Studentenverbindung

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kleine_therese
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Kilianus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:Korporierte, gar solche mit rituell aufgeschlitztem Gesicht, finden nur selten Gefallen bei der Damenwelt (so die Korporierten denn heterosexuell seien und nicht ohnehin dem gleichgeschlechtlichen Partnerschaftsvollzug zugeneigt).
Diese These scheint mir empirisch nicht haltbar.
Man frage die Damen, ob sie die Korporationsmitgliedschaft ihres stolzen Partners als einen Gewinn ansehen oder nicht doch eher als etwas, das sie notgedrungen tolerieren. Mir waren bereits empirische Studien mit einer Bezugsgröße im hohen zweistelligen Bereich möglich und das Ergebnis falsifizierte meine These nicht, im Gegenteil.

...meint empirisch die kleine_therese
Zuletzt geändert von kleine_therese am Donnerstag 7. August 2014, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.

Kilianus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Kilianus »

Salmantizenser hat geschrieben:Pardon, dass ich diesen uralten Faden wieder ausgrabe...

Hat zufällig jemand hier Kenntnisse oder Erfahrungen über die katholischen Verbindungen in Augsburg? Ist eine davon besonders empfehlenswert, vielleicht "traditionsfreundlich"?
Was ist denn das für ein Argument? Katholische Corporierte tragen ältester Tradition zufolge keine Farben. Der CV hat mit dieser Tradition gebrochen und Sitten überwiegend antikirchlich gestimmter Bünde übernommen.
:pfeif:

Wer Tradition will, muß zum UV, in Augsburg mithin zur Unitas Vindelicia. Ihre Homepage macht einen veralteten Eindruck, ihr Facebook-Profil ist aktuell.

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kleine_therese
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Kilianus hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben:Pardon, dass ich diesen uralten Faden wieder ausgrabe...

Hat zufällig jemand hier Kenntnisse oder Erfahrungen über die katholischen Verbindungen in Augsburg? Ist eine davon besonders empfehlenswert, vielleicht "traditionsfreundlich"?
Was ist denn das für ein Argument? Katholische Corporierte tragen ältester Tradition zufolge keine Farben. Der CV hat mit dieser Tradition gebrochen und Sitten überwiegend antikirchlich gestimmter Bünde übernommen.
:pfeif:

Wer Tradition will, muß zum UV, in Augsburg mithin zur Unitas Vindelicia. Ihre Homepage macht einen veralteten Eindruck, ihr Facebook-Profil ist aktuell.
Es war überhaupt kein Argument, sondern es waren zwei Fragen. Fragen gleichwohl sind nimmer argumenta.

...meint scholastisch geschult die kleine_therese

Kilianus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Kilianus »

Da hat die kleine Therese große Zustimmung. Es handelt sich aber nicht um ein logisches, sondern um ein Wurstfinger-Problem. Eigentlich bezog ich mich auf Iusti Aussage: "Ich würde immer nach dem CV suchen. Die tragen wenigstens Farben."

Salmantizenser
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Salmantizenser »

ar26 hat geschrieben:@ Salmatizenser
Ich bin alter Herr einer CV-Verbindung, jedoch nicht in Augsburg, so daß ich Dir nur allgemein etwas raten kann. Selbstverständlich empfehle ich Dir die dortige CV-Korporation. Noch mehr empfehle ich Dir, mach Dir ein persönliches Bild von den katholischen Korporationen am Ort, schau Dir die Semesterprogramme des neuen Semesters an, geh hin und sprich mit den Leuten. Es soll ja schließlich nicht nur inhaltlich sondern auch menschlich passen.

PS: Danke für das Ausgraben dieses Uralt-Threads. Ich wusste bislang gar nicht, daß taddeo KVer ist.
Vielen Dank für den guten Ratschlag!

