Jabezhhh hat geschrieben:Venatrix, danke...
Ich hab verstanden!
Traurig ist das alles. So wie ich das hier versteh, sind die Zeugen ein mechanisches Wesen ihrer Leitung und ich ein Projekt der Zeugen, um in der Leitung gutes Ansehn
zu kassieren. Da sind sie aber reich bei mir geworden. Die Herren sind teils um 18.00 gekommen und manchmal kam es vor das sie erst um 2.00 gegangen sind - 23.00 wars mindestens immer.
Danke für die Links...werd ich mir in Ruhe durchlesen, hab gerade gesehn, da ist richtig Stoff dahinter.
Es freut mich, dass du dir jetzt ein Bild von der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas machen kannst.
In der Tat ist es traurig, wie diese Menschen manipuliert werden. So etwas geht natürlich nicht von heute auf morgen, allerdings gibt es wohl einen Punkt, an dem sie nicht zurück können. Es ist, als ob sich im Kopf ein Schalter umlegt.
Genauer genommen muss man sich den psychischen Zustand dieser Menschen vor Augen führen. Allein der Gedanke, dass gewisse Menschen, die diese Gläubigen ins Herz geschlossen haben, wie z. B. Arbeitskollegen oder Nachbarn, schlimmer noch Verwandte, die nicht zu ihrer Glaubensgemeinschaft gehören, müssen sie ja in gewisser Weise immer auf einen Abstand halten, damit sie nicht "verrückt" werden.
Die Haltung zu denen, die nicht Jehova dienen, sind ja letztendlich verloren, wenn auf Erden gerichtet wird.
Geradezu grausam ist für sie der Gedanke, dass sie keine Fehler machen dürfen, weil sie dann ebenso nicht in die neue Ordnung gelangen.
Da sind viele Momente, wo sie auch die Gebote überschreiten, dazu kommt erschwert hinzu, dass durch diesen Druck, der dort gegeben ist, manche Situationen meiden oder gar die Freude an gewisse Lebenslagen nicht genießen können.
Hierzu insbesondere das Weihnachtsfest, wo doch alles glänzt und die Menschheit die Geburt Jesus Christus feiert. Ganz selbstverständlich trägt es sich zu, dass auch die Zeugen Jehovas mit diesem Fest in Verbindung kommen. Allein schon das Weihnachtsfest der Firma in der sie arbeiten, sie dürfen nicht teilnehmen oder nur aus gewissen Gründen, wo sie zuerst durch den Ältestenrat die Genehmigung erhalten müssen.
Der Geburtstag der von den Arbeitskollegen gefeiert wird, wie sie gratuliert werden und der Zeuge dies nicht darf.
Sie werden um manche Freude im Leben bestohlen, wie sich dies auf die Psyche auswirken kann, mag jeder für sich selbst beurteilen können.
Besondern im Nachteil sind die Kinder der Zeugen Jehovas. Weder Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Geburtstag und auch unter Umständen Fastnacht dürfen von ihnen nicht gefeiert werden. Das aber gerade sich die Freunde oft durch solche Feste, wie der Geburtstag eines Mitschülers finden, dass dadurch eine Bindung zu weltlichen Menschen entstehen könnte, wird ja dadurch ausgeschlossen.
Sie sind im Grunde Ausgeschlossene in den Reihen, wo sie aber täglich Kontakt haben. Dies fängt schließlich im Kindergarten an und geht dann weiter in der Schule. Das diese Kinder der ZJ gerade immer versuchen im Mittelpunkt zu stehen, weil sie sonst keine Kontakte aufbauen können, mag man vielleicht nicht annehmen können, aber ich spreche aus Erfahrung. Denn wenn ein Kind im tieferen Sinne nicht zur Allgemeinheit dazu gehört, dann steht es ziemlich allein da, kein Kind versteht ein Kind der Zeugen und umgekehrt. Die Unterschiede in der christlichen Auffassung, sagen wir wie es ist, sind zu unterschiedlich. Fassen wir zusammen: So ist es also Fakt, dass es dazu gehören möchte, das Kind Jehovas, es möchte zudem gehören, was die Welt und damit das gelebte wahre Christ sein bedeutet. Dies möchte ich unbedingt so beschreiben, weil es an dem ist, wir leben in einem christlichen Staat, sogar Atheisten und so sicher wie das Amen in der Kirche sogar die Zeugen Jehovas profitieren von den christlichen Feiertagen. Aber sie akzeptieren nicht, dass das ganze Leben und die damit verbundenen Gegebenheiten in ihrem Leben auf Jesus Christus aufbauen oder aber sie akzeptieren nicht das christliche Leben in der gesamten Welt.
