Kölsch - einmal anders
Kölsch - einmal anders
http://www.beten-online.de/beten.taf?_f ... ik=mundart
Här, helf mer, ich ben am versuffe
Wie Jesus met dä fünf Brude un dä zwei Fesche die fünfdausend Mann sattjemaat hatt, do leet hä sing Jüngere mem Naache üvver der Sie vöropfahre aan et andere Ofer. Hä selvs scheckten de Lück heim. Dann klomm hä der Berch erop. ....
Här, helf mer, ich ben am versuffe
Wie Jesus met dä fünf Brude un dä zwei Fesche die fünfdausend Mann sattjemaat hatt, do leet hä sing Jüngere mem Naache üvver der Sie vöropfahre aan et andere Ofer. Hä selvs scheckten de Lück heim. Dann klomm hä der Berch erop. ....
Hallo Edith,
also solche Versuche gibt es bei uns öfters, z.B. wird an Karneval öfter auch mal die Predigt o.ä. in Mundart gehalten.
Ein vor kurzem leider verstorbener Heimatdichter in meiner Region hat es immerhin geschafft, das ganze Lukas-Evangelium auf Platt zu "übersetzen". Ich zitiere aus Lk 2, 1-4:
"Et jeschöh in dänne daach, dat de Kaiser Aujustus en Erlass erusbraach, nô der op de janze bekannte Welt all Minsche opzeschriiwe wôere. Dat wô die eeschte Volekszählung under Quirinus, dem Statthalter vun Syrie. All jingen se hin, öm séch opschriiwe ze lôsse. Och Josef zoch uss de Stadt Nazareth in Galiläa erop nô Judäa, in di Stadt vum David, di Béthlehém heiß, weil e uss däm Huus un Jeschläch vum David stamme dät,..."
Interessant, auch das Magnificat:
"Huh deit rühme ming Siil de Herrjôtt,
un minge Jeis juuze üwwer Jôtt, der minge Retter és,..."
HeGe
Kleiner Nachtrag: Es mögen sich in dieser rheinischen Mundart durchaus einige Unterschiede zum Original-Kölsch ergeben, aber immerhin bestehen (bzw. bestanden) solche Unterschiede ja teilweise schon von Ort zu Ort. Und es ist jedenfalls noch Kölner Region.
also solche Versuche gibt es bei uns öfters, z.B. wird an Karneval öfter auch mal die Predigt o.ä. in Mundart gehalten.
Ein vor kurzem leider verstorbener Heimatdichter in meiner Region hat es immerhin geschafft, das ganze Lukas-Evangelium auf Platt zu "übersetzen". Ich zitiere aus Lk 2, 1-4:
"Et jeschöh in dänne daach, dat de Kaiser Aujustus en Erlass erusbraach, nô der op de janze bekannte Welt all Minsche opzeschriiwe wôere. Dat wô die eeschte Volekszählung under Quirinus, dem Statthalter vun Syrie. All jingen se hin, öm séch opschriiwe ze lôsse. Och Josef zoch uss de Stadt Nazareth in Galiläa erop nô Judäa, in di Stadt vum David, di Béthlehém heiß, weil e uss däm Huus un Jeschläch vum David stamme dät,..."
Interessant, auch das Magnificat:
"Huh deit rühme ming Siil de Herrjôtt,
un minge Jeis juuze üwwer Jôtt, der minge Retter és,..."
HeGe
Kleiner Nachtrag: Es mögen sich in dieser rheinischen Mundart durchaus einige Unterschiede zum Original-Kölsch ergeben, aber immerhin bestehen (bzw. bestanden) solche Unterschiede ja teilweise schon von Ort zu Ort. Und es ist jedenfalls noch Kölner Region.
- cathol01
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INFO: Fastnacht/Karneval
Wer hätte es gedacht? Fastnacht bzw. Karneval ist, anders als etwa Neujahr, nicht heidnischen Ursprungs (auch wenn man dies lange vermutet hat), sondern hat seine Wurzeln wohl in den mittelalterlichen Klöstern. Dort wurde vor Aschermittwoch, dem Beginn der 40-tägigen Fastenzeit, noch einmal ordentlich gefeiert. Dieser Brauch wurde später von den Bürgern übernommen, weiter ausgestaltet und regional gefärbt.
