Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Erinnert Ihr Euch an den Film "Die große Stille"? Eine der schönsten Szenen zeigt die Mönche im Winter bei ihrem wöchentlichen Spaziergang, als mit ihnen ein wenig die Pferde durchgehen und sie laut lachend Schlitten fahren. Einfache Lebensfreude, wunderschön.
Die Szene funktioniert aber nur, weil sie eingebettet ist in zweieinhalb Stunden Ruhe, Konzentration und Kontemplation. Sonst wäre sie vollkommen belanglos. Und das ist das Problem bei solchen fröhlichen Klosterwerbespots wie dem oben verlinkten.
Die Szene funktioniert aber nur, weil sie eingebettet ist in zweieinhalb Stunden Ruhe, Konzentration und Kontemplation. Sonst wäre sie vollkommen belanglos. Und das ist das Problem bei solchen fröhlichen Klosterwerbespots wie dem oben verlinkten.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Gallus hat geschrieben:Erinnert Ihr Euch an den Film "Die große Stille"? Eine der schönsten Szenen zeigt die Mönche im Winter bei ihrem wöchentlichen Spaziergang, als mit ihnen ein wenig die Pferde durchgehen und sie laut lachend Schlitten fahren. Einfache Lebensfreude, wunderschön.
Die Szene funktioniert aber nur, weil sie eingebettet ist in zweieinhalb Stunden Ruhe, Konzentration und Kontemplation. Sonst wäre sie vollkommen belanglos. Und das ist das Problem bei solchen fröhlichen Klosterwerbespots wie dem oben verlinkten.



- Yeti
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Ja, das stimmt...irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Leute mit diesem Spot über den Zweck eines Ordenseintrittes etwas in die Irre geführt werden. Ja, ich weiß, es ist Werbung. Aber welche Zielpersonen - um (sprichwörtlich) Himmels willen! - sollen hier eigentlich angesprochen werden?Didymus hat geschrieben:Gallus hat geschrieben:Erinnert Ihr Euch an den Film "Die große Stille"? Eine der schönsten Szenen zeigt die Mönche im Winter bei ihrem wöchentlichen Spaziergang, als mit ihnen ein wenig die Pferde durchgehen und sie laut lachend Schlitten fahren. Einfache Lebensfreude, wunderschön.
Die Szene funktioniert aber nur, weil sie eingebettet ist in zweieinhalb Stunden Ruhe, Konzentration und Kontemplation. Sonst wäre sie vollkommen belanglos. Und das ist das Problem bei solchen fröhlichen Klosterwerbespots wie dem oben verlinkten.![]()
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#gottmensch statt #gutmensch
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Ich finde es auch höchst fragwürdig wie hier das alberne Herumgetanze von Ordensleuten immer wieder mit dem Vorwand der Freude begründet wird....
Das gottgeweihte Leben kann seine Kraft, auch seine Anziehungskraft, niemals aus einer Annäherung an die Welt und an einen fleischlichen Lebenswandel ziehen. Wer so etwas glaubt sollte sich vielleicht einmal die Geschichten und Beschreibungen der großen Mönchsväter, der Wüstenväter und der Klostergründer durchlesen.
Da wird kein Bild gezeichnet von Menschen die krampfhaft versuchen durch Anbiederung an die Moderne und an Verlockungen der Welt die sich anderen Menschen zuzuwenden. Vielmehr sind es bis zur Selbstaufgabe lebende Menschen, die wirklich alles aufgeben und täglich einen Kampf kämpfen und auf all diese "Freuden" verzichten.
Sind sie dadurch unglücklich - Nein! Sie finden eine viel tiefere Zufriedenheit, Glückseligkeit und Frieden. Frieden, wie ihn die Welt nun einmal nicht geben kann.
Nur so erklären sich die unzähligen Klostergründungen und Mönchsberufungen der ersten Jahrhunderte.
Ich frage mich wirklich wo das kontemplative Ordenswesen geblieben ist, wenn selbst Benediktiner und Augustiner und Ähnliche ihren Charakter verloren haben.