HeGe
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von HeGe »

Kilianus hat geschrieben:Was ist denn das für ein Argument? Katholische Corporierte tragen ältester Tradition zufolge keine Farben.
Die Bavaria Bonn als älteste katholische Verbindung hat m.W.n. von Beginn an Farben getragen.
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kleine_therese
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Kilianus hat geschrieben:Da hat die kleine Therese große Zustimmung. Es handelt sich aber nicht um ein logisches, sondern um ein Wurstfinger-Problem. Eigentlich bezog ich mich auf Iusti Aussage: "Ich würde immer nach dem CV suchen. Die tragen wenigstens Farben."
Dann sei die Präzision dieser Darstellung nunmehr angemessen gewürdigt und gelobt

...meint nie um ein Kompliment verlegen die kleine_therese

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Maurus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

Samson83 hat geschrieben:Ich bin alter Herr eines Corps in Süddeutschland.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, auch bei den Corps und Burschenschaften vorbeizuschauen, so weit ich weiß gilt die Mensur auch nicht mehr für Katholiken als untragbar.
Nur weil keine Exkommunikation als Tatstrafe mehr folgt, heißt das noch nicht, dass die Mensur tragbar ist.

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ar26
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von ar26 »

@ Kilianus
Hat die Rhurania als Nukleon des UV nicht auch anfangs Farben getragen? Wie sieht das mit der Tradition und Frauenverbindungen aus, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, daß sich die Unitas als ein Bund und gerade nicht als Dachverband verschiedener Bünde versteht?

Nichts für ungut, aber die Behauptung, es gäbe eine spezifische katholische Verbindungstradition, welche von einem der Dachverbände mehr als von den übrigen weiter getragen wird, halte ich für sehr tönern. Wenn man gesunden Wettbewerb fördern möchte, dann bitte beim Katholizitätsprinzip :breitgrins:
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Salmantizenser
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Salmantizenser »

Und nur um meine Fragestellung nochmal ein wenig zu präzisieren: Mir ging es weniger um katholische Studenten- und Verbindungstradition als vielmehr eine gute Verbundenheit zur Kirche, ihrer Glaubens- und Sittenlehre. Mir ist natürlich klar, dass man in einer Korporation nicht unbedingt wie im Kloster lebt, aber mir ist schon wichtig, dass die Katholizität nicht nur auf der Fahne steht.

Kilianus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Kilianus »

Salmantizenser hat geschrieben:Und nur um meine Fragestellung nochmal ein wenig zu präzisieren: Mir ging es weniger um katholische Studenten- und Verbindungstradition als vielmehr eine gute Verbundenheit zur Kirche, ihrer Glaubens- und Sittenlehre. Mir ist natürlich klar, dass man in einer Korporation nicht unbedingt wie im Kloster lebt, aber mir ist schon wichtig, dass die Katholizität nicht nur auf der Fahne steht.
Ich habe da bewußt ein wenig an Deiner Frage vorbei geantwortet. Iustus hatte mich provoziert. :P

Da hilft vermutlich in der Tat nur, sich die katholischen Verbindungen in Augsburg einzeln anzuschauen. Vermutlich wirst Du überall Leute treffen, die mehr oder weniger zufällig dazugeraten sind, weil sie sich in der jeweiligen Gruppe wohlfühlen – und andere, die ganz bewußt die Katholizität hochhalten. Die Frage ist dann nur, inwieweit letztere es schaffen, auf erstere auszustrahlen – und inwieweit Du die Chance siehst, selbst auszustrahlen. Ein perfekt katholisch gemachtes Bett wirst Du wahrscheinlich nirgendwo finden – eine Verbindung ist für ihre (neuen) Mitglieder nicht nur Gabe, sondern auch Aufgabe.

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kleine_therese
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Salmantizenser hat geschrieben:Und nur um meine Fragestellung nochmal ein wenig zu präzisieren: Mir ging es weniger um katholische Studenten- und Verbindungstradition als vielmehr eine gute Verbundenheit zur Kirche, ihrer Glaubens- und Sittenlehre. Mir ist natürlich klar, dass man in einer Korporation nicht unbedingt wie im Kloster lebt, aber mir ist schon wichtig, dass die Katholizität nicht nur auf der Fahne steht.
Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?

