Zeugen Jehovas

Sonstiges und drumherum.

Was soll man machen, wenn Zeugen Jehova vor der Türe stehen?

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Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:Venatrix, Deine Erfahrungen tun mir durchaus leid, und ich möchte sie keinesfalls relativieren.

Auf der anderen Seite sprechen so oder ähnlich doch häufig Menschen, die einer Glaubensgemeinschaft den Rücken gekehrt haben. Wer das tut, hat ja immer seine Gründe dafür.

Ich habe diese Menschen als tiefgläubige Menschen erlebt, auch wenn sie - leider - einer Irrlehre anhängen. Schwarze Schafe mag es überall geben, aber ich denke nicht, dass sie lügen würden. Und wenn ich in meinen 42 Lebenjahren bislang einem Menschen begegnet bin, der für mich das perfekte Beispiel eines "Christen" ist, dann ist das meine Tante. Ich bin bislang noch keinem Menschen begegnet, der friedfertiger und herzensguter und barmherziger wäre als sie.

Ich bin zutiefst überzeugt, dass sie irgendwann gerettet sein wird (ob das jetzt katholisch ist, sei dahingestellt). Natürlich finde ich es bedauerlich, dass sie das wohl umgekehrt nicht von mir glauben wird... wobei wir das so konkret nicht thematisiert hatten.

Und dass man versucht, Dich zurückzugewinnen, finde ich ganz normal. Wenn sie doch wirklich davon überzeugt sind, dass dies die "Wahrheit" ist, dann wollen sie doch natürlich, dass auch andere gerettet werden.
Wie würde denn ICH reagieren, wenn jemand, der mir am Herzen liegt, aus der katholischen Kirche austritt?! Natürlich würde ich mir große Sorgen machen...
Niemanden will ich verurteilen, im Gegenteil, auch bin ich niemanden von diesen Menschen, die vor meiner Tür standen böse oder ich glaube auch nicht, dass hinter ihrem Besuch an meiner Tür böse Absichten stecken. Sondern ich spreche alleinig von dem Unglauben, den sie vertreten. Das sie nicht einmal dahinter kommen, wie sie einer Gehirnwäsche unterliegen.

Das ist es, weiter nichts. Wenn ich von Lügen spreche, sei dir ganz sicher, dass ich genau weiß, wovon ich spreche. Aber du musst mir nicht glauben.

Habe noch einen schönen Abend, liebe Melody.....

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Reinhard
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Reinhard »

Venatrix hat geschrieben:Wer hat hier Angst? Wie meinst du das?
Wenn ich es nicht ganz falsch deute, die Zeugen Jehovas durch die Bank, mehr oder weniger von oben bis unten.
Diese Liebe Gottes: "Ich hab Dich lieb, so wie Du bist, und möchte Dich in Meinem Reich haben", die gab es da gar nicht.

Zu der Eiseskälte: habe ich diese Kälte auch in dem, was ich schreibe ? :auweia: - - Eigentlich hoffe ich ja, dass nicht ... auch wenn ich manchmal Sachen ziemlich scharf formuliere.

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Reinhard hat geschrieben:
Venatrix hat geschrieben:Wer hat hier Angst? Wie meinst du das?
Wenn ich es nicht ganz falsch deute, die Zeugen Jehovas durch die Bank, mehr oder weniger von oben bis unten.
Diese Liebe Gottes: "Ich hab Dich lieb, so wie Du bist, und möchte Dich in Meinem Reich haben", die gab es da gar nicht.

Zu der Eiseskälte: habe ich diese Kälte auch in dem, was ich schreibe ? :auweia: - - Eigentlich hoffe ich ja, dass nicht ... auch wenn ich manchmal Sachen ziemlich scharf formuliere.
Was fragst du mich, frag dich selbst.

Bei deinem kurzem Beitrag ist von Kälte oder Wärme kaum etwas zu spüren.

Ebenso, wie du/ ich dir/ mir bei meinem jetzigen Beitrag nicht den Mund verbrennen kann(st) oder du/ ich im dicksten Rock frieren müsste(st) :)

völlig grundlos danach zufragen, einfach den Anfang machen: MIT DEM HERZEN DABEI [Punkt]

Gefällt mir dein letzter Beitrag, besonders, wie du die Angst erklärt hast. Kurz und knapp, aber mit dem Satz: ich liebe dich, wie du bist....jo, hebbest jümmers rechenschon

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Mein Vater hat mich mit Sicherheit geliebt.
Weil er mich so lieb hatte, setzte er ein kurzes Schreiben auf, welches ich in meiner Jackentasche aufbewahren musste, falls mir etwas zustoßen könne, wie ein Unfall, wo ich hätte fremdes Blut gebraucht hätte um, wie aus weltlicher Sicht zu verstehen, zu überleben. Darauf stand mit roter Tinte:

Ich, Johannes xy, erlaube keinem Arzt meiner Tochter Monika fremdes Blut zu geben. Meine Tochter Monika soll ewig leben im Namen Jehova.

Gezeichnet

Johannes xy

Mein Vater hat mich geliebt, er hat uns geschlagen nach Strich und Faden. Das ist keine Seltenheit, denn ich habe es mitbekommen, wie meine gleichaltrigen Brüder und Schwestern geschlagen wurden, wenn sie beim Gottesdienst nicht zuhörten oder quengelten. Die Väter nahmen ihre Kinder aus dem Saal, gingen in dem anliegenden Raum und schlugen unendlich zu, die Kinder haben so sehr geschrien, es tat mir weh, wenn ich sie hörte. Ich fühlte mit ihnen.

