Eröffne mal eine neue Umfrage zum Thema, ob es hier Leute gibt, welche die faschistoide These vertreten, die Dolomiten gehörten zu den Alpen …Pit hat geschrieben:Wobei es auch sein kann, daß es nicht die Alpen, sondern die Dolomiten sind.
Tirol, Alpen und die Dolomiten
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Tirol, Alpen und die Dolomiten
Dieser Strang wurde nicht von Robert eröffnet, sondern aus dem Libori-Strang herausgetrennt.

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Also, so vor etwa 60 Jahren kann es noch Menschen gegeben haben, denen es gefallen hätte, wenn die Dolomiten zum Alpenraum gehört hätten (!), aber ansonsten:
Sag den Bewohnern der Dolomiten einmal, sie würden in den Alpen leben.
Warum einmal? Ganz simpel! Ein zweites Mal wirst Du es nicht können. 
Gruß, Pit
Sag den Bewohnern der Dolomiten einmal, sie würden in den Alpen leben.
Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eröffne mal eine neue Umfrage zum Thema, ob es hier Leute gibt, welche die faschistoide These vertreten, die Dolomiten gehörten zu den Alpen …
carpe diem - Nutze den Tag !
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Entschuldige, aber du hast wirklich ’n Ding am Wirsing, Pit.
Wat da nu ooch noch der Schiet von wejen 60 Jahre soll, weeß der Deibel. Die Alpen reichen von ihren ligurischen und provenzalischen Ausläufern nordwärts über den frankoprovenzalischen Raum (so etwa von den Cottischen Alpen bis zu den Savojern mit dem Mont Blanc, einschließlich des Aostatals), sich dann östlich wendend über die Schweizer Alpen, weiter ostwärts sich nördlich und südlich verbreiternd am nördlichen Rand über die Allgäuer und Bayerischen Alpen bis kurz vor den Wienerwald im äußersten Nordosten, am südlichen Rand über Bergamasker Alpen, Adamello-Massiv (wo die Cima Presanella noch meiner gedenkt), Dolomiten und Venezianer Alpen bis zu den Julischen Alpen mit dem Triglav; dazwischen die zentralen Massive wie Ortlergruppe, Ötztaler und Zillertaler Alpen und Hohe und Niedere Tauern.
Das ganze ist eine Frage der Geographie und nicht der Politik. Mir ist auch noch kein Mensch begegnet, der das für eine politische Frage gehalten hätte.
Wat da nu ooch noch der Schiet von wejen 60 Jahre soll, weeß der Deibel. Die Alpen reichen von ihren ligurischen und provenzalischen Ausläufern nordwärts über den frankoprovenzalischen Raum (so etwa von den Cottischen Alpen bis zu den Savojern mit dem Mont Blanc, einschließlich des Aostatals), sich dann östlich wendend über die Schweizer Alpen, weiter ostwärts sich nördlich und südlich verbreiternd am nördlichen Rand über die Allgäuer und Bayerischen Alpen bis kurz vor den Wienerwald im äußersten Nordosten, am südlichen Rand über Bergamasker Alpen, Adamello-Massiv (wo die Cima Presanella noch meiner gedenkt), Dolomiten und Venezianer Alpen bis zu den Julischen Alpen mit dem Triglav; dazwischen die zentralen Massive wie Ortlergruppe, Ötztaler und Zillertaler Alpen und Hohe und Niedere Tauern.
Das ganze ist eine Frage der Geographie und nicht der Politik. Mir ist auch noch kein Mensch begegnet, der das für eine politische Frage gehalten hätte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Hallo Robert,
geographisch hast Du vollkommen recht und ich habe mich bitte verzeih es mir - geirrt.
Kann in der Hektik des Alltags vorkommen.
Aber die Anspielung von "vor etwa 60 Jahren" deshlab, weil ein Bekannter von mir ernsthaft meinte, Südtirol wäre immer noch deutsch, und manches mehr. Leider glaubt der auch, daß wir nicht in der Bundesrepublik, sondern noch im Deutschen Reich leben.
Das Fatale: Er ist gerademal Anfang 30 !
Aber zum eigentlichen Thema zurück:
Es interessiert mich, ob es solche "Marienprozessionen" im Alpen-/Dolomitenraum gibt, und wenn ja, in welcher Region.
Gruß, Pit
geographisch hast Du vollkommen recht und ich habe mich bitte verzeih es mir - geirrt.
Kann in der Hektik des Alltags vorkommen.
Aber die Anspielung von "vor etwa 60 Jahren" deshlab, weil ein Bekannter von mir ernsthaft meinte, Südtirol wäre immer noch deutsch, und manches mehr. Leider glaubt der auch, daß wir nicht in der Bundesrepublik, sondern noch im Deutschen Reich leben.
Das Fatale: Er ist gerademal Anfang 30 !
Aber zum eigentlichen Thema zurück:
Es interessiert mich, ob es solche "Marienprozessionen" im Alpen-/Dolomitenraum gibt, und wenn ja, in welcher Region.
Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Wat da nu ooch noch der Schiet von wejen 60 Jahre soll, weeß der Deibel.
Das ganze ist eine Frage der Geographie und nicht der Politik. Mir ist auch noch kein Mensch begegnet, der das für eine politische Frage gehalten hätte.[/color]
carpe diem - Nutze den Tag !
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Pit hat geschrieben:Aber die Anspielung von "vor etwa 60 Jahren" deshalb, weil ein Bekannter von mir ernsthaft meinte, Südtirol wäre immer noch deutsch
Ich habe auf Wanderungen daselbst manchen Südtiroler getroffen,
welcher derselben Meinung war …
Also, um das mal zu unterscheiden: Das alte Land Tirol ist heute in vier
Gebiete zerteilt: Nordtirol, Osttirol, „Südtirol“ und Welschtirol.
Nord- und Osttirol bilden heute – räumlich getrennt – das österreichi-
sche Bundesland Tirol. Wenn wir nicht ganz korrekt „Südtirol“ sagen,
meinen wir üblicherweise die mehrheitlich – zu rund zwei Dritteln –
deutsche Provinz Bozen (Alto Adige [„Hochetsch“]) der Italienischen
Republik. In diesem „Südtirol“ leben eine alteingesessene ladinische¹
und eine ursprünglich nur sehr kleine, aber durch die faschistische Be-
siedelungspolitik auf etwa ein Viertel angewachsene italienische Min-
derheit, letztgenannte vor allem in den Städten im industriellen und
administrativen Sektor.
Südlich und östlich an dies „Südtirol“ schließt sich Welschtirol an, der
von alters her überwiegend italienisch bevölkerte Teil Tirols. Das ist die
heutige Provinz Trient (Trento) der Italienischen Republik. Die früher
starken deutschen Minderheiten in den Städten sind dort weitgehend
geschwunden, auch die diversen deutschen Siedlungsinseln² meist ziem-
lich italianisiert. Die alte ladinische Bevölkerung einiger Täler³ ist aber
sprachlich und kulturell – wie in Deutsch-Südtirol – noch sehr lebendig.
Ein interessantes Thema, das mit der Frage nach der Erstreckung der
Alpen aber recht wenig zu tun hat, wie du ja nun auch gemerkt hast.
Die Alpen schert es wenig, ob man auf ihren Gipfeln oder in ihren Tälern
nun punisch oder rätisch, gallisch oder Latein, deutsch oder italienisch,
Ladin, Lumbard oder bairisch redet …
Ach ja, eins noch: Südtirol ist auch nicht mit den Dolomiten identisch.
König Ortler als höchster deutscher Berg
ist nun gar kein Dolomit.
Auf der andern Seite gehen die Dolomiten selbst über Welschtirol weit
hinaus bis ins Bellunesische.