...fragt angesichts des katholischen und nichtkatholischen Verbindungswesens die kleine_therese

Kilianus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Kilianus »

Was das Farbentragen angeht: Ich kann nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, daß insbesondere in der allerfrühstens Anfangsphase Bänder nicht doch eine Rolle spielten. Von der Ruhrania wäre mir allerdings nichts in dieser Richtung bekannt. Und auch die – in diesem Punkt allerdings zum Teil unpräzise – Selbstdarstellung der Bavaria spricht m.E. eher dafür, daß sie in den Anfangsjahren keine Farben getragen hat. Bänder werden dort überhaupt nicht erwähnt, „blaue Mützen“ erstmals für das WS 1862/1863. Insgesamt scheint es mir schon legitim, für die Frühphase der katholischen Verbindungen von einem starken Anti-Farben-Trend auszugehen, der gerade auch zur Abgrenzung gegenüber den antikirchlich gestimmten älteren Verbindungen diente. Überhaupt ist viel couleurstudentisches Brauchtum ja erst nach und nach übernommen worden, als das Modell „katholische Verbindung“ institutionell schon gefestigt war.

Natürlich war es einseitig-polemisch (und auch nicht ganz ernst gemeint), als ich angedeutet habe, der CV sei deshalb „weniger katholisch“. Umgekehrt ist es aber auch Unfug, wenn man behauptet, die Carteller seien nur deshalb der katholischen Tradition besonders verbunden, weil sie Bänder tragen.

Salmantizenser
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Salmantizenser »

Kilianus hat geschrieben:Ich habe da bewußt ein wenig an Deiner Frage vorbei geantwortet. Iustus hatte mich provoziert. :P

Da hilft vermutlich in der Tat nur, sich die katholischen Verbindungen in Augsburg einzeln anzuschauen. Vermutlich wirst Du überall Leute treffen, die mehr oder weniger zufällig dazugeraten sind, weil sie sich in der jeweiligen Gruppe wohlfühlen – und andere, die ganz bewußt die Katholizität hochhalten. Die Frage ist dann nur, inwieweit letztere es schaffen, auf erstere auszustrahlen – und inwieweit Du die Chance siehst, selbst auszustrahlen. Ein perfekt katholisch gemachtes Bett wirst Du wahrscheinlich nirgendwo finden – eine Verbindung ist für ihre (neuen) Mitglieder nicht nur Gabe, sondern auch Aufgabe.
Alles klar, auch Dir vielen Dank für den vernünftigen Ratschlag. :) Natürlich erklärt es sich fast von selbst, dass man persönlich vorbeischauen sollte und ohnehin nirgendwo ein Paradies auf Erden findet. Ich dachte nur, eventuell kenne hier jemand zufälligerweise die Lage vor Ort etwas genauer.

Kilianus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Kilianus »

@ ar26: Wenn Du aus meinem Nick auf meinen unitarischen Heimatverein schließt und die Gemengelage ein wenig kennst, dann ist Dir vermutlich klar, daß Du von mir in diesem Punkt nicht unbedingt offizielle Verbandslinie erwarten kannst.

Grundsätzlich halte ich es nicht nur für legitim, wenn sich Studentinnen zu einem Lebensbund zusammenschließen und dabei Prinzipien und – soweit nötig, in modifizierter Form – Traditionen der Unitas übernehmen. Ebenso halte ich es für selbstverständlich, daß sie dabei von Unitariern volle ideelle, aber auch materielle Unterstützung bekommen.

Allerdings halte ich dafür gewählte institutionelle Form – die einzelnen unitarischen Vereine stehen jeweils nur einem Geschlecht offen, sie gehören allesamt aber dem gleichen Verband an – für in sich widersprüchlich. Und zwar genau vor dem Hintergrund, den Du schon angedeutet hast: Mit einer Kartell-Struktur wäre das noch ganz gut vereinbar, für die Unitas geht das eigentlich nicht.

Ich halte allerdings auch nichts davon, sich über diese Frage immer weiter zu zerfleischen. Im gelebten couleurstudentischen Alltag spielt sich auch für mich keine große Rolle.

