Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Ein befreundetes Paar (evangelisch mit Tendenz zur katholischen Kirche) haben ihren Sohn bewusst nicht taufen lassen. Erst ist jetzt 8 Jahre alt und die Taufe soll doch stattfinden.
In diesem Zusammenhang fiel auf, dass er Junge einen Vornamen hat, der überhaupt nicht christlich ist.
Die Eltern würden gerne nach der Taufe als Zeichen der Zugehörigkeit einen christlichen Namen als zweiten Vornamen hinzufügen.
Hat jemand Erfahrung damit ? Auch bei Hinzufügungen im Erwachsenalter ? Konvertiten ?
Ich habe nur ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gefunden (siehe u.a. hier):
http://www.beliebte-vornamen.de/279-namensaenderung.htm
Allerdings hat mir ein Täufling (38 Jahre alt) zu Ostern erzählt, dass sein Standesamt es abgelehnt hat, zu RONNY wunschgemäß noch den Namen JOHANNES einzutragen. Er habe schon "zu lange am Rechtsverkehr" teilgenommen.
P.S.
Wer zum Islam konvertiert, hat wohl keinerlei Probleme beim Standesamt.
In diesem Zusammenhang fiel auf, dass er Junge einen Vornamen hat, der überhaupt nicht christlich ist.
Die Eltern würden gerne nach der Taufe als Zeichen der Zugehörigkeit einen christlichen Namen als zweiten Vornamen hinzufügen.
Hat jemand Erfahrung damit ? Auch bei Hinzufügungen im Erwachsenalter ? Konvertiten ?
Ich habe nur ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gefunden (siehe u.a. hier):
http://www.beliebte-vornamen.de/279-namensaenderung.htm
Allerdings hat mir ein Täufling (38 Jahre alt) zu Ostern erzählt, dass sein Standesamt es abgelehnt hat, zu RONNY wunschgemäß noch den Namen JOHANNES einzutragen. Er habe schon "zu lange am Rechtsverkehr" teilgenommen.
P.S.
Wer zum Islam konvertiert, hat wohl keinerlei Probleme beim Standesamt.
Zuletzt geändert von San Marco am Dienstag 14. Mai 2013, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Was für ein Vorname ist es denn? Häufig gibt es doch irgendwo einen Heiligen, der dazu passt.
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
HeGe hat geschrieben:Was für ein Vorname ist es denn? Häufig gibt es doch irgendwo einen Heiligen, der dazu passt.
Bei Kai gibt es keinen Heiligen.
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Üblicherweise nimmt man bei Kai wohl Papst Caius (22.04.) oder den Ordensgründer Kajetan (07.08.) als Namenspatron. Ist aber zugegebenermaßen eher behelfsmäßig.
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Ich glaube dem lieben Gott ist es ziemlich egal, welchen Namen man hat...
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Ja [Punkt] Der Junge soll aber eben einen zweiten Vornamen bekommen der eindeutig christlich ist. Z.B. Christian, Franziskus oder Paul.Dschungelboy hat geschrieben:Ich glaube dem lieben Gott ist es ziemlich egal, welchen Namen man hat...
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Na gut, dann auf die Schnelle:
Einschlägig ist hier das immer noch geltende NamÄndG (Gesetz über die Änderung von Vornamen und Familiennamen) von 1938 - das eingeführt wurde, um sich eines jüdisch klingenden Namens zu entledigen
Für eine Namensänderung muss ein zwingender Grund vorliegen. Es gibt wohl auch ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, das die Religionszugehörigkeit als zwingenden Grund anerkannt hat, allerdings ging es da um einen Übertritt zum Islam.
Vielleicht einfach mal nach NamÄndG und dazugehörigen Urteilen googeln.
Hab aber die Befürchtung, dass es wohl eher schlecht ausschaut...
Die meisten Urteile, die ich auf die Schnelle gefunden haben, bescheiden eine religiöse Motivation negativ:
Einschlägig ist hier das immer noch geltende NamÄndG (Gesetz über die Änderung von Vornamen und Familiennamen) von 1938 - das eingeführt wurde, um sich eines jüdisch klingenden Namens zu entledigen
Für eine Namensänderung muss ein zwingender Grund vorliegen. Es gibt wohl auch ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, das die Religionszugehörigkeit als zwingenden Grund anerkannt hat, allerdings ging es da um einen Übertritt zum Islam.
Vielleicht einfach mal nach NamÄndG und dazugehörigen Urteilen googeln.
Hab aber die Befürchtung, dass es wohl eher schlecht ausschaut...
Die meisten Urteile, die ich auf die Schnelle gefunden haben, bescheiden eine religiöse Motivation negativ:
6. Die Eintragung des eigenen Namens in den Personenstandsregistern bzw. in den Personalausweis dient allein der Identitätsfeststellung und ist nicht dazu gedacht, Nachweis für den eigenen Glauben zu führen und diesen zu dokumentieren. (VG Berlin v. 01.07.2010, Az: 3 A 244.08
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Kasnn man im Personalausweis nicht einen Ordens-/Künstlernamen eintragen lassen?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Im Moment kann mal es mal wieder.Niels hat geschrieben:Kasnn man im Personalausweis nicht einen Ordens-/Künstlernamen eintragen lassen?
Bis 2007: ja
2007 bis 2010: nein
seit 2010: ja
In fast allen anderen europäischen Ländern: nein — Das liegt wohl daran, weil es dort Tempolimit auf Autobahnen gibt, oder so ähnlich.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Danke für die Info, Jürgen!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Ich nenne mich dann Nikolaus Anselm Benedikt Chrysostomus Houdini Urks.Juergen hat geschrieben:Im Moment kann mal es mal wieder.Niels hat geschrieben:Kasnn man im Personalausweis nicht einen Ordens-/Künstlernamen eintragen lassen?
Bis 2007: ja
2007 bis 2010: nein
seit 2010: ja
In fast allen anderen europäischen Ländern: nein — Das liegt wohl daran, weil es dort Tempolimit auf Autobahnen gibt, oder so ähnlich.
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Was ist mit "Dagobert"?Niels hat geschrieben:Ich nenne mich dann Nikolaus Anselm Benedikt Chrysostomus Houdini Urks.Juergen hat geschrieben:Im Moment kann mal es mal wieder.Niels hat geschrieben:Kasnn man im Personalausweis nicht einen Ordens-/Künstlernamen eintragen lassen?
Bis 2007: ja
2007 bis 2010: nein
seit 2010: ja
In fast allen anderen europäischen Ländern: nein — Das liegt wohl daran, weil es dort Tempolimit auf Autobahnen gibt, oder so ähnlich.
Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Das läuft dann beim Meldeamt so:Maurus hat geschrieben:Was ist mit "Dagobert"?Niels hat geschrieben:Ich nenne mich dann Nikolaus Anselm Benedikt Chrysostomus Houdini Urks.Juergen hat geschrieben:Im Moment kann mal es mal wieder.Niels hat geschrieben:Kasnn man im Personalausweis nicht einen Ordens-/Künstlernamen eintragen lassen?
Bis 2007: ja
2007 bis 2010: nein
seit 2010: ja
In fast allen anderen europäischen Ländern: nein — Das liegt wohl daran, weil es dort Tempolimit auf Autobahnen gibt, oder so ähnlich.
Beamter:
Wie soll der zusätzliche Name lauten?
Niels:
Dagobert
*duck*
…
*flücht*
Gruß Jürgen
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- Robert Ketelhohn
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Zusätzlicher Vorname - Erfahrungen
Das habe ich gerade nachgelesen. Allerdings ging es hier um das etwas seltsame Ansinnen, viele Jahre nach der Taufe die Namen der Paten als Vornamen hinzuzufügen.Dschungelboy hat geschrieben: Die meisten Urteile, die ich auf die Schnelle gefunden haben, bescheiden eine religiöse Motivation negativ:6. Die Eintragung des eigenen Namens in den Personenstandsregistern bzw. in den Personalausweis dient allein der Identitätsfeststellung und ist nicht dazu gedacht, Nachweis für den eigenen Glauben zu führen und diesen zu dokumentieren. (VG Berlin v. 1.7.21, Az: 3 A 244.8
http://openjur.de/u/28286.html
Hier sind auch in den Gründen Verweise zu dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts im Fall der Voranstellung von "Kaj" an "Seraphine" nach der Taufe der Minderjährigen.
Zitat: "als es dort um eine minderjährige Klägerin ging, die bei einer Taufe nach römisch-katholischem Ritus nachweislich den neuen Namen „Kaj“ erhalten hatte und anlässlich dieses für sie prägenden Ereignisses der Taufe und unter Bezugnahme auf dieses Ereignis unmittelbar zeitlich nachfolgend die öffentlich-rechtliche Namensänderung begehrt hatte".
Ob das bei einer evangelischen Taufe überhaupt als Basis gegenüber dem Standesamt angeführt werden kann ?