Aber man hört ja zum Glück auch von gegenläufigen Bewegungen, in denen zum Hohn aller Modernisten-Anpassungs-Ideologie ein wirklich kontemplatives und asketisches Mönchtum gelebt wird, das gerade auch viele junge Menschen anzieht.
Ich jedenfalls bin ein noch sehr junger Mensch, noch dazu sehr unerfahren, aber ich weiss, dass ein Mensch, der seine völlige Gotteshingabe mit nüchterner Ernsthaftigkeit (die keiner tiefen Freude im Wege steht, sondern sie bedingt) lebt mich unendlich mal mehr fasziniert und zur Imitatio anregt, als eine zu Popmusik tanzende Gruppe von Mönchen oder Nonnen, die sich damit letzlich einfach nur anbiedern und nicht ihrem Stande gemäß leben.
Das gottgeweihte Leben kann seine Kraft, auch seine Anziehungskraft, niemals aus einer Annäherung an die Welt und an einen fleischlichen Lebenswandel ziehen. Wer so etwas glaubt sollte sich vielleicht einmal die Geschichten und Beschreibungen der großen Mönchsväter, der Wüstenväter und der Klostergründer durchlesen.
Da wird kein Bild gezeichnet von Menschen die krampfhaft versuchen durch Anbiederung an die Moderne und an Verlockungen der Welt die sich anderen Menschen zuzuwenden. Vielmehr sind es bis zur Selbstaufgabe lebende Menschen, die wirklich alles aufgeben und täglich einen Kampf kämpfen und auf all diese "Freuden" verzichten.
Sind sie dadurch unglücklich - Nein! Sie finden eine viel tiefere Zufriedenheit, Glückseligkeit und Frieden. Frieden, wie ihn die Welt nun einmal nicht geben kann.
Nur so erklären sich die unzähligen Klostergründungen und Mönchsberufungen der ersten Jahrhunderte.
Ich frage mich wirklich wo das kontemplative Ordenswesen geblieben ist, wenn selbst Benediktiner und Augustiner und Ähnliche ihren Charakter verloren haben.
Aber man hört ja zum Glück auch von gegenläufigen Bewegungen, in denen zum Hohn aller Modernisten-Anpassungs-Ideologie ein wirklich kontemplatives und asketisches Mönchtum gelebt wird, das gerade auch viele junge Menschen anzieht.
Ich jedenfalls bin ein noch sehr junger Mensch, noch dazu sehr unerfahren, aber ich weiss, dass ein Mensch, der seine völlige Gotteshingabe mit nüchterner Ernsthaftigkeit (die keiner tiefen Freude im Wege steht, sondern sie bedingt) lebt mich unendlich mal mehr fasziniert und zur Imitatio anregt, als eine zu Popmusik tanzende Gruppe von Mönchen oder Nonnen, die sich damit letzlich einfach nur anbiedern und nicht ihrem Stande gemäß leben.
Wenn man nicht einmal mehr glauben kann, dass Menschen Heilige sein können, die ja Ebenbilder Gottes sind, wie soll man dann noch glauben, dass Orte, Gegenstände und Handlungen heilig sind und Ehrfurcht gebieten?
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Wobei ja gerade die Benediktiner - wenn man sich nur mal ihre Ordensregel vornimmt - von Anfang an nie ein kontemplativer Orden waren,was nicht bedeutet,dass die Kontemplation keine Bedeutung hatte,im Gegenteil,aber es war beides wichtig,Gebet und (!) Arbeit.NiklasB. hat geschrieben: Ich frage mich wirklich wo das kontemplative Ordenswesen geblieben ist, wenn selbst Benediktiner... ihren Charakter verloren haben.
Aber man hört ja zum Glück auch von gegenläufigen Bewegungen, in denen... ein wirklich kontemplatives und asketisches Mönchtum gelebt wird, das gerade auch viele junge Menschen anzieht.
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher: Ist es das Wesen des kontemplativen Ordens auf Arbeit zu verzichten?