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ar26
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von ar26 »

kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von ar26 »

@ Kilianus
Ich wollte eigentlich nur etwas entgegnen ;D , ansonsten sind mir diese Dinge heute ohnehin nicht mehr ganz so wichtig. Entscheidend ist, was letztlich als Akademiker rauskommt. Im übrigen dürften die Wenigsten von uns sich vor dem Eintritt derart viele Gedanken gemacht haben.
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kleine_therese
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

ar26 hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
Ad primam: Hier hilft ein Blick in die "Katholische Moraltheologie" des Hw. H. P. Jone.

Ad secundam: Keineswegs obliegt eine solche Bestimmung dem Urteil des Individuums. Auch hier hilft Hw. H. P. Jone.

...meint die mit neuscholastischer Kasuistik bestens vertraute kleine_therese

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Maurus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

kleine_therese hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
Ad primam: Hier hilft ein Blick in die "Katholische Moraltheologie" des Hw. H. P. Jone.

Ad secundam: Keineswegs obliegt eine solche Bestimmung dem Urteil des Individuums. Auch hier hilft Hw. H. P. Jone.

...meint die mit neuscholastischer Kasuistik bestens vertraute kleine_therese
Es ist immer etwas schwierig, mit Hilfe einer Kasuistik auf die Realität zu schließen. Erst recht dann, wenn diese Kasuistik keine Lehrautorität besitzt. Der CIC von 1917 schrieb übrigens in Abstand bestimmter Fristen die Abhaltung von Synoden vor. Nach deiner Vorgehensweise kann man nun ohne weiteres behaupten, dass diese Synoden folglich stattgefunden haben müssen, schließlich war es ja Gesetz. Tatsächlich haben diese Synoden aber in aller Regel nicht stattgefunden. Es gibt eben einen Unterschied zwischen dem, was irgendwo normiert ist und wie es tatsächlich rezipiert wird oder ob es überhaupt rezipiert ist. Die Rigorositäten des Hw. Jone haben sich hinsichtlich der Bräuche beim Tanz offensichtlich nicht durchsetzen können. Und nicht nur dort nicht. Verlass dich drauf.
Zuletzt geändert von Maurus am Donnerstag 7. August 2014, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
Ad primam: Hier hilft ein Blick in die "Katholische Moraltheologie" des Hw. H. P. Jone.

Ad secundam: Keineswegs obliegt eine solche Bestimmung dem Urteil des Individuums. Auch hier hilft Hw. H. P. Jone.

...meint die mit neuscholastischer Kasuistik bestens vertraute kleine_therese
Es ist immer etwas schwierig, mit Hilfe einer Kasuistik auf die Realität zu schließen. Erst recht dann, wenn diese Kasuistik keine Lehrautorität besitzt.
Selbstverständlich besitzen neuscholastische Lehrbücher anerkannter Professoren der Sacra Theologia Lehrautorität. Man versichere sich dessen bei Thomas de Aquino.

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
Ad primam: Hier hilft ein Blick in die "Katholische Moraltheologie" des Hw. H. P. Jone.

Ad secundam: Keineswegs obliegt eine solche Bestimmung dem Urteil des Individuums. Auch hier hilft Hw. H. P. Jone.

...meint die mit neuscholastischer Kasuistik bestens vertraute kleine_therese
Es ist immer etwas schwierig, mit Hilfe einer Kasuistik auf die Realität zu schließen. Erst recht dann, wenn diese Kasuistik keine Lehrautorität besitzt.
Selbstverständlich besitzen neuscholastische Lehrbücher anerkannter Professoren der Sacra Theologia Lehrautorität. Man versichere sich dessen bei Thomas de Aquino.

