die Priester (OCist und csj) die die Taufen durchgeführt haben, sind zwar mit Loretto bekannt oder maximal befreundet, aber nicht Mitglied der Lo's
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cantus planus
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Re: Kindstaufe, Mischehe & Co.

Beitrag von cantus planus »

Um Gottes Willen! :ikb_shutup:
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Linus
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Re: Kindstaufe, Mischehe & Co.

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:
Um Gottes Willen! :ikb_shutup:
Das denk ich mir auch immer, wenn ich sie mir einmal jährlich geb.... (wobei ich stumpfe ab, muß an der Verwandtschaft liegen [Schwager und Schwägerin sind dabei.]) Irgendwie heißts ja auch Nomen est omen... (nur gut daß sie sich nicht ABC [Alle Brauchen Christus] genannt haben.... das wär echte Antiwerbung)
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

mitsch hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Nicht respektloser, als ev. Pfarrer als Laien zu deklarieren.
Und ein reformierter Pfarrer stellt ja gar keinen Anspruch darauf, zu wandeln.... es IST also ein reines Gedächtnismahl.
dennoch ist es laut Luthers Katechismus:

Der wahre Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus, unter Brot und Wein uns Christen zu essen und zu trinken gegeben.

Und: das Wort macht das Sakrament!
Dann ist er nicht reformiert, sondern lutherisch :)
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Beitrag von mitsch »

Des han i ja gmeint!

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