In einem anderen Sinne?Jojo hat geschrieben: Im Sinne der Räte nicht, nein.
Ich möchte hier eigentlich keine Debatte anzetteln, welcher Stand der heiligere ist (ein an sich ungeistliches Thema
Ich weiß. Ich war jahrelang neben meinem Studium als Nachtwächter in einem Exerzitienhaus beschäftigt, an das ein Kloster angegliedert war. Ich habe in der Zeit viele Dinge gesehen, wo ich dachte "Muss das sein in einem Kloster?".Geronimo hat geschrieben: Ich würde Dirk auch davor warnen, sich dem Gedanken hinzugeben, die evangelischen Räte seien im Kloster per se radikaler lebbar. Das wäre wünschenswert, aber die Erfahrung zeigt, dass weder Armut noch Gehorsam im Kloster radikaler sein müssen als woanders - und oft auch nicht sind, sondern dass häufig Mittel und Wege gefunden werden, diese Dinge zu verwässern und aufzuweichen.
Genau. So sehe ich meine Berufung in der Welt.Dirk hat geschrieben: Vielleicht sehe ich das alles zu idealistisch, aber ich denke trotzdem, dass jeder, der in sich eine bestimmte Berufung spürt, auch eine Sehnsucht hat, diese Berufung radikal zu leben.
ok, das wäre also geklärt.Dirk hat geschrieben:Genau, es geht immer darum, die eigene Berufung zu leben, nicht darum, irgendeine Berufung zu kopieren.
Die hier genannten Fähigkeiten (vielleicht mit Ausnahme des Dienens) gehören eigentlich zu den Soft-Skills, oder? Sind also nicht so spezifisch christlich, oder in Hinblick auf eine Berufung bedeutend. Also eher so eine moderne, zeitgeistige Konversion ....Edith hat geschrieben: Aus Gehorsam wird “Höre genau hin!” und “Kommuniziere!”
Die Discretio steht für “Finde das rechte Maß!” und “Unterscheide!”
Und Demut übersetzen wir mit “Erkenne dich selbst!” und “Diene!”
Ich bin neulich mal beim Surfen auf einer Klosterhomepage auf eine Ansprache zu einer Goldenen Profess gestoßen. Der Jubilar wollte eigentlich gar keine Feier mit der Begründung, da gäbe es nichts zu feiern, da 50 Jahre Mönchsein doch nur 50 Jahre Gott betrügen bedeute.Dirk hat geschrieben:Theresa von Avila. Wie lange lebte sie im Kloster, bevor sie überhaupt damit begann, ernsthaft ihre Berufung zu leben? 20 Jahre?
Es gibt keine vollkommene Hingabe in eine Berufung, es gibt keinen "richtigen" Mönch im Sinne der Vollkommenheit ... sondern immer nur den Versuch. Du legst deine Gelübde ab und müsstest eigentlich schon wissen, dass du sie nicht dein Leben lang konsequent durchhalten wirst.Edith hat geschrieben:äh... wie?Marlene hat geschrieben: Der Jubilar wollte eigentlich gar keine Feier mit der Begründung, da gäbe es nichts zu feiern, da 50 Jahre Mönchsein doch nur 50 Jahre Gott betrügen bedeute.
Ist zwar etwas off topic.... aber könntest Du mir das mal erklären?
Wie kann ich radikal mein Christsein in der Welt leben? Wenn ich auf Jesus schaue, er war kein Schriftgelehrter, er war kein Pharisäer, er war nicht in der Gemeinschaft der Essener. Jesus hat in der Welt radikal seine Berufung gelebt, er musste aber auch unter Tränen Gehorsam lernen.Edith hat geschrieben:
Genau. So sehe ich meine Berufung in der Welt.
Es hat nur bei mir eine recht lange Weile gedauert, bis mir dämmerte, daß radikale Nachfolge meiner Berufung.... nicht heißt, möglichst viel von anderen Berufungen abzukupfern.... sondern die meinen Lebensumständen je eigenen "radikalen Formen" zu finden.
Ich arbeite noch daran...![]()
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Werde im Alter aber evtl. darüber mal ein Buch schreiben.
Hat Geronimo ganz treffend beschriebenEdith hat geschrieben:In einem anderen Sinne?Jojo hat geschrieben: Im Sinne der Räte nicht, nein.
Ich möchte hier eigentlich keine Debatte anzetteln, welcher Stand der heiligere ist (ein an sich ungeistliches Thema), mich würde viel mehr interessieren, wie Du zB Jojo das für Dein Leben übersetzt, .... Gehorsam...
Wie wäre es mit:Edith hat geschrieben:Ja gut... und wie? Ich meine, könnte einmal jemand ein konkretes Beispiel bringen bitte?
ich bin ein einfacher Mensch... und brauche einfache Beispiele----
Ja, das ist eine Lebensaufgabe, aber kein konkretes Beispiel aus dem Alltag. Was konkret macht Ihr anders, wenn Euch zB ein Mitarbeiter um eine Lohnerhöhung bittet?Marlene hat geschrieben:Wie wäre es mit:Edith hat geschrieben:Ja gut... und wie? Ich meine, könnte einmal jemand ein konkretes Beispiel bringen bitte?
ich bin ein einfacher Mensch... und brauche einfache Beispiele----
"Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" ?
Ist doch eine echte Lebensaufgabe, oder?
Anders als jemand, der sich nicht der Nachfolge Christi verpflichtet sieht?Edith hat geschrieben: Was konkret macht Ihr anders, wenn Euch zB ein Mitarbeiter um eine Lohnerhöhung bittet?
Edith, Du möchtest konkrete Beispiele! Wenn Du in der Krankenpflege einen Patienten waschen mußt, der vom Kopf bis zum Fuß voll von Exkreten ist.Edith hat geschrieben:Ja, das ist eine Lebensaufgabe, aber kein konkretes Beispiel aus dem Alltag. Was konkret macht Ihr anders, wenn Euch zB ein Mitarbeiter um eine Lohnerhöhung bittet?Marlene hat geschrieben:Wie wäre es mit:Edith hat geschrieben:Ja gut... und wie? Ich meine, könnte einmal jemand ein konkretes Beispiel bringen bitte?
ich bin ein einfacher Mensch... und brauche einfache Beispiele----
"Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" ?
Ist doch eine echte Lebensaufgabe, oder?
Ich scheine mich undeutlich auszudrücken...Ermi hat geschrieben: Edith, Du möchtest konkrete Beispiele! Wenn Du in der Krankenpflege einen Patienten waschen mußt, der vom Kopf bis zum Fuß voll von Exkreten ist.
Edith hat geschrieben: Ich scheine mich undeutlich auszudrücken...
Vermutlich nichts. Außer dass du innerlich vielleicht dabei betest.Was ich meine ist: wenn ich einen Patienten wasche, - was mache ich anders als der Krankenpfleger, der ebenfalls sorgfältig und liebevoll den Patienten nebenan wäscht?
Nein gar nicht.Marlene hat geschrieben: Kann es sein, dass du da einfach einen zu hohen Anspruch an dein Christ-Sein stellst? Oder vielleicht sogar Ehrgeiz an einer ganz falschen Stelle zeigst?
O.k. - dann mal konkret zurückgefragt:Edith hat geschrieben:Nein gar nicht.Marlene hat geschrieben: Kann es sein, dass du da einfach einen zu hohen Anspruch an dein Christ-Sein stellst? Oder vielleicht sogar Ehrgeiz an einer ganz falschen Stelle zeigst?Wieso? Ist das nicht selbstverständlich?
Wenn sich mein Christ-Sein nicht zeigt..... was soll das dann?
Wie lautet denn deine eigene Antwort, Edith ? Worin zeigt sich dein Christsein?Edith hat geschrieben:Merkt man an irgendwas, daß man mit einem Christen zu tun hat?
ok, aber konkret. Allgemeinplätze helfen mir nicht.Marlene hat geschrieben: Wie lautet denn deine eigene Antwort, Edith ? Worin zeigt sich dein Christsein?
Jetzt hast du so lange gebohrt, jetzt will ich es von dir wissen
Sorry, aber diese Dinge kriegt meine atheistische Kollegin genauso gut geregelt wie ich .... *duckundwegrenn*Edith hat geschrieben: Genau Hinhören: ein Kollege ruft mich an, und versteht seine Lohnabrechnung nicht. Höre ich zu, was er will, oder weiß ich schon was er will... und antworte auf das was ich meine, daß er fragen will?
Kommuniziere: antworte ich "von oben" oder in Augenhöhe?
Jemand macht einen Fehler. Ich merke es und spreche den Kollegen an.
Discretio: Unterscheide/Halte Maß. Mache ich ihn zur Minna wegen einer Kleinigkeit?
Selbsterkenntnis: wie verhalte ich mich eigentlich so den anderen gegenüber? Reflektiere ich das gelegentlich? Oder mache ich eigentlich immer alles richtig? Bleibe ich auf dem Boden (Humilitas)? Bügle ich schon mal kommentarlos einen Fehler eines Kollegen aus, oder hänge ich ihn hin?
Zum Beispiel....
Ich würde sagen: sie machen nichts anderes, d.h. nichts, was ein Christ könnte, könnte ein Atheist nicht auch: nett, großzügig, barmherzig sein.... Das Fundament ist ein anderes, sogar ein absolutes, letztbegründendes. Das ist das Gegenteil von Beliebigkeit.Edith hat geschrieben:ich gebs auf.
Fazit: Christen machen auch nichts anders.
Phu.... das wird ja was geben... am jüngsten Tag.....
Man sieht eben an diesen konkreten Beispielen, wohin die ganzen Wie-übersetze-ich-monastische-Regeln-in-meine-Welt-Bücher führen. Zu nichts weiter als zu allgemeinen ethischen Handlungsmaximen.Marlene hat geschrieben:Sorry, aber diese Dinge kriegt meine atheistische Kollegin genauso gut geregelt wie ich .... *duckundwegrenn*
Auch z.B. Atheisten können auf Basis gut begründeter ethischer Überlegungen handeln.Jojo hat geschrieben: Ich würde sagen: sie machen nichts anderes, d.h. nichts, was ein Christ könnte, könnte ein Atheist nicht auch: nett, großzügig, barmherzig sein.... Das Fundament ist ein anderes, sogar ein absolutes, letztbegründendes. Das ist das Gegenteil von Beliebigkeit.
Jesus hat nur Deine Hände, Deine Füße, Deinen Mund, Dein Herz!Edith hat geschrieben:ich gebs auf.
Fazit: Christen machen auch nichts anders.
Phu.... das wird ja was geben... am jüngsten Tag.....