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Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Müsste dazu nicht auch das Verbot von Tanzveranstaltungen unter Beteiligung unverheirateter Paare sowie des übermäßigen Konsums berauschender Getränke gehören?
Ad unam: Davon abgesehen, daß sich Tanzveranstaltungen seinerzeit unter vielen meiner Bundesbrüder einer eher geringen Beliebtheit erfreuten und daher eher selten waren, würde mich ein Nachweis Deinerseits über eine verbindliche kirchliche Lehraussage interessieren, welche die Untersagung von zeitgenössischen Standardtänzen zwischen unverheirateten Person verschiedenen Geschlechtes zum Gegenstand hat. Ich frage eher weniger wegen des couleurstudentischen Hintergrundes als mehr deswegen, weil mir die Sozialüblichkeit des Gesellschaftstanzes eigentlich erst hier in der oberschlesischen Heimat meiner Frau (annähernd 100% Katholiken), bewusst geworden ist. Bei Hochzeiten ist es hier beispielsweise üblich, daß Personen beiderlei Geschlechts ab einem Alter von 16/17 Jahren in Begleitung erscheinen, selbst wenn sie nicht liiert sind. Dies ist hier im übrigen keine nachkonziliare Praxis.

Ad secundam: Was übermäßig ist, dürfte wohl in der Beurteilung des Einzelnen liegen.
Ad primam: Hier hilft ein Blick in die "Katholische Moraltheologie" des Hw. H. P. Jone.

Ad secundam: Keineswegs obliegt eine solche Bestimmung dem Urteil des Individuums. Auch hier hilft Hw. H. P. Jone.

...meint die mit neuscholastischer Kasuistik bestens vertraute kleine_therese
Es ist immer etwas schwierig, mit Hilfe einer Kasuistik auf die Realität zu schließen. Erst recht dann, wenn diese Kasuistik keine Lehrautorität besitzt.
Selbstverständlich besitzen neuscholastische Lehrbücher anerkannter Professoren der Sacra Theologia Lehrautorität. Man versichere sich dessen bei Thomas de Aquino.

...meint die sachkundige kleine_therese
Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.
Hier kann nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, die Traktate zu den loci theologici zu studieren und den Wert des Lehramtes der (zumal scholastischen und neuscholastischen) Sacra Theologia zu würdigen, anstatt ihn zu negieren.

...empfiehlt die lehramtstreue kleine_therese

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.
Hier kann nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, die Traktate zu den loci theologici zu studieren und den Wert des Lehramtes der (zumal scholastischen und neuscholastischen) Sacra Theologia zu würdigen, anstatt ihn zu negieren.

...empfiehlt die lehramtstreue kleine_therese
Ich negiere hier gar nichts, sondern weise daraufhin, dass eine Abhandlung eines Theologieprofessors ud die darin geäußerte Meinung keineswegs eine unmittelbare Bindungswirkung auf den katholischen Erdkreis entfaltet. Das haben auch weder Thomas von Aquin noch Melchior Cano behauptet. Das Lehramt der Theologen ist in der Tat eine locus theologicus, aber keineswegs in der Weise, dass jede x-beliebige Meinung (auch wenn sie in einem Buch mit Imprimatur steht) gleich Teil der unumstößlichen kirchlichen Glaubens- und Morallehre sei. Thomas und Melchior haben gar nicht von einem Theologen gesprochen, sondern von dem, was die theologische Wissenschaft insgesamt lehrt. Dito beim Sensus fidelium: Der ist auch nicht abhängig von dem, was der Herr Maier oder die Frau Müller meint, sondern von dem, was die Gläubigen an sich für wahr halten (die weiteren Implikationen mal außer auch gelassen). Insofern sind deine Ableitung in der Tat falsch und der Verweis auf das Lehrbuch von Jone nicht geeignet, die kirchliche Verwerfung des Gesellschaftstanzes zwischen Unverheirateten zu beweisen. Vielmehr ist genau wie ar26 sagt der Tanz auch zwischen Unverheirateten gesellschaftlich anerkannt, logischerweise auch zwischen solchen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit dem jeweiligen Tanzpartner, da ansonsten der Partnerwechsel beim Tanzen etwas schwierig wäre, schon der Tanz mit der Schwiegermutter wäre dann ausgeschlossen.

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von kleine_therese »

Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.
Hier kann nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, die Traktate zu den loci theologici zu studieren und den Wert des Lehramtes der (zumal scholastischen und neuscholastischen) Sacra Theologia zu würdigen, anstatt ihn zu negieren.

