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Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 12:26
von Tomek M
Jetzt zu Ostern werden auch die Osterspeisen gesegnet von Gott. Dies vollzieht der Priester heute an Karsamstag in der Kirche.

Ich wollte fragen was bringt diese Segnung nun genau?

Ich weiß alle Speisen sind doch immer von Gott gesegnet, doch diese speziele Segnung die der Priester vollzieht hat diese eine besondere Wirkung?

Ist das Essen dann noch ein bisschen gesünder? oder kann dies dann eine heilende Kraft hervorrufen?

Würd mich über schöne verständliche Antworten freuen.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 12:58
von cantus planus
Ich habe keine gesegneten Speisen hier. In meiner norddeutschen Heimat ist dieser Brauch vollkommen unbekannt. In meinen Kölner Gemeinden bringen die Polen einige Speisen zur Segnung mit. Die deutschen Gläubigen allerdings nicht.

Ich habe nach den Ostergottesdiensten aber immerhin einen gesegneten Appetit. :P

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 13:08
von anneke6
Ich bin schon seit Jahren nicht mehr bei einer Speisensegnung gewesen, und so einen kleinen Korb mit einem Zuckerlamm (wohlmöglich noch auf grünem künstlichen Gras) habe ich nie zurechtgemacht. Bei mir war es ein rustikaler Korb mit einem ganzen Brot, Lammfleisch, Salz, Wein und natürlich Eiern drin.
Im Übrigen kann man seine Osterspeisen auch zuhause selber segnen.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 13:18
von Raimund J.
Bei uns ist die Speisensegung bzw. "Speisenweihe" fester Bestandteil der Osternacht sowie am Ostersonntag. Vor dem Seitenaltar werden extra Tische aufgestellt, dort legen die Gläubigen ihre mitgebrachten Speisen (Eier, Kuchen in Form eines Osterlamms, u.s.w.) ab um sie nach der Segnung wieder mit nach Hause zu nehmen (ich nehme an zum alsbaldigen Verzehr).

In einem Buch über Umbrien das ich mal gelesen habe, wird sehr schön die dortige Tradition der Segnung beschrieben. In den Tagen vor Ostern besucht dort der Pfarrer die Familien in den einzelnen Häusern, segnet die Familien, Häuser und die Ostereier. Traditionelle italienische Hausfrauen beharren darauf, daß die Eier selbstverständlich von den eigenen Hühnern sein müssen. Mit gekauften Eiern würde die Pasta nichts werden!

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 13:24
von Tomek M
Herr Raimund ich finde diese Segnungen auch richtig schön, aber wenn mich jemand fragt wieso macht ihr das. Habe ich hier leider noch immer keine Antwort bekommen.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 13:34
von Raimund J.
Es wird mit der Fastenzeit zu tun haben. Nach dem langen Verzicht würdigt man die Speisen besonders indem man den Segen darüber erbittet.

Siehe auch:

http://www.religioeses-brauchtum.de/fru ... ern_1.html

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 16:37
von Marie-Therese
Hallo!!

