Christen in Deutschland

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Peregrin
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Christen in Deutschland

Beitrag von Peregrin »

http://www.idea.de/nachrichten/detailar ... urg-1.html
Antichristliche Graffiti in Marburg

Kreuzigungsszene mit Schwein – Religiöse Gefühle vieler Christen verletzt.
Bild
Marburg (idea) – In Marburg tauchen immer mehr antichristliche Graffiti auf: An zwei Stellen in der Stadt sind Zeichnungen zu sehen, die ein gekreuzigtes Schwein zeigen, verbunden mit dem Slogan „Jesus du Opfer“. Christen in der Stadt reagieren entsetzt.
...
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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taddeo
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von taddeo »

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NIL NOVI SUB SOLE ...

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Peregrin
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Peregrin »

Neu ist es nicht, aber daß anscheinend wieder eine Zeit der Verfolgung heranrückt, scheint mir trotzdem bemerkenswert.
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taddeo
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von taddeo »

Peregrin hat geschrieben:Neu ist es nicht, aber daß anscheinend wieder eine Zeit der Verfolgung heranrückt, scheint mir trotzdem bemerkenswert.
Ich bin mir gar nicht sicher, daß heute "wieder eine Zeit der Verfolgung heranrückt", wie Du es formulierst. Ich habe eher den Eindruck, als daß es heute nur wesentlich einfacher ist, die Mißachtung des christlichen Glaubens auch öffentlich zu machen.

Die noch öffentlich sichtbaren Einflüsse des Christentums in unserem Land sind weitestgehend nur noch sinnentleerte, ritualisierte Folklore, die auch von dem christlichen Glauben Fernstehenden hingenommen wird. Aber alles, was mit dem intellektuellen, moralischen oder dogmatischen Anspruch des Glaubens zu tun hat und diesen womöglich sogar öffentlich einfordert, wird als Verstoß gegen die "Toleranz" und als Diskriminierung der nichtchristlichen Mehrheit in der Bevölkerung angesehen. Manche kritisieren diese "Verstöße" halt mit Worten, andere mit radikaleren Methoden. Betroffen ist dabei alles, was als gegen das Toleranzdogma gerichtet verstanden wird, ob das nun die FSSPX ist, oder der Marburger Evangelikalen-Kongreß, die katholische Familienlehre oder Kreuze in der Öffentlichkeit.

Ich denke etwa an die jüngsten Äußerungen der Bundesjustizministerin zu Grundgesetzänderungen. Mal angenommen, die kämen so, wie sie es gefordert hat: Welcher Bischof würde denn hergehen und mit Verweis auf die Religionsfreiheit vor seiner Weihe den Eid auf die Verfassung verweigern, weil diese elementar seinen Pflichten als katholischer Bischof widerspricht? Und könnte man sich als Katholik noch an die Rechtsordnung eines Staates gebunden fühlen, dessen Verfassung fundamental gegen Naturrecht und göttliches Recht verstößt? Bestünde nicht vielmehr eine Gewissenspflicht, gegen diese Ordnung zu opponieren?

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Teutonius
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Teutonius »

Was für ein Eid auf die Verfassung denn?
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Maurus
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Maurus »

Teutonius hat geschrieben:Was für ein Eid auf die Verfassung denn?
Jeder neuernannte Bischof muss gemäß dem Reichskonkordat (Art. 16) einen Eid auf die Verfassung ablegen.

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Marion
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Marion »

klickst du hier

ist einer dabei der musste sogar 2mal
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Teutonius
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Teutonius »

Das soll ja wohl ein (schlechter) Witz sein! :erschrocken: Reichskonkordat? Wie nazionalsoz. ist das denn!? Sowas steht im akt. Grundgesetz! Außerdem steht doch in der Bibel "du sollst nicht schwören", :regel: wie kann ein Bischof denn dazu gezwungen werden? Und was ist, wenn er das nicht macht? Wo bleibt da bitte die Toleranz!? Und müssen das die Moslems auch?
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Pit
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Pit »

Maurus hat geschrieben:
Teutonius hat geschrieben:Was für ein Eid auf die Verfassung denn?
Jeder neuernannte Bischof muss gemäß dem Reichskonkordat (Art. 16) einen Eid auf die Verfassung ablegen.
Exakt, das ist zwar eigentlich nur noch pro forma (in dem Sinne, daß bisher die Landesregierungen noch keinen Bischof ablehnten- mir ist jedenfalls kein Fall bekannt) aber es stimmt, deswegen war Bischof Genn auch noch in D`dorf.
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Pit
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Pit »

Teutonius hat geschrieben:...Reichskonkordat? Wie nazionalsoz. ist das denn!? ...
Entstanden 1933, sogesehen nationalsozialistisch, aber
1. Heute gilt nur noch pro forma der Art. 16
2. Historiker sind der Meinung, daß das Konkordat damals ein genialer Schachzug des Vatikans war.
carpe diem - Nutze den Tag !

Raimund J.
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Raimund J. »

siehe auch:

http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch ... ra3_4.html
Klage beim Bundesverfassungsgericht einzubringen, durch die die Gültigkeit des am 20. Juli 1933 zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl unterzeichneten Reichskonkordats (RGBl. II 679) und die Nichtvereinbarkeit des Gesetzes über das öffentliche Schulwesen in Niedersachsen vom 14. Sept. 1954 (Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1954, S. 89) mit dem Konkordat festgestellt werden sollte

Die Verhandlung dauerte vom 4. bis 8. Juni 1956. In dem Urteil vom 26. März 1957 stellte das Bundesverfassungsgericht fest, daß das Reichskonkordat unverändert gültig sei und daß das Land Niedersachsen mit seinem Schulgesetz das Recht des Bundes auf Respektierung der für die Bundesrepublik verbindlichen internationalen Verträge nicht verletzt habe (Konkordatsprozess, S. 1669-1712).
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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cantus planus
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von cantus planus »

Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.

Man sollte endlich wieder anfangen, selbst zu denken, als Schulbuchformulierungen unhinterfragt nachzubeten.
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sofaklecks
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Furor

Beitrag von sofaklecks »

Ja, ja

furor teutonicus.

Ist sprichwörtlich.

Aber wem nicht mal der Gaul durchgeht, der reitet nur Holzpferde.

sofaklecks

TillSchilling

Re: Christen in Deutschland

Beitrag von TillSchilling »

cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel grosses geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?

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Teutonius
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Teutonius »

Also mir fällt spontan nichts Großartiges im Zsh. mit dem dt. Reich ein! Oder meintest du die Einführung des Versicherungswesens unter Bismark, oder die Förderung des Deutschtums in den dt. Kolonien???
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cantus planus
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von cantus planus »

TillSchilling hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel grosses geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?
Auch. Ich zählte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit, und die Staaten und Bündnisse der Zwischenzeit, die zwar nicht "Reich" waren, aber natürlich in dieser Kontinuität gesehen werden müssen.
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cantus planus
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von cantus planus »

Teutonius hat geschrieben:Also mir fällt spontan nichts Großartiges im Zsh. mit dem dt. Reich ein! Oder meintest du die Einführung des Versicherungswesens unter Bismark, oder die Förderung des Deutschtums in den dt. Kolonien???
Zum Beispiel. :kussmund:

Wenn einem nichts Großartiges zum Reich einfällt, muss es ja furchtbar deprimierend sein, in der Bundesrepublik zu leben. Dazu fällt mir wenig Großartiges ein.
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Teutonius
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Teutonius »

Ich bin ja auch zuallererst römisch-katholisch getaufter Christ :heiligenschein: , dann kommt ne ganze Weile erst mal gar nichts... :neinfreu: dann irgendwann evtl. daß ich Europäer, Deutscher bin... und das einzige Reich, das mich wirklich interessiert, ist das Reich Gottes. :ja:
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Robert Ketelhohn
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Robert Ketelhohn »

cantus planus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel Großes geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?
Auch. Ich zählte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit, und die Staaten und Bündnisse der Zwischenzeit, die zwar nicht "Reich" waren, aber natürlich in dieser Kontinuität gesehen werden müssen.
Ich verbitte mir insbesondere jede Verbindung des bismarckschen Großpreußen mit
dem abendländischen Reich der Deutschen innerhalb des Römischen Reichs.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

HagenNord
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von HagenNord »

cantus planus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel grosses geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?
Auch. Ich zählte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit, und die Staaten und Bündnisse der Zwischenzeit, die zwar nicht "Reich" waren, aber natürlich in dieser Kontinuität gesehen werden müssen.
Bravo Cantus Planus dem kann ich nur voll Zustimmen. Ich kann dies sogar noch erweitern, da ich Österreich auch für eine legitime aus der Historie entstandene souveräne deutsche Nation halte. Die Schweiz ebenfalls deutscher Herkunft spielt hier eine Sonderrolle. Deutsche sowie Französische und Italienische Geschichte fängt für mich mit dem Tod Karl des Großen an.
„Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr folgen ...“ (5. Mose 13, 5)

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taddeo
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel Großes geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?
Auch. Ich zählte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit, und die Staaten und Bündnisse der Zwischenzeit, die zwar nicht "Reich" waren, aber natürlich in dieser Kontinuität gesehen werden müssen.
Ich verbitte mir insbesondere jede Verbindung des bismarckschen Großpreußen mit
dem abendländischen Reich der Deutschen innerhalb des Römischen Reichs.
Sonst habt Ihr keine Probleme alle miteinander, oder? :hae?: :achselzuck:

sofaklecks
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Geschichte

Beitrag von sofaklecks »

Merkwürdig.

Da fahren die Leute nach Ägypten, um die Pyramiden anzustaunen.

Den Keltenfürst hier um die Ecke hab ich an Werktagen für mich alleine.

Am Mittwoch beim Notar stellt mir eine stolze Mutter ihre Tochter vor, die Abitur macht und dann nach Lettland gehen will. In die zweitgrösste Stadt, Dünaburg. Die Tochter interveniert lautstark, so habe die Stadt nur während "der Besatzung" geheissen, jetzt heisse sie Daugavpils. Kommentar überflüssig.

Kann mir jemand ein Bauwerk nennen, das in seiner vollendeten Schönheit dem Castell del Monte nahekommt? Hat ein Stuttgarter bauen lassen, der den ersten europäischen Staat moderner Prägung gründete.

Ich bin kein Nationalist. Nie gewesen.

Aber manchmal ärgert mich die Geschichtslosigkeit meiner Mitmenschen doch sehr.

Ach ja, wenn hier gewisse Herren, die ihre Bezeichnung in offenkundig zur Irreführung geeigneter Weise verwenden, etwas Grossartiges in der Zeit von 1871 bis 1945 suchen, dann sollen sie doch mal die Liste der Nobelpreisträger durchsehen.

Und für die Zeit nach 1945 mir einen anderen Staat nennen, der sich mit seinem "Erbfeind" so gründlich versöhnt hat.

Manchmal tut Kreuzgang echt weh.

sofaklecks

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Maurus
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Maurus »

Teutonius hat geschrieben:Das soll ja wohl ein (schlechter) Witz sein! :erschrocken: Reichskonkordat? Wie nazionalsoz. ist das denn!? Sowas steht im akt. Grundgesetz!
Mit dem Grundgesetz hat das insoweit nichts zu tun.
Außerdem steht doch in der Bibel "du sollst nicht schwören", :regel: wie kann ein Bischof denn dazu gezwungen werden?
Ein Konkordat ist ein beiderseitiger Vertrag. Also hat auch die Kirche diese Regelung ins Recht gesetzt.
Und was ist, wenn er das nicht macht? Wo bleibt da bitte die Toleranz!? Und müssen das die Moslems auch?
Für Muslime in Deutschland bestehen nicht diese historischen Gegebenheiten wie für die Kirchen. Die muslimischen Verbände haben auch nicht die Rechte, die die Kirchen aufgrund vieler Verträge mit den Ländern innehaben.

TillSchilling

Re: Geschichte

Beitrag von TillSchilling »

sofaklecks hat geschrieben: Ach ja, wenn hier gewisse Herren, die ihre Bezeichnung in offenkundig zur Irreführung geeigneter Weise verwenden, etwas Grossartiges in der Zeit von 1871 bis 1945 suchen, dann sollen sie doch mal die Liste der Nobelpreisträger durchsehen.
Und?

Was haben denn die Leistungen einzelner Deutscher mit dem Staatswesen zu tun. Brauchten die den militaristischen, grossmauligen und grossmanssuechtigen preussischen Mist?

Als badischer Patriot bin ich stolz auf die Errungenschaften der badischen Revolution von 1849 und der Etablierung der - ersten! - deutschen Republik. Die gleichen Leute, die 22 Jahre spaeter das deutsche Reich gegruendet haben, haben diese Republik blutig zerstoert. Soll ich auf die stolz sein? Oder soll ich Baden und Preussen - wie cantus planus meint - irgendwie zusammengehoerend in einer Kontinuitaet sehen?

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Christiane
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Christiane »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.
1871 - 1945 macht 74 Jahre. Nicht wirklich lang und auch nicht so viel Großes geschehen. Meinst du die Geschichte der Deutschen?
Auch. Ich zählte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit, und die Staaten und Bündnisse der Zwischenzeit, die zwar nicht "Reich" waren, aber natürlich in dieser Kontinuität gesehen werden müssen.
Ich verbitte mir insbesondere jede Verbindung des bismarckschen Großpreußen mit
dem abendländischen Reich der Deutschen innerhalb des Römischen Reichs.
Ich schließe mich an. Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass sich Europa seit der Französischen Revolution eh fest in jakobinischer Hand (sprich, in der Hand des Feindes) befindet. Meine Zuneigung zum sogenannten Grundgesetz hält sich daher in Grenzen.

Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Pit
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Pit »

cantus planus hat geschrieben:Ich verbitte mir die plumpe und gehirnwäscherige Gleichsetzung des Deutschen Reiches mit dem Nationalsozialismus. Die paar Jahre - so schlimm sie auch waren! - sind eine Fußnote der langen und großen deutschen Geschichte.

Man sollte endlich wieder anfangen, selbst zu denken, als Schulbuchformulierungen unhinterfragt nachzubeten.
Danke, cantus, denn das "Dritte Reich" war die unselige Zeit von 1933-45, das Deutsche Reich hingegen war eine Epoche seit 1871, in der viele unserer Landsleute große Leistungen vollbrachten.
carpe diem - Nutze den Tag !

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Pit
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Pit »

Christiane hat geschrieben: ....
Meine Zuneigung zum sogenannten Grundgesetz hält sich daher in Grenzen.

Christiane
Unabhängig davon, daß es sich nicht um das sogenannte (!) Grundgesetz, sondern um das Grundgesetz und damit die Verfassung dieses Landes handelt- Hast Du eine bessere Alternative parat?
carpe diem - Nutze den Tag !

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Niels
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Niels »

Pit hat geschrieben:Unabhängig davon, daß es sich nicht um das sogenannte (!) Grundgesetz, sondern um das Grundgesetz und damit die Verfassung dieses Landes handelt
:neinfreu: "Grundgesetz für (!) die Bundesrepublik Deutschland"
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Geschichte

Beitrag von Niels »

sofaklecks hat geschrieben: Ach ja, wenn hier gewisse Herren, die ihre Bezeichnung in offenkundig zur Irreführung geeigneter Weise verwenden, etwas Grossartiges in der Zeit von 1871 bis 1945 suchen, dann sollen sie doch mal die Liste der Nobelpreisträger durchsehen.
http://www.jinfo.org/Nobel_Prizes.html
:ja: :ja: :ja:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Robert Ketelhohn
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Re: Geschichte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

TillSchilling hat geschrieben:Was haben denn die Leiſtungen einzelner Deutſcher mit dem Staatsweſen zu tun? Brauchten die den militariſtiſchen, groſsmauligen und groſsmannsſüchtigen preuſsiſchen Miſt?
Na ja. Trotz all meiner Abneigung gegen Bismarck kann ich doch beachtliche Leiſtungen des Bismarckſtaats nicht leugnen. Militariſtiſchen, groſsmauligen und groſsmannsſüchtigen Miſt findeſt du andererſeits bei den zeitgenöſsiſchen Engländern, Franzoſen und Italiänern in noch weitaus ſtärkerm Maaſse.
TillSchilling hat geschrieben:Als badiſcher Patriot bin ich ſtolz auf die Errungenſchaften der badiſchen Revolution von 1849 …
So verſchieden können Wahrnehmungen ſein. Ich ſehe da keinerlei Errungenſchaft bei dieſen Heckerſchützen.
TillSchilling hat geschrieben:… und die Etablierung der - erſten! - deutſchen Republik.
Republik? Etablirt? 1849? – Mein guter Till, mir ſchwant, du seiſt ein rechter Eulenſpiegel.
TillSchilling hat geschrieben:Oder ſoll ich Baden und Preuſsen - wie cantus planus meint - irgendwie zuſammengehörend in einer Kontinuität ſehen?
Wenigſtens iſt Preuſsen am Ende baden gegangen, auch ohne gelbe Fiäſs.
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Christiane
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von Christiane »

Pit hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben: ....
Meine Zuneigung zum sogenannten Grundgesetz hält sich daher in Grenzen.

Christiane
Unabhängig davon, daß es sich nicht um das sogenannte (!) Grundgesetz, sondern um das Grundgesetz und damit die Verfassung dieses Landes handelt- Hast Du eine bessere Alternative parat?
Hallo Pit,

also wenn du mich nach einer alternativen demokratischen Verfassung fragst, nein da habe ich gerade keine Alternative parat. Muss ich allerdings auch nicht. Ansonsten sehe ich mehr Vorteile in einer Monarchie, als in einem demokratischen System. Aber eine Monarchie kann man nicht eben mal so installieren. Die muss natürlich gewachsen sein. Also hat das gerade wenig Relevanz für unser Thema hier. Ich habe aber ganz gewaltig was gegen die Vergötzung des Grundgesetzes, und gegen die Vergötzung der Demokratie überhaupt. "Demokratie und Aufklärung", diese zwei Worte werden bei uns ja regelmäßig wie Mantras rezitiert. Ein etwas nüchternerer Umgang würde uns hier nicht schaden.

Christiane
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ad_hoc
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Re: Christen in Deutschland

Beitrag von ad_hoc »

"Demokratie und Aufklärung", diese zwei Worte werden bei uns ja regelmäßig wie Mantras rezitiert. Ein etwas nüchternerer Umgang würde uns hier nicht schaden.

Christiane
:klatsch:
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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