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Hauslistensammlungen
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 16:36
von Raimund J.
Spendensammlungen der Kirche (aktuell z.B. Caritas) werden ja oft als sog. Hauslistensammlungen durchgeführt. Warum eigentlich? Damit ich sehen kann wieviel oder wenig die Nachbarn so geben?
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 18:25
von anneke6
Das sowieso…Ich bin auch schon mal Klinkenputzen gewesen. Die Leute gucken gerne, ob und wieviel der Nachbar gegeben hat.
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 20:11
von iustus
anneke6 hat geschrieben:Das sowieso…Ich bin auch schon mal Klinkenputzen gewesen. Die Leute gucken gerne, ob und wieviel der Nachbar gegeben hat.
Unglaublich!

Und nach der Kirchlichen Datenschutzordnung in jedem Bistum verboten! Jedes Bistum hat eine(n) Datenschutzbeauftragte(n) dem man dies anzeigen kann!
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 20:19
von anneke6
Ich kenne mich hier mit der Rechtslage überhaupt nicht aus. Ich weiß nur, daß es diese Listen gibt, wo eingetragen wird, wieviel der entsprechende gespendet hat…und wenn nachher abgerechnet wird, uns es ist zuwenig Geld in der Büchse, dann muß man das selber bezahlen…
Nachtrag: Die Tatsache, daß die Spendenbüchsen meistens verplombt sind, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, daß man etwas falsch eingetragen hat, nicht daß man geklaut hat…
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 20:30
von Nueva
Bei uns wurden diese Listen abgeschafft.

Jetzt weiß ich nicht mehr wieviel die Nachbarn spenden.herrje, dafür liegt so ein ganz formloser Überweisungsauftrag von der Caritas im Briefkasten.
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 20:35
von incarnata
Wenn Du Almosen gibst soll Deine rechte nicht wissen,was Deine Linke tut-------
unter dem Aspekt sind diese einsehbaren Listen in der tat ein Greuel.
Man könnte es ja auf moderne Art so lösen,daß der Spendensammler
die Beträge samt Namen in einen Palm eingibt und die Nachbarn da eben nicht
reinschauen dürfen.Oder der sammler verzeichnet nur die Summen ohne
Namen.
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 21:16
von Robert Ketelhohn
Wieso muß man da überhaupt wo was eintragen? – Man sammelt
in Büchse oder Sack, und am Ende wird gezählt, und das war’s.
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 21:50
von taddeo
incarnata hat geschrieben:
Man könnte es ja auf moderne Art so lösen,daß der Spendensammler
die Beträge samt Namen in einen Palm eingibt
Sag mal, für wie technikbegeistert hältst Du eigentlich die Sammler? Zumindest bei uns hier sind das in der Regel Damen weit jenseits der 60
(bin ich nicht ein Gentleman? - gefühltes Alter der Sammlerinnen wird nicht verraten), die vielleicht vom Hörensagen wissen, daß es Computer gibt, aber unter einem "Palm" sich bestenfalls ein grünes Utensil für den Palmsonntag vorstellen können...
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 22:15
von cantus planus
taddeo hat geschrieben:[...] vom Hörensagen wissen, daß es Computer gibt, aber unter einem "Palm" sich bestenfalls ein grünes Utensil für den Palmsonntag vorstellen können...
Wäre mir jetzt auch passiert.

Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 23:03
von Linus
cantus planus hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:[...] vom Hörensagen wissen, daß es Computer gibt, aber unter einem "Palm" sich bestenfalls ein grünes Utensil für den Palmsonntag vorstellen können...
Wäre mir jetzt auch passiert.

Daß du ein Weibsbild jensweits der 60 wärst, ist mir bisher entgangen

Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 23:11
von cantus planus
Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 23:14
von Linus
Hast du ein Falsettstimmchen bekommen?

Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 23:15
von cantus planus
Linus hat geschrieben:Hast du ein Falsettstimmchen bekommen?

Ja, ich schaffe das Vibrato jetzt sogar über zweieinhalb Oktaven!

