

Das Manuskript habe ich gelesen. Es macht tatsächlich den Eindruck, dass man das Buch kennt, ohne es gelesen zu haben. Und nach dem Manuskript würde ich mir das auch nie antun. Warum?Ihr Verhalten bleibt für jemanden unverständlich, der diese Persönlichkeit nicht verstehen kann, die nur nach vorne lebt und radikal alle Brücken hinter sich abbricht, wenn sie glaubt, etwas Neues bringe sie weiter. Sie hätte ehrlich zu sich sein müssen, denn für sie sind ewige Gelübde etwas nahezu Unmögliches.
Ich habe es bisher bei den Benediktinern immer so erlebt, dass die große Mehrheit des Konvents zustimmen musste, bevor eine Novizin zu den Gelübden zugelassen wurde. In einem Benediktinerkloster kenne ich einen Fall, wo sich der Abt sehr für einen jungen Mann eingesetzt hat, aber der Konvent sich zu eindeutig gegen einen Eintritt aussprach. Das war wirklich hart. Offenbar hat diese kluge Selbstkontrolle (die ja die Regula Benedicti auszeichnet), in diesem Fall nicht funktioniert.Nueva hat geschrieben:Sie schreibt schon, dass einige Mitschwestern sie ungeeignet für die Gelübde und die Aufnahme in ihre Gemeinschaft hielten. Sie mußte ziemlich drum kämpfen, um zu ihren Ewigen Gelübden zugelassen zu werden. Eine psychologisch geschulte oder auch nur erfahrene Äbtissin hätte erkennen müssen und es auch zulassen müssen, dass Frau Peters ungeeignet ist. Da ist der Orden auch zu naiv gewesen.
Ja. Ich habe von einer ehemaligen Ordensschwester mal den schönen Satz gehört, sie wäre ins Kloster gegangen, um mit Gott zu leben. Sie habe dann aber erfahren müssen, dass sie dort mit vielen anderen Frauen zusammenlebt.Nueva hat geschrieben:Immerhin betrachtet sie ja den Eintritt ins Kloster als ein Experiment, in dieser Lebensform Gott zu finden und zu Erleuchtung zu kommen. Da wurde sie natürlich enttäuscht - folglich mußte dieses Experiment scheitern.
Ich habe nur das kurze Manuskript gelesen, und da scheint mir wirklich eine große Portion Naivität mit im Spiel gewesen zu sein. Die Entscheidung, in ein Kloster (zudem einem mit stabilitas loci) einzutreten, sollte man sich nicht zu leicht machen - und auf jeden Fall vor dem Eintritt auch andere Klöster des gleichen Ordens besuchen.Nueva hat geschrieben:Ach ja, im Schlußkapitel schreibt sie, dass es für Buddhisten normal sei, eine längere Zeit, im Kloster zu verbringen. Da bringt sie ja ordentlich was durcheinander. zumindest nach fast 12 Jahren Kloster, theologisstudium, müßte sie in der Lage sein, ein buddhistisches Kloster von den Benediktinerinnen zu unterscheiden.
Man mag darüber geteilter Meinung sein. Ich glaube nicht, daß Sr. Veronika eine leichtfertige und oberflächliche Person ist. Eher im Gegenteil. Ihr Buch empfand ich als sehr aufrichtig und schon daher gelungen.Nueva hat geschrieben:Nun gut, diese Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit scheint ja ein Merkmal ihrer Persönlichkeit zu sein. Tiefgang hat dieses Buxh nicht wirklich. Es leist sich sehr schön plätschernd dahin.
