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Ethik und Moral

Verfasst: Sonntag 16. Dezember 2007, 22:49
von pierre10
Wie können wir den Unterschied zwischen Ethik und Moral am treffensten beschreiben?

Pierre

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 00:52
von Robert Ketelhohn
Eigentlich ist Ethik die Lehre von der Moral oder Sittlichkeit. Allerdings ist durch überbordenden Mißbrauch mir der Begriff der Ethik völlig verleidet. Er ist zum Werkzeug des politisch-korrekten Totalitarismus geworden.

Wenn’s sein muß, rede ich darum lieber von Moral oder Sittlichkeit oder der Lehre davon. Wobei der Moral auch eine gewisse säuerliche Konnotation anhaftet, so daß mir das alte deutsche Wort am liebsten ist.

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 10:27
von pierre10
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eigentlich ist Ethik die Lehre von der Moral oder Sittlichkeit. Allerdings ist durch überbordenden Mißbrauch mir der Begriff der Ethik völlig verleidet. Er ist zum Werkzeug des politisch-korrekten Totalitarismus geworden.

Wenn’s sein muß, rede ich darum lieber von Moral oder Sittlichkeit oder der Lehre davon. Wobei der Moral auch eine gewisse säuerliche Konnotation anhaftet, so daß mir das alte deutsche Wort am liebsten ist.
Gute Antwort, aber was ist denn nun Sittlichkeit, wer sagt wann und wie Sittlichkeit zu leben sei?

Pierre

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 10:32
von Sebastian
Pierre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eigentlich ist Ethik die Lehre von der Moral oder Sittlichkeit. Allerdings ist durch überbordenden Mißbrauch mir der Begriff der Ethik völlig verleidet. Er ist zum Werkzeug des politisch-korrekten Totalitarismus geworden.

Wenn’s sein muß, rede ich darum lieber von Moral oder Sittlichkeit oder der Lehre davon. Wobei der Moral auch eine gewisse säuerliche Konnotation anhaftet, so daß mir das alte deutsche Wort am liebsten ist.
Gute Antwort, aber was ist denn nun Sittlichkeit, wer sagt wann und wie Sittlichkeit zu leben sei?
Zum Beispiel Gott in Seinen Geboten.

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 11:11
von Paul Heliosch
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eigentlich ist Ethik die Lehre von der Moral oder Sittlichkeit. Allerdings ist durch überbordenden Mißbrauch mir der Begriff der Ethik völlig verleidet. Er ist zum Werkzeug des politisch-korrekten Totalitarismus geworden.

Wenn’s sein muß, rede ich darum lieber von Moral oder Sittlichkeit oder der Lehre davon. Wobei der Moral auch eine gewisse säuerliche Konnotation anhaftet, so daß mir das alte deutsche Wort am liebsten ist.
Demnach bedürfen einige mehr Begriffe einer Beschreibung:

Am Beispiel "Mord" sei Sittlichkeit hier der Oberbegriff für jene Integrität stiftenden Normen
"Ethik", "Moral" und "Gebote (= Das göttliche Gesetz, die 10 Gebote, das Hauptgebot der Liebe)"
...also:

(A) "Gebote":
Von Jesus Christus (= Gott) grundgelegte Gebote der Sittlichkeit
(Mord ist unsittlich, weil Gott ihn für illegal erklärt hat)

(B) "Moral":
Von Kultdienern (= Klerus irgendeines Kultes) grundgelegte Gebote der Sittlichkeit
(Mord ist sittlich, weil Kultdiener ihn legalisiert haben)

(C) "Ethik":
Demokratisch grundgelegte Gebote der Sittlichkeit
(Mord ist sittlich, weil die Mehrheit ihn legalisiert hat)

Zusammenfassend folgt daraus zwingend die jeweilige Auswirkung
auf das verhältnis zwischen Person und Gesellschaft:

Wer sich nicht an der Integrität stiftenden Norm orientiert, wird/ist nicht mehr "integer",
ordnet sich damit nicht der bezogenen Legislative, also bezogenen Judikative unter,
trennt sich also von der bezogenen Gesellschaft.