Verfasst: Dienstag 4. März 2008, 23:26
von anneke6
Welche Oktaven?
Hör Dir mal an, was die Frau hier für Töne macht:
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http://www.youtube.com/v/j40DthlS77c" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="355"></embed>
Am schlimmsten ist es bei 4:28…
Nachtrag:
Und das hier ist noch besser:
<embed src="
http://www.youtube.com/v/P6wSyIdwCFM" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="355"></embed>
Verfasst: Donnerstag 6. März 2008, 21:53
von incarnata
Alter sagt gar nix.Die im aktuell laufenden Senioren Computerkurs
sich fortbildende Dame hat gerade mal 88 Jährchen auf dem Buckel-
der Vater eines hiesige Kollegen machte mit 98 noch fleissig Börsengeschäfte
am Computer.Mit 99 hat`s ihm dann der Sohn verboten Mittlerweile ist er
101.
Aber oK.Statt Palm kann man ja auch einen zuklappbaren simplen Notitzblock
nehmen--ist auch billiger und umweltfreundlicher !
Verfasst: Freitag 7. März 2008, 16:52
von Samuel
Die einsehbaren Listen haben den Vorteil, dass die Leute sich daran orientieren können, was man üblicherweise so gibt. Erfahrene Caritas-Sammlerinnen fangen meist bei denen an, die viel geben.
Verfasst: Freitag 7. März 2008, 18:24
von HeGe
Dieses Thema erinnert mich mit Grausen an meine Hausarbeit im Ersten Staatsexamen vor einigen Jahren, wo es unter anderm darum ging, ob es strafbar ist, in diese Spendenlisten falsche Angaben einzutragen und so die Leute zu größeren Spenden zu bewegen.
Wie ich damals überrascht nachlesen konnte, ein Thema, das schon das Reichsgericht beschäftigt hat. Diese Spendenlisten haben demnach eine ziemlich lange Tradition.
Verfasst: Samstag 8. März 2008, 11:16
von iustus
HeGe hat geschrieben:Dieses Thema erinnert mich mit Grausen an meine Hausarbeit im Ersten Staatsexamen vor einigen Jahren, wo es unter anderm darum ging, ob es strafbar ist, in diese Spendenlisten falsche Angaben einzutragen und so die Leute zu größeren Spenden zu bewegen.
Wie ich damals überrascht nachlesen konnte, ein Thema, das schon das Reichsgericht beschäftigt hat.
Nicht schlecht. Wie lautet die Lösung?
Verfasst: Samstag 8. März 2008, 11:19
von iustus
Samuel hat geschrieben:Die einsehbaren Listen haben den Vorteil, dass die Leute sich daran orientieren können, was man üblicherweise so gibt. Erfahrene Caritas-Sammlerinnen fangen meist bei denen an, die viel geben.
Tipp: Einfach mal beim Bistum anfragen, ob das Zeigen der Listen rechtmäßig ist mit der Bitte, diese Beschwerde an den Datenschutzbeauftragten der Diözese weiterzuleiten.
Verfasst: Samstag 8. März 2008, 21:14
von Raimund J.
iustus hat geschrieben:Samuel hat geschrieben:Die einsehbaren Listen haben den Vorteil, dass die Leute sich daran orientieren können, was man üblicherweise so gibt. Erfahrene Caritas-Sammlerinnen fangen meist bei denen an, die viel geben.
Tipp: Einfach mal beim Bistum anfragen, ob das Zeigen der Listen rechtmäßig ist mit der Bitte, diese Beschwerde an den Datenschutzbeauftragten der Diözese weiterzuleiten.
Es stört ja bislang anscheinend niemand. Mich eigentlich auch nicht. Das "Zeigen" der Listen lässt sich ja auch bislang gar nicht vermeiden, da einem die Liste zum Unterschreiben vorgelegt wird und dabei lässt es sich kaum vermeiden dass der Blick in die Zeilen darüber fällt. Mit geschlossenen Augen schreibts sichs nicht so gut.
Verfasst: Sonntag 9. März 2008, 11:48
von HeGe
iustus hat geschrieben:Nicht schlecht. Wie lautet die Lösung?
Wie üblich im Strafrecht gibt es pro Jurist drei Meinungen. Die Gerichte haben schon so und anders entschieden. Heutzutage (nach den letzten Entscheidungen des BGH dazu) würde man deswegen wahrscheinlich eher nicht mehr wegen Betrugs verurteilt. Kommt aber wie immer auf den Einzelfall an.