Wenn ich im Gottesdienst hin- und herwackelte, mich geistig abwendete, zog mein Vater mich an meinen langen Zöpfen, er benötigte weiter nichts, als diesen schmerzhaften Riss an meinen Haaren, denn ich hörte sofort auf mit den Füßen zu wackeln oder lustig daher zu brabbeln, weil ich einfach mich geistig von der Predigt abwendete....ich sprach mit mir selbst......und war dann in einer anderen Welt.....
Weil es so sehr weh tat, hätte ich weinen wollen, aber ich weinte nicht, denn ich wusste, wenn ich weine, dann nimmt er mich heraus und geht mit mir dort hin, wo die anderen Kinder geschlagen werden. Da ich mit meinem Vater niemals in solchen Situationen allein sein wollte, blieb ich stumm und habe in mich hinein geweint.....es tat noch mehr weh, denn ich bekam manchmal dann keine Luft mehr, so dass meine Mutter hysterisch hoch sprang und schrie: Monika, Monika...sie atmet nicht mehr....ich lief dann blau an.......sowas kam nicht nur einmal vor, sowas wiederholte sich, denn ich war oft IN MEINER WELT

Eines Tages starb eine Frau im Kindbett und das Kind, welches sie geboren hatte, starb wenige Stunden nach der Geburt.
Meine Eltern fuhren mit dem roten VW Käfer zu den Eltern dieser jungen Frau.
Nach dem Tee fuhren alle gemeinsam zur Leichenhalle. Wie alt ich war, ich kann es nur schätzen, vielleicht sieben Jahre.
Wir stiegen aus dem Wagen, die Eltern von Irma, der verstorbenen Frau, stiegen aus ihrem Wagen.
Irma lag in der Leichenhalle aufgebahrt, sie hielt das Kindlein in den Armen.

Es war so traurig, so empfand ich es und dies empfand ich sehr....ganz sehr....., aber was ich zu hören bekam, wollten meine Ohren nicht hören.......
denn die Mutter von Irma sagte: Es ist gut, dass sie es hinter sich hat und das Kind dieses verdammte Leben gar nicht erst leben musste, es ist ja wertlos.

So oder ähnlich waren ihre Worte, so klingen sie heute noch in meinen Ohren.
Niemand weinte um sie, niemand fühlte, wie ein normaler Mensch doch wohl fühlt, wenn er eine tote Mutter mit ihrem toten Kind sieht.

Es war für die Eltern anscheinend kein schmerzlicher Verlust, auch mein Vater hielt es für angebracht von dieser schrecklichen Welt zu sprechen und das es nun bald zu Ende sei. Es hieß nämlich, dass in den siebziger Jahren die neue Ordnung eintreten würde.

Zudem möchte ich hier ausdrücklich betonen, dass Missbrauch an Kindern keine Seltenheit ist. Nichts, aber auch gar nichts wird nach außen getragen, alles wird unter dem Mantel des Schweigens gehalten, auch wird nicht daran gearbeitet, dass solchen Menschen, die sowas Kindern antun, geholfen wird und zwar mit ärztlicher Unterstützung.

Das wollte ich noch loswerden.

Vor dieser Glaubensgemeinschaft kann ich nur warnen und von jeder Diskussion mit ihnen abraten. Es ist und bleibt eine Gehirnwäsche erleben. Was uns bleibt ist das Gebet. Verbieten kann man solchen Unglauben nicht, denn er ist nicht der einzige, sondern einer unter vielen.

Der einzige Glaube, der mit seiner Struktur den Menschen gut tut ist der katholische Glaube. Er verlangt vom Menschen Selbstständigkeit. Daher ja auch die bunte Vielfalt derer, die sich diesem Glauben nahe fühlen. Schade nur, dass es sowenig Menschen gibt, die diesen Glauben so leben, dass man sagen kann: Es ist im Gleichgewicht: Leben und leben lassen....

Das es sowenig Gläubige gibt, die ihn leben und das stille...da habe ich heute einen wundervollen Text gelesen...ich lese dort sehr gern, weil es um den Rosenkranz geht...den ich so sehr gern bete.

Da stand sinngemäß: Wenn du betest, dann gehe in deine Kammer und bete Gott an, von Herz zu Herz....

ich bete für die Liebe unter den Menschen, für die Liebe Gottes, die soviel mehr ist, als die Welt derzeit bereit ist zu leben und zu geben.
Und weil gerade das so ist, suchen manche labile Menschen etwas, wo sie sich daran halten können. Weil es so einfach scheint ihn zu leben, weil man mit offenen Amen empfangen wird, gehen diese labilen Menschen dort hin. Vielleicht auch Menschen mit einem zu sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.....was auch immer, ich weiß es nicht.....

dort dann kehrt sich alles spiegelverkehrt.....das ist doch so, was so gut erscheint, so ganz ohne Fehler nach außen hin, dass muss einen Fehler in sich tragen. Das ist mit jeder ideologischen Sache so. Dort brauchen wir gar nicht soweit zu gehen, da müssen wir nur auf jene Geschichte schauen. Egal wie man es dreht oder wendet, jedes Extrem hat seine extrem schlimmen Schattenseiten, daher bin ich....und das passt hier jetzt nicht her, aber ich schreibe es trotzdem.....gegen alle jene Parteien, die mit einem einzigen Schlagwort eine große Anzahl Menschen an sich zieht, die wissen, dass eins plus eins, zwei ist....leicht zu verstehen und Fehler sind dort nicht möglich. Aber gerade dort liegt der Fehler im System....was leicht zu verstehen ist, so ganz glasklar auf der Hand, dass zieht es mit sich, dass dort aber auch ganz sicher Fehler geschehen, die aber dann ganz woanders hinführen.

Habe fertig

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Melody
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Du sprichst von den siebziger Jahren...
Da war es natürlich - völlig unabhängig von einer Religionszugehörigkeit - noch völlig normal, dass Kinder geschlagen wurden. Gerade wenn sie kriegstraumatisierte Eltern in erster oder auch nur zweiter Generation hatten.
Venatrix hat geschrieben:Der einzige Glaube, der mit seiner Struktur den Menschen gut tut ist der katholische Glaube. Er verlangt vom Menschen Selbstständigkeit. Daher ja auch die bunte Vielfalt derer, die sich diesem Glauben nahe fühlen. Schade nur, dass es sowenig Menschen gibt, die diesen Glauben so leben, dass man sagen kann: Es ist im Gleichgewicht: Leben und leben lassen....
Was soll das heißen: "Leben und leben lassen"?

