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Gehalt von Pastoralassistenten
Verfasst: Donnerstag 20. November 2008, 14:14
von wackererkatholik
Moin,
kann mir jemand genau sagen, was ein Pastoralassistent ( Berufsziel Pastoralreferent)
zu Beginn seiner Ausbildung als Vergütung / Gehalt erhält?
Mir geht es konkret um den praxisbegleitenden Ausbildungsgang mit Fernstudium an der Domschule Würzburg und vierjähriger Ausbildung im
IDP Münster.
Es wäre klasse, wenn mir jemand weiterhelfen kann!
Viele wackere Grüße...

Verfasst: Freitag 21. November 2008, 10:03
von Robert Ketelhohn
Wenn es nach mir ginge: Null Komma nichts. Laien sollen sich nicht
dafür bezahlen lassen, daß sie tun, was Sache der Gläubigen ist.
(Und wenn sie anderes tun, soll man sie erst recht nicht dafür be-
zahlen.) Der Berufslaie ist eine überaus schädliche Abirrung, die viel
zu der Fäulnis beiträgt, in welcher die westliche Kirche liegt.
(Anmerkung: Das ist keine Pauschalkritik an besagten Berufslaien.
Im Gegenteil, neben elenden Irrlehrern und Glaubensverdrehern
gibt es da, wie überall, ohne Zweifel auch viele standhafte Gläubi-
ge, die nach besten Kräften im Weinberg des Herrn zu ackern sich
mühen. Schädlich ist die ganze Konstruktion, welche die schlechten
Hirten ertüftelt haben.)
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 11:10
von ar26
Wiewohl ich Dir Robert bezüglich der Schädlichkeit der heutigen Konstruktion zustimme, so denke ich doch, daß es schon immer Laien gab, die gegen Entgelt tätig waren, der Küster etwa.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 11:51
von Kurt
Küster sind aber keine Pastoralassistenten.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 11:51
von cantus planus
Bei meinem Kirchenmusikergehalt bin ich übrigens allgemein eher geneigt, von Alimentierung zu sprechen.
Ich kenne in der Kirche überhaupt nur einen Berufsstand, der gut verdient. Und zwar unverschämt gut... Aber ich will mir nicht wieder unterstellen lassen, eine Neiddebatte zu führen.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 11:53
von Ralf
ar26 hat geschrieben:Wiewohl ich Dir Robert bezüglich der Schädlichkeit der heutigen Konstruktion zustimme, so denke ich doch, daß es schon immer Laien gab, die gegen Entgelt tätig waren, der Küster etwa.
Das ist aber eine germanische Eigenart. In über 99% der katholischen Kirchengemeinden weltweit bekommt der Küster, falls vorhanden, maximal Gottes Lohn.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 12:09
von Clemens
cantus planus hat geschrieben:Bei meinem Kirchenmusikergehalt bin ich übrigens allgemein eher geneigt, von Alimentierung zu sprechen.
Was verstehst du unter Alimentierung (Verwechslung mit Almosen?)
Alimentierung genießen Kirchenbeamte wie ich und das bedeutet theoretisch, dass das Gehalt ausreichend sein soll, das gesamte Familienleben zu bestreiten, weshalb ich auch meine ganze Arbeitskraft dem Dienstherrn zur Verfügung zu stellen habe (also keine Nebenjobs).
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 12:12
von cantus planus
Clemens hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Bei meinem Kirchenmusikergehalt bin ich übrigens allgemein eher geneigt, von Alimentierung zu sprechen.
Was verstehst du unter Alimentierung (Verwechslung mit Almosen?)
Zuwenig zum Leben, zuviel zum Sterben. Alleine leben ist möglich, eine Familie zu ernähren unmöglich.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 12:29
von Clemens
Dann ist es jedenfalls keine Alimente!
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 12:39
von cantus planus
Ich verstand "Alimentierung" hier negativ im Sinne von "am Tropf hängen".
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 12:41
von cantus planus
Was ich hier zum Gehalt von Kirchenmusikern sage, gilt übrigens auch für Pastoralassistenten. M. W. verdienen die sogar noch weniger, besonders, wenn es sich um "Fernkürsler" ohne akademische Ausbildung handelt.
(Ich dachte übrigens immer, dass man mit Fernkurs "nur" Gemeindereferent werden könnte...?)
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 13:32
von Nueva
Das dachte ich auch. Offensichtlich ist das ja in Münster anders. Da gibt es einen zusätzlichen Studiengang.
Mit Fernkurs kannst du auch Diakon und Relilehrer werden.
Der Fernkurs ist zwar keine akademische Ausbildung, aber mitunter haben manche Fernkürsler eine andere akademische Ausbildung.
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 20:08
von taddeo
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 23:15
von cantus planus