...empfiehlt die lehramtstreue kleine_therese
Ich negiere hier gar nichts, sondern weise daraufhin, dass eine Abhandlung eines Theologieprofessors ud die darin geäußerte Meinung keineswegs eine unmittelbare Bindungswirkung auf den katholischen Erdkreis entfaltet. Das haben auch weder Thomas von Aquin noch Melchior Cano behauptet. Das Lehramt der Theologen ist in der Tat eine locus theologicus, aber keineswegs in der Weise, dass jede x-beliebige Meinung (auch wenn sie in einem Buch mit Imprimatur steht) gleich Teil der unumstößlichen kirchlichen Glaubens- und Morallehre sei. Thomas und Melchior haben gar nicht von einem Theologen gesprochen, sondern von dem, was die theologische Wissenschaft insgesamt lehrt. Dito beim Sensus fidelium: Der ist auch nicht abhängig von dem, was der Herr Maier oder die Frau Müller meint, sondern von dem, was die Gläubigen an sich für wahr halten (die weiteren Implikationen mal außer auch gelassen). Insofern sind deine Ableitung in der Tat falsch und der Verweis auf das Lehrbuch von Jone nicht geeignet, die kirchliche Verwerfung des Gesellschaftstanzes zwischen Unverheirateten zu beweisen. Vielmehr ist genau wie ar26 sagt der Tanz auch zwischen Unverheirateten gesellschaftlich anerkannt, logischerweise auch zwischen solchen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit dem jeweiligen Tanzpartner, da ansonsten der Partnerwechsel beim Tanzen etwas schwierig wäre, schon der Tanz mit der Schwiegermutter wäre dann ausgeschlossen.
Sie scheinen das Genus des Werkes von Jone gar nicht zu kennen, der keineswegs seine x-beliebige Meinung kundtut (und wenn, dann ist sie als solche gekennzeichnet), sondern vielmehr die Äußerungen des Lehramtes der Kirche und die übereinstimmende Meinung der für ihre Auslegung zuständigen Autoritäten akkurat referiert.

...meint mit Blick ins Buch die kleine_therese

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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.
Hier kann nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, die Traktate zu den loci theologici zu studieren und den Wert des Lehramtes der (zumal scholastischen und neuscholastischen) Sacra Theologia zu würdigen, anstatt ihn zu negieren.

...empfiehlt die lehramtstreue kleine_therese
Ich negiere hier gar nichts, sondern weise daraufhin, dass eine Abhandlung eines Theologieprofessors ud die darin geäußerte Meinung keineswegs eine unmittelbare Bindungswirkung auf den katholischen Erdkreis entfaltet. Das haben auch weder Thomas von Aquin noch Melchior Cano behauptet. Das Lehramt der Theologen ist in der Tat eine locus theologicus, aber keineswegs in der Weise, dass jede x-beliebige Meinung (auch wenn sie in einem Buch mit Imprimatur steht) gleich Teil der unumstößlichen kirchlichen Glaubens- und Morallehre sei. Thomas und Melchior haben gar nicht von einem Theologen gesprochen, sondern von dem, was die theologische Wissenschaft insgesamt lehrt. Dito beim Sensus fidelium: Der ist auch nicht abhängig von dem, was der Herr Maier oder die Frau Müller meint, sondern von dem, was die Gläubigen an sich für wahr halten (die weiteren Implikationen mal außer auch gelassen). Insofern sind deine Ableitung in der Tat falsch und der Verweis auf das Lehrbuch von Jone nicht geeignet, die kirchliche Verwerfung des Gesellschaftstanzes zwischen Unverheirateten zu beweisen. Vielmehr ist genau wie ar26 sagt der Tanz auch zwischen Unverheirateten gesellschaftlich anerkannt, logischerweise auch zwischen solchen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit dem jeweiligen Tanzpartner, da ansonsten der Partnerwechsel beim Tanzen etwas schwierig wäre, schon der Tanz mit der Schwiegermutter wäre dann ausgeschlossen.
Sie scheinen das Genus des Werkes von Jone gar nicht zu kennen, der keineswegs seine x-beliebige Meinung kundtut (und wenn, dann ist sie als solche gekennzeichnet), sondern vielmehr die Äußerungen des Lehramtes der Kirche und die übereinstimmende Meinung der für ihre Auslegung zuständigen Autoritäten akkurat referiert.

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Dann bitte ich doch ergebenst um das Nachreichen der kirchlichen Originaltexte etwa zu den Zentimetermaßangaben des Hw. Jone. Da habe ich ja dann wirklich was verpasst.

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Maurus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Du scheinst dir das vorzustellen wie die Fatwa irgendwelcher Islamgelehrter. Ist aber nicht so. Lern den Unterschied zwischen Buchwelt und Realität, das hilft.
Hier kann nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, die Traktate zu den loci theologici zu studieren und den Wert des Lehramtes der (zumal scholastischen und neuscholastischen) Sacra Theologia zu würdigen, anstatt ihn zu negieren.

...empfiehlt die lehramtstreue kleine_therese
Ich negiere hier gar nichts, sondern weise daraufhin, dass eine Abhandlung eines Theologieprofessors ud die darin geäußerte Meinung keineswegs eine unmittelbare Bindungswirkung auf den katholischen Erdkreis entfaltet. Das haben auch weder Thomas von Aquin noch Melchior Cano behauptet. Das Lehramt der Theologen ist in der Tat eine locus theologicus, aber keineswegs in der Weise, dass jede x-beliebige Meinung (auch wenn sie in einem Buch mit Imprimatur steht) gleich Teil der unumstößlichen kirchlichen Glaubens- und Morallehre sei. Thomas und Melchior haben gar nicht von einem Theologen gesprochen, sondern von dem, was die theologische Wissenschaft insgesamt lehrt. Dito beim Sensus fidelium: Der ist auch nicht abhängig von dem, was der Herr Maier oder die Frau Müller meint, sondern von dem, was die Gläubigen an sich für wahr halten (die weiteren Implikationen mal außer auch gelassen). Insofern sind deine Ableitung in der Tat falsch und der Verweis auf das Lehrbuch von Jone nicht geeignet, die kirchliche Verwerfung des Gesellschaftstanzes zwischen Unverheirateten zu beweisen. Vielmehr ist genau wie ar26 sagt der Tanz auch zwischen Unverheirateten gesellschaftlich anerkannt, logischerweise auch zwischen solchen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit dem jeweiligen Tanzpartner, da ansonsten der Partnerwechsel beim Tanzen etwas schwierig wäre, schon der Tanz mit der Schwiegermutter wäre dann ausgeschlossen.
Sie scheinen das Genus des Werkes von Jone gar nicht zu kennen, der keineswegs seine x-beliebige Meinung kundtut (und wenn, dann ist sie als solche gekennzeichnet), sondern vielmehr die Äußerungen des Lehramtes der Kirche und die übereinstimmende Meinung der für ihre Auslegung zuständigen Autoritäten akkurat referiert.

...meint mit Blick ins Buch die kleine_therese
Dann bitte ich doch ergebenst um das Nachreichen der kirchlichen Originaltexte etwa zu den Zentimetermaßangaben des Hw. Jone. Da habe ich ja dann wirklich was verpasst.
Artikel 110 und 151, die zu zitieren ich mir hier nicht zu Mühe mache, da ich davon ausgehe, dass Kenner des kirchlichen Lehramtes und der loci theologici dieses Buch sogleich neben dem Katechismus des Petrus Canisius stehen haben. Selbstverständlich inkludieren diese Angaben den allgemeinen Teil über die Definition der schweren Sünde in der Prinzipienlehre ab Artikel 3. Der unzulässige Tanz und Alkoholrausch sind übrigens nicht über Zentimeter definiert, sondern über ihre konkrete Gestaltung (Tanz) bzw. Auswirkung auf den Vernunftgebrauch (Alkohol). Ein Vergnügen zu lesen und informativ über die lehramtliche Tradition.