Ich sehe nicht, was daran so bemerkenswert sein soll. Männliche Benediktiner sind, abhängig vom konkreten Konvent, meist sehr viel weniger kontemplativ als weibliche und haben entsprechend auch weniger "Beschränkungen", was bestimmte "weltliche Vergnügungen" anbetrifft. Beispielsweise kann ich über das strenge Rauchverbot in Sr. Veronikas Kloster nur müde schmunzeln (obwohl es zumindest nach Ansicht unseres Cellerars gar keine schlechte Idee wäre ...).Ach ja, im Buch wird auch von Ferien bei Mönchen berichtet, mit denen Sr. V. am Lagerfeuer sitzt , Gitarre spielt und Bier trinkt
Na der Ort ist doch nun wirklich kein Geheimnis mehr, das wurde doch sogar in diesem Thread schon "enttarnt".P. Fabian hat geschrieben:[
Wer sich in der benediktinischen Landschaft ein wenig auskennt, wird wohl keine großen Schwierigkeiten haben, das Kloster zu "enttarnen". Ich werde hierzu allerdings im Interesse der betroffenen Mitschwestern keinerlei Hilfestellung leisten und bitte - nach sehr negativen Erfahrungen in anderen Foren - dringend (!), von entsprechenden Nachfragen abzusehen.
Das würde ich so nicht sagen. In diesem Thread wurden bislang lediglich einige Vermutungen geäußert. Jede dieser Vermutungen konnte zwar anhand von Indizien aus dem Buch begründet werden, aber es gab jedesmal auch Hinweise, die dagegen sprechen.Raimund Josef H. hat geschrieben: Na der Ort ist doch nun wirklich kein Geheimnis mehr, das wurde doch sogar in diesem Thread schon "enttarnt".
Danke.sofaklecks hat geschrieben:Schon,
aber der Ort ist doch nicht wichtig. Oder doch? Für was oder wen?
Wichtig ist doch, was die Autorin bewegt hat oder auch nicht.
Alles andere ist doch Goldenes-Blatt-Niveau; "Das sind die, wo.."
Eben drum. Es ist so unwichtig, daß man da kein Mysterium draus machen braucht.sofaklecks hat geschrieben:Schon,
aber der Ort ist doch nicht wichtig. Oder doch? Für was oder wen?
Na ja, das ganze Buch würde ich irgendwo auf diesem Niveau ansiedeln.sofaklecks hat geschrieben: Wichtig ist doch, was die Autorin bewegt hat oder auch nicht.
Alles andere ist doch Goldenes-Blatt-Niveau; "Das sind die, wo.."
sofaklecks
Das war keineswegs aggressiv gemeint, ich bitte vielmals um Verzeihung! Allerdings kam Ihre Aussage bei mir so an, als ob Sie sich darüber empören, daß auch Ordensleute mal abends bei Bier und Gitarrenmusik zusammensitzen. Hier habe ich Sie wohl mißverstanden, da ich mit den Smileys (und übrigens auch mit Internetforen im allgemeinen) noch nicht so vertraut bin.Nueva hat geschrieben: Nirgendwo. Deshalb hab ich diesesmiles genommen.
Weshalb denn gleich so aggressiv?![]()
Ich verstehe Ihre Auffassung insofern sehr gut. Lassen Sie sich aber von einem Benediktinerpater, der seit bald 25 Jahren im Kloster lebt, gesagt sein, daß man dies gar nicht so selten findet!sofaklecks hat geschrieben: Ich vestehe den Vorwurf durchaus, denn in der Tat wird jemand, der auf Gott hin lebt, diese Beschreibung der Klosterjahre als oberflächlich empfinden, weil die Autorin sich sehr bedeckt hält, was ihr persönliches Verhältnis zu Gott angeht und da, wo sie über ihn spricht, doch einige Dinge, wie etwa das Abhängen des Kreuzes in der Zelle oder ihre Haltug zum Bußsakrament, für eine Ordenfrau sehr merkwürdig sind.
Ja.Raphaela hat geschrieben:Ich konnte auf keiner Seite erkennen, das Veronika Peters wirklich ganz und gar; als mit ganzem Herzen sucht. - Geht es da jemanden anders?
Weil es keinen Grund dafür gibt, ihn oder sie deswegen nicht zuzulassen. Man wird allenfalls bei passender Gelegenheit kurz über die Beweggründe für diesen Schritt sprechen wollen.Folgendes war eine der ersten Handlungen von Veronika Peters, die sie in ihrer Zelle vorgenommen hat: Das Kreuz abgehängt, weil sie Schwierigkeiten mit einem leidenden Menschen am Kreuz hat. - Warum wird jemand zum Noviziat zugelassen, der so etwas schon am Beginn macht.
Das würde ich so pauschal niemals unterstellen.Wollte sich Veronika Peters nicht einfach nur beweisen, dass sie es schafft, einige Jahre im Kloster zu leben? - Sie hat immer erst gekämpft, zu dem Gelübden zugelassen zu werden, wenn sie mitbekam, dass nicht jeder für sie war
Ich würde sagen: Ordensleute werden das Werk anders rezipieren als in der Welt lebende Christen und superfromme 100-%-Katholiken anders als völlig kirchenferne Leser.Jemanden, der nichts mit der Kirche und mit Kloster zu tun haben will emphehle ich dies Buch auf gar keinen Fall; meiner Meinung eher was für Insider .
Ich habe das Buch gelesen, ich hatte den Eindruck, die war nie "drin".Raphaela hat geschrieben:Hat jemand das Buch "Was in zwei Koffer passt" gelesen?
Es hat eine ehemalige Benediktinerin geschrieben, die aus dem Orden ausgetreten ist. (...)
Ich stimme Dir, Deine Meinung dem Buch gegenüber, voll zu. Ich habe das Buch gelesen und das Hörbuch gehört und habe auch so meine Fragen dazu, sehe beides aber als nette Unterhaltung für Menschen, die sich für das Thema interessieren. Dennoch gibt es zu diesem Thema bestimmt bessere Bücher, die näher an der Realität sind. Ich würde es gar nicht weiter bewerten, weil ich es auch nicht objektiv genug tun kann, um der Verfasserin gerecht zu werden.anneke6 hat geschrieben:Ich habe das Buch nicht gelesen, wohl aber den Thread hier, und ich habe den Eindruck, daß es ein merkwürdiges Buch ist. Nee, natürlich steht es mir nicht zu, über diese Frau zu urteilen. Aber diese Art von katholischem Glauben ist mir einfach fremd. Ich stamme aus eher konservativem Umfeld — im "neuen Kreuzgang" gibt es keine Flaggen mehr unterm Avatar, also sag ich es für die Neulinge: Ich bin den Katholizismus polnischer Prägung gewöhnt. Ordensfrauen, die nie beichten? Unvorstellbar, zumindest noch für meine Generation. (Wir werden ja sehen, wie Polen sich entwickeln wird…) Ich denke, die meisten Priester jenseits der Oder hätten die Frau ohne Beichte nicht einmal in die Kirche aufgenommen.
Natürlich kann diese Frau sehr nahe stehen. Ich, die ich das Buch nicht gelesen habe, kann dazu kein Urteil sprechen, aber jemand, der es gelesen hat, auch nicht, denn letztendlich weiß es nur Gott.
Aber ihre Ablehnung der Beichte (und in geringerem Maße auch die "Flucht" vor dem Kruzifix) widerspricht dem, was ich gelernt habe.
Dann würde ich kein Buch drüber schreiben - Schreiben ist nicht nur MUMEN etwas zutiefst Persönliches. Es gibt hervorragende Bücher über das Klosterleben, wie etwa den Berg der Sieben Stufen oder "Das Recht, fröhlich zu sein." Wer braucht da Veronika Peters?.sofaklecks hat geschrieben: Und dass ganz Persönliches nicht offenbart wird, das verstehe ich. Auch die Entwicklung ihrer Beziehung ist "oberflächlich" geschildert, aus gutem Grund. Wann er/sie zum ersten Mal die Hand des Anderen nahm/gab, das geht niemand was an.