Der mittelalterliche Ursprung zeigt sich insbesondere in den Masken, welche die Lasten darstellen. Von diesen soll man sich bekanntlich in der darauf folgenden Fastenzeit, in der es um eine Reinigung von den Sünden und um eine Distanzierung von dem Bösen geht, verabschieden soll. Die Figur des Narren geht eventuell auf biblische Lesungen und darauf bezogene Predigten zurück (Ps 53,2; 1 Kor 13,1).
Übrigens: Schon die Begriffe „Fastnacht“ und „Karneval“ weisen auf den Ursprung der so genannten „Tollen Tage“ hin: Es sind die Nächte vor dem Fasten bzw. der Zeit, in der das Fleisch (lateinisch: „carnis“) aus dem Speiseplan herausgenommen (lateinisch: „levare“) wird.
Thierry Origer
Literatur:
- Walter Hartinger, Art. „Fastnacht“, in: LThK, 3. Aufl., Bd. 3, Sp. 1195;
- Eckhard Bieger, Der Karneval - religiös erklärt: http://www.kath.de/aktuell/serien/karne ... neval2.htm (20.02.04)
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
Das Erzbistum Köln stellt noch mal klar:
Mundart Gottestdienste nicht erlaubt
Kostüme erwünscht, aber kein MUSS
Mundart Gottestdienste nicht erlaubt
Kostüme erwünscht, aber kein MUSS
- cantus planus
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- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
In meinen Dienstgemeinden gibt es keine Faschings- oder Mundartmessen. Dank sei Gott!Kurt hat geschrieben:Das Erzbistum Köln stellt noch mal klar:
Mundart Gottestdienste nicht erlaubt
Kostüme erwünscht, aber kein MUSS
Wir haben nur zweimal im Jahr eine Messe, bei der das Proprium nach Gotteslobmelodien auf Kölsch gesungen wird. Das sind aber dann sehr seriöse Texte, nur in Mundart. Damit kann ich leben.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Ich harre ganz bang der Dinge die da kommen werden, denn unser neuer Pfarrer meint auch schon immer gerne ausserhalb der Faschingszeit nach dem Gottesdienst der Gemeinde einen Witz oder eine "lustige Geschichte" erzählen zu müssen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Warum denn nicht? Dafür ist der Frühschoppen beim Wirt ja da!Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich harre ganz bang der Dinge die da kommen werden, denn unser neuer Pfarrer meint auch schon immer gerne ausserhalb der Faschingszeit nach dem Gottesdienst der Gemeinde einen Witz oder eine "lustige Geschichte" erzählen zu müssen.
Ich sehe die Sache der Sprache relativ entspannt.
Schließlich dürfte auch Jesus im Zweifelsfall "Nazarener Platt" gesprochen haben.
Voraussetzung ist allerdings, daß die Präsidialgebete, allen voran das Hochgebet, und das Evangelium außen vor bleiben. Und auch bei den anderen Texten und Gebeten sollten keine Eigenkreationen, sondern zumindest "halboffizielle" kirchliche Texte (wie z.B. das kölsche Gebetbuch der kölner Dechanten) verwandt werden.
Und bei den Kostümen gilt: "Wer im Glashaus sitzt..."
Denn wer als Erzbischof ganz offiziell die kölner Karnevalsvereine in Uniform (und die ist schließlich auch eine Form des Kostüms) im Dom begrüßt, sollte sich in diesem Punkt besser zurückhalten.
Wichtiger und angemessener wäre es, den Gläubigen etwas mehr Sorgfalt bei der Auswahl ihrer Kostüme (und zwar nicht nur in der Kirche!) ans Herz zu legen.
Also generell eher etwas weniger Hexen, Teufel und keine falschen Nonnen und Priester. Und im Gottesdienst gilt für die Tanzgarden eben Umhangpflicht (s. Domgottesdienst).