Es ist ja schön, wenn Du das so siehst, dass der einzige Glaube, der "Menschen gut tut", der katholische Glaube sei.

Ich würde das so nicht unbedingt unterschreiben...
Aber die katholische Kirche ist nun mal die von Christus gegründete Kirche...

Im übrigen wirst Du ähnliche Aussagen wie Deine auch von Kindern aus Freikirchen (da hab ich auf Anhieb eine Untersuchung von 2013 gefunden, dass diese angeblich ihre Kinder am häufigsten schlagen würden) oder "streng katholischen" Elternhäusern finden (ich werde jetzt nichts verlinken, aber es findet sich genügend).

Ich denke, ein kleines Kind erlebt jeglichen Glauben in sog. "fundamentalistischer" Ausprägung so... das ist nichts, was spezifisch die Zeugen Jehovas betreffen würde...

Und ich möchte auch nicht das Kind von dem ein oder anderen Foranten hier gewesen sein... aber gut, meine Kindheit war ganz ohne Religion auch nicht besser...
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Reinhard
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Reinhard »

Venatrix hat geschrieben:Mein Vater hat mich mit Sicherheit geliebt.
...
Mein Vater hat mich geliebt, er hat uns geschlagen nach Strich und Faden. Das ist keine Seltenheit, denn ich habe es mitbekommen, wie meine gleichaltrigen Brüder und Schwestern geschlagen wurden, wenn sie beim Gottesdienst nicht zuhörten oder quengelten. Die Väter nahmen ihre Kinder aus dem Saal, gingen in dem anliegenden Raum und schlugen unendlich zu, die Kinder haben so sehr geschrien, es tat mir weh, wenn ich sie hörte. Ich fühlte mit ihnen.

....

Niemand weinte um sie, niemand fühlte, wie ein normaler Mensch doch wohl fühlt, wenn er eine tote Mutter mit ihrem toten Kind sieht.

Es war für die Eltern anscheinend kein schmerzlicher Verlust, auch mein Vater hielt es für angebracht von dieser schrecklichen Welt zu sprechen und das es nun bald zu Ende sei. ...
Was für ein verheerendes Vaterbild / Gottesbild dein Vater (wie andere Väter dort) gehabt haben muss ! :traurigtaps: ...

Ganz so hart und verheerend haben ich es nicht erlebt, (z.B. bei JZ- Patienten von uns) da war Deine Geschichte vielleicht doch besonders hart.
... denke ich mal. - - so wie ich selber andere, ziemlich krasse Dinge bei "normalen", engen Freikirchlern erlebt habe, deren Folgen ich Jahrzehnte mit mir herumgetragen habe -- auch nicht repräsentativ !

Wie gut ist es da zu wissen, dass der tatsächliche, ewige Gott (nicht der "katholische" :blinker: ), wie ER sich geoffenbart hat, ein ganz anderer, wirklich guter Vater ist. (und nicht nur "gut gemeint")

Aber um das wirklich begreifen / ergreifen zu können, mit dem Herzen, habe ich auch viele Jahre der Inneren Heilung gebraucht, die mir Gott geschenkt hat. - - Dafür bin ich IHM unheimlich dankbar ! - dass ER so ist, und dass ER mir diese Gnade geschenkt hat. :) .
Zuletzt geändert von Reinhard am Freitag 18. Oktober 2013, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.

Fragesteller
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Fragesteller »

Melody: Es ging ja nicht um Prügeln generell, sondern um die spezifische Praktik, wenn das Kind im Gottesdienst unaufmerksam ist, dann mit ihm rauszugehen und es zu verprügeln, und das hat Venatrix nicht nur über ihren Vater erzählt, sondern über die Zeugeneltern insgesamt. Das habe ich auch aus jüngerer Zeit auch gehört, das kann durchaus eine spezifische Zeugenpraktik sein, die dort auch empfohlen wird.

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Huch, hier ist ja gepostet worden...daher noch schnell ....

ich spreche dich, Melody an.....


Mit der Struktur des Glaubens meine ich, dass derselbe das Kind in einem wach hält. Das Urvertrauen zum Vater im Himmel festhält.

Und was die Schläge anbelangt, glaubst du wirklich, dass ich es meinem Vater nachtrage?
Er ist gestorben im letzten Jahr und ich liebe ihn heute noch, wie man einen Vater liebt.

Dies aber hat der katholische Glaube mit mir gemacht, denn vorher habe ich ihn gehasst.

Nun ja, man kann noch lange diskutieren, so kann jeder nur seinen Glauben leben, aber wir täten gut daran, die Liebe Gottes zu leben und diesen kann man, wenn man WILLEN zeigt, so meine ich, nur im katholischen Glauben leben.

Das ist aber meine Meinung und diese muss niemand mit mir teilen.

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Reinhard
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Reinhard »

Venatrix: ich würde Dir gerne eine Persönliche Nachricht schicken ...

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Melody
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

@Fragesteller
Wobei wir ja nicht wissen, ob das dann ein wirkliches "Verprügeln" war oder einfach ein paar Klapse. Man schreit ja nicht unbedingt wegen des Schmerzes, sondern wegen der Erniedrigung, die mit dem Schlagen einhergeht.

Ich glaube nicht, dass das zeugenspezifisch ist...

@Venatrix
Es freut mich, dass Du Deinen Eltern vergeben konntest.
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Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:@Fragesteller
Wobei wir ja nicht wissen, ob das dann ein wirkliches "Verprügeln" war oder einfach ein paar Klapse. Man schreit ja nicht unbedingt wegen des Schmerzes, sondern wegen der Erniedrigung, die mit dem Schlagen einhergeht.

Ich glaube nicht, dass das zeugenspezifisch ist...

@Venatrix
Es freut mich, dass Du Deinen Eltern vergeben konntest.
Es waren Schläge.

So sehr du dir selbst Glauben schenkst, dir selbst vertraust und Gott vertraust, so sollst du mir nicht vertrauen und mich gern anzweifeln.....dafür kennst du mich nicht gut genug. Wichtig ist, dass du dich selbst kennst und niemals an deiner selbst zweifelst.

