Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

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Caviteño
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Caviteño »


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holzi
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von holzi »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 26. November 2020, 21:41
Fact check: Trump did not send condolence tweet confusing Maradona with Madonna

neudeutsch: fake news
Mir zumindest war schon klar, dass es sich dabei um einen Witz handelte.

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Siard
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Siard »

holzi hat geschrieben:
Donnerstag 26. November 2020, 22:11
Mir zumindest war schon klar, dass es sich dabei um einen Witz handelte.
Ja, Dir schon. Aber auch hier gibt es sicher einige, die dies gerne für echt halten (wollen).

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holzi
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von holzi »

Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:18
Gotthilf Fischer - Chorleiter (1928 - 2020)
Cum angelis psallit?

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Niels
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Niels »

Vel chorum angelorum dirigit?
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Lycobates
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 13:37
Uta Ranke-Heinemann

(* 2. Oktober 1927 in Essen; † 25. März 2021 ebenda)

Ist eigentlich bekannt, ob sie vor dem Schluß den Glauben zurückgefunden hat?
Souvent femme varie.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Niels
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Niels »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 14:09
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 13:37
Uta Ranke-Heinemann

(* 2. Oktober 1927 in Essen; † 25. März 2021 ebenda)

Ist eigentlich bekannt, ob sie vor dem Schluß den Glauben zurückgefunden hat?
Souvent femme varie.
Mir nicht. Das habe ich mich aber auch gefragt. Hoffen wir es...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Lycobates
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 22:03
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 14:09
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 25. März 2021, 13:37
Uta Ranke-Heinemann

(* 2. Oktober 1927 in Essen; † 25. März 2021 ebenda)

Ist eigentlich bekannt, ob sie vor dem Schluß den Glauben zurückgefunden hat?
Souvent femme varie.
Mir nicht. Das habe ich mich aber auch gefragt. Hoffen wir es...
Ja, hoffen wir.
Totenoffizium, Ablässe und Seelenamt sind für sie nicht möglich. Ein privates De profundis sollte ihrer Seele aber sicher sein.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Bruder Donald

Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Bruder Donald »

Petrus hat geschrieben:
Dienstag 6. April 2021, 18:19
Hans Küng.
Besseres gibt es zu dem nicht zu sagen:

Hans Küng - Entzauberung eines Synkretisten
Wünsch arbeitet auf der Basis eines umfassenden Studiums aller relevanten Werke des Schweizers die Einseitigkeiten der theologischen Kriterien Küngs sowie seiner selbst erhobenen höchst subjektiven methodischen Prämissen – Stichwort „Paradigmentheorie“ – und gleichzeitig auch dessen wissenschaftliche Unzulänglichkeiten klar heraus. Und er scheut sich auch nicht, die Eitelkeit Küngs zu benennen, wenn dieser sich etwa für so wichtig hält, seinem Leben als Priester und Professor allein schon eine dreibändige mehrtausendseitige Autobiographie zu widmen und die kleinbürgerliche Herkunft Joseph Ratzingers gegenüber seiner eigenen aus dem gehobenen Bildungsbürgertum selbstgefällig abzuwerten.

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Hieronymus Burgmeister
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Hieronymus Burgmeister »

Bruder Donald hat geschrieben:
Samstag 10. April 2021, 14:51
Petrus hat geschrieben:
Dienstag 6. April 2021, 18:19
Hans Küng.
Besseres gibt es zu dem nicht zu sagen:

Hans Küng - Entzauberung eines Synkretisten
Wünsch arbeitet auf der Basis eines umfassenden Studiums aller relevanten Werke des Schweizers die Einseitigkeiten der theologischen Kriterien Küngs sowie seiner selbst erhobenen höchst subjektiven methodischen Prämissen – Stichwort „Paradigmentheorie“ – und gleichzeitig auch dessen wissenschaftliche Unzulänglichkeiten klar heraus. Und er scheut sich auch nicht, die Eitelkeit Küngs zu benennen, wenn dieser sich etwa für so wichtig hält, seinem Leben als Priester und Professor allein schon eine dreibändige mehrtausendseitige Autobiographie zu widmen und die kleinbürgerliche Herkunft Joseph Ratzingers gegenüber seiner eigenen aus dem gehobenen Bildungsbürgertum selbstgefällig abzuwerten.
Wie Eitel Hans Küng war, belegt auch die Tatsache, dass er nach seinem ersten grossen Bucherfolg, die Tantiemen in ein rotes Mercedes Cabrio (hier von George Weigel https://www.firstthings.com/web-exclusi ... o-hans-kng) steckte, mit welchem er, braungebrannt und mit Sonnenbrille, durch Rom zu kurven pflegte.

Dem Mann war die Meinung der Welt zu wichtig als das er ein ernsthafter katholischer Theologe hätte sein können.
"Wenn es einen Kampf geben muss, dann lass ihn zu meiner Zeit sein, damit meine Kinder Frieden haben." - Thomas Paine

Bruder Donald

Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Bruder Donald »

Hat sich Küng mit der Kirche und ihrer Lehre vor seinem Tod ausgesöhnt?
Nein, hat er nicht, wie hier zu lesen ist:
Im zweiten Interview [von Kard. Kasper] hieß es ähnlich: „Auf pastoraler und menschlicher Ebene war es eine Aussöhnung.” Daraufhin hatte sich der Generalsekretär der Stiftung Weltethos, Stephan Schlensog, zu Wort gemeldet und die behauptete Aussöhnung als „schlicht unwahr” bezeichnet. Küng habe noch kurz vor Weihnachten einen Brief an Papst Franziskus geschrieben „und sich traurig darüber gezeigt, dass die Kirche nicht die Größe habe, ihn angesichts seiner Verdienste zu rehabilitieren“.

Korrekterweise muss man das ganze also so verstehen:
So ehrenwert das kollegial-pastorale Bemühen Kardinal Kaspers auf dem informellen Weg auch gewesen sein mag, hinsichtlich der zentralen Glaubensfragen hat Küng nichts angenommen oder zurückgenommen. Unter Rehabilitierung hat er bis zu seinem Tod verstanden, dass seine Auslegung des Glaubens als richtig, um nicht zu sagen maßstäblich anerkannt werde.

Küng hat geprägt, nämlich eine pseudo- bis anti-katholische Generation, die heute in der von ihr verhassten Kirche trotzdem Pöstchen bezogen haben und Küngs Lehre statt kirchlicher Lehre verbreiten:
Für Küng gibt es kein Ein-für-alle-mal, keine einmaligen Heilsereignisse. Es gibt keine Wesenseinsichten. Küng ist der Repräsentant einer funktionalistischen und hypothetischen Zivilisation. Nach dem Entzug der Lehrbefugnis stilisierte sich der unkündbar verbeamtete Professor zum Verfolgten der Inquisition. Die Auflagen seiner Bücher stiegen. Er wurde zum Gründungsvater der „Kirche von unten” und des „Kirchenvolksbegehrens“. Mit seinem offiziell nie zurückgenommenen Priestersein blieb Hans Küng in einem Selbstwiderspruch zu allen funktionalen Umdeutungen seines Denkens: Repräsentiert der Priester doch, dass der Mensch für Gott da ist.

Küng und seinen Jünger*innen muss man immer wieder vorhalten:
Wobei sich ein offener Widerspruch zeigt: Küng hat dem Lehramt der Kirche die Legitimation und die Autorität entschieden abgesprochen, letztverbindliche Entscheidungen über Glaubensinhalte treffen zu können. Warum lag ihm dennoch so viel daran, dass eine in seinen Augen illegitime Institution seiner Auslegung des Glaubens die Approbation zu erteilen habe?

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Lupus
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Lupus »