Schließlich dürfte auch Jesus im Zweifelsfall "Nazarener Platt" gesprochen haben.
Voraussetzung ist allerdings, daß die Präsidialgebete, allen voran das Hochgebet, und das Evangelium außen vor bleiben. Und auch bei den anderen Texten und Gebeten sollten keine Eigenkreationen, sondern zumindest "halboffizielle" kirchliche Texte (wie z.B. das kölsche Gebetbuch der kölner Dechanten) verwandt werden.
Und bei den Kostümen gilt: "Wer im Glashaus sitzt..."
Denn wer als Erzbischof ganz offiziell die kölner Karnevalsvereine in Uniform (und die ist schließlich auch eine Form des Kostüms) im Dom begrüßt, sollte sich in diesem Punkt besser zurückhalten.
Wichtiger und angemessener wäre es, den Gläubigen etwas mehr Sorgfalt bei der Auswahl ihrer Kostüme (und zwar nicht nur in der Kirche!) ans Herz zu legen.
Also generell eher etwas weniger Hexen, Teufel und keine falschen Nonnen und Priester. Und im Gottesdienst gilt für die Tanzgarden eben Umhangpflicht (s. Domgottesdienst).
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Von Jesus ist das zwar nicht ausdrücklich überliefert, dafür aber von Petrus (Bist du nicht ein Galiläer? Deine Sprache verrät Dich!). Die Galiläer scheinen so etwas wie die Oberpfälzer des Heiligen Landes gewesen zu sein, wenn man sie schon von weitem an ihrem Dialekt erkannte. So mag das auch für Jesus durchaus denkbar sein.michaelis hat geschrieben:Schließlich dürfte auch Jesus im Zweifelsfall "Nazarener Platt" gesprochen haben.
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Aramäisch
Die Muttersprache Jesu war aramäisch. In der Todesnot rief er das Eli, Eli, lama asabtani, das die Juden nicht verstanden. Er rufe den Elias, meinten sie.
Das kleine Detail belegt die Wahrhaftigkeit des Berichts. So etwas kann man nicht im Nachhinein erfinden.
sofaklecks
Das kleine Detail belegt die Wahrhaftigkeit des Berichts. So etwas kann man nicht im Nachhinein erfinden.
sofaklecks
taddeo hat geschrieben:Von Jesus ist das zwar nicht ausdrücklich überliefert, dafür aber von Petrus (Bist du nicht ein Galiläer? Deine Sprache verrät Dich!). Die Galiläer scheinen so etwas wie die Oberpfälzer des Heiligen Landes gewesen zu sein, wenn man sie schon von weitem an ihrem Dialekt erkannte. So mag das auch für Jesus durchaus denkbar sein.michaelis hat geschrieben:Schließlich dürfte auch Jesus im Zweifelsfall "Nazarener Platt" gesprochen haben.
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Ostern wird hoffentlich auf alle Fälle der nächste Witz erzählt, das ist die Wiederbelebung des Osterlachens nach der langen Fastenzeit!Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich harre ganz bang der Dinge die da kommen werden, denn unser neuer Pfarrer meint auch schon immer gerne ausserhalb der Faschingszeit nach dem Gottesdienst der Gemeinde einen Witz oder eine "lustige Geschichte" erzählen zu müssen.
Re: Aramäisch
Das dürfte den meisten hochdeutsch Sprechenden auch bei einer Predigt auf BAP-Kölsch so gehen.sofaklecks hat geschrieben:..., das die Juden nicht verstanden. ...
Wirklich verstehen tun das wohl nur Familienangehörige
Wir dürfen jeden Sonntag lachen, auch in der Fastenzeit.Raphaela hat geschrieben:Ostern wird hoffentlich auf alle Fälle der nächste Witz erzählt, das ist die Wiederbelebung des Osterlachens nach der langen Fastenzeit!Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich harre ganz bang der Dinge die da kommen werden, denn unser neuer Pfarrer meint auch schon immer gerne ausserhalb der Faschingszeit nach dem Gottesdienst der Gemeinde einen Witz oder eine "lustige Geschichte" erzählen zu müssen.