Dann bist du mit Gott

Das Gleiche gilt auch für mich :) und für alle Menschen.

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Reinhard hat geschrieben:Venatrix: ich würde Dir gerne eine Persönliche Nachricht schicken ...

Kannst Du Deine PN im Profil bitte einschalten ?
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Erledigt :) klopf an, ich mach auf....willst nen Tee?

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Soulfly
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Soulfly »

Ich hatte zwei Begegnungen mit den Zeugen Jehovas.

Bei der ersten Begegnung haben sie mich auf meinem Weg zum Auto abgepasst.
Sprachen mich darauf an dass ich ein Kreuz trage und ob das nur ein Schmuckstück
sei. Ich verneinte und sie fragten mich nach meiner Konfession.
Ich sagte römisch/katholisch.
Daraufhin zählten sie Verfehlungen der katholischen Kirche auf.
Sie wollten mir meine Konfession madig machen.
Aber hartnäckig waren sie nicht.

Meine zweite Begegnung war als ich mit meiner Familie in ein Neubaugebiet gezogen
bin. Kurz vor Ostern.
Da haben sie eigentlich nur eine Einladung zu einem Ostergottesdienst dagelassen.
Das Faltblatt war ganz nett aufgemacht.
Auf der Frontseite war der leidende Jesus abgebildet.
Erst auf dem zweiten Blick konnte man allerdings erkennen, dass bei dieser Darstellung
Jesus niemals am Kreuz gehangen haben kann. Sondern an einem Pfahl.

Wieso verneinen die Zeugen Jehovas den Tod am Kreuz?
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Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Weil das Kreuz angeblich ein heidnisches Symbol ist. Sie sind der Auffassung, dass Jesus am Marterpfahl starb.

Zudem meinen sie, dass das griechische Wort: Staurós, welches gern als Kreuz übersetzt wird, in Wahrheit ein einfach gerader Stamm ist und somit kein Kreuz jemals war, woran Jesus gelitten und gestorben ist.

Und sie haben dir mit Sicherheit keine Einladung zum Oster - Gottesdienst da gelassen oder in die Hand gedrückt.

Denn sie feiern kein Ostern, weil es dafür keine biblische Grundlage ihrer Meinung nach gibt.
Wie ihnen durch die Bibel demnach gesagt wird, bot Jesus uns an, seinen Todestag zu gedenken. Viele Osterbräuche haben nämlich ihren Ursprung in Fruchtbarkeitsriten. Und so steht für sie fest, dass es nicht Gottes Wohlgefallen ist, sich solchen Praktiken anzuschließen.

Ganz neu ist ja, dass sie mittlerweile noch tiefer in das Gewissen ihrer Mitgläubigen gehen. Denn sie sagen jetzt schon: Du darfst nicht, sondern: Es ist jedem selbst überlassen.....

darin liegt noch mehr Angst machende Praktik als zu meiner Zeit. So habe ich es von einer erfahren, die noch dabei ist und den Anschein erweckt, alles sei super gut. Was ich allerdings genau weiß ist, dass einer ihrer Brüder sich das Leben nahm. Er schrieb in einem Abschiedsbrief, dass er nicht so leben könne, wie es Gott von ihm erwarten würde. Dies weiß ich auch nur, weil ein weiterer Bruder von ihr und somit auch von dem Selbstmörder es erzählte, wo ich dabei war. Dieser, der es ausplauderte ist nicht mehr bei den Zeugen, hat allerdings seinen Bruder und diesen Abschiedsbrief zuerst gefunden. Dieser Bruder hatte einen guten Arbeitsplatz bei einer öffentlichen Behörde, mittlerweile ist er wieder im Außendienst als Straßenarbeiter, weil er sich seinen weiblichen Mitarbeiterinnen zu sehr näherte.
Ein weiterer Bruder dieser Frau, die mir davon erzählte ist in einem Heim, da er sich mit Drogen volldröhnte und nun nicht mehr im Besitz seiner geistigen Fähigkeiten ist.
Ja, dann ist da noch eine weitere Schwester, die auch die Welt nach außen als super gut präsentiert, jedoch wiederholt sich dieses psychische Drama innerhalb der Familie, denn ihre beiden Söhne hat sie verstoßen.........weil sie nicht Jehova dienen.

Im täglichen tiefen Gebet, dass ich niemals mehr die Liebe Gottes verlasse und ich übe mich gerade darin nicht wütend zu werden, über soviel Unglauben, der ganze Familien zerrüttet....Menschen kaputt macht ....

Noch Fragen?

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Eines Abends, wie spät es war, weiß ich nicht mehr, wurde ich aus dem Bett geholt.
Meine Eltern und meine Schwester mit Mann saßen in unserer Küche, eine Kerze brannte auf dem Tisch, die Bibel lag vor meinem Vater und einige Unterlagen hatte er zusammen gesucht und in eine Mappe gesteckt.

Meine Mutter gab mir Kleider und sie zog mir die Winterjacke an, wir saßen alle in einer Jacke am Tisch. Dann begann mein Vater mir zu erklären, warum ich denn aus dem Bett musste und wieso ich mich anziehen musste.

Die Zeit wäre jetzt soweit, heute Nacht würde aller Wahrscheinlichkeit die "Neue Ordnung" eintreten.
Es wurde wenig geredet, hauptsächlich gebetet und mein Vater las leise aus der Bibel vor.

Meine Mutter sagte, wenn sie dann in der neuen Ordnung lebten, dann wollte sie ein Haus mit weißem Stein und schwarzem Dach.
Mein Vater meinte, wie wundervoll es endlich sei, in die neue Ordnung zukommen, man könne dort davon ausgehen, dass man Löwen und alle wilden Tiere streicheln könne. So wurde es auch im Wachturm bildlich dargestellt.

Der Mann meiner Schwester und mein Vater hatten eine kleine Diskussion, denn die beiden waren sich nicht einig, ob es notwendig sei die Papiere mit in die neue Ordnung nehmen zu müssen. Jehova würde doch sowieso alles neu gestalten.
Als ich frage, warum wir kein Licht machen würden, meinte mein Vater, man wüsste ja nicht, ob eventuell der Strom ausfallen würde, wenn es dazu käme, dass auf Erden gerichtet wird.

Zudem hatten meine Schwester und meine Mutter alles mögliche an Nahrungsmittel zuvor eingekauft. Mehl, Zucker, Salz.....und so weiter. Dazu wurde im Königsreichsaal auch aufgerufen. Man sollte gewisse Vorkehrungen treffen.

Auch ich fragte ganz vorsichtig, was denn mit Omi und Opi geschehen würde, wenn Jehova alle bösen Menschen töten würde.
Darauf sagte mein Vater, jeder hätte die Möglichkeit gehabt Jehova zudienen, wer dies nicht getan hätte, bis zu seinem Kommen, der würde wohl oder übel sterben müssen, so wäre das nun einmal.

Darauf sagte ich: Aber Omi und Opi haben doch nichts Böses getan, sie sind doch immer lieb und artig gewesen.
Mein Vater erklärte mir, es wäre aber wichtig Jehova zu dienen und das hätten sie nicht getan. Da stieg große Angst in mir auf, wie oft hatte ich sowieso Angst, ich wäre nicht gut genug, Jehova könnte ja mich töten. Auch dachte ich sehr oft, weil mein Vater höchst Jähzornig war und uns schlug oder Gegenstände zerschlug, die Mutter ständig mir Vorwürfe machte, wenn ich nicht geboren wäre, dann ginge es ihr mit Sicherheit besser......

dass meine Eltern nicht mit in die neue Ordnung kämen und ich da ganz allein sein müsste......wo sollte ich dann hin, wer würde sich um mich kümmern?

Das trug sich damals bei meiner Geburt so zu: Die Mutter hätte eigentlich eine Bluttransfusion benötigt, weil sie viel Blut bei meiner Geburt verlor. Weil sie aber Zeugin Jehovas war, durfte sie kein Blut. Darum war sie oft im Krankenhaus, als ich noch klein war, weil sie sowas wie Schlaganfälle hatte und auch nach meiner Geburt nicht mehr richtig schreiben konnte. Sie schrieb wie ein kleines Kind.

Nun saßen wir also in der Küche und warteten auf die neue Ordnung, aber nichts tat sich. Irgendwann bin ich auf dem Sofa eingeschlafen, ich weiß noch, dass mein Vater mich ins Bett trug mit dicker Winterjacke. Am Morgen wurde ich geweckt und ich musste zur Schule.

Wie ich mich dort fühlte, müsste sich jeder denken können.

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

http://geistigkrank.wordpress.com/


Jeder findet seinen Weg.

Und eines möchte ich hier ganz deutlich betonen. Es geht mir ausgesprochen gut. Weder bin ich geistig krank noch habe ich irgendwelche anderen Beschwerden.

Ich bin stolze Besitzerin eines Hauses und arbeite für mein Leben gern.
Bin äußerst fröhlich und sehr gläubig.

Wenn ein wenig Eigenlob erlaubt ist: Ob bei der Arbeit, oder anderswo, man mag mich, besonders mein fröhliches Wesen und mein korrektes Verhalten allen Menschen gegenüber.

Damit ihr nicht meint, mir würde wegen der Vergangenheit ein Groschen an ner Mark fehlen...

Ich verbiete mir Mitleid, sowas kann ich überhaupt nicht ertragen. Vor allen Dingen kann jeder denken, glauben, meinen, wissen, was immer er will. Für mich ist die Glaubensgemeinschaft der Zeugen - Jehovas und viele andere Glaubensgemeinschaften äußerst unangenehm. Nicht die Menschen, sie sind genauso Kinder Gottes, wie wir und alle. Da sind wir nichts besseres oder schlechteres. Es gibt für mich keinen Unterschied, gleich wer mir begegnet.
Aber ich lasse mir nicht streitig machen, was ich erlebt habe und es ist so, wie ich es geschrieben habe. Zudem habe ich eine zehn Jahre ältere Schwester die oft genug zu mir sagte, als wir schon lange nicht mehr dabei waren, da war sie mindestens schon über dreißig Jahre alt: Oh, Monika....wenn die nun doch recht haben, dann sterben wir.....ich will noch nicht sterben und was passiert mit meinen Kindern......
Nebenbei, sie hat die Kurve nicht so gekratzt wie ich. Sie kann nicht mehr arbeiten, nimmt Antidepressiva und es geht ihr verdammt schlecht.

So, damit wir uns richtig verstehen: Diese Glaubensstruktur macht krank. Wenn mir nun einer sagt, dass die katholische Glaubensstruktur ebenso krank macht, dem kann ich nicht mehr folgen. Oder werden dort auch die Kinder aus den Betten geholt und ihnen erzählt, dass ihre Großeltern ganz einfach abgeschlachtet werden, weil sie nicht Jehova dienen? Steh ich im Wald oder sind es doch nur die Bäume?

Habe fertig....schönen Tag noch

Wenzel
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Wohnort: Landkreis Augsburg // Praga Caput Regni

Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Wenzel »

Melody hat geschrieben: Im übrigen wirst Du ähnliche Aussagen wie Deine auch von Kindern aus Freikirchen (da hab ich auf Anhieb eine Untersuchung von 2013 gefunden, dass diese angeblich ihre Kinder am häufigsten schlagen würden) oder "streng katholischen" Elternhäusern finden (ich werde jetzt nichts verlinken, aber es findet sich genügend).

Ich denke, ein kleines Kind erlebt jeglichen Glauben in sog. "fundamentalistischer" Ausprägung so... das ist nichts, was spezifisch die Zeugen Jehovas betreffen würde...
Religiöser Fundamentalismus gründet sich auf Angst, vor der Umwelt, vor Veränderungen, vor Menschen die nicht den gleichen Glauben in gleicher Art leben. Eine Angst vor der Moderne und vor einer sich stets wandelnden Welt, die als glaubensfeindlich und damit entgegengesetzt zur eigenen "Wahrheit" steht. Die Vergangenheit wird verklärt oder eine imaginäre Zukunft, die der glorreichen Vergangenheit gleichen soll, herbeibeschworen. Der eigene Glaube wird als unantastbar und unfehlbar, damit auch undiskutierbar, dargestellt. Damit einhergehend, Gehorsamsforderungen im inneren und Abschottung, Gesprächsverweigerung nach aussen. Die Gläubigen bleiben zusammen und unter sich, Randständige und solche die eine Selbständigkeit bewahrt haben werden belagert, sich der "Gruppe" näher anzuschließen. Das Sendungsbewußtsein und der Glaube zu einer "Elite" zu gehören (wir bewahren den rechten Glauben - nur wir werden gerettet - nur wir haben Gottes Wort ...), fördert das Sendungs- und Missionierungsbewußtsein. Nicht angepasste Mitglieder und das können eben auch mal quengelige oder unaufmerksame Kinder oder uninteressierte Teenager sein, werden, aus Angst und Hilflosigkeit, mental und/ oder physisch gezüchtigt. Eine Leidenschaft, die sich gegenüber Andersgläubigen, gegenüber der Welt und auch gegenüber Randständigen in Wut, Zorn und Haß äußert.
Dieser Fundamentalismus findet sich eben nicht nur, wie oft im Fernsehen gezeigt, im Islam, oder in einem nationalistischen Hinduismus zB auf Sri Lanka, sondern ebenso bei Katholiken (Unfehlbarkeit von Dogmen, einhalten der Quatembertage, verrichten von Gebeten im Tageslauf ...), bei Protestanten (Bibel als tatsächliche, nicht auslegbare, Tatsachendarstellung ..)

Zusammengefaßt sehr schön formuliert hier einige Posts über mir mit "Ich Glaube an Gott und nicht an die Gläubigen" :daumen-rauf:
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

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Soulfly
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Soulfly »

Venatrix, Danke für Deine Ausführungen!
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Pit
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Pit »

Das ist richtig,denn sie sind entstanden aus einer Gruppe,die sehr wohl zu denjenigen Christen gehörte,die heute als Freikirchen bezeichnet werden,meines Wissens war Russel Presbyterianer .
Der Begriff Sekte ist de facto schwierig.
Sind Christen eine Sekte,sind Juden eine Sekte?
Und wenn ja ..wovon?
Dieter hat geschrieben: Der Begriff "Sekte" wird heute konfessionskundlich nicht mehr benutzt. Die Zeugen Jehovas sind eine "Sondergemeinschaft in christlicher Tradition".
carpe diem - Nutze den Tag !

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Soulfly hat geschrieben:Venatrix, Danke für Deine Ausführungen!
Sehr gern, Soulfly

wenn du weitere Fragen haben solltest, werde ich sie dir so gut es geht beantworten.

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Las soeben noch einmal den Text von Melody.

Ihr Vater war Zeuge Jehovas, soweit habe ich das verstanden.
Dann waren da noch die Tante und der Onkel, die auch bei den Zeugen waren, stimmt das insofern auch?

Niemand hat mit ihm gebrochen, umgekehrt also auch nicht, soweit so gut.

Waren denn die Anderen aus der Familie, wie Mutter und andere Verwandte auch Zeugen- Jehovas? Womöglich nicht, so ist es jedenfalls für mich aus dem Text heraus lesbar.

Das ist dann völlig normal, wenn da niemand mit dem anderen bricht. Schließlich ist ja, sowie ich es lese niemand als Zeuge Jehovas gewesen, der aber dieser Gemeinschaft den Rücken gekehrt hat.
Wieso sollte da mit jemanden brechen?
Anders ist es in dem Falle, wenn jemand von der Familie Zeuge war und dann austritt. Kommt er nicht zurück, dann wird er gemieden.
Was man aber auch hier beachten sollte ist, dass der Vater sich in Sicherheit wiegt, wogegen er seine Verwandten die nicht Zeugen Jehovas sind, als nicht gerettet betrachtet, weil sie nicht Jehova dienen.
Sollte der Vater jedoch diesem Laden keine große Beachtung schenken, sondern nur ein Mitläufer, dann ist dies wieder etwas anderes. Denn es gibt auch Mitläufer, die aus folgendem Grund nicht ganz austreten. Sie haben einfach die Kraft nicht dazu die Kurve zu kratzen. Denn man muss sich das so vorstellen. Wenn man ein Huhn in eine Lege - Batterie setzt, sie es nicht anders kennt, dann legt sie fleißig Eier. Nimmt man dieses Huhn aus der Batterie und nicht zu vergessen, sie kannte nichts anderes und lässt sie frei. Man meint es gut, setzt sie auf eine große Wiese wo sie im Grunde alle Freiheit hat. Doch sie wird die Flügel strecken und den Schnabel auf den Boden legen, weil sie noch nicht einmal das Gleichgewicht halten kann.

So ist es mit den Zeugen Jehovas ähnlich, womöglich übertreibe ich, dennoch sind mir Fälle bekannt, wo die Menschen in der Welt nicht klar kamen. Dazu gehören auch meine Mutter und meine Schwester. Ich dagegen war immer etwas anders, sagen wir, ich hatte und habe einen sehr starken Willen. Vor allen Dingen bin ich froh, dass ich das Kind in mir nicht ganz verlassen habe. Es hat stets die Wurzel zum Sein gesucht und nach ganzen 48 Jahren gefunden. Das mithilfe von unserem Herrn Kaplan :) Da haste es, Herr Kaplan...ich vergesse niemals, wenn mir jemand Gutes tat. Aber der Herr Kaplan war es nicht allein, allerdings taten seine Beiträge so gut, man kann sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlte. Es war, als ob ... ja, als ob Jesus Christus einem einen wärmenden Mantel anlegte und derselbe niemals mehr fort genommen wurde. Im Gegenteil mit jedem Beitrag wurde es noch mehr, bis ... ja, nun ist das Forum dicht. Watt soll man machen, aber ehrlich gesagt, auch das hat was Gutes. Schließlich hat der Herr Kaplan mich mit Gottes Hilfe an die Hand genommen, bis ich alleine gehen konnte. Der Herr Kaplan wird womöglich meinen, er habe nichts Großes bewegt. Dann muss ich widersprechen und ihm mitteilen: Herr Kaplan, du bist ein Diener Gottes und dies aus tiefsten Herzen, sowas fühlt man sogar über die Mattscheibe, vor der ich gerade sitze.

Allzeit Dankeschön und wir lesen uns....;)

Das dazu.

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Melody
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Venatrix hat geschrieben:Das ist dann völlig normal, wenn da niemand mit dem anderen bricht. Schließlich ist ja, sowie ich es lese niemand als Zeuge Jehovas gewesen, der aber dieser Gemeinschaft den Rücken gekehrt hat.
:hae?:
Ich hatte gesagt, mein Vater war Zeuge Jehovas bis zu seinem Weggang aus der DDR 1957.
Drüben in der DDR waren dann immer noch seine Schwester mit ihrer Familie (inzwischen ist meine Cousine in meinem Alter und hat zwei lebenslustige Kinder) und seine mittlerweile verstorbene Mutter bei den ZJ. Es herrscht bis heute reger und ganz normaler Kontakt.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:
Venatrix hat geschrieben:Das ist dann völlig normal, wenn da niemand mit dem anderen bricht. Schließlich ist ja, sowie ich es lese niemand als Zeuge Jehovas gewesen, der aber dieser Gemeinschaft den Rücken gekehrt hat.
:hae?:
Ich hatte gesagt, mein Vater war Zeuge Jehovas bis zu seinem Weggang aus der DDR 1957.
Drüben in der DDR waren dann immer noch seine Schwester mit ihrer Familie (inzwischen ist meine Cousine in meinem Alter und hat zwei lebenslustige Kinder) und seine mittlerweile verstorbene Mutter bei den ZJ. Es herrscht bis heute reger und ganz normaler Kontakt.


Ein echter Zeuge Jehovas und damit wahrer Diener Jehovas wird mit Sicherheit so handeln, wie es die Gemeinde es von ihm erwartet.
Ich sagte noch etwas zu den Mitläufern, vielleicht solltest du darauf einen Blick wagen :)



Mich dünkt, man spricht oft mit gespaltener Zunge.
Wohl dem, der eigene Schritte wagt.
Gebe ein jeder acht darauf, dass er nicht stolpert über einen verlogenen Stein.
Wer meint, ein Stein kann nicht lügen, wohl wahr ist das.
So mag im Schweigen die Antwort die wirklich wahre sein.

Hat man des Rätzels Lösung, so lasse man es jedem wissen, welcher Faden zum festen Worte führt und
zum eigenen Wohl wird es dem, der weiß was er dann an IHM gefunden hat.

....aus einem Theaterstück......es hieß, lass mich nachdenken: Mit freundlichem Gruß - Das Leben

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Melody
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Niemand hat von dem väterlichen Teil meiner Familie erwartet, mit meinem Vater zu brechen.

Und, nein, die sind trotzdem alle tief und fest von ihrem Glauben überzeugt und keineswegs "Mitläufer".
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Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:Niemand hat von dem väterlichen Teil meiner Familie erwartet, mit meinem Vater zu brechen.

Und, nein, die sind trotzdem alle tief und fest von ihrem Glauben überzeugt und keineswegs "Mitläufer".
Weißt du denn, wer du selber bist?

Hast du denn deinen Glauben hier- oder dort gefunden?

DAS ist der entscheidende Punkt.

Was immer du tust, tue es für dich und somit für andere.

Daher benötige ich keine persönlichen PN´s, wo man mir nahelegt, dass auch in der katholischen Kirche genügend Personen waren, die mit der katholischen Kirche ihre Erfahrungen machten. Sofern ich verstand waren dieselben negativ, was immer das für Erfahrungen waren, sie interessieren mich nicht. Denn NUR wer mit sich im Frieden ist schaut sich nach allen Seiten um und zieht immer und überall einzig und allein seine eigenen Schlüsse.

Wer das Gefühl hat, dass Gott ihn nicht liebt oder kapieren muss, dass Gott einen lieb hat, dann fehlt am eigenen WILLEN eine ganze Menge. Wem der Willen aber nicht bricht, der findet sein Haus. Welches das ist, werde ich nicht wiederholen.

Ich hoffe, wir haben uns verstanden

Mit freundlichem Gruß

das Leben

Monika, ich stehe dazu

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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Venatrix hat geschrieben:Weißt du denn, wer du selber bist?

Hast du denn deinen Glauben hier- oder dort gefunden?

DAS ist der entscheidende Punkt.
:hae?: :achselzuck:

Ich hatte in diesem Thread einen aktuellen Artikel einer ZJ-Aussteigerin verlinkt, in dem mal wieder davon die Rede war, dass nach dem Ausstieg der totale Bruch mit dem Familienmitglied geschieht. In dem Fall hatte die Mutter ja sogar gesagt, ihr wäre es lieber, ihre Tochter wäre tot, als nicht mehr Jehova zu dienen.

Ausgehend von diesem Punkt hat mich interessiert, ob das immer und überall so ist, weil es bei uns eben nicht so war. Aber da der Jehova-Teil der Familie in der DDR wohnte, kann das eben einer Sondersituation gewesen sein.
Das war meine Frage in die Runde.


Du hattest dann Deine ganze tragische Lebensgeschichte erzählt.
Und in diesem Zusammenhang auch Dinge, die meines Erachtens nicht ausschließlich die ZJ betreffen, sondern jeglichen stringent/fundamentalistisch gelebten Glauben.
Und die man auf jeden Fall auch nicht verallgemeinern kann. Es ist nicht überall bei den ZJ so, wie Du es erlebt hast.
Mehr wollte ich nicht sagen.

Ich für meinen Teil bin römisch-katholisch und bleibe das auch.
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Venatrix
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:
Venatrix hat geschrieben:Weißt du denn, wer du selber bist?

Hast du denn deinen Glauben hier- oder dort gefunden?