Seltsame Erinnerung an den (heutigen) 20. April:
Als schlesische Flüchtlinge waren wir (unsere Mutter mit 5 Kindern!) damals in "Oberdonau" (heute wieder Oberösterreich) am Pötschenpass untergebracht. Als "Millibua" hörte ich bei einer Familie im Radio: " Der Führer und Reichskanzler A.H. ist heute im heldenhaften Kampf um Berlin gefallen!"
Wenige Tage danach kursierte unter uns Kindern (ich war damals 9 Jahre alt) nach einem Schlager das Lied:
"Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Im April ging der Führer, im Mai die Partei!"
+L.
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Lycobates
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Lupus hat geschrieben:
Dienstag 20. April 2021, 09:02
Seltsame Erinnerung an den (heutigen) 20. April:
Als schlesische Flüchtlinge waren wir (unsere Mutter mit 5 Kindern!) damals in "Oberdonau" (heute wieder Oberösterreich) am Pötschenpass untergebracht. Als "Millibua" hörte ich bei einer Familie im Radio: " Der Führer und Reichskanzler A.H. ist heute im heldenhaften Kampf um Berlin gefallen!"
Wenige Tage danach kursierte unter uns Kindern (ich war damals 9 Jahre alt) nach einem Schlager das Lied:
"Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Im April ging der Führer, im Mai die Partei!"
+L.
So etwas nennt man ein A.H.-Erlebnis.
:blinker:

:hutab:
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Bruder Donald

Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Bruder Donald »

Begräbnis mit Widersprüchen: Ein Spiegel von Küngs Theologie

Küngs Begräbnisfeier bezeugte deutlich sein Werk und Arbeit: den Dienst an seiner eigenen Person.
Diese Widersprüche durchzogen auch die Begräbnisfeier. Der Rahmen war noch irgendwie an einer Wortgottesfeier orientiert. Eine Eucharistiefeier hat Küng aus ökumenischen Rücksichten nicht vorgesehen. Eine erste Widersprüchlichkeit: Der zur Feier der Repräsentation des Opfers Christi zum Heil der Welt, für Lebende und Verstorbene, geweihte Priester, will nicht, dass sich die Gnade des Messopfers für ihn persönlich auswirkt. Die Lehre vom Opfer als Versöhnung und von der Hingabe Jesu Christi als Ausdruck der Liebe Gottes wird von Küng auch nachweislich abgelehnt. Trotzdem sei er, wie mitgeteilt wurde, in „priesterlicher Kleidung” bestattet worden.

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Lycobates
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 22. April 2021, 15:16
Begräbnis mit Widersprüchen: Ein Spiegel von Küngs Theologie

Küngs Begräbnisfeier bezeugte deutlich sein Werk und Arbeit: den Dienst an seiner eigenen Person.
Diese Widersprüche durchzogen auch die Begräbnisfeier. Der Rahmen war noch irgendwie an einer Wortgottesfeier orientiert. Eine Eucharistiefeier hat Küng aus ökumenischen Rücksichten nicht vorgesehen. Eine erste Widersprüchlichkeit: Der zur Feier der Repräsentation des Opfers Christi zum Heil der Welt, für Lebende und Verstorbene, geweihte Priester, will nicht, dass sich die Gnade des Messopfers für ihn persönlich auswirkt. Die Lehre vom Opfer als Versöhnung und von der Hingabe Jesu Christi als Ausdruck der Liebe Gottes wird von Küng auch nachweislich abgelehnt. Trotzdem sei er, wie mitgeteilt wurde, in „priesterlicher Kleidung” bestattet worden.
Sinite mortuos sepelire mortuos!
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Senensis
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Senensis »

Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 20. April 2021, 10:06
Lupus hat geschrieben:
Dienstag 20. April 2021, 09:02
Seltsame Erinnerung an den (heutigen) 20. April:
Als schlesische Flüchtlinge waren wir (unsere Mutter mit 5 Kindern!) damals in "Oberdonau" (heute wieder Oberösterreich) am Pötschenpass untergebracht. Als "Millibua" hörte ich bei einer Familie im Radio: " Der Führer und Reichskanzler A.H. ist heute im heldenhaften Kampf um Berlin gefallen!"
Wenige Tage danach kursierte unter uns Kindern (ich war damals 9 Jahre alt) nach einem Schlager das Lied:
"Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Im April ging der Führer, im Mai die Partei!"
+L.
So etwas nennt man ein A.H.-Erlebnis.
:blinker:

:hutab:
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et nos credidimus caritati

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Granuaile
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Granuaile »

2. Mai 2021
Paul Vollmar
Emeritierter Weihbischof des Bistums Chur
R.I.P

Er wurde 1993 zusammen mit Peter Henrici, SJ, von Kardinal Bernhard Gantin (damals Präfekt der Bischofskongreation) in der Klosterkirche Einsiedeln zum Bischof geweiht und war der letzte lebende Bischof, der dem Orden der Marianisten angehörte. Seine (und Henricis) Aufgabe wäre es gewesen, etwas Ruhe und Frieden ins von Bischof Wolfgang Haas geführte Bistums zu bringen, was letzllich nicht wirklich gelang.