Nicht selten habe ich es von - oft älteren - Priestern so gehört:
NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS : DAS IST DER KELSCH DES NEUEN UND EWIJEN BUNDES, MEIN BLUT, DAS FÜR EUSCH UND FÜR ALLE VERJOSSEN WIRD ZUR VERJEBUNG DER SÜNDEN. TUT DIES ZU MEINEM JEDÄSCHTNIS.
Ist ja keine Mundart, sondern nur der zum Mißlingen verurteilte Versuch, die Volkssprache zu verwenden.
Auf Lateinisch wäret nischt janz so aufjefallen.
NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS : DAS IST DER KELSCH DES NEUEN UND EWIJEN BUNDES, MEIN BLUT, DAS FÜR EUSCH UND FÜR ALLE VERJOSSEN WIRD ZUR VERJEBUNG DER SÜNDEN. TUT DIES ZU MEINEM JEDÄSCHTNIS.
Ist ja keine Mundart, sondern nur der zum Mißlingen verurteilte Versuch, die Volkssprache zu verwenden.
Auf Lateinisch wäret nischt janz so aufjefallen.
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- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
Ja Ich höre mir immer zu Weihnachten gerne eine CD von Bing Crosby an, da singt er Adeste Fidelis:holzi hat geschrieben:Oh yeah! "Introuibou äd oltärei däei"michaelis hat geschrieben:Keine noch so verhunzte deutsche Lateinaussprache reicht an das Grauen der bestgemeinten amerikanischen Version heran. :ikb_scared:
Adestä fidejlis
läjti triunfantä.
Venitsche, venitsche
in Bethlehem.
I love it!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
- Robert Ketelhohn
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- Wohnort: Velten in der Mark
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Ich erinnere mich noch gut an meinen alten Heimatpfarrer, einen Augustinermönch aus dem Sauerland. Wenn das Evangelium vom Blinden dran war, dem Jesus einen Teig auf die Augen legte, bevor er sich im Teich Siloach waschen sollte, hieß es da immer:
"Jesus spuckte auf den Boden und machte einen Teich daraus."
Im Kirchenchor hat dann mal einer gemeint: "Da muß er aber ganz schön hingespieben haben..." - seitdem kann ich diese Perikope nicht mehr unbefangen hören, ohne an den Pfarrer zu denken.
"Jesus spuckte auf den Boden und machte einen Teich daraus."
Im Kirchenchor hat dann mal einer gemeint: "Da muß er aber ganz schön hingespieben haben..." - seitdem kann ich diese Perikope nicht mehr unbefangen hören, ohne an den Pfarrer zu denken.
- cantus planus
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Aber noch schlimmer ist, wenn der Amipriester deutsch "kann" (also grammatikalisch korrekt aber mit dem unvermeidbaren "Kaugummi" im Mund, was die Artikulation behindert) und dann versucht mit deutschem Hintergrund Latein zu sprechen. (Einen solchen gibt es als Mitglied der Domkuratie zu St. Stephan - Gott sei dank verwendet er Latein nur mehr bei Privatmessen)holzi hat geschrieben:Oh yeah! "Introuibou äd oltärei däei"michaelis hat geschrieben:Keine noch so verhunzte deutsche Lateinaussprache reicht an das Grauen der bestgemeinten amerikanischen Version heran. :ikb_scared:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Jeckenpräsident bittet um Audienz beim Kardinal
Immerhin redet man miteinander. Fragt sich nur, ob auf Kölsch oder auf Hannoveranisch.
Immerhin redet man miteinander. Fragt sich nur, ob auf Kölsch oder auf Hannoveranisch.
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- cum angelis psallat Domino
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Kölsch - einmal anders
is Kölle nit son unbedeutender kaanevalsvorort von Düsseldorf? und dat rheinische kölsche platt, do sin mer doch in Düsseldorf in en höhere klass. Do bruch onze Präsident im jespräasch ne rischtije Dollmetscher. da kaardinaal, dä hät jo noch en probleem, da kann ja blos dat überkanditelte Hochdeutsch. dä : is so fürnähm