DAS ist der entscheidende Punkt.
:hae?: :achselzuck:



Ich für meinen Teil bin römisch-katholisch und bleibe das auch.
Wie kamst du zu diesem Glauben? War es der Rest in eurer Familie?
Wie kam denn dein Vater zu den ZJ.

Ich muss ehrlich gestehen, bei deinen Zeilen steige ich nicht ganz durch.
Vor allen Dingen bin ich jetzt recht erstaunt, dass du katholisch bist.
Willst du noch etwas sagen? Ich lege aber keinen Wert auf persönliche Nachrichten, sondern auf Worte die mit den öffentlichen Beiträgen der Wahrheit gemäß übereinstimmen.
Zuletzt geändert von Venatrix am Sonntag 20. Oktober 2013, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Meine Oma väterlicherseits hat sich entschieden, ZJ zu werden, als mein Vater ca. 8 Jahre alt war.

Ich selbst bin ungläubig erzogen wurden, wurde als Kind aus eigenem Antrieb evangelisch und bin vor 10 Jahren in die katholische Kirche konvertiert.
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:Meine Oma väterlicherseits hat sich entschieden, ZJ zu werden, als mein Vater ca. 8 Jahre alt war.

Ich selbst bin ungläubig erzogen wurden, wurde als Kind aus eigenem Antrieb evangelisch und bin vor 10 Jahren in die katholische Kirche konvertiert.
KEIN Vater, der den Glauben der ZJ ERNST nimmt, wird sein Kind ungläubig erziehen.

[Punkt]

Dann ist dein Vater aber weit von dem entfernt gewesen, was sich ZJ nennt.

Das dazu.

Vielleicht solltest du einmal deine ganze Geschichte richtig erzählen. Dann kann ich damit mehr anfangen.
Zu meiner Geschichte kann ich dir schreiben: Ich habe erlebt, was ich hier aufgeschrieben habe.
Mein Vater war überzeugter ZJ und ich weiß, was das heißt.
Und warum er dann ausgetreten ist, kann ich dir leicht in ein paar Lettern dahin kritzeln.
Er glaubte, kein guter Mensch zu sein. Er war der Überzeugung nicht gut genug Jehova dienen zu können. Erschwerend kam noch hinzu, dass meine Schwester bei der Geburt ihres Sohnes fremdes Blut benötigte. Da er hätte mit ihr brechen müssen, hat er sich für die Variante entschieden, aus zutreten, WEIL er eben der Ansicht schon lange war KEIN GUTER MENSCH ZU SEIN UND SOMIT NICHT GUT GENUG FÜR JEHOVA ZU SEIN.
Zudem hat es ihm schwer zu schaffen gemacht, dass in der besagten Nacht, wovon ich schrieb, die neue Ordnung nicht eintrat. Vielleicht hat er auch insgesamt an der Wahrheit, die er ja von Haus zu Haus trug, gezweifelt. Das kann ich aber nicht behaupten.

Punkt.
Zuletzt geändert von Venatrix am Sonntag 20. Oktober 2013, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Sag mal, hast Du überhaupt gelesen und verstanden, was ich geschrieben hatte?!

Mein Vater ist ja 1957 ausgetreten.

Aber seine Familie hat eben trotzdem nicht mit ihm gebrochen, sondern es besteht bis heute Kontakt.
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Venatrix »

Melody hat geschrieben:Sag mal, hast Du überhaupt gelesen und verstanden, was ich geschrieben hatte?!

Mein Vater ist ja 1957 ausgetreten.

Aber seine Familie hat eben trotzdem nicht mit ihm gebrochen, sondern es besteht bis heute Kontakt.
Ich habe verstanden, dass dein Vater zu dem Jahr aus der DDR heraus ist. Also, so kommen wir nicht weiter, dass ist ja kompliziert.
Nun ja, wenn du ungläubig aufgewachsen bist, dann hat sich also auch niemand aus deiner Familie, der noch ZJ war um deine Haut gekümmert? Das verstehe ich jetzt nicht mehr.
Deine Geschichte muss ich in aller Ruhe mal durchlesen. Das ist ja sehr kompliziert bei dir. :)
Sagen wir mal so, wenn deine Großmutter noch gelebt haben sollte, dann müsste sie doch sich um dich gekümmert haben, hinsichtlich der ZJ Religion. Oder die ganze ZJ Gemeinde hätte sich um euch kümmern müssen, dass ihr zum Glauben findet. Das ist doch deren Aufgabe.

Es liegt sogar in ihrer Pflicht sich um diejenigen zu kümmern, die nicht in der Gemeinschaft sind. Deine Großmutter muss ja höllischen Ärger bekommen haben, dass sie euch so hat laufen lassen....
Daher kann ich das nicht so ganz glauben, was du da schreibst. Aber sicherlich reden wir aneinander vorbei. Daher wäre es gut, wenn du da mal etwas genauer schreiben würdest. Du kannst gar nicht ungläubig aufgewachsen sein, wenn du eine Großmutter hast, die ZJ ist oder war, wenn sie mit dir und mit deiner Mutter Kontakt hatte oder hat. Sowas gibt es nicht, das glaube ich so nicht. Das kauf ich dir nicht ab.

Sollten sie nicht mit deinem Vater gebrochen haben, dann sind sie selbst keine Zeugen Jehovas in dem Sinne dieser Religion. Das kann nicht sein, sowas kenne ich so nicht. Hier wohnen genügend ZJ und mir ist so ein Fall, wie du ihn hier nennst, nicht bekannt.

Keine PN, hast du das nicht gelesen?

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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Melody »

Venatrix hat geschrieben:Sollten sie nicht mit deinem Vater gebrochen haben, dann sind sie selbst keine Zeugen Jehovas in dem Sinne dieser Religion. Das kann nicht sein, sowas kenne ich so nicht. Hier wohnen genügend ZJ und mir ist so ein Fall, wie du ihn hier nennst, nicht bekannt.
Aaahja.
Und weil Du es nicht kennst, kann es nicht sein.
Schöne Logik. :roll:

Erinnert mich an Christian Morgenstern...
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