Kreuzgang

http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 1,.html

Daß Kinder auf komische Ideen kommen kommt vor. Aber, daß sich Erwachsene ernsthaft mit so was beschäftigen und sogar Behörden das prüfen, kann doch nicht wahr sein.

Eine Kinderpsychologin soll prüfen, ob das Mädchen die erforderliche mentale Kraft hat, eine zwei Jahre währende Solo-Seereise zu überstehen. Eine endgültige Entscheidung will das Gericht am 3. Oktober fällen.

Ach, da gibt's noch verrücktere Sachen

Vor allem würde mich mal interessieren, was genau da überhaupt festgestellt werden soll.

Nur wer Ungewöhnliches versucht wird erfahren, wie frei er wirklich ist. Gewöhnliches ist auch Sklaven erlaubt.

Pelikan meinst du das tut gut, wenn man als 13 Jähriges Mädchen mal 2 einhalb Jahre allein auf den großen Meeren rumkutschiert? Ähnlich wie ein Schüleraustausch in jungen Jahren ...

cantus planus hat geschrieben:Vor allem würde mich mal interessieren, was genau da überhaupt festgestellt werden soll.

Ich vermute wie reif sie ist, obs nur ne Kinderflause ist oder ob man sie ernstnehmen kann wie einen Erwachsenen.
Man darf ja Kindern heutzutage auch nicht verbieten irgendwo hinzugehen und Hausarrest geben und solcherlei ...

Marion hat geschrieben:Pelikan meinst du das tut gut, wenn man als 13 Jähriges Mädchen mal 2 einhalb Jahre allein auf den großen Meeren rumkutschiert?

Keine Ahnung, aber verglichen mit zweieinhalb Jahren in der Umerziehungsanstalt des Leviathans ist so ziemlich jede Tätigkeit, die das Mädchen nicht umbringt, ein Fortschritt.

Ehrlich ich frage mich ob sie da so gaaanz von alleine auf die Idee gekommen ist, oder ob da nicht etwa auch ein Prestigedenken eines der Elternteile (vater) dahinter steckt....

Marion hat geschrieben:Pelikan meinst du das tut gut, wenn man als 13 Jähriges Mädchen mal 2 einhalb Jahre allein auf den großen Meeren rumkutschiert? Ähnlich wie ein Schüleraustausch in jungen Jahren ...

Wen geht das was an außer das Mädchen und ihren erziehungsberechtigten Vater? Ansonsten kann ich Pelikan nur beistimmen; in dem Alter zwei Jahre einer öffentlichen Schule in Europa zu entkommen, kann nur ein Gewinn sein.

Das sehe ich anders. Das 13-jährige Mädchen ist nicht das Eigentum des erziehungsberechtigten Vaters, und deshalb kann er mit ihr nicht machen, was er will…oder tatenlos zusehen, wenn sie sich in Lebensgefahr begibt. Sie mag eine erfahrene Seglerin sein…aber viele erfahrene Seeleute scheiterten an der Weltumsegelung, und der erste, der es schaffte, Ferdinand Magellan, kehrte auch nicht wieder zurück. *
*Ich gebe zu, die Wahrscheinlichkeit in unseren Tagen von Eingeborenen mit Pfeil und Bogen erschossen zu werden ist gering, aber es lauern andere Gefahren.

anneke6 hat geschrieben:Das sehe ich anders. Das 13-jährige Mädchen ist nicht das Eigentum des erziehungsberechtigten Vaters, und deshalb kann er mit ihr nicht machen, was er will…oder tatenlos zusehen, wenn sie sich in Lebensgefahr begibt. Sie mag eine erfahrene Seglerin sein…aber viele erfahrene Seeleute scheiterten an der Weltumsegelung, und der erste, der es schaffte, Ferdinand Magellan, kehrte auch nicht wieder zurück. *
*Ich gebe zu, die Wahrscheinlichkeit in unseren Tagen von Eingeborenen mit Pfeil und Bogen erschossen zu werden ist gering, aber es lauern andere Gefahren.

Was sind denn das für Unterstellungen? Der macht weder mit ihr, "was er will", noch sieht er "tatenlos zu, wie sie sich in Lebensgefahr begibt". Gewisse Risiken gibt es natürlich überall, aber daß die am Meer größer sind als an einer öffentlichen Schule, ist keinesfalls erwiesen. Vor messerstechenden Händiräubern ist man dort jedenfalls vergleichsweise sicher, und vor linken Seelenräubern auch.

Ihr habt schon recht. Für das Seelenheil ist es bestimmt besser in die Wüste oder auch aufs Meer abzuhauen.
Und wenn der Papa mitgeht, find ich das auch ne klasse Aktion.