(Wie gesagt habe ich einige alte Quellen über das frühe Mönchtum gelesen, das selbstverständlich Arbeit und Gebet zusammenbringt)
(Wie gesagt habe ich einige alte Quellen über das frühe Mönchtum gelesen, das selbstverständlich Arbeit und Gebet zusammenbringt)
Wenn man nicht einmal mehr glauben kann, dass Menschen Heilige sein können, die ja Ebenbilder Gottes sind, wie soll man dann noch glauben, dass Orte, Gegenstände und Handlungen heilig sind und Ehrfurcht gebieten?
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Psalm 30: "Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt" und Mirjam ließ mit der Pauke in der Hand Jahwe im Lied und im Tanz wegen seiner Rettungstat hochleben. David tanzte vor der Bunddeslade und Franz von Assisi vor dem Papst. Theresa von Avila war ebenso eine begeisterte Tänzerin, die mit ihren Liedgedichten vor ihren Nonnen tanzte. Und hat nicht Jesus selbst die Botschaft vom Himmelreich verglichen mit einer Aufforderung zum Tanz? Nannte er doch die, die diese Botschaft nicht hören wollen, Kinder, die sich von anderen Kindern beim Spielen zurufen lassen müssen: "Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt"(Mt 11,17).
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Da stellt sich die Frage,was man unter Arbeit versteht,denn die Klarissen sind ein kontemplativer Orden,in dem aber in den Klöstern teils denoch Arbeiten wie das Backen von Hostien oder das Besticken von Paramenten durchgeführt werden,dann gibt es rein kontemplative Orden wie die Kartäuser und eben Orden wie z.B.die franziskanischen Orden,die natürlich auch Kontemplation betrieben und betreiben aber nie in dem oben beschriebenen Sinne rein kontemplative Orden waren,sondern im besten Sinne caritativ tätig.NiklasB. hat geschrieben:Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher: Ist es das Wesen des kontemplativen Ordens auf Arbeit zu verzichten?
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Auch bei den Kartäusern wird gearbeitet. Ihre Arbeit ist Kontemplation. Dementsprechend ist es natürlich keine Arbeit draußen außerhalb des Klosters, sondern eine stille und einsame Arbeit, aber sie arbeiten.Pit hat geschrieben:Da stellt sich die Frage,was man unter Arbeit versteht,denn die Klarissen sind ein kontemplativer Orden,in dem aber in den Klöstern teils denoch Arbeiten wie das Backen von Hostien oder das Besticken von Paramenten durchgeführt werden,dann gibt es rein kontemplative Orden wie die Kartäuser und eben Orden wie z.B.die franziskanischen Orden,die natürlich auch Kontemplation betrieben und betreiben aber nie in dem oben beschriebenen Sinne rein kontemplative Orden waren,sondern im besten Sinne caritativ tätig.
Ich kann nur diesen hervorragenden Blog empfehlen, der täglich einen Schnipsel über den Kartäuserorden und das Leben der Kartäuser bringt: http://josbrunonis.blogspot.de
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Kontemplative Orden arbeiten für den eigenen Unterhalt.
Benedikt konstatiert in seiner Regel:
"Sie sind erst dann wahre Mönche, wenn sie (...) von ihrer Hände Arbeit leben." (RB 48,8)
Sogenannt "tätige" Orden üben darüber hinaus auch caritative Aufgaben aus, zum Beispiel in der Pflege oder der Erziehung.
Benedikt konstatiert in seiner Regel:
"Sie sind erst dann wahre Mönche, wenn sie (...) von ihrer Hände Arbeit leben." (RB 48,8)
Sogenannt "tätige" Orden üben darüber hinaus auch caritative Aufgaben aus, zum Beispiel in der Pflege oder der Erziehung.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Man sollte beachten, dass es sich bei den Genannten um besondere Menschen, um Heilige handelt. Es ist nicht möglich, sie mit den in diesem Sinne normalen gläubigen Menschen zu vergleichen.proetcontra hat geschrieben:Psalm 30: "Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt" und Mirjam ließ mit der Pauke in der Hand Jahwe im Lied und im Tanz wegen seiner Rettungstat hochleben. David tanzte vor der Bunddeslade und Franz von Assisi vor dem Papst. Theresa von Avila war ebenso eine begeisterte Tänzerin, die mit ihren Liedgedichten vor ihren Nonnen tanzte. Und hat nicht Jesus selbst die Botschaft vom Himmelreich verglichen mit einer Aufforderung zum Tanz? Nannte er doch die, die diese Botschaft nicht hören wollen, Kinder, die sich von anderen Kindern beim Spielen zurufen lassen müssen: "Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt"(Mt 11,17).