Ich habe hier einen sehr schönen Text dazu gefunden!
Wohl keine andere Tradition im Laufe des Kirchenjahres wird in
Kärnten so intensiv gepflegt wie die „Fleischweihe“ am Karsamstag,
wie sie vielfach genannt wird. In den Pfarr- und Filialkirchen,
bei kleinen Kapellen und Bildstöcken finden Segensfeiern statt,
die vom Pfarrer oder einem Diakon geleitet werden – und seit
kurzem sind Laien für die Segnungsfeiern beauftragt. Die
Speisesegungen sind die bestbesuchten kirchlichen Feiern. In
Körben werden die Osterspeisen zur Segnung gebracht. Sie enthalten
meistens Schinken, Würste, Eier, Kren, Reindling u.a. Die
Körbe sind häufig mit kunstvoll bestickten Tüchern zugedeckt.
Kärntner Brauch
Am Karsamstag, mit der Osternachtsfeier schließt die Fastenzeit.
In der strengen Fastenordnung früherer Jahrhunderte war es in
der Zeit vom Aschermittwoch bis zum Osterfest verboten,
Fleisch, Eier und Käse zu essen. Umso mehr freute man sich am
Ende der strengen Fastenzeit, beim Ostermahl wieder Fleisch und
Eier zu essen. Sie sollten zuvor gesegnet werden.
Fasten und
Fasten brechen
Die Gaben in einer Segensfeier
„An Gottes Segen ist alles gelegen!“ sagt der Volksmund. Segnen heißt
auf Lateinisch „bene-dicere“, und dies bedeutet „Gutes sagen“, ein
gutes Wort sagen.
Wenn wir um den Segen Gottes beten und wenn der Segen
gespendet wird, drückt er das gläubige Vertrauen aus: Gott ist
dem Menschen gut und wohlgesinnt. Als Mose seinen Bruder
Aaron und dessen Kinder segnete, sprach er die Worte:
„Der Herr segne und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht über dir
leuchten und sei dir gnädig! Der Herr schaue auf dich und gebe dir Frieden!“
Das Gesicht zuwenden – in der Zuwendung ist der Segen (im
Gegensatz bedeuten die Abwendung und Zurückweisung eine
Segensverweigerung und birgt Unheil in sich).
Segnen/bene-dicere = die Zuwendung und Wertschätzung
Gottes zusagen.
Segnen =
Gutes zusagen,
Zuwendung
ausdrücken
Nicht die Gegenstände werden „heilig gesprochen“ und sie
erhalten keinen „Heiligenschein“. Mit dem Segen werden den
Dingen auch keine magischen Kräfte vermittelt. Durch die
Menschwerdung Gottes ist der Mensch selbst „geheiligt“ und
Empfänger von Gottes Segen. Wenn Gegenstände, Räume,
Speisen usw. „gesegnet werden“, sollen sie dem Menschen zum Segen
sein, zum Segen gereichen und es liegt am Menschen selbst, wie er
sie als segensreich nimmt.
uns zum Segen
gereichen –
keine Magie
Wenn unsere Speisen segnet werden, wird uns damit bewusst,
dass wir aus Gottes Güte leben. Aus Gottes Hand haben wir
alles empfangen. Die Segnung der Speisen zum Osterfest ist
Ausdruck der Dankbarkeit für unsere Erlösung durch den
Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
in Dankbarkeit
für die Erlösung
durch Jesus
Christus
Schon die Zubereitung des Speisenkorbes sollte die Familie
zusammenführen. Die üblichen Dinge sind Osterbrot, Kärntner
Reindling, Schinken, Würste, Eier, Obst, Salz und Kren.
Überlegen Sie gemeinsam, welche Bedeutung die einzelnen
Speisen haben?
Auf dem Tuch, mit dem der Korb zugedeckt wird, sind christliche
Symbole gestickt oder gezeichnet, z.B. IHS als das Monogramm
für den Namen JESUS. Manche Familien haben dafür ein
eigenes Tuch, das nur zu Ostern verwendet wird.
Aus einem Kärntner Beiblatt zu Ostern.

Liebe Grüße

Hildegard

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 18:30
von Linus
cantus planus hat geschrieben:Ich habe keine gesegneten Speisen hier. In meiner norddeutschen Heimat ist dieser Brauch vollkommen unbekannt. In meinen Kölner Gemeinden bringen die Polen einige Speisen zur Segnung mit. Die deutschen Gläubigen allerdings nicht.

Ich habe nach den Ostergottesdiensten aber immerhin einen gesegneten Appetit. :P
Meine Frau sagte mir gerade, was sie für mich alles zur Speisenweihe mitnehmen wolle. Denn ich mag die traditionellen Osterspeisen (Pinze, Schinken, bemalte Eier,Reinling, Germgugelhupf) nicht. :würg: :kotz: Deswegen wird mein Morgiges Frühstück (Käse und Schwarzbrot) gesegnet... Sie kann nicht lassen.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 18:43
von Raimund J.
Vielleicht kannst Du eine Zigarre mit reinschmuggeln. :)

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 18:55
von Juergen
Aus dem Benediktionale

7. Speisesegnung an Ostern.
Die vielerorts übliche Speisesegnung an Ostern bildete sich im Zusammenhang mit der alten, strengen Fastendisziplin aus, die nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Eier und Käse verzichten hieß. Diese lang entbehrten Speisen wurden in der Osterfeier für das erste häusliche Ostermahl gesegnet. Eine besondere Symbolik hat das Osterei als Zeichen des Lebens. Die Tischgemeinschaft der Gläubigen mit dem Auferstandenen in der Eucharistie soll sich an diesem Tag gleichsam als Agape in den Häusern fortsetzen.

Segensgebet
V.: Aller Augen warten auf dich, o Herr, du gibst uns Speise zur rechten Zeit.
A.: Du öffnest deine Hand und erfülst alles, was lebt, mit Segen.
V.: Christus ist unser Osterlamm. Halleluja.
A.: Darum kommt und haltet Festmahl. Halleluja.

Z.: Lasset uns beten.
Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen und hast mit ihnen gegessen. Du hast uns zu deinem Tisch geladen und das Ostermahl mit uns gefeiert.
Segne + dieses Brot, die Eier und das Fleisch und sei auch beim österlichen Mahl in unseren Häusern unter uns gegenwärtig. Laß uns wachsen in der brüderlichen Lieb eund in der österlichen Freude und versammle uns alle zu deinem ewigen Ostermahl, der du lebst undd herrschest in alle Ewigkeit.
A.: Amen.

Der Zelebrant besprengt die Speisen mit Weihwasser.
Bei einer österlichen Speisesegnung außerhalb der Messe oder beim feierlichen Ostmahl können folgende Lesungen genommen werden:
Lk 24,13.15.27-32:
Die Jünger von Emmaus
Joh 21,1-4.9-12: Der Auferstandene bereitet den Jüngern ein Mahl


----------
Die Sache mit der Zigarre ist etwas schwierig. Da müßte man den Zelebranten vorher instruieren, daß er auch Rauchwerk im Gebet erwähnt. :pfeif:

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:01
von taddeo
Bei uns hier ist die Speisensegnung fester Bestandteil jedes Ostergottesdienstes, also der Osternacht und auch der Gottesdienste am Sonntag. Die geschmückten Körbchen mit Salz, Brot, Fleisch, rohe Meerrettichwurzel (als Bitterkräuter-Ersatz) und Eiern (evtl. auch mit gebackenen Osterlämmchen oder Wein dabei) werden dabei meistens vor den Altar oder die Seitenaltäre gestellt.
Ich bin mir sicher, daß die Gläubigen den Priester nicht aus der Kirche lassen würden, bevor er die Speisen gesegnet hat.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:07
von taddeo
Linus hat geschrieben: mein Morgiges Frühstück (Käse und Schwarzbrot)
Hey, Freund, morgen ist OSTERN! Da is nix mehr mit Schwarzbrot und Käse - Fasten is [Punkt] Da mußt Du schon etwas gesegnetes Fleisch und Eier essen, auch wenn's Überwindung kostet! ;D

Das ist wie im Evangelium vom Hochzeitsgast, der ohne hochzeitliches Gwand daherkommt und rausgeschmissen wird. So wie man sich in der Fastenzeit enthalten soll, so soll man sich auch am Festtag festlich benehmen! (Weil ja die ganze Osteroktav sonntäglichen Charakter hat, gibt's bei uns zB auch am Freitag in der Osteroktav ein Fleischgericht.)

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:10
von anneke6
Wie wäre es mit einem kirchlichen Anti-Abstinenzgebot, frei nach dem Motto: In der Osteroktav soll der Christ täglich Eier und Fleisch zu sich nehmen? (Gravierende Materie)

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:11
von overkott
Liebe deinen Bauer.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:16
von Juergen
overkott hat geschrieben:Liebe deinen Bauer.
Wie? Die auch noch? Ich liebe doch schon Butter. :D

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 19:52
von Linus
taddeo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: mein Morgiges Frühstück (Käse und Schwarzbrot)
Hey, Freund, morgen ist OSTERN! Da is nix mehr mit Schwarzbrot und Käse - Fasten is [Punkt] Da mußt Du schon etwas gesegnetes Fleisch und Eier essen, auch wenn's Überwindung kostet! ;D