Bruder Donald

Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Bruder Donald »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 6. Mai 2021, 16:23
Heute mittag gegen halb drei in Périgueux (Périgord) Hw. Paul Aulagnier, [...]
Pater Paul Aulagnier, Gründer des "Institut du Bon Pasteur", verstorben
Paul Aulagnier, der selbst unbedingt den Bruch mit Rom, dem Haupt der Kirche, vermeiden und dennoch in Treue zur katholischen Tradition, insbesondere zur traditionellen Liturgie, bleiben wollte, gründete zusammen mit anderen ehemaligen Mitgliedern der Piusbruderschaft in Frankreich das neue, in voller Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl stehende. „Institut du Bon Pasteur“.

Raphael

Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 20:02
Gerd Lüdemann (1946-2021), Theologe.
Die Titulierung ist falsch; dieser Herr war (im besten Falle) Geschichtswissenschaftler! :kussmund:

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Edi
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Edi »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 8. Juni 2021, 09:33
Petrus hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 20:02
Gerd Lüdemann (1946-2021), Theologe.
Die Titulierung ist falsch; dieser Herr war (im besten Falle) Geschichtswissenschaftler! :kussmund:
Nicht mal das, er war eher Geschichtsspekulant. Ich habe mal seinerzeit seine "Argumente" gegen die Auferstehung gelesen, die waren so hanebüchen wie es nur geht. Weil darüber verschiedene Personen der Bibel nicht genau dasselbe berichtet haben, deswegen habe es auch keine Auferstehung gegeben, schrieb er etwa.

Mir ist bei dieser Gelegenheit noch ein Satz eingefallen, der heisst: Obwohl ich nicht in der Landwirtschaft tätig bin, habe ich es immer wieder mit Rindviechern zu tun und das können auch Doktoren und Professoren sein.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Vinzenz Ferrer
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Donnerstag 19. August 2021, 18:34
Jürgen Elsässer nimmt Abschied von Manuel Ochsenreiter:
Trauer um Manuel Ochsenreiter, meinen guten Kameraden

Ein Schock: Manuel soll gestern in einem Moskauer Krankenhaus an einem Herzinfarkt gestorben sein! Mit erst 45 Jahren! Ein grausamer Verlust! Er war einer der besten Leute auf der politischen Rechten, aufrecht und treu, dabei immer humorvoll und nicht verbiestert. Mir war er ein guter Kamerad, und wenn Not am Mann war, waren wir füreinander da. Dass er Chefredakteur von Zuerst! war und ich von COMPACT, haben wir nie als Sache der Konkurrenz verstanden, sondern als Aufgabe der Synergie.
Ich lernte ihn schon 2008 kennen. Wir trafen uns im Geheimen, denn ich war damals noch Mitarbeiter der linken Tageszeitung Neues Deutschland. Wäre es herausgekommen, dass ich mich mit einem böööösen Rechten traf, hätte ich Schwierigkeiten bekommen können. Aber mir war das egal, und das Treffen war sehr erfreulich. Wir redeten, als ob es keine ideologischen Unterschiede gäbe, und bei aktuellen Fragen – damals hatten die Russen gerade den Georgienkrieg gewonnen – waren wir schnell einer Meinung. Als ich ihn zum ersten Mal in seiner kleinen Wohnung besuchte, es wird 2010 gewesen sein (siehe dazu das Aufmacherfoto dieses Artikels), hing da ein Riesenporträt von Stalin über dem Sofa. Ich habe bei Manuel nie kapiert, ob das reine Provokation gegen seine braven rechten Freunde war oder inhaltliche Nähe. Jedenfalls hatte er seine NS-Affinität, die seine frühen 1990er Jahre noch  prägten, längst abgestreift, lange vor unserem ersten Treffen. Seine Mitarbeit bei der Jungen Freiheit, zeitweise als Ressortleiter, kündigte er Anfang der Nullerjahre. Er war ein Nationalrevolutionär und badete nicht gerne lau.
In den Jahren 2010 bis 2015 sahen wir uns oft. Er hatte im Munier-Verlag zusätzlich zur Deutschen Militärzeitung noch die neugegründete Zuerst! übernommen, etwa ein halbes Jahr vor dem COMPACT-Start. Die doppelte Aufgabe belastete ihn bis an die physischen Grenzen. Ich lud ihn ein, zu COMPACT zu wechseln, da hätte er einen ruhigeren Job. Er hätte das gern gemacht, aber winkte dennoch ab. Ausschlaggebend war seine Treue zu seinem Verleger, dem er im Wort stand, und ein Deutscher bricht sein Wort nicht. So war er! Und dafür habe ich ihn geschätzt und geliebt, obwohl er mein Angebot ausgeschlagen hatte.
Aus der Überlastung flüchtete er in noch größere Überlastung: Er reiste ab 2013 häufig nach Syrien, berichtete direkt von der Front. Als ich mal mit ihm telefonierte, ratterte im Hintergrund das Maschinengewehr. Er war furchtlos, ohne Fehl und Tadel. 2014 forderte der Stress seinen Preis: Er bekam den ersten Herzinfarkt, in Damaskus. Er überlebte nur, weil er gute Kontakte zu Ministerien hatte und im Krankenhaus der Assad-Regierung behandelt wurde.

Ochsenreiter (l.) das letzte Mal im COMPACT-Studio, Jahresanfang 2018
Das nächste Mal sahen wir uns 2017, auf der großen Russland-Konferenz der AfD in Magdeburg, damals noch von André Poggenburg veranstaltet. Er hatte sich ein neues, seriöses Auftreten verpasst, sprach über Geopolitik und mied jede Polemik. Die Ausgewogenheit nutzte ihm nichts: Er geriet schon allein deswegen ins Visier der Hetzer und Häscher, weil er für Frieden mit Russland eintrat und mit Alexander Dugin an einem Netzwerk arbeitete, das die Blöcke überspannte. Ein solcher Mann war gefährlich für die NATO! Im Jahr 2019 erhob Polen Anklage gegen ihn, weil er in einen Brandanschlag auf eine polnische Kultureinrichtung in der Ukraine verwickelt sei. Jeder, der ihn kannte, wusste: eine schmutzige Lüge! Manuel war kein Gewaltanhänger. Er war sanft, vielleicht zu sanft.
Aus Angst vor Auslieferung an Polen und später an die Ukraine floh Manuel aus Deutschland. Ein schwerer Schlag war die mangelnde Solidarität mit ihm: Alle AfD-Politiker, für die er zeitweilig gearbeitet und denen er immer ein Forum in Zuerst! geboten hatte (auch denen, die langweiligen Stuss verbreiteten…), wandten sich von ihm ab. An Schäbigkeit war das nicht zu übertreffen. Ich bot Manuel an, dennoch eine Solidaritätsbewegung für ihn zusammenzustellen, auch in der AfD ließen sich vielleicht noch einige Aufrechte finden, machte ich Mut – doch er war schon zu resigniert. Selbst in Zuerst! wurde – anders als in COMPACT in der Ausgabe 5/2019 – der Umstand nicht groß skandalisiert, dass der Chefredakteur eines legalen Magazins ins Exil gezwungen worden war… Manuel machte einfach weiter als Chefredakteur, obwohl er gar nicht mehr in Deutschland lebte. Wie er das geschafft hat? Keine Ahnung! Ich könnte es nicht…
Mich ließ er immer im Unklaren, wo er Asyl gefunden hatte; ließ nur – unter Lachen – durchblicken, es sei irgendwo in Nordafrika. Ich vermutete Syrien, die Heimat seiner zweiten Frau, einer armenischen Christin. Jetzt soll er in Moskau gestorben sein. Bevor jemand Verschwörungstheorien ausbrütet: Manuel war tatsächlich körperlich angeschlagen. Nach seinem ersten Herzinfarkt, siehe oben, war er nur kurzzeitig kürzer getreten, und die E-Zigaretten schmeckten ihm auch bald nicht mehr. Viel Bier, viel Tabak, viel Steaks, viel Stress, viele Enttäuschungen – das kann auch einen starken Mann umhauen. Zu Jahresanfang 2021 berichtete er mir, er sei über eine Woche im Krankenhaus gewesen, wegen Corona…
Jetzt gerade ist mir eine irre Idee gekommen: Manuel ist gar nicht tot. Er hat den Herzinfarkt fingiert. Mit falschen Papieren, ausgestellt von seinen russischen Freunden, will er den NATO-Häschern entkommen und in der Bundesrepublik eine neue Existenz aufbauen. Zuzutrauen wäre es ihm, dem Schlitzohr.
Sei es, wie es ist: Ich denke an Dich, lieber Manuel. Gott der Herr beschütze Dich auf allen Wegen!
Quelle: https://www.compact-online.de/ich-hatt- ... 9449675725
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Robert Ketelhohn »

martin v. tours hat geschrieben:
Montag 6. Dezember 2021, 19:11
Siard hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 12:46
Mirco Nontschew , 1969-2021
Muss ja nicht stimmen, aber....
https://gloria.tv/post/omtLbfyqVS974Nosxg4LnUhdx
Die Bildschirmkopie ist eindeutig gefälscht. Nicht hilfreich, so was.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Lycobates
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Freitag 31. Dezember 2021, 22:59
Betty Marion White (* 17. Januar 1922 - † 31. Dezember 2021)
Das letzte Golden Girl.
Altgold.
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Sempre »

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:D Gute Reise!
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Siard
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Siard »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 15. Januar 2022, 20:20
Alice von Hildebrand (1923-2022), katholische Philosophin und Theologin
R.I.P. Ein großer Verlust.

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holzi
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von holzi »

Hubertus hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juni 2022, 21:34
Martin Bangemann, Politiker (1934-2022)
Der hat noch gelebt? :auweia:

Marcus, der mit dem C
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Granuaile hat geschrieben:
Donnerstag 14. Juli 2022, 08:49
+ Ivo Fürer
20. April 2030 bis 12. Juli 2022
Emeritierter Bischof von St. Gallen (1995 -2006)

https://www.bistum-stgallen.ch/aktuell ... chte-1905/
Irgendwie bezweifele ich, daß Leute, die vor zwei Tagen gestorben sind, erst in acht Jahren geboren werden! ;D
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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Granuaile
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Granuaile »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Donnerstag 14. Juli 2022, 11:06
Granuaile hat geschrieben:
Donnerstag 14. Juli 2022, 08:49
+ Ivo Fürer
20. April 2030 bis 12. Juli 2022
Emeritierter Bischof von St. Gallen (1995 -2006)

https://www.bistum-stgallen.ch/aktuell ... chte-1905/
Irgendwie bezweifele ich, daß Leute, die vor zwei Tagen gestorben sind, erst in acht Jahren geboren werden! ;D
Bitte entschuldige. Ich bin um 100 Jahre verkommen.
Das Geburtsjahr von Bischof Fürer ist 1930.

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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von holzi »

Cassian hat geschrieben:
Dienstag 16. August 2022, 08:02
David "Pope Michael" Bawden ist am Zweiten diesen Monats gestorben.

Wo und wann ist das Konklave?

Peduli
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Peduli »

Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 31. August 2022, 06:05
Michail Gorbatschow (1931 - 2022)
Ein wahrer Staatsmann, eine singuläre Erscheinung in der russischen Welt, ein Philanthrop im echten Sinne des Wortes!

R.I.P.
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Christian
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von Christian »

Peduli hat geschrieben:
Mittwoch 31. August 2022, 07:33
Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 31. August 2022, 06:05
Michail Gorbatschow (1931 - 2022)
Ein wahrer Staatsmann, eine singuläre Erscheinung in der russischen Welt, ein Philanthrop im echten Sinne des Wortes!

R.I.P.
Dankbar für die Wiedervereinigung es sollte jetzt auch der Zeitpunkt sein das wir uns als Deutsche verneigen und einen Schritt, ohne Ideologie , auf Rußland zu tun.

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martin v. tours
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Re: Diskussionen und Kommentare zum Nekrolog

Beitrag von martin v. tours »

Ja das sollten wir sein, auch wenn die damalige Sowjetunion der Wiedervereinigung vermutlich auch aus Schwäche zugestimmt hat.
Im Gegenzug halten uns unsere amerikanischen "Freunde" immer noch besetzt . :pfeif:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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