Der Vater hat aber nicht nur das Recht sein Kind zu erziehen, sondern auch die Pflicht dazu. Ein Kind sich über 2 Jahre selbst zu überlassen ist nicht erziehen.

Ab welchem Alter meint ihr daß man sowas machen kann?

Es gibt halt bestimmte Grenzen.

Eine dieser Grenzen für die Weltumsegelung ist mit Sicherheit noch das kindliche Alter des Mädchens.

Wozu sind Altersgrenzen überhaupt da? - Und warum in derartigen Einzelfällen (und das sage ich mal so ganz einfach in den Raum gestellt) sollte denn davon abgewichen werden?

Die "Reife" hat dieses 13jährige Kind m.E. überhaupt noch nicht.

Und dann noch die Prüfung durch eine Entwicklungspsychologin. - Freud läßt grüßen.

Anders sähe es vielleicht aus, wenn das Mädchen 17 Jahre alt wäre.

Ich halte die ganze Diskussion eigentlich für eine große Farce, in der jetzt alle möglichen Typen jeglicher Couleur, jeglicher psychologischer Ausrichtung und jeglicher Kind-Lobbyisten mitmischen wollen.

Grenzen müssen sein. - Eine dieser Grenze ist das kindliche Alter des Mädchens. - Ungeachtet von jeglichen Wünschen, Rekordversuchen o.ä.

civilisation hat geschrieben:Die "Reife" hat dieses 13jährige Kind m.E. überhaupt noch nicht.

Frag mal einen Imam ob, wenn sie Muslima wär, schon reif genug ist, für ne Ehe.
Aber Segeln? Nicht ohne Fahrtenschwimmer mit nachgewiesenen 5000 km Schwimmen....

Linus hat geschrieben:

civilisation hat geschrieben:Die "Reife" hat dieses 13jährige Kind m.E. überhaupt noch nicht.

Frag mal einen Imam ob, wenn sie Muslima wär, schon reif genug ist, für ne Ehe.
Aber Segeln? Nicht ohne Fahrtenschwimmer mit nachgewiesenen 5000 km Schwimmen....

Ne Ehe (wo se ja nichtmal alleine aus dem Haus darf!) ist aber auch etwas weniger gefährlich als ganz alleine durch die Häfen (die sind wirklich gruselig - da lauf ich als erwachsene Frau alleine nicht durch!) der ganzen Welt spazieren.

Linus hat geschrieben:

civilisation hat geschrieben:Die "Reife" hat dieses 13jährige Kind m.E. überhaupt noch nicht.

Frag mal einen Imam ob, wenn sie Muslima wär, schon reif genug ist, für ne Ehe.
Aber Segeln? Nicht ohne Fahrtenschwimmer mit nachgewiesenen 5000 km Schwimmen....

Nein eigentlich kein .

Die Reife zum Segeln. Man kann nicht von einer Reife sprechen, eher von einer Fähigkeit.

Der menschliche Reifungsprozess von einem Kind zu einem Erwachsenen ist für dieses 13jährige Kind überhaupt noch nicht abgeschlossen. - Das meinte ich.

Und was die von Dir angesprochene Muslima hier zu suchen hat, frage ich mich. Leider verwechselst Du Fladenbrot mit Knäckebrot.

Nix für ungut, Linus.

Marion hat geschrieben:

Linus hat geschrieben:

civilisation hat geschrieben:Die "Reife" hat dieses 13jährige Kind m.E. überhaupt noch nicht.

Frag mal einen Imam ob, wenn sie Muslima wär, schon reif genug ist, für ne Ehe.
Aber Segeln? Nicht ohne Fahrtenschwimmer mit nachgewiesenen 5000 km Schwimmen....

Ne Ehe (wo se ja nichtmal alleine aus dem Haus darf!) ist aber auch etwas weniger gefährlich als ganz alleine durch die Häfen (die sind wirklich gruselig - da lauf ich als erwachsene Frau alleine nicht durch!) der ganzen Welt spazieren.

Ja, stimmt die Ehe wo Kind gegen seinen Willen verheiratet und auch mal vergewaltigt wird ist "auch etwas weniger gefährlich" als auf den Weltmeeren herumzuschippern....
Reif mag das Mädel vielleicht nicht sein für ne Ehe, aber wenns fähig ist, zu segeln, warum nicht?

Haben wir bei der Meinung zum Thema eigentlich ein männlich-weiblich Gefälle?

Haben wir bei der Meinung zum Thema eigentlich ein männlich-weiblich Gefälle?

anneke6 hat geschrieben:Haben wir bei der Meinung zum Thema eigentlich ein männlich-weiblich Gefälle?

In diesem Alter von 13 Jahren von meiner Seite aus nicht
Die brauchen beide noch Obhut.

Linus hat geschrieben:Ja, stimmt die Ehe wo Kind gegen seinen Willen verheiratet und auch mal vergewaltigt wird ist "auch etwas weniger gefährlich" als auf den Weltmeeren herumzuschippern....
Reif mag das Mädel vielleicht nicht sein für ne Ehe, aber wenns fähig ist, zu segeln, warum nicht?

Es gibt tatsächlich auch glückliche Ehen die Eltern arrangiert haben. M.E. hat das Thema aber hier im Thread auch wie civilisation sagte nix zu suchen.

@ Marion: Ich meinte nicht das Geschlecht des Kindes, sondern das der Argumentierenden…war hier im Strang schon eine Frau, die dafür war, daß die kleine die Welt umsegeln soll?
Sein Kind auf eine solche halsbrecherische Tour zu schicken entspricht nicht dem Mutterinstinkt — und den haben wohl alle Frauen, sei es auch nur in Reserve.

Wie alt wohl wie die Nordmänner waren, wenn sie das erste Mal auf Handels-oder Kaperfahrt gingen? Wie alt waren früher Schiffsjungen? Nicht die Weltumsegelung an sich, sondern der Alleingang machen mir Sorgen. Allerdings gefällt es mir grundsätzlich, dass eine Dreizehnjährige solche Ziele hat.

Ich finde die Idee nicht sooooo abwegig und wäre nicht pauschal dagegen- es müsste halt geklärt werden, ob sie den Segelsport tatsächlich perfekt beherrscht. Allerdings hat ein Gericht es mittlerweile wohl sowieso verboten.

@ Lioba: Etwa dasselbe…und sehr viele kamen nicht zurück. In Friesland ging man nach der Konfirmation das erste Mal auf See, häufig auf einem Walfänger. Dies führte dazu, daß die Konfirmation für viele Mütter ein trauriges Fest wurde, da sie damit rechnen mußten, ihren Jungen das letzte Mal zu sehen. Häufig waren in den Familien bereits ältere Brüder oder der Vater auf See umgekommen oder verschollen. Denken wir daran, weshalb die Mutter in dem Gedicht "Nis Randers" nicht will, daß Nis herausfährt, um den Schiffbrüchigen zu retten: "Dein Vater ging unter, und Momme, mein Sohn, drei Jahre verschollen ist Uwe schon…"

anneke6 hat geschrieben:@ Lioba: Etwa dasselbe…und sehr viele kamen nicht zurück. In Friesland ging man nach der Konfirmation das erste Mal auf See, häufig auf einem Walfänger. Dies führte dazu, daß die Konfirmation für viele Mütter ein trauriges Fest wurde, da sie damit rechnen mußten, ihren Jungen das letzte Mal zu sehen. Häufig waren in den Familien bereits ältere Brüder oder der Vater auf See umgekommen oder verschollen.

Also bitte, die geplante Weltumsegelung läuft doch nicht mehr so, daß die wegsegelt und die Eltern drei Jahre in Ungewißheit bangen und dann nachschauen, ob sie wieder zurück ist. Die haben heute GPS, Satellitentelefon und Internet, twittern und bloggen den lieben langen Tag, geben dazwischen Interviews, und wenn ihnen doch fad wird oder das Heimweh sie packt, fliegen sie vom nächsten Hafen nachhause.

Peregrin hat geschrieben:

anneke6 hat geschrieben:@ Lioba: Etwa dasselbe…und sehr viele kamen nicht zurück. In Friesland ging man nach der Konfirmation das erste Mal auf See, häufig auf einem Walfänger. Dies führte dazu, daß die Konfirmation für viele Mütter ein trauriges Fest wurde, da sie damit rechnen mußten, ihren Jungen das letzte Mal zu sehen. Häufig waren in den Familien bereits ältere Brüder oder der Vater auf See umgekommen oder verschollen.

Also bitte, die geplante Weltumsegelung läuft doch nicht mehr so, daß die wegsegelt und die Eltern drei Jahre in Ungewißheit bangen und dann nachschauen, ob sie wieder zurück ist. Die haben heute GPS, Satellitentelefon und Internet, twittern und bloggen den lieben langen Tag, geben dazwischen Interviews, und wenn ihnen doch fad wird oder das Heimweh sie packt, fliegen sie vom nächsten Hafen nachhause.

Jup. Zum Schluß ist da gar ein Autopilot mit GPS & Radar dran. Ich war heuer Ende August in der Adria so unterwegs, gut mehrheitlich sind wir zwar ohne Autopilot rumgeschippert, aber der Autopilot war während der Essenszeiten schon ganz nützlich.