Das ist wie im Evangelium vom Hochzeitsgast, der ohne hochzeitliches Gwand daherkommt und rausgeschmissen wird. So wie man sich in der Fastenzeit enthalten soll, so soll man sich auch am Festtag festlich benehmen! (Weil ja die ganze Osteroktav sonntäglichen Charakter hat, gibt's bei uns zB auch am Freitag in der Osteroktav ein Fleischgericht.)
Mh. für mich sind Fleisch und Germteig eigentlich ziemliche Fastendinger, ich mag beides nicht sonderlich (wiewohl ich beides esse, weil die Schwiegereltern (und teilw. meine Frau) garnicht verstehen können, wie man ohne Fleisch überleben kann. Gut, daß ich ein Backhenderl nur mit Würgen runterkrieg, haben sie kapiert.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 20:18
von anneke6
Hähnchen, Hühnchen, Hendl usw. mag ich überhaupt nicht…aber das gab's bei uns zuhause etwa zweimal die Woche…vielleicht kommt meine Abneigung daher.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 20:29
von cantus planus
taddeo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: mein Morgiges Frühstück (Käse und Schwarzbrot)
Hey, Freund, morgen ist OSTERN! Da is nix mehr mit Schwarzbrot und Käse - Fasten is [Punkt] Da mußt Du schon etwas gesegnetes Fleisch und Eier essen, auch wenn's Überwindung kostet! ;D
"Ich kann nicht." - "Sie müssen sich zwingen."
...
"Der Herr ißt eine Kalbshaxe." - "Ach...!"

:kugel:

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 20:34
von Clementine
Anneke, wolltest Du nicht aufgestylt in die Osternacht? Wann geht die denn bei Euch los?

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Samstag 11. April 2009, 22:48
von Peregrin
taddeo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: mein Morgiges Frühstück (Käse und Schwarzbrot)
Hey, Freund, morgen ist OSTERN! Da is nix mehr mit Schwarzbrot und Käse - Fasten is [Punkt] Da mußt Du schon etwas gesegnetes Fleisch und Eier essen, auch wenn's Überwindung kostet! ;D
Bin gerade draufgekommen, daß ich nichts im Kühlschrank habe. Dann ist mir eingefallen, daß heute Einkaufstag gewesen wäre. Naja. :koch:

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 02:46
von anneke6
Clementine hat geschrieben:Anneke, wolltest Du nicht aufgestylt in die Osternacht? Wann geht die denn bei Euch los?
Ich bin gerade zurück. ;)
Getragen habe ich doch lieber den karierten Minirock, dazu eine normale Strumpfhose, die hochhackigen Schuhe, die ich schon damals auf dem eingestellten Bild getragen habe (nur ohne Ringelstrümpfe eben), dazu ein seidenes Top und Haare in Pamina-Frisur, mit silberner Spange.
Ringelstrumpf und roter Rock sind dann wohl nächstes Jahr dran.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 02:54
von Niels
Eben wurden am Ende der Osternacht im Dom Eier gesegnet und anschließend, nach der Messe, am Ausgang an die Gläubigen verteilt. Das habe ich in dieser Form bisher noch nie erlebt (im letzten Jahr gab`s das noch nicht) . Kommt dieser Brauch aus Süddeutschland?

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 07:55
von songul
anneke6 hat geschrieben:Wie wäre es mit einem kirchlichen Anti-Abstinenzgebot, frei nach dem Motto: In der Osteroktav soll der Christ täglich Eier und Fleisch zu sich nehmen? (Gravierende Materie)
Hi Anneke,
ist bei uns Orthodoxen schon immer so; nach Ostern und Weihnachten sind in der Oktav alle Tage fastenfrei.

LG Songul

Apropos: Frohe Ostern für Euch.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 09:30
von cantus planus
Niels hat geschrieben:Eben wurden am Ende der Osternacht im Dom Eier gesegnet und anschließend, nach der Messe, am Ausgang an die Gläubigen verteilt.
Ich hoffe, nur an die Männer? :kugel:

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 12:01
von Linus
cantus planus hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Eben wurden am Ende der Osternacht im Dom Eier gesegnet und anschließend, nach der Messe, am Ausgang an die Gläubigen verteilt.
Ich hoffe, nur an die Männer? :kugel:
"Danke, nein, ich hab schon zwei"

Linus, bisher um die bemalten Eier rumgekommen seiend.

PS: Apropos Eier :Was ist der unterschied zwischen einem VW Bus und einem Waschlappen?
Der VW Bus eiert um die Kurve, der Waschlappen..... :D

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Sonntag 12. April 2009, 23:51
von Chiara
In unserer Gegend ist der schöne Brauch nicht wirklich bekannt (nun gut, ein aus Polen stammender Pfarrer hält eine Speisensegnung am Karsamstagmittag), aber ein freundlicher Domvikar hat mir die Sachen in der Osternacht mit dem frischgeweihten Wasser gesegnet.
Selbstgebackenes Osterbrot, selbstgeschmorter Schinken, selbstgefärbte Ostereier, selbstgebackenes Osterlamm und ein paar neckische Schokoeier. Jetzt darf man sie ja legal essen...

