Was verstehst du unter „…und sich nicht für Geld zu verkaufen.“? Die BSH hat nur einen Teil des Kursheimes gemietet (zu einem normalen Tagessatz), dort halten die ihre Mitarbeiterfortbildung und die Schwestern und Angestellte kochen, versorgen die Zimmer … wie in einem normalen Kursbetrieb halt. Wobei nur ca. 5 Schwestern unmittelbar mit den Kursgästen zu tun haben, die anderen arbeiten „im Hintergrund“. Ansonsten hat die BSH keine Beziehungspunkte zum Kloster, d.h. die BSH-Mitarbeiter und die Verantwortlichen laufen wie alle anderen Kurse im „Haus der Begegnung“ auch. Wirtschaftskurse sind für ein Bildungshaus überlebenswichtig, weil sonst das Haus unter der Woche fast leer steht und sich die religiösen Kurse nur am Wochenende drängen. Das gab es vor der BSH schon in Zangberg. Darum hat das Haus ja ums Überleben gekämpft …
„Die Schwestern sollten den Armen, Kranken und Bedürftigen beistehen, sie in ihren Wohnungen aufsuchen und ihre leibliche und seelische Not lindern helfen." So war es bei der Gründung von Franz von Sales gedacht, aber:
„Heimsuchungsschwestern sollten Arme, Kranke und Bedürftige daheim aufsuchen, um sie zu unterstützen. In diesem Dienst soll Gott gepriesen werden: „Magnifikat ... Meine Seele preist die Größe des Herrn“. Quelle für dieses karitative Tun ist das Gebet – die Gottesliebe sollte durch und in der Nächstenliebe sichtbar werden.
Als im Jahr 1615 in Lyon ein zweites Heimsuchungskloster gegründet werden sollte, wurde dieses Konzept vom zuständigen Erzbischof abgelehnt, weil er sich nicht mit einem karitativ tätigen Frauenorden – damals eine Novität – abfinden konnte.
Die Heimsuchungsschwestern und ihre Gründerpersönlichkeiten beugten sich dem Entscheid des Bischofs, und so wurde die Kongregation in einen kontemplativen Orden umgewandelt, der im Jahr 1618 von Papst Paul V. die päpstliche Anerkennung erhielt." (Quelle:
http://www.heimsuchungsschwestern.de )
In Deutschland (und USA) ist es sowieso eine Novität, dass die Schwestern der Heimsuchung eine apostolische Tätigkeit haben, in den anderen Ländern weltweit sind die Schwestern rein beschaulich …
In Zangberg kann man kann sogar sagen: „Dank“ der Wirtschaftskurse, die das Haus der Begegnung Werktags füllen, (wo ja alle Mitarbeiter da sind) können die Schwestern es sich „leisten“, immer mal wieder ein Wochenende kursfrei zu halten, um durchzuatmen, vermehrt Zeit für sich und ihre Beziehung zu Gott zu haben, weil sie nicht, wie schon gesagt, die Wochenenden (incl. Sonntag!) voll stopfen müssen mit religiösen Kursen um finanziell über die Runde zu kommen.
Ich bin wirklich öfters in Zangberg und mir ist es noch nicht aufgefallen, dass sich durch die BSH etwas zum Negativen gekehrt hat, eher das Gegenteil [Punkt]

Wer sich mit Gott zu vereinigen glaubt, indem er sich von den Menschen absondert, befindet sich auf einem Irrweg und versinkt anstatt in Gott nur immer tiefer in sich selbst. (Ricarda Huch)