In diesem Fall wäre ein Engagement in den USA zu überlegen...
Verfasst: Freitag 21. November 2008, 23:22
von Raimund J.
Als Hobbyorganist und Nebenamtler verfahre ich auch bald mehr Sprit als was ich bekomme. Leider werden auch die sonst recht gut bezahlten Gottesdienste (Requiem) zur Beerdigung immer weniger. Die Luft scheint hier zu gesund zu sein!

Verfasst: Samstag 22. November 2008, 00:09
von Robert Ketelhohn
Ar26 hat geschrieben:Wiewohl ich Dir Robert bezüglich der Schädlichkeit der heutigen
Konstruktion zustimme, so denke ich doch, daß es schon immer
Laien gab, die gegen Entgelt tätig waren, der Küster etwa.
Kurt hat geschrieben:Küster sind aber keine Pastoralassistenten.
Genau.
Cantus Planus hat geschrieben:Bei meinem Kirchenmusikergehalt …
Also, ich meinte natürlich keine Laien, die in ihrem Beruf für die Kirche
tätig sind, den sie grundsätzlich auch anderswo ausüben könnten (wenn
auch dort die kirchliche Färbung fehlte), wie etwa Hausmeister, Musiker,
Putzfrauen, Lehrer, Chorleiter, Sekretärinnen, Krankenschwestern, Lauf-
burschen, Amtsleiter, Prostituierte oder was auch immer.
All das, was Gemeinde- oder Pastoralassistentinnen und -referenten tun –
sofern es nicht in eins der obengenannten Berufsfelder gehört – ist entwe-
der originäre Aufgabe des Klerus oder Sache der Gläubigen von Glaubens
wegen, nicht von Berufs wegen.
Wenn es wirklich einmal Seelsorgsaufgaben gibt, für die man keinen Prie-
ster abstellen zu können meint und die von den vorhandenen Priestern
auch nicht nebenbei miterledigt werden können, man aber einen geeigne-
ten Laien zur Hand hat, dann soll man ihm auch die entsprechende Weihe
verpassen. Zum Beispiel als Krankenhausseelsorger: Wenn man da einen
Laien findet, dann soll man prüfen, ob er – wenn nicht als Priester – viel-
leicht als Diakon geeignet wäre, und ihn erst mal die niederen Weihen
durchlaufen lassen. Jedenfalls geht es nicht einfach um einen „Job“, son-
dern um eine Aufgabe, zu der es der Gnade des Weihesakraments bedarf.
Am Ende wird er ständiger Diakon, und dann soll die Kirche ihn auch so
entlohnen, daß er seine Familie ernähren kann.
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 02:16
von Jacinta
Nueva hat geschrieben:Das dachte ich auch. Offensichtlich ist das ja in Münster anders. Da gibt es einen zusätzlichen Studiengang.
Mit Fernkurs kannst du auch Diakon und Relilehrer werden.
Der Fernkurs ist zwar keine akademische Ausbildung, aber mitunter haben manche Fernkürsler eine andere akademische Ausbildung.
Danke für den Tipp! Ich überlege nämlich auch, ob ich mich per Fernkurs meines verhaßten Berufes entledige. Eine anderweitige akademische Ausbildung habe ich ja. Relilehrer würde mich sehr interressieren. Ich fürchte nur, dass da hier mangels Katholiken kein Bedarf besteht.
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 11:52
von Kantorin
Jacinta hat geschrieben:
Danke für den Tipp! Ich überlege nämlich auch, ob ich mich per Fernkurs meines verhaßten Berufes entledige. Eine anderweitige akademische Ausbildung habe ich ja. Relilehrer würde mich sehr interressieren. Ich fürchte nur, dass da hier mangels Katholiken kein Bedarf besteht.
Für den Würzburger Fernkurs benötigst du nur die "Mittlere Reife". Der Kurs ist berufsbegleitend und besteht aus Grundkurs, Aufbaukurs und Religionspädagogisch-katechetischem Kurs, damit bist du locker 4 Jahre beschäftigt und brauchst noch das OK vom Bistum... In Bayern gibt es eine vereinfachte Version für bestimmte Schultypen. Der Fernkurs ist gut, überleg aber bitte gut, ob du wirklich Lehrerin werden willst - 33 Pubertierende zu motivieren ist auf jeden Fall nicht
mein Ding (habe ich im Referendariat zu Genüge ausprobiert).