In meiner schlesischen Kindheit gehörte der Kirchgang mit Speisensegnung und Besuch des Heiligen Grabes zu jedem Karsamstag - guckt mal, es ist sogar dieselbe Kirche:



Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Montag 13. April 2009, 00:04
von Robert Ketelhohn
Bei uns wurde nach der Osternacht Speisensegnung gehalten (für die zum Wiedermitnehmen
mitgebrachten Speisen zugleich mit den zum Verzehr bei der Agape bzw. dem Osterfrühstück
bestimmten auf den Tischen).

Nach der Agape lagen in unserm Korb zwei Eier weniger als vor der Weihe. Entweder wurden
bei der Weihehandlung zwei Eier dematerialisiert und in Segensenergie umgewandelt, oder ein
hungriger Bruder hat die Tische verwechselt … ;D

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Montag 13. April 2009, 00:14
von anneke6
Das habe ich auch einmal miterlebt, allerdings nicht mit selbstgebrachten Speisen.
Und seitdem ich weiß, daß ich meine Speisen auch selber segnen kann, geh ich morgens früh nicht mehr zur Speisensegnung in die polnische Kirche…ich habe an dem Tag so schon soviel zu tun, und der Weg hin- und zurück ist bereits eine Stunde.

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Montag 13. April 2009, 00:27
von Peregrin
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nach der Agape lagen in unserm Korb zwei Eier weniger als vor der Weihe. Entweder wurden
bei der Weihehandlung zwei Eier dematerialisiert und in Segensenergie umgewandelt, oder ein
hungriger Bruder hat die Tische verwechselt … ;D
Glücklicherweise zählt ja keiner nach ... :D

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 07:57
von Albert
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei uns wurde nach der Osternacht Speisensegnung gehalten (für die zum Wiedermitnehmen
mitgebrachten Speisen zugleich mit den zum Verzehr bei der Agape bzw. dem Osterfrühstück
bestimmten auf den Tischen).

Nach der Agape lagen in unserm Korb zwei Eier weniger als vor der Weihe. Entweder wurden
bei der Weihehandlung zwei Eier dematerialisiert und in Segensenergie umgewandelt, oder ein
hungriger Bruder hat die Tische verwechselt … ;D
Die österliche Nächstenliebe verpflichtet mich dir den Verlust der zwei Eier in weichgekochten harten Euro zu ersetzen. (Hoffentlich waren die Eier nicht aus Gold)

Die Höhe der Auszahlung richtet sich nach: Eier aus der Boden- oder Käfighaltung? :D
Die Kopie des Antragsformulars wird dir in kürze vom Sachbearbeiter Reinhard May zu gesandt. :freude:

Nachösterliche Grüße,
Albert

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 16:07
von Seraph
Peregrin hat geschrieben: Bin gerade draufgekommen, daß ich nichts im Kühlschrank habe. Dann ist mir eingefallen, daß heute Einkaufstag gewesen wäre. Naja. :koch:
Das ging mir diesmal irgendwie ähnlich, nur daß mir vorher der für mich letztmögliche, stimmige Einkaufstag (Mittwoch der Karwoche) durchaus bewußt war. Da war ich aber so aufs Triduum Sacrum und die Meidung möglicher Versuchungen eingestellt, daß ich österliche Lebensmittel vergessen habe. Zum Glück hat mir der Pfarrer liebenswürdigerweise nach dem Osterhochamt ein Schokoei geschenkt, damit ich nicht vom Fleisch falle. :ja:

Re: Segnen von Speisen?

Verfasst: Mittwoch 15. April 2009, 00:35
von Peregrin
Seraph hat geschrieben:. Zum Glück hat mir der Pfarrer liebenswürdigerweise nach dem Osterhochamt ein Schokoei geschenkt, damit ich nicht vom Fleisch falle. :ja:
Ich habe nach der Auferstehung eine Osterpinze und einen Becher Wein gekriegt, Sonntag und Montag habe ich mit geschenkten echten und Schokoladeostereiern sowie Knäckebrot überlebt. Fühlte mich Montag abend im Magen schon etwas komisch, aber heute nach Fleisch und Gemüse geht's wieder. :D