...meint kennerisch und empfehlend die kleine_therese

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Maurus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Maurus »

Und die lehramtlichen Texte?

iustus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von iustus »

Ja, Zitate wären hilfreich.
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Linus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Linus »

Samson83 hat geschrieben:Ich bin alter Herr eines Corps in Süddeutschland.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, auch bei den Corps und Burschenschaften vorbeizuschauen, so weit ich weiß gilt die Mensur auch nicht mehr für Katholiken als untragbar.
Doch, nach wie vor

"Die Kirche lehnt daher das D. eindeutig ab (D 1830 3272) u. bedroht die Duellanten u. ihre Helfer mit den Strafen der Exkommunikation u. der Ehrlosigkeit (CICc.2351), mit der Ungeeignetheit (Irregularität) zur Weihe (c.984 n.5; c.985 nn.4.5), bei Tod im D. od. aus einer im D. erhaltenen Verwundung ohne Zeichen der Sinnesänderung (Bekehrung) mit Verweigerung der Einsegnung der Leiche u. jegl. öffentl. Trauergottesdienst (c.1240 § 1 n.4; c.1241). Die vereinbarte Bereitschaft eines Arztes während des D.s fällt als Mithilfe unter die Exkommunikation (D 3162). Auch angebl. gute Zwecke machen das D. nicht einwandfrei (vgl. D 799 1111 1113 f 2022 2571-75 3273).
....
4. Studenten-(Bestimmungs-) Mensuren, die nicht auf Tötung zielen, wurden von der Kirche mit den für das D. geltenden Strafen bedroht (D 3672), weil sie körperl. u. geistig auf richtige D.e vorbereiten u. selbst gewisse Gefahren enthalten. (Hörmann: Lexikon der christlichen Moral, 1976, Sp. 248-250)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Salmantizenser »

Auch wenn mir die kleine Therese reichlich trollig vorkommt (und die Diskussion mMn gar nicht hierhin gehört), muss ich ihr doch zumindest dahingehend zustimmen, dass sich der gemeine Katholik nicht einfach der vorherrschenden und sicheren Meinung der Theologen widersetzen kann - in früheren Zeiten hätten man sich möglicherweise eine Zensur als temerarius zugezogen.
Mit Jone kann ich nun gerade leider nicht dienen, aber mal zum Vergleich der nicht weniger angesehene Prümmer:



(Ebrietas perfecta heißt, wer seinen Verstand nicht mehr gebrauchen kann; also nicht mehr zwischen gut und böse unterscheiden, ggf. sich nicht mehr an die Ereignisse im Rausch erinnern kann. So erklärt es Prümmer auf der Seite davor)

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Linus
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Linus »

Salmantizenser hat geschrieben:Und nur um meine Fragestellung nochmal ein wenig zu präzisieren: Mir ging es weniger um katholische Studenten- und Verbindungstradition als vielmehr eine gute Verbundenheit zur Kirche, ihrer Glaubens- und Sittenlehre. Mir ist natürlich klar, dass man in einer Korporation nicht unbedingt wie im Kloster lebt, aber mir ist schon wichtig, dass die Katholizität nicht nur auf der Fahne steht.

Dann mach die auf die Häuser auf, und schau genau. im ekv sind fast alle konfessionell gebundenen verbindungen/studentenvereine oder Korporationen dabei. schau dir die dachverbände an, und dann ob die betreffende Verbindung am Ort eine solche ist oder doch eine Blase. http://ekv.info
(in D sind da mW dabei KV;UV;CV,RKDB, und TCV)

siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Christlich ... verbindung
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Siard
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Re: Studentenverbindung

Beitrag von Siard »

Salmantizenser hat geschrieben:Und nur um meine Fragestellung nochmal ein wenig zu präzisieren: Mir ging es weniger um katholische Studenten- und Verbindungstradition als vielmehr eine gute Verbundenheit zur Kirche, ihrer Glaubens- und Sittenlehre. Mir ist natürlich klar, dass man in einer Korporation nicht unbedingt wie im Kloster lebt, aber mir ist schon wichtig, dass die Katholizität nicht nur auf der Fahne steht.
Das könnte ziemlich schwierig werden, so wie ich die Farbenbrüder kenne.
Linus hat geschrieben: im ekv sind fast alle konfessionell gebundenen verbindungen/studentenvereine oder Korporationen dabei.
Der EKV ist ziemlich katholisch, jedenfalls theoretisch.

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