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Alles zum Thema Stimme
Verfasst: Mittwoch 5. November 2008, 20:33
von anneke6
Ich habe heute der Wissenschaft einen Dienst getan. Ich habe meine Stimme der Phonetik zur Verfügung gestellt. Ich wurde in eine Kabine geleitet. Dort saß ich vor einem tellerförmigen Mikrofon, durch das man durchsehen konnte. Der "Aufnahmeleiter" saß hinter einer Glaswand und gab mir Anweisungen.
Nachher mußte ich einen Zettel ausfüllen mit Angaben über das Erlernen der deutschen Sprache, Region, usw. Auch das Alter gehörte dazu, sowie die Frage: "Waren Sie während der letzten 5 Jahre Raucher?" Ich füllte alles aus, lediglich mit der Frage zögerte ich etwas. Wie viel und wie häufig muß man denn geraucht haben, um als Raucher zu gelten? "Sie können auch schreiben 'Ja, leider'", schlug man mir vor.
Hat jemand von euch schon mal bei so einer Untersuchung mitgemacht?
Ich weiß strenggenommen nicht einmal, was diese Wissenschaftler da analysieren.
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 00:23
von Linus
Die Raucherfrage kann ggf. nur eine Kontrollfrage sein.
Problematisch wirds erst wenn du so wie ich wahrheitsgemäß "2 - 8 Pfeifen oder Zigarren /Woche" angibst.

Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 00:31
von anneke6
Kontrollfrage…Du meinst, um sicherzustellen, daß ich die Fragen verstehe?
Für Deine Antwort wäre übrigens auf dem Formular nicht genug Platz gewesen.

Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 00:41
von Linus
Du hast keine Ahnung.
Als jemand der von statistischen Erhebungen ein kleinwenig Ahnung hat, ist mir schon so mancher Fragebogen untergekommen. (Wenn mans an die Spitze treibt dann macht man ein Buch draus wie Ernst von Salomon)- Viel Spaß beim Auswerten
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 00:49
von anneke6
Das Auswerten machen ja diese Phonetik-Leute. Und nicht nur ich war ja heute in der Aufnahmekabine, da waren auch noch ein Dutzend andere und mehrere, die später aufgenommen werden sollen, darunter Mädchen und Frauen aus Kasachstan, der Türkei und Brasilien.
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 08:29
von holzi
anneke6 hat geschrieben:Das Auswerten machen ja diese Phonetik-Leute. Und nicht nur ich war ja heute in der Aufnahmekabine, da waren auch noch ein Dutzend andere und mehrere, die später aufgenommen werden sollen, darunter Mädchen und Frauen aus Kasachstan, der Türkei und Brasilien.
Hast du evtl. noch etwas polnischen Akzent? Das könnte möglicherweise die Auswahl der Probanden erklären.
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 19:09
von anneke6
Interessanterweise wurde auf dem Formular aber nicht gefragt, welches denn die Muttersprache ist.
Aber das ist bei den meisten Menschen problemlos ersichtlich. Aber es gibt Leute, die wollen, daß man nicht hört, woher sie kommen. Ich kannte mal einen aus Polen, der bildet sich ein, er habe seinen Akzent (wenn er Deutsch spricht) mit einem spanischen überdeckt.
(Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte schon mal erzählt habe…vielleicht trinkt der Spanischakzentmann schon gemütlich Kaffee mit dem Praktikanten in Soutane…)
Genaugenommen weiß ich gar nicht, worum es in diesem Test ging. Ich überlege, ob ich noch zu einem anderen gehen soll, im selben Labor. Da wird aber nicht das Sprechen der deutschen Sprache analysiert, sondern die wollen einen Zusammenhang zwischen Körperbau und Sprache herstellen.
Ich glaube, da würden die von mir enttäuscht. Ich wirke vor allem klein, etwas pummelig und blaß. Ich habe aber eine ziemlich kräftige Stimme, tief und etwas rauh…
Nachtrag: Gibt übrigens 10 Euro für die Teilnahme an so einem Test.
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 19:14
von Raimund J.
Ich hatte mal im Urlaub auf Ibiza ein Mädchen aus Madrid kennengelernt, die Deutsch in Wien gelernt hatte. Der Akzent war einfach himmlisch!
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 20:06
von Raimund J.
Bei der Bundeswehr hatten wir einen Kameraden, der leider für einen Mann eine etwas zu hoch geratene Stimme hatte. Im Gespräch fiel dies nicht besonders auf und er war eigentlich ein prima Kumpel. Je lauter er allerdings sprechen wollte desto höher wurde die Stimme und unglücklicherweise strebte dieser Kamerad auch die Unteroffizierslaufbahn an. Bei militärischen Kommandos erzeugte diese Stimme jedoch regelmässig unfreiwillige Heiterkeit unter den Soldaten. Letztendlich fiel der Ärmste dann auch bei der Unteroffiziersprüfung durch. Vermutlich nicht nur wegen der Stimme, aber in der schriftlichen Stellungnahme stand drin: "Seine Kommandostimme bedarf einer intensiven Schulung ...".
Verfasst: Donnerstag 6. November 2008, 20:09
von Linus
Tja, ein bekanntes Ehepaar von uns hat das Problem nirgends sprachlich ernst genommen zu werden: Sie Bundesdeutsche im Lungau aufgewachsen (Das sind die, die nichtmal andere Salzburger verstehen, wenn die sagen "Ich geh mal überlegen", meinen sie nicht "nachdenken" sondern "umziehen") er aus Marseille - beide sprechen nicht hochsprachlich deutsch (für uns Ösis schon, aber für Bundesdeutsche nicht) oder französisch.
Verfasst: Donnerstag 13. November 2008, 23:20
von incarnata
Den Phonetikern geht´s um die Betonungen von Vokalen und die entsprechenden Besonderheiten von Sprechern anderer Nationalität im "fremden" Idiom.