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Was braucht es um eine Beziehung zu erhalten?

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2007, 14:45
von pierre10
Was ist eigentlich notwendig, um aus einer Beziehung erst eine Partnerschaft, dann vielleicht eine Ehe bilden und diese dann über lange Jahre positiv am Leben zu halten?

Sicher habe ich einige Gedanken dazu, möchte Euch aber zuerst einmal zu Wort kommen lassen, ohne Euch zu beeinflussen.

Pierre

Verfasst: Freitag 19. Januar 2007, 07:57
von Linus
Zehn Gebote
1. Ein Dankgebet
2. zuhören
3. reden
4.Ein Bittgebet
5. zuhören
6. reden
7. Ein Dankgebet
8. zuhören
9. reden
10. noch ein Dankgebet und Schweigen.

Verfasst: Freitag 19. Januar 2007, 10:39
von Maria Magdalena
Die Einsicht, dass man täglich aufs Neue dafür etwas tun muß.
Denn meine oma sagt mir vorvielen Jahren " liebe ist eine zarte Pflanze, die täglich von Beiden gepflegt werden muß, an mit sie überleben kann und nicht im alltäglichen Einerlei eingeht.

Elftes Gebot

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2007, 12:44
von sofaklecks
Gut sind dein zehn Gebote, Linus.

Wenn ich sie ergänzen sollte, dann nur am Rande:

Man muss nicht nur zuhören, sondern sich auch was zu Herzen nehmen können.

Man muss auch mal zusammen schweigen können.

Und als elftes Gebot das meines Vaters, Gott hab ihn selig:

"Und viel mehr Blumen während des Lebens,
denn auf den Gräbern blühn meist sie vergebens."

Wobei Blumen stellvertretend für lieben kleinen Aufmerksamkeiten steht.

sofaklecks

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 05:52
von Ewald Mrnka
Distanz.

Elftes Gebot

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 07:57
von Regina
Ach Sofaklecks, das finde ich wirklich mal ein schönes Gebot! Da steckt unheimlich viel Wahrheit drin. Danke!
Mensch Ewald, das hat mich ganz schön runtergezogen, Dein Gang über den gefrorenen Schlamm. Dieser Spruch ist gut, wenn es um Beziehungen geht, die nicht den allerengsten Familienkreis betreffen. Aber bei dem Ehepartner oder den Kindern...na ich weiß nicht so recht. Distanz ist zwar manchmal auch nötig und gut. Eie Beziehung direkt als "Schlamm" zu bezeichnen gefällt mir nicht.
Apropo Beziehung: Was genau meinst Du damit? Freundschaften, Bekanntschaften, Ehe oder Familie? Oder ganz allgemein?
Liebe Grüße
Regina

Schon richtig

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 09:06
von sofaklecks
@regina

Ewald hat Recht, Regina.

Ihr kennt doch die Geschichte von Schopenhauer über die Igel. Nein?

Als es Winter wurde, begannen die Igel zu frieren. Sie rückten ganz eng zusammen, um sich zu wärmen, aber da mussten sie feststellen, dass sie sich mit den Stacheln gegenseitig weh taten. Schnell rückten sie wieder auseinander, begannen aber erneut, jämmerlich zu frieren. So rückten sie wieder vorsichtig zusammen, bis sie die Distanz hatten, um sich zu wärmen, aber sich nicht ständig weh zu tun.

Ein Franzose hat sogar behauptet: Das schlimmste Gift für die Ehe ist das Zwang, zusammen wohnen zu müssen. Das ist natürlich überspitzt, aber etwas Wahres ist dran.

PS: Der zweitwichtigste Raum im Haus für den Mann ist der Hobbykeller. Nicht wegen des Hobbys. Er ist sein Rückzugsgebiet.

sofaklecks

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 09:07
von shag1
Metagespräche

Re: Schon richtig

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 09:50
von Linus
sofaklecks hat geschrieben:PS: Der zweitwichtigste Raum im Haus für den Mann ist der Hobbykeller. Nicht wegen des Hobbys. Er ist sein Rückzugsgebiet.

sofaklecks
Hab ich nicht, aber mein Arbeitszimmer - wenns nicht allzuvoll ist, reicht auch.

PS Was ist der wichtigste Raum?

Ne, das schlafzimmer isses nicht. eher die küche.