... und analog im Umkehrschluss für die jeweiligen "Konvertiten":

Wer sich an der Integrität stiftenden Norm orientiert, wird/ist "integer",
ordnte sich damit der bezogenen Legislative, also bezogenen Judikative unter,
fügt sich also der bezogenen Gesellschaft ein.

Extrem schwierig freilich wird einer jeden Person die Entscheidung gemacht,
wenn die "Integrität stiftende Norm" einen schlammähnlichen Aggregatzustand annimmt...
...da kann mann drunter leiden oder sich erfinderisch behelfen...

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 17:10
von pierre10
Paul Heliosch hat geschrieben: Wer sich an der Integrität stiftenden Norm orientiert, wird/ist "integer",
ordnte sich damit der bezogenen Legislative, also bezogenen Judikative unter,
fügt sich also der bezogenen Gesellschaft ein.

Extrem schwierig freilich wird einer jeden Person die Entscheidung gemacht,
wenn die "Integrität stiftende Norm" einen schlammähnlichen Aggregatzustand annimmt...
...da kann mann drunter leiden oder sich erfinderisch behelfen...
Mit diesem Text habe ich Schwierigkeiten, wie soll man ihn verstehen?

Pierre

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 17:48
von Linus
Uninterpretiert. So wie er ist.

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 22:33
von Paul Heliosch
Vielleicht gibt es tatsächlich die eine oder andere hinderliche Grenze in dem einen oder anderen Kopf, ..darum soll abschliessend ein - wenn auch bescheidener - Hinweis erfolgen:

Man ersetze "schlammähnlicher Aggregatzustand" durch "Sumpf".

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 23:01
von Edi
"Wer nicht mehr im Unergründlichen gründen kann, der lebe aus seines Herzens Ursprünglichkeit.
Wer seines Herzens Ursprünglichkeit verlor, der lebe aus der Liebe.
Wer nicht mehr liebend zu leben vermag, der handle wenigstens gerecht.
Wer selbst dies nicht mehr kann, der lasse sich von Brauchtum und Sitte bändigen.
Das Abhängigwerden von der öffentlichen Moral ist aber die unterste Stufe der Sittlichkeit, schon Ausdruck des Zerfalls.
Wer dann noch glaubt, durch Verstandesbildung einen Ausgleich für die Herzensbildung schaffen zu können, der ist ein Tor.
Darum merke Dir:
- Der echte Mensch folgt seinem innersten Gesetz
- und keinem äußeren Gebot;
- er hält sich an den Quell und nicht an die Abwässer;
- er meidet diese und sucht immer das Ursprüngliche." Lao-tse - Tao Te King

Interessant ist auch, dass es in der Schrift (AT) heisst: "Ich (Gott) gebe mein Gesetz in eure Herzen." In Jesus Christus ist das alles erfüllt, hätte man diese ganze Fülle im Herrn.

Verfasst: Dienstag 18. Dezember 2007, 11:07
von ad_hoc
Zum Thementhread eine sehr interessante Buchempfehlung:

Sittlichkeit und ethische Werterkenntnis,
von Dietrich von Hildebrand,
ISBN: 3-87620-083-0

Für die eifrigen, umtriebigen Klopper am rauhen Stein, welche der irrigen Ansicht verfallen sind, Freimaurerei und der katholische Glaube ließen sich miteinander verbinden, wäre besonders lesenswert der 2. Teil über die Wertblindheit in ihren verschiedenen Grundformen, speziell das Thema über die Subsumtionsblindheit.

Ansonsten ist das Buch für jederman zu empfehlen.
Natürlich auch für Pierre, der sich allerdings sich mit dieser Literatur sicher nicht beschäftigen will; sie ist einfach zu tiefgehend und vor allen Dingen zu offenbarend (!)für jemanden, der es gerne locker sieht, der selbst keine Lösungen anbieten, dafür aber um so mehr, rein sportlich und in keiner Weise erkenntnissuchend, an den unterschiedlichsten Oberflächen herumkratzen will.

Gruß, ad_hoc