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 12:01
von maliems
Relilehrer-Bedarf ist eigentlich überall. Lass dich mal von der Schulabteilung des Bistums beraten!
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 12:04
von Inabikari
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Also, ich meinte natürlich keine Laien, die in ihrem Beruf für die Kirche
tätig sind, den sie grundsätzlich auch anderswo ausüben könnten (wenn
auch dort die kirchliche Färbung fehlte), wie etwa Hausmeister, Musiker,
Putzfrauen, Lehrer, Chorleiter, Sekretärinnen, Krankenschwestern, Lauf-
burschen, Amtsleiter, Prostituierte oder was auch immer.
Prostituierte? Gibt es wirklich Prostituierte, die in ihrem Beruf für die Kirche tätig sind?
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 12:17
von Nueva
[
Für den Würzburger Fernkurs benötigst du nur die "Mittlere Reife". Der Kurs ist berufsbegleitend und besteht aus Grundkurs, Aufbaukurs und Religionspädagogisch-katechetischem Kurs, damit bist du locker 4 Jahre beschäftigt und brauchst noch das OK vom Bistum... In Bayern gibt es eine vereinfachte Version für bestimmte Schultypen. Der Fernkurs ist gut, überleg aber bitte gut, ob du wirklich Lehrerin werden willst - 33 Pubertierende zu motivieren ist auf jeden Fall nicht mein Ding (habe ich im Referendariat zu Genüge ausprobiert).[/quote]
Hast du deine Ausbildung mit dem Würzburger Fernkurs gemacht?
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 15:32
von maliems
Nueva hat geschrieben:überleg aber bitte gut, ob du wirklich Lehrerin werden willst - 33 Pubertierende zu motivieren ist auf jeden Fall nicht mein Ding
Kann ich unterstreichen. Es gibt Kollegen, die sind Naturtalente und es gibt welche, die wachsen mit der Zeit rein. Es gibt welche, die lernen´s nicht und sind deshalb eben häufiger krank als andere.
Motivation ist bei Pubertierenden natürlich nur ein Teil des ganzen (vielleicht der unwichtigere) Der andere Teil: Erarbeiten von persönlicher Autorität, dass die Schüler ihre Grenzen kennen und einhalten.
ein Abenteuer. Inzwischen macht´s mir zwar Spass, die Chaoten einzunorden, aber das lernst du eigentlich nirgendwo, nur im Schulalltag, und da gibt´s auch ´ne Menge Mißerfolge.
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 17:01
von Robert Ketelhohn
Inabikari hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Also, ich meinte natürlich keine Laien, die in ihrem Beruf für die Kirche
tätig sind, den sie grundsätzlich auch anderswo ausüben könnten (wenn
auch dort die kirchliche Färbung fehlte), wie etwa Hausmeister, Musiker,
Putzfrauen, Lehrer, Chorleiter, Sekretärinnen, Krankenschwestern, Lauf-
burschen, Amtsleiter, Prostituierte oder was auch immer.
Prostituierte? Gibt es wirklich Prostituierte, die in ihrem Beruf für die Kirche tätig sind?
Oh! Da hab’ ich mich im Eifer des Gefechts wohl vertan …
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 18:37
von taddeo
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Inabikari hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Also, ich meinte natürlich keine Laien, die in ihrem Beruf für die Kirche
tätig sind, den sie grundsätzlich auch anderswo ausüben könnten (wenn
auch dort die kirchliche Färbung fehlte), wie etwa Hausmeister, Musiker,
Putzfrauen, Lehrer, Chorleiter, Sekretärinnen, Krankenschwestern, Lauf-
burschen, Amtsleiter, Prostituierte oder was auch immer.
Prostituierte? Gibt es wirklich Prostituierte, die in ihrem Beruf für die Kirche tätig sind?
Oh! Da hab’ ich mich im Eifer des Gefechts wohl vertan …
Wer weiß, wer weiß, vielleicht läßt da nur Papa Freud grüßen ... welchem altorientalischen Kult gehörst Du denn insgeheim an? Mit Tempelhuren und so?

Verfasst: Samstag 22. November 2008, 19:36
von Nueva
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 21:42
von Robert Ketelhohn
taddeo hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Inabikari hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Also, ich meinte natürlich keine Laien, die in ihrem Beruf für die Kirche
tätig sind, den sie grundsätzlich auch anderswo ausüben könnten (wenn
auch dort die kirchliche Färbung fehlte), wie etwa Hausmeister, Musiker,
Putzfrauen, Lehrer, Chorleiter, Sekretärinnen, Krankenschwestern, Lauf-
burschen, Amtsleiter, Prostituierte oder was auch immer.
Prostituierte? Gibt es wirklich Prostituierte, die in ihrem Beruf für die Kirche tätig sind?
Oh! Da hab’ ich mich im Eifer des Gefechts wohl vertan …
Wer weiß, wer weiß, vielleicht läßt da nur Papa Freud grüßen ... welchem altorientalischen Kult gehörst Du denn insgeheim an? Mit Tempelhuren und so?

Nu laß aber ma die Pastillen in Ruhe. Dit kannste nich pauschalieren.
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 21:52
von ar26
inabikari hat geschrieben:Prostituierte? Gibt es wirklich Prostituierte, die in ihrem Beruf für die Kirche tätig sind?
Also ich hab da mal so nen Film gesehen
Pakt der Wölfe hieß der glaub ich, ein französischer Film, das sagt schon alles. Eine der Actricen (Monica Belucci) spielte eine Geheimagentin im Auftrag des Vatikan, die zur Tarnung ein Bordell betrieb. Alles in allem war der Film ziemlicher Stuss.
Verfasst: Samstag 22. November 2008, 22:30
von Peregrin
ar26 hat geschrieben:
Also ich hab da mal so nen Film gesehen
Pakt der Wölfe hieß der glaub ich, ein französischer Film, das sagt schon alles. Eine der Actricen (Monica Belucci) spielte eine Geheimagentin im Auftrag des Vatikan, die zur Tarnung ein Bordell betrieb. Alles in allem war der Film ziemlicher Stuss.
Laut der französischen Wikipedia handelte es sich bei dem Monster um eine Art Pudel:

Verfasst: Samstag 22. November 2008, 22:40
von Kantorin
Nueva hat geschrieben:
Hast du deine Ausbildung mit dem Würzburger Fernkurs gemacht?
Ich bin noch im Grundkurs - ursprünglich wollte ich auf diese Weise die "missio canonica" bekommen und kath. Religion als 3. Fach unterrichten. Aber der Fernkurs lohnt sich auch ohne diese "Zukunftsmusik"!
Verfasst: Sonntag 23. November 2008, 13:40
von Nueva
Das sehe ich auch so.
Hab dir eine PN geschickt.

Verfasst: Sonntag 23. November 2008, 17:05
von Raimund J.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
All das, was Gemeinde- oder Pastoralassistentinnen und -referenten tun –
sofern es nicht in eins der obengenannten Berufsfelder gehört – ist entwe-
der originäre Aufgabe des Klerus oder Sache der Gläubigen von Glaubens
wegen, nicht von Berufs wegen.
In der Dezemberausgabe des Familienzeitschrift der Steyler Missionare "Stadt Gottes" schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch:
Die Stellen im Haushaltsplan, die mit Priestern nicht besetzt werden können, werden in Stellen für Pastoral-, Gemeindereferenten und Diakone umgewidmet. Es wird sicher noch eine Generation dauern, bis diese kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Gemeinden auch gefühlsmäßig als Seelsorger anerkannt werden.
Überschrieben ist das Interview mit "Wohin steuert die katholische Kirche?".
Wir sollen uns also an Gemeindereferentinnen als Seelsorger gewöhnen.

Verfasst: Sonntag 23. November 2008, 17:34
von Nueva
Weshalb ist das ein Problem für dich?