¹ Vor allem im Abteital (Badia) und im Enneberger Tal (Val di Marebbe) mit Colfuschg (Colfosco),
Kurfar (Corvara), Stern (La Villa), Sankt Vigil (San Vigilio) und Zwischenwasser (Longega), ferner
auch in Gröden (Val Gardena), bei etwas stärkerem deutschen Anteil freilich, mit Sankt Ulrich
(Ortisei), Sankt Christina (Santa Cristina) und Wolkenstein (Selva di Gardena); gewisse ladinische
Reste gibt es außerdem im Pustertal und um den Schlern (Sciliar) herum (Seiser Alm/Alpe di Siusi,
Welschnofen/Nova Levante).
² Eine noch recht lebendige deutsche Sprachinsel besteht im Fersental (Val del Fersina, Val dei
Mòcheni), oberhalb von Persen (Pergine) gelegen, bei den sogenannten „Mòcheni“ in Eichleit
(Roveda), Gereut (Frassilongo), Florutz (Fierozzo) und Palai (Palù),; ferner halten sich Reste bairi-
scher Mundart in Lusern (Luserna) am Rand der Hochebene über dem Astachtal (Val d’Astico).
³ Im Trientinischen ist ladinisch das Fassatal vom Pordoijoch herab mit Canazei und Vigo di Fassa
bis oberhalb von Moena; das Fleimser Tal (Val di Fiemme) ab Moena über Predazzo und Cavalese
bildet eine nicht eindeutig zuzuordnende Zone des Übergangs zum Trientinischen – also Lombar-
dischen –, während der das Fleimser Tal fortsetzende unterste Talverlauf des Avisio, das Zimmer-
tal (Val di Cembra), schon eindeutig trientinisch ist.
welcher derselben Meinung war …
Also, um das mal zu unterscheiden: Das alte Land Tirol ist heute in vier
Gebiete zerteilt: Nordtirol, Osttirol, „Südtirol“ und Welschtirol.
Nord- und Osttirol bilden heute – räumlich getrennt – das österreichi-
sche Bundesland Tirol. Wenn wir nicht ganz korrekt „Südtirol“ sagen,
meinen wir üblicherweise die mehrheitlich – zu rund zwei Dritteln –
deutsche Provinz Bozen (Alto Adige [„Hochetsch“]) der Italienischen
Republik. In diesem „Südtirol“ leben eine alteingesessene ladinische¹
und eine ursprünglich nur sehr kleine, aber durch die faschistische Be-
siedelungspolitik auf etwa ein Viertel angewachsene italienische Min-
derheit, letztgenannte vor allem in den Städten im industriellen und
administrativen Sektor.
Südlich und östlich an dies „Südtirol“ schließt sich Welschtirol an, der
von alters her überwiegend italienisch bevölkerte Teil Tirols. Das ist die
heutige Provinz Trient (Trento) der Italienischen Republik. Die früher
starken deutschen Minderheiten in den Städten sind dort weitgehend
geschwunden, auch die diversen deutschen Siedlungsinseln² meist ziem-
lich italianisiert. Die alte ladinische Bevölkerung einiger Täler³ ist aber
sprachlich und kulturell – wie in Deutsch-Südtirol – noch sehr lebendig.
Ein interessantes Thema, das mit der Frage nach der Erstreckung der
Alpen aber recht wenig zu tun hat, wie du ja nun auch gemerkt hast.
Die Alpen schert es wenig, ob man auf ihren Gipfeln oder in ihren Tälern
nun punisch oder rätisch, gallisch oder Latein, deutsch oder italienisch,
Ladin, Lumbard oder bairisch redet …
Ach ja, eins noch: Südtirol ist auch nicht mit den Dolomiten identisch.
König Ortler als höchster deutscher Berg
Auf der andern Seite gehen die Dolomiten selbst über Welschtirol weit
hinaus bis ins Bellunesische.
