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Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Montag 12. Januar 2009, 09:39
von overkott
Wenn wir erkennen, dass im Prinzip alle Menschen Gottes Kinder sind, dann dürfen wir ihn Vater nennen. Wenn wir ihn Vater nennen, dann ist uns seine Bitte auch Auftrag und Mandat: Liebt einander. Zeichen der Einsicht und Hinkehr zum Vater ist die Taufe mit Wasser. Die eigentliche Taufe aber ist die mit dem Heiligen Geist der Liebe.
Wir erinnern uns an das zweite Buch der Könige, in dem Elischa dem Naaman durch einen Boten sagen ließ: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein. Elischa ist das Bild des Vaters im Himmel. Sein Bote ist sein Sohn. Naaman ist der Gott suchende Mensch. Seine Krankheit ist die Sünde. Wie David ruft er: Wasch meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde! Er erwartet von Gott Heilung durch ungewöhnliches Handeln. Wenn das ungewöhnliche Handeln ausbleibt, ist er voll Zorn und Verachtung. Er verweist auf andere Lehren wie auf die Flüsse von Damaskus. Und doch hat er weise Diener, wenn er sich vom Heiligen Geist sagen lässt: Wenn Gott etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wieviel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich, und du wirst rein. Das ist ein Bild für die Taufe.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Freitag 23. Januar 2009, 14:09
von overkott
Ich denke, dass das richtige Verständnis von Gotteskindschaft einerseits wichtig ist für Kinder, aber auch für familiäre Gemeinschaften und das Zusammenleben als Brüder und Schwestern, Väter und Mütter.
Gottes Diener, Sohn oder Freund?
Verfasst: Sonntag 27. Dezember 2009, 11:42
von overkott
Die Herrschaftskirche, wie sie ihr Vorbild im Tempelopferkult hat, verehrte den Herrn und Gebieter in Gesetzen und Geboten. Im Kind in der Krippe wird der große Gott klein. Das Gotteskind wird Vorbild und Urbild der Gotteskindschaft, wie sie uns die Evangelisten erzählen. Gotteskinder sind nach dem Zeugnis des neuen Testaments alle, die an seinen Namen glauben. Dieser Glaube ist nicht einfach ein Fürwahrhalten eines Schöpfers mit Augen, Ohren, Mund und Fingern, wie die Poeten des alten Testaments ihn besingen, sondern ein Handeln aus Liebe. So werden durch die Evangelien hindurch aus Gottesdienern Gottes Freunde, so dass Johannes der Evangelist schließlich schreibt:
Joh 15,12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Joh 15,13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Joh 15,14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Joh 15,15 Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn der Diener weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 13:33
von overkott
Ich glaube, dass die Botschaft der Gotteskindschaft vor allem die Kinder anspricht, während die Botschaft der Gottesfreundschaft eher Erwachsene erreicht.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 13:34
von cantus planus
Es riecht hier streng nach Verwirrung und Häresie.

Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 19:26
von overkott
Ich glaube, Lukas geht es nicht nur um einen individuellen Theophilus, sondern um den Theophilus, also um den Gottesfreund allgemein, ähnlich wie Paulus bei Adam und Christus.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 19:38
von Niels
overkott hat geschrieben:Ich glaube, Lukas geht es nicht nur um einen individuellen Theophilus, sondern um den Theophilus, also um den Gottesfreund allgemein, ähnlich wie Paulus bei Adam und Christus.
Die neuere Exegese neigt seit längerem dazu, Theophilus wieder als reale Person anzusehen...
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 21:02
von Robert Ketelhohn
Kann man das anders sehen?
Der Text ist hinsichtlich der Adressierung an Theophilus völlig eindeutig
und folgt verbreitetem antiken Vorbild. Man muß schon ideologisch völlig
verbrettert oder hirngewaschen sein, um die Adresse für Fiktion zu halten.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2009, 21:06
von Niels
Eben.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kann man das anders sehen?
Wenn man auch nur halbwegs bei Verstand ist:

Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Mittwoch 30. Dezember 2009, 10:51
von overkott
Niels hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Ich glaube, Lukas geht es nicht nur um einen individuellen Theophilus, sondern um den Theophilus, also um den Gottesfreund allgemein, ähnlich wie Paulus bei Adam und Christus.
Die neuere Exegese neigt seit längerem dazu, Theophilus wieder als reale Person anzusehen...
Vielleicht bist du auch real unter den vielen Pseudonymen hier.
Re: Gottes Kind sein, Gottes Kind werden
Verfasst: Mittwoch 30. Dezember 2009, 11:33
von overkott
Niels hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Ich glaube, Lukas geht es nicht nur um einen individuellen Theophilus, sondern um den Theophilus, also um den Gottesfreund allgemein, ähnlich wie Paulus bei Adam und Christus.
Die neuere Exegese neigt seit längerem dazu, Theophilus wieder als reale Person anzusehen...
Die Gründe dürften darin liegen, dass die neuere Forschung auch in neuen Quellen von einem Theophilus gelesen hat und der Stil des Lukas so persönlich ist, was durch rhetorische Fragen und andere Stilmittel noch einmal unterstrichen wird. Auch die Tradition, vertreten durch den Trierer Mystiker Friedrich Spee SJ im 17. Jahrhundert, verstand Freunde Gottes sehr real:
http://www.johann-paul-zehetbauer.de/pdf/JPZ%2259.pdf