Diese Heiligen, in jedem einzelnen Fall, hatten ihre ganz eigenen Gotteserfahrungen, die von den Gotteserfahrungen der normalen Gläubigen abweicht. Sie hatten oftmals Zustände einer Verzückung, die sie stellenweise schweben ließ, die sie tanzen ließ etc. etc. Auch diese Erfahrungen haben die üblichen Gläubigen nicht.
Ich will damit nicht ausdrücken, dass Jupiter erlaubt ist, was den Ochsen nicht erlaubt ist, aber, man muss diese Unterschiede einfach berücksichtigen, um zu erkennen, dass mehr oder weniger verordnetes Tanzen dem besonderen Charakter und Wesen des Tanzes dieser Heiligen nicht die Idee einer Spur nahe kommt. Und sich dadurch selbst verbietet.
Gruß, ad_hoc
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
.., dass mehr oder weniger verordnetes Tanzen dem besonderen Charakter und Wesen des Tanzes dieser Heiligen nicht die Idee einer Spur nahe kommt. Und sich dadurch selbst verbietet.
...was sollte man bei solch eloquenter Logik noch antworten?
...was sollte man bei solch eloquenter Logik noch antworten?
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Ich glaube, dass das grösste Problem der heutigen Zeit ist, dass die Menschen Freude nur noch äusserlich kennen. Ist ja okay soweit, aber die innere Freude über den Halt im Herrn übersteigt alles. Und sie ist nachhaltiger.
Freude wird eben schnell mit Heiterkeit gleichgesetzt, und das ist für mich der springende Punkt: Echte Freude trägt über eine Heiterkeit hinaus. Wahrscheinlich sagt man deshalb: Freude des Herzens... Ich vergleiche die Liebe zu Jesus gerne mit der Liebe von Partnern zueinander - und die haben ja auch eine Freude, ohne sich permanent vor Lachen und Grinsen zu Krümmen.
Freude wird eben schnell mit Heiterkeit gleichgesetzt, und das ist für mich der springende Punkt: Echte Freude trägt über eine Heiterkeit hinaus. Wahrscheinlich sagt man deshalb: Freude des Herzens... Ich vergleiche die Liebe zu Jesus gerne mit der Liebe von Partnern zueinander - und die haben ja auch eine Freude, ohne sich permanent vor Lachen und Grinsen zu Krümmen.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Du hast doch geantwortet ...proetcontra hat geschrieben:.., dass mehr oder weniger verordnetes Tanzen dem besonderen Charakter und Wesen des Tanzes dieser Heiligen nicht die Idee einer Spur nahe kommt. Und sich dadurch selbst verbietet.
...was sollte man bei solch eloquenter Logik noch antworten?
war das jetzt eine rhetorische Frage ...
oder willst Du einfach nur provozieren?
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Denke darüber nach und Du hast Deine Antwort ... 

Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Stell's halt richtig anstatt rumzulabernproetcontra hat geschrieben:.., dass mehr oder weniger verordnetes Tanzen dem besonderen Charakter und Wesen des Tanzes dieser Heiligen nicht die Idee einer Spur nahe kommt. Und sich dadurch selbst verbietet.
...was sollte man bei solch eloquenter Logik noch antworten?
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Stell's halt richtig anstatt rumzulabern
1. Die Zuschreibung "mehr oder weniger verordnet" ist lediglich Ihre Interpretation des Sachverhalts!
2. Da es diesen "Heiligen" eignete (sonst wären sie es wohl nicht), sich zu Lebzeiten absolut nicht als "heilig" zu empfinden (dieses Ansinnen als Sünde geradezu verworfen hätten!), hätten sie - auf der von Ihnen moralisch vorgegebenen Ebene (mit welcher Berechtigung eigentlich?) - ebenfalls nicht tanzen dürfen.
3. Kommt mit Ihrem letzten Satz damit intentional ein prinzipielles Tanzverbot (wie es ebenfalls von einