einen Aspekt habe ich noch vergessen:
Es gibt auf solchen Mittelalter-Veranstaltungen natürlich schon lange Menschen, die als Mönche verkleidet Ablaßbriefe verkaufen - zum Beispiel - oder einer bietet in Mönchskutte "Brustvergrößerung durch Handauflegen" an...

unglaublich! wieder andere laufen einfach nur in Karnevalskutten rum - Markenzeichen: viel zu kurz, dass Jeans und Turnschuhe rausgucken, braun und Kordel um die Hüften.... - dann der obligatorische fette Bierhumpen in der Hand, wahlweise ein gutgefülltes Methorn und eine dralle Schönheit im Arm. Und irgendwann liegen diese Typen besoffen und knutschend in der Ecke. So sieht es leider oft aus.
Und egal, welchen von diesen Du mit einem gepflegten Laudetur Jesus Christus ansprichst , keiner weiß die Antwort geschweige denn ist sich überhaupt bewußt, was er da verkörpert und daß man sich in einem solchen Gewand nicht so benehmen kann.
Ein "dominikanischer" Ablaßverkäufer hat sogar mit mir eine grammatische Diskussion angefangen, es müsse Laudatur heißen

Das hat uns so sehr geärgert, daß wir denen mal zeigen wollten, wie man sich als Mönch benehmen muß. ich sag das jetzt bewußt so.
Wir wollen mit unserem Auftreten auch das Bild des Mönchs an sich wieder geraderücken, denn wer kennt schon die unterschiedlichen Ordenstrachten - für den durchschnittlichen Mittelaltermarktbesucher ist ein Mönch ein Mann in einem braunen irgendwas mit Kapuze und Strick um die Hüften, de womöglich, wenn er eine Funktion hat, Ablaßbriefe verkauft oder den ganzen Tag nur Bier aus großen Humpen [Punkt] Völlig daneben!
Wer kennt die Bedeutung eines Skapuliers oder einer Kukulle, oder des Stricks mit den Knoten? Wer weiß schon, wie der Tagesablauf in einem Kloster aussieht?
Was Mönche eigentlich überhaupt so tun? Ich würde am liebsten da, wo wir unser Feldkloster aufschlagen, einen Kräutergarten anlegen, um wenigstens einen Aspekt mal darzustellen - aber leider wachsen die Kräuter ja so langsam...
Aber mit diesem völlig falschen Mönchsbild, das auch leider durch zahlreiche Mittelalterkrimis, in denen immer irgendein Mönch ermittelt, geschürt wird (ich meine jetzt nicht die Mutter aller Mittelalterkrimis "Der Name der Rose" - der war wenigstens ordentlich recherchiert - Danke, Umberto!), wollen wir ein wenig aufräumen und zeigen, dass es komplett anders ist.
So, das mußte nu noch raus

seid mir nicht böse, daß ich Euch zutexte, aber ich fühle mich jetzt in Erklärungsnot... und will ja nicht, daß unsere Sache bei Euch in Ungnade fällt, weil wir uns mißverstehen.
Grüße, Irenaeus
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX