Enzyklika »Pascendi Dominici gregis« vom 8. Sep. 1907

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Walter
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Enzyklika »Pascendi Dominici gregis« vom 8. Sep. 1907

Beitrag von Walter »

Heute vor 100 Jahren, am 8. September 1907, erschien die

Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«

über die Lehren der Modernisten


von Papst Pius X.
Daraus hier nur ein kurzer Ausschnitt:[/color]
Pius X. hat geschrieben:
  1. Die Herde des Herrn zu weiden ist das Uns durch Gott übertragene Amt, welches von Christus vor allem die Aufgabe zugewiesen erhalten hat, den Schatz des überlieferten heiligen Glaubens auf sorgfältigste Weise zu hüten und profane Neuerungen und Einwendungen der sogenannten Wissenschaft zurückzuweisen...
  2. Wir sind nun gezwungen, Unser Zögern nicht weiter auszudehnen, da die Verfechter dieser Irrtümer bereits nicht mehr nur ausschließlich unter den öffentlichen Feinden zu finden sind. Zu Unserem größten Schmerz und Unserer höchsten Beschämung müssen wir die Worte gebrauchen: Sie lauern bereits im Inneren der Kirche selbst, wörtlich gesprochen, am Busen und im Schoße der Kirche...
  3. Diese Leute mögen sich wundern, wenn Wir sie zu den Feinden der Kirche zählen. Über das Innerste ihres Herzens wird nur Gott alleine richten. Wem jedoch ihre Lehren, ihre Redewendungen und ihre Handlungsweisen bekannt sind, der kann sich darüber nicht wundern. Es entspricht absolut der Wahrheit, daß sie schlimmer sind als alle anderen Feinde der Kirche. Wie bereits erwähnt, schmieden sie ihre Pläne, die Kirche ins Verderben zu stürzen, nicht nur außerhalb, sondern auch im Inneren der Kirche...

    Dabei verhalten sie sich äußerst gewandt und schlau. Abwechselnd spielen sie die Rolle des Rationalisten und des Katholiken in einer derart gewandten Weise, daß sie jeden harmlos Denkenden mit Leichtigkeit zu ihrem Irrtum bekehren können. Auch läßt ihre Verwegenheit sie vor keinen Konsequenzen zurückschrecken...
  4. Die Modernisten – so werden sie im allgemeinen sehr richtig bezeichnet – gebrauchen den schlauen Kunstgriff, ihre Lehren nicht systematisch und einheitlich, sondern stets nur vereinzelt und ohne Zusammenhang vorzutragen. Dadurch erwecken sie den Anschein des Suchens und Tastens, während sie davon fest und entschieden überzeugt sind...
  5. Um aber in dieser schwierigen Frage schrittweise vorzugehen, merken Wir an dieser Stelle zunächst an, daß jeder Modernist sozusagen mehrere Rollen in einer Person spielt. Er ist Philosoph, Gläubiger, Theologe, Historiker, Kritiker, Apologet und Reformator...
  6. ...
[/color]
Vollständig findet sich die Enzyklika auf www.domus-ecclesiae.de (Roberts Homepage).
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Peregrin
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Die Modernisten – so werden sie im allgemeinen sehr richtig bezeichnet – gebrauchen den schlauen Kunstgriff, ihre Lehren nicht systematisch und einheitlich, sondern stets nur vereinzelt und ohne Zusammenhang vorzutragen. Dadurch erwecken sie den Anschein des Suchens und Tastens, während sie davon fest und entschieden überzeugt sind...
Eine sehr treffende Beschreibung des Istzustandes!
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Raimund J.
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Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Beitrag von Raimund J. »

Ich habe zu diesem Thema folgenden (sehr laienhaften) Verdacht: Durch die wohl übertriebene Polarisierung und Unterdrückung sog. modernistischer Bestrebungen im frühen 20. Jahrhundert kam es dann 60 Jahre später im zweiten vatikanischen Konzil zu teilweise ebenso übertriebenen Zeitgeist-Annäherungen.
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Nec laudibus, nec timore

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Die Diagnose stimmt bis heute

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