Wie nun aber ein Kind aus der tiefen Wurzel des Urvertrauen dies verstehen soll, mag sich schwer gestalten. Es wird von Anbeginn von seinen Mitschülern als ein Exot betrachtet und somit versucht dieses Kind Jehovas ihnen zu zeigen, dass es dadurch aber trotzdem ganz normal ist und es versucht sich Aufmerksamkeit zu erhaschen, damit seine Mitschüler oder Nachbarskinder ebenso mit ihm spielen oder es ein wenig lieb haben. Das ist nun sehr privat, denn so habe ich es empfunden.
Trotzdem möchte ich in aller Öffentlichkeit betonen, dass meine Eltern stets das Beste für mich wollten und ich ihnen nicht vergeben muss, weil es nichts zu vergeben gibt. Eltern handeln aus sich heraus, sie tun nichts, was ihrem Kind schaden könnte, SO MEINEN SIE! Was man nicht besser wissen kann oder will, dass trifft mit aller Härte diejenigen, die sich nicht wehren können, dies sind die Kinder. Als vor kurzer Zeit eine Mutter mit ihrem Sohn vor meiner Tür stand, dann ist es, als ob sich in mir alles dreht, aber ich muss akzeptieren, was ich nicht ändern kann.
Auch die Mütter sind eher zurückhaltend, sie verbringen eigentlich mehr Zeit mit dem Bibelstudium, als das sie die Kontakte zu den sogenannten Weltmenschen pflegen. Denn dieselben sind für sie schwer anzunehmen, stets haben sie im Hinterkopf, dass diese Menschen nicht mit ihnen in den Königsreichsaal gehen, obwohl diese Mütter oder auch Väter mit Sicherheit einiges über ihren Glauben ihnen mitgeteilt haben.
Da beginnt schon der Ausschluss aus der Gesellschaft, denn wo beginnt der Gedanke in einem Zeugen, dass der sogenannte Weltmensch mit dem Teufel im Bunde ist?
Sobald nämlich ein Weltmensch einem Zeugen gewisse Punkte oder Aspekte aufweist, dass dieser Glaube abhängig oder nicht mit der Wahrheit der Bibel übereinstimmt, muss sich der Zeuge zurück ziehen oder er kämpft mit seinem Gewissen. So mancher Zeuge hat sich schon das Leben genommen, weil er mit dieser Situation nicht zurecht kam.
Natürlich sind Zeugen Jehovas zu ihrer Verwandtschaft, die keine Zeugen waren, genauso, wie jeder andere, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass sie innerlich diese Person auf Abstand halten.
Das ist nicht einmal ein Schutzmechanismus, sondern eher eine Frage der inneren Einstellung, die diese Glaubensgemeinschaft voraussetzt, wenn man dazu gehört. Allein die Tatsache, dass man seinem Kind eher das notwendige fremde Blut verweigert, weil es damit nicht mehr in die neue Ordnung kommt, zeigt doch völlig klar auf, wie sie zu dem Leben ihres eigenen Fleisch- und Blutes stehen müssen.
Diese herzliche Wärme, die sie oft unter der Menschheit verteilen ist wiederum eine sehr zweigeteilte Einstellung, weil sie einfach selbst oft genug keine wahren Freunde haben, keine wahren Verwandten (was gewiss kein Fremder so versteht oder wahr nimmt, sondern es ist etwas, was in einem Zeugen durch den Glauben erzeugt wird), denn alles ist auf die Glaubensgemeinschaft aufgebaut. Die Augen zielen nur auf das, was der Wachturm sagt. Vor allen Dingen müssen sie für alles vor den Ältesten gerade stehen, sie haben keine Freiheit mehr, sie sind gebunden in einer Religion, die einem Gefängnis im Hirn gleicht.
Man muss sich vorstellen, so wie der Katholik die Eucharistie feiert, sich geborgen fühlt, nachdem er wieder heim geht. So ergeht es doch den Zeugen, aber sie nehmen keine Freude mit nach Haus, sondern maßlose Angst, den Richtlinien des Glaubens zu genügen.
Innerhalb der Gemeinschaft sind sie sicher, aber außerhalb sind sie nackt. Dazu kommen wirklich große Fragen, die in ihnen auftauchen, die völlig menschlicher Natur sind. Doch sie müssen sie abschalten, damit sie bleiben, was sie sind, nämlich die Diener Jehovas.
Was ich sehr bedauerlich empfinde ist, wenn es in Familien zu Gewalt kommt, sei es körperliche oder seelische und nicht selten, da kann sich jeder sehr sicher sein, auch zu Übergriffen an Kinder. Auch die Frauen sind oft genug starr, wenn ein Mann in den Reihen der Zeugen sich ihr nähert. Sie erlauben Dinge, die sind unglaublich, daher nicht für einen normal denkenden Menschen verständlich genug zu erklären. Und diese Übergriffe und Gewalttätigkeiten werden nicht nach außen gezeigt, getragen oder gar angezeigt, wie man es sich als normal denkender Mensch erlauben würde, sondern sie werden intern geregelt. Da heißt es oft genug, dass derjenige, der böse gehandelt hat, Besserung und Reue zeigen soll, aber man kann sich nicht als normal denkender Mensch vorstellen, was die Wirklichkeit in diesen Fällen anbetrifft. Es ist sehr traurig und daher bin ich der festen Überzeugung, dass diese Glaubensgemeinschaft verboten werden müsste.
Es gehen meines Erachtens nur die Menschen in eine solche Sekte, die keine Zukunft in ihrem Leben haben, die keine Perspektiven sehen in dieser Welt, Menschen, die zuvor schon seelisch sehr angeknackst sind und Hilfe überall suchen, nur nicht dort finden, wo sie zu finden ist, nämlich bei Therapeuten, die sich mit der Bindungsfähigkeit der Menschen beschäftigen. Ich glaube, davon gibt es noch zuwenige. Solche Menschen, die diese Glaubensgemeinschaft aufsuchen sind oft genug traumatisiert, sie haben schon in ihrer Kindheit mit Schlägen gelebt, mit wenig Zuneigung und damit ohne Liebe.
Weil diese Glaubensgemeinschaft der ZJ jedoch im ersten Moment den Eindruck erweckt, sie seien ab sofort gerettet, wenn sie sich ihrer Gemeinschaft anschließen, fallen sie in ein noch viel tieferes Schema der nicht Bindungsfähigkeit. Da es der Fall ist, dass diese Menschen im Grunde schon in sich sehr tief verletzt wurden, verletzen sie nunmehr innerhalb ihrer Familie und geben das weiter, was sie eigentlich nicht für gut befanden. Ein ewiger Kreislauf, der kein Ende nimmt.
Die Bilder im Wachturm sind in ihrer Naivität kaum zu überbieten, aber sie drücken das aus, was sich im Grunde jeder Mensch wünscht, nämlich eine heile Welt. Die Texte im Wachturm sind sehr strategisch aufgebaut, denn sie erfüllen den Leser mit der zukünftigen heilen Welt, die Jehova ihm bietet, auf der anderen Seite führen sie dem Leser dabei deutlich vor Augen, alles zutun um in diese Welt hinein zu gelangen. Wie dies aber zu verwirklichen ist, denn unter den schwersten Bedingungen, die sie von der Allgemeinheit völlig ausgrenzen, dass wird ihnen nicht gesagt. Sie bemerken es zuerst auch gar nicht, denn sie haben ja die Nase voll von dieser Welt, die ihnen nur Schmerzen bereitet hat oder die sie nicht mit dem erfüllt, was sie sich aber doch wünschen.
Mit der Zeit und nur sehr allmählich kommen in ihnen selbst natürliche Gefühle auf, die von ganz menschlicher Natur sind. Denn es heißt nicht umsonst: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Nur umsetzbar ist es noch nie für sie gewesen oder es ist nicht mehr umsetzbar. Menschen, die in aller Härte durch das Leben stapfen mussten, werden dies nicht einmal wahr nehmen. Menschen, die das Leben in Liebe und Geborgenheit erfahren durften, werden dieser Glaubensgemeinde den Rücken kehren.
Daher meine ich ist es um so wichtiger unseren derzeitigen Papst sehr zu verstehen. Denn er lebte unter denen, sowie es Jorge im Thread: Papst Franziskus der Erste sehr schön beschrieben hat.
Bleiben wir also wachsam und achtsam, bleiben wir bei dem, was christlich ist. Ein herunter gerattertes Paternoster ist kein Gebet, wir werden dann selbst zur Maschine, wir sind dann nicht mehr mit Gott.
Ich könnte noch weiter schreiben, es gibt darüber viel zusagen, aber ich belasse es erst einmal hierbei.