Ergänzung

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 11:00
von sofaklecks
@shag1

Ja, aber nur mit anschliessender rauschender Versöhnung.

@Linus

Honi soit qui mal y pense!

sofaklecks

Re: Ergänzung

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 11:38
von Linus
sofaklecks hat geschrieben: @Linus

Honi soit qui mal y pense!
Danke für das Adelsprädikat - bloß bin ich nicht Ritter des Order of the Garter sondern lediglich Mitglied der hochehrenwerten Gesellschaft "Ritter des Trübsinns am Boden des Glases"

Also welche Kammer ist es nu? (die strenge etwa? :mrgreen: )

Linus, RTBG

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 13:55
von Eldar
Christus - sprich gemeinsames Gebet.

mfg Eldar

Re: Schon richtig

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 16:05
von pierre10
sofaklecks hat geschrieben:@regina

Ewald hat Recht, Regina.

Ihr kennt doch die Geschichte von Schopenhauer über die Igel. Nein?

Als es Winter wurde, begannen die Igel zu frieren. Sie rückten ganz eng zusammen, um sich zu wärmen, aber da mussten sie feststellen, dass sie sich mit den Stacheln gegenseitig weh taten. Schnell rückten sie wieder auseinander, begannen aber erneut, jämmerlich zu frieren. So rückten sie wieder vorsichtig zusammen, bis sie die Distanz hatten, um sich zu wärmen, aber sich nicht ständig weh zu tun.

Ein Franzose hat sogar behauptet: Das schlimmste Gift für die Ehe ist das Zwang, zusammen wohnen zu müssen. Das ist natürlich überspitzt, aber etwas Wahres ist dran.

PS: Der zweitwichtigste Raum im Haus für den Mann ist der Hobbykeller. Nicht wegen des Hobbys. Er ist sein Rückzugsgebiet.

sofaklecks
Ja, lieber SK, da habe ich ein wenig nachgedacht.

Danke für die Anregung.
Sicher ist es für die meisten Paare so, aber wenn ich mir unser Zusammenleben anschaue, dann ist das wirklich anders. Es sind jetzt 28 Jahre, und wir sind seit fast 20 Jahren praktisch den ganzen Tag zusammen, auch wenn wir in verschiedenen Räumen arbeiten. Und wir haben Beide immer wieder das Bedürfnis, nach dem anderen zu sehen. Wir leben nicht nur eng zusammen, sondern schlafen auch, wie hier in Frankreich üblich, in einem Bett.

Ich kann mich nicht erinnern, einmal einen Rückzugsbereich vermisst zuhaben.

Als wir uns trafen, hat meine Frau, Bildhauerin, sich hier in der Stadt ein Atelier gekauft und dort auch eine Wohnung eingerichtet. Aber sie hat sie praktisch nie als Rückzug gebraucht.

Pierre

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 17:10
von Linus
Äh, das "im gleichen Bett schlafen" ist inzwischen weltweit wohl üblich...

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2007, 18:21
von pierre10
Linus hat geschrieben:Äh, das "im gleichen Bett schlafen" ist inzwischen weltweit wohl üblich...
Im Alter wohl nicht, oft sogar getrennte Zimmer.

Pierre

istanz

Verfasst: Freitag 26. Januar 2007, 08:14
von Regina
Lieber Sofaklecks,
mir ist schon klar, daß man sich "zu Tode lieben" kann. Und auch für die Nähe gilt: Allzuviel ist ungesund. Nur das mit dem Schlamm hat mich so ein wenig aus der Reihe gebracht. Weil ich Schlamm mit Schmutz verbinde. Und das sollte eine Beziehung doch wohl nicht sein?
Übrigens: Der "Hobbykeller" meines Mannes ist die Küche...
Liebe Grüße Regina

Re: istanz

Verfasst: Freitag 26. Januar 2007, 09:24
von pierre10
Regina hat geschrieben:Lieber Sofaklecks,
mir ist schon klar, daß man sich "zu Tode lieben" kann. Und auch für die Nähe gilt: Allzuviel ist ungesund. Nur das mit dem Schlamm hat mich so ein wenig aus der Reihe gebracht. Weil ich Schlamm mit Schmutz verbinde. Und das sollte eine Beziehung doch wohl nicht sein?
Übrigens: Der "Hobbykeller" meines Mannes ist die Küche...
Liebe Grüße Regina
Liebe Regina,

da haben Dein Mann und ich etwas gemeinsam.

Pierre

Verfasst: Freitag 26. Januar 2007, 11:43
von Linus
Pierre hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Äh, das "im gleichen Bett schlafen" ist inzwischen weltweit wohl üblich...
Im Alter wohl nicht, oft sogar getrennte Zimmer.

Pierre
Nicht nur im Alter (meine Eltern haben die letzten Jährchen in getrennten Zimmern zugebracht) auch schon in jüngeren Jahren - wenn der Mann(oder die Frau) nächtens meint, das Sägewerk anwerfen zu müssen. ;) :kiss:

Verfasst: Samstag 27. Januar 2007, 07:35
von Sein_oder_Nichtsein
Tipp: Jürg Willi: Was hält Paare zusammen?, Rowohlt

Vielleicht ebenso interessant als Frage: Was bringt Paare zusammen?

= Karl Grammer: Signale der Liebe - Die biologischen Gesetze der Partnerschaft, Hoffmann und Campe

Verfasst: Samstag 27. Januar 2007, 09:54
von Ewald Mrnka
Wichtig sind auch ganz praktische Elemente: Gemeinsame Kinder, Vermögen, eventuell Arbeit und ganz besonders Disziplin.

Verfasst: Samstag 27. Januar 2007, 11:40
von Melody
Ich hatte diese Woche das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe" von Gary Chapman gelesen und finde es höchst empfehlenswert!

Das Buch geht davon aus, dass jeder Mensch eine andere Sprache der Liebe spricht und dass es wichtig ist, mit seinem Partner in der richtigen Art und Weise zu kommunizieren.

Es gibt fünf Sprachen der Liebe: Lob und Anerkennung, Zweisamkeit - Zeit nur für dich, Geschenke, Hilfsbereitschaft und Zärtlichkeit.

Es ist erstaunlich, welch kaputte Ehen wohl noch zu retten waren, als die Partner anfingen (auch einseitig), den "Liebestank" des anderen in seiner Sprache zu füllen...

Um es zu erklären: Da tat z. B. jemand immer sehr viel für seine Frau, nahm ihr alle möglichen Arbeiten ab, doch sie beklagte sich trotzdem darüber, sich ungeliebt zu fühlen, weil er ihr halt nie seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte und sich einfach nur mit ihr unterhielt. Aber seine Sprache der Liebe war die Hilfsbereitschaft und ihre die Zweisamkeit. Er selbst fühlte sich auch ungeliebt, weil er sich gewünscht hätte, dass sie dann mehr für ihn hätte tun sollen.
Diese Unterschiede muss man erkennen und die Sprache der Liebe des Partners erlernen.

Ich finde, auch rückschauend betrachtet, dass da sehr viel Wahres dran ist. Ich habe auch über meine eigene Sprache der Liebe nachgedacht, und mir wird nun einiges viel klarer.

Bleibt zu hoffen, zukünftig schlauer zu sein.

Verfasst: Samstag 27. Januar 2007, 22:59
von pierre10
Um eine Beziehung, eine Partnerschaft, eine Ehe zu erhalten braucht es zunächst einmal eine gemeinsame Basis. Meist ist es eine gegenseitige Anziehung, die sich in Liebe wandeln kann, nicht muss. Denn die Anziehung, die sehr oft körperlicher Natur ist, muss nicht zu tiefen Gefühlen führen.

Dann braucht es
- Achtung vor dem anderen,
- das wirkliche Bedürfnis, die Wünsche des anderen zu erfüllen,
- ein gegenseitigen Geben und Nehmen,
- Bereitschaft, auch ausgefallene Weg mit ihm/ihr zu gehen,
- Respekt vor der Andersartigkeit, der besonderen Erwartungen,
und vieles andere mehr.

Pierre, der sich bewusst ist, dass diese Liste sehr unvollständig ist.

Verfasst: Samstag 27. Januar 2007, 23:45
von Sein_oder_Nichtsein
Kann leider beim Thema Ehe noch nicht mitreden. Aber bei Partnerschaft. Als Patentrezept glaube ich, dass die Intensität von Gesprächen mit dem Partner eine bedeutende Rolle spielt. Und ihre Häufigkeit. Die unterschiedlichen Gesten der Zuwendung. Wenn man aktive Kommunikation im Sinne geistiger Auseinandersetzung mit dem Partner aufgibt, dürfte das der Beginn des Endes sein.
Melody hat geschrieben:Ich hatte diese Woche das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe" von Gary Chapman gelesen und finde es höchst empfehlenswert!
Hallo Melody,

danke für deinen Tipp.

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2007, 10:37
von Linus
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wichtig sind auch ganz praktische Elemente: Gemeinsame Kinder, Vermögen, eventuell Arbeit und ganz besonders Disziplin.
Meinst du mit Vermögen, solches der pekuniären Art oder Vermögen anderer Art, und wenn ja: welche Art von Vermögen?

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2007, 19:05
von Ewald Mrnka
Linus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wichtig sind auch ganz praktische Elemente: Gemeinsame Kinder, Vermögen, eventuell Arbeit und ganz besonders Disziplin.
Meinst du mit Vermögen, solches der pekuniären Art oder Vermögen anderer Art, und wenn ja: welche Art von Vermögen?
Gemeinsames Geld verbindet auch.

Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 23:38
von Irenaeus
Pierre hat geschrieben:Um eine Beziehung, eine Partnerschaft, eine Ehe zu erhalten braucht es zunächst einmal eine gemeinsame Basis. Meist ist es eine gegenseitige Anziehung, die sich in Liebe wandeln kann, nicht muss. Denn die Anziehung, die sehr oft körperlicher Natur ist, muss nicht zu tiefen Gefühlen führen.

Dann braucht es
- Achtung vor dem anderen,
- das wirkliche Bedürfnis, die Wünsche des anderen zu erfüllen,
- ein gegenseitigen Geben und Nehmen,
- Bereitschaft, auch ausgefallene Weg mit ihm/ihr zu gehen,
- Respekt vor der Andersartigkeit, der besonderen Erwartungen,
und vieles andere mehr.

Pierre, der sich bewusst ist, dass diese Liste sehr unvollständig ist.
Respekt und Achtung fielen mir gleich ein, als ich die ersten Antworten in diesem Thread hier gelesen habe.

Respekt vor der Persönlichkeit des Anderen, und Akzeptanz seiner Eigenheiten, - damit ist aber auch eine Gegenseitigkeit gemeint.
Das kann und muss ich auch von meinem Partner mir gegenüber erwarten.

Achtung vor den Fähigkeiten und Ansichten des Anderen, da kann sich mir selbst auch ein ganz neuer Weg öffnen, Oder ich öffne dem Anderen einen neuen Weg, oder wir finden einen gemeinsamen......

Das Reden ist aber das Wichtigste.

Wenn etwas nicht stimmt, muss man es ansprechen - ohne gleich einen Vorwurf draus zu machen. Das richtige Formulieren ist wirklich schwierig - ich habe mich selbst schon so oft in die Nesseln gesetzt, weil Frauen und Männer darüberhinaus auch noch unterschiedliche Sprachen zu sprechen scheinen - kaum hat man ein Problem angesprochen - wirklich nicht böse gemeint - flippt sie aus, und fühlt sich angegriffen............ Dann muss man Ruhe bewahren, den Sekt entkorken oder den Abwasch übernehmen....... oder ein sehr diplomatisches Vorgehen an den Tag legen.

Aber im Grunde sollte man über alles sprechen können.


Und damit noch etwas: den anderen wahrnehmen - denn in unserem Alltag schleicht sich immer mehr ein vornehmes Ignorieren des Anderen ein. Sehr schädlich. Auch im Supermarkt.
Noch schädlicher in der Ehe.
Und wer hört nicht ab und zu gerne mal ein kleines " Das hast Du gut gemacht" oder "Ich bin stolz auf Dich"

;)

Verfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 00:28
von Eldar
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wichtig sind auch ganz praktische Elemente: Gemeinsame Kinder, Vermögen, eventuell Arbeit und ganz besonders Disziplin.
Meinst du mit Vermögen, solches der pekuniären Art oder Vermögen anderer Art, und wenn ja: welche Art von Vermögen?
Gemeinsames Geld verbindet auch.
Die Disziplin ist auch meist diejenige welche vermögend macht.

mfg Eldar