¹ Vor allem im Abteital (Badia) und im Enneberger Tal (Val di Marebbe) mit Colfuschg (Colfosco),
Kurfar (Corvara), Stern (La Villa), Sankt Vigil (San Vigilio) und Zwischenwasser (Longega), ferner
auch in Gröden (Val Gardena), bei etwas stärkerem deutschen Anteil freilich, mit Sankt Ulrich
(Ortisei), Sankt Christina (Santa Cristina) und Wolkenstein (Selva di Gardena); gewisse ladinische
Reste gibt es außerdem im Pustertal und um den Schlern (Sciliar) herum (Seiser Alm/Alpe di Siusi,
Welschnofen/Nova Levante).
² Eine noch recht lebendige deutsche Sprachinsel besteht im Fersental (Val del Fersina, Val dei
Mòcheni), oberhalb von Persen (Pergine) gelegen, bei den sogenannten „Mòcheni“ in Eichleit
(Roveda), Gereut (Frassilongo), Florutz (Fierozzo) und Palai (Palù),; ferner halten sich Reste bairi-
scher Mundart in Lusern (Luserna) am Rand der Hochebene über dem Astachtal (Val d’Astico).
³ Im Trientinischen ist ladinisch das Fassatal vom Pordoijoch herab mit Canazei und Vigo di Fassa
bis oberhalb von Moena; das Fleimser Tal (Val di Fiemme) ab Moena über Predazzo und Cavalese
bildet eine nicht eindeutig zuzuordnende Zone des Übergangs zum Trientinischen – also Lombar-
dischen –, während der das Fleimser Tal fortsetzende unterste Talverlauf des Avisio, das Zimmer-
tal (Val di Cembra), schon eindeutig trientinisch ist.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Zuersteinmal:
Respekt bezüglich des Wissens über Tirol !
Zweitens:
Bei dem Gespräch mit meinem Bekannten ging es konkret um die Region um Schenna und Meran.
Gruß, Pit
Übrigens kann man sich im Norden auch "in die Nesseln setzen".
Ein Freund sagte mal an der Küste etwas über die Niederlande (angesichts der Flagge).
Das "Problem":
Er war auf Langeoog und es handelte sich um die friesische Flagge.
Respekt bezüglich des Wissens über Tirol !
Zweitens:
Bei dem Gespräch mit meinem Bekannten ging es konkret um die Region um Schenna und Meran.
Gruß, Pit
Übrigens kann man sich im Norden auch "in die Nesseln setzen".
Ein Freund sagte mal an der Küste etwas über die Niederlande (angesichts der Flagge).
Das "Problem":
Er war auf Langeoog und es handelte sich um die friesische Flagge.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich habe auf Wanderungen daselbst manchen Südtiroler getroffen,
welcher derselben Meinung war …
Also, um das mal zu unterscheiden: Das alte Land Tirol ist heute in vier
Gebiete zerteilt: Nordtirol, Osttirol, „Südtirol“ und Welschtirol.
......
[/size]
carpe diem - Nutze den Tag !
Diese faschistoide Therie vertritt sogar die mainstrem-linksliberale WikipediaRobert Ketelhohn hat geschrieben:Eröffne mal eine neue Umfrage zum Thema, ob es hier Leute gibt, welche die faschistoide These vertreten, die Dolomiten gehörten zu den Alpen …Pit hat geschrieben:Wobei es auch sein kann, daß es nicht die Alpen, sondern die Dolomiten sind.
Hervorhebung durch mich."Dolomiteneintrag"bei Wikiblödia hat geschrieben:Die Dolomiten sind eine Gebirgskette der Südlichen Kalkalpen
Wider den Alpen(festungs)faschismus!
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Robert, danke.
Im Übrigen wird noch immer in der Tiroler Landeshymne, welche nördlich und südlich des Brenners gleichermaßen gesungen wird, dem deutschen Land Tirol gehuldigt, ganz egal, ob das den Wienern passt oder nicht.
Im Übrigen wird noch immer in der Tiroler Landeshymne, welche nördlich und südlich des Brenners gleichermaßen gesungen wird, dem deutschen Land Tirol gehuldigt, ganz egal, ob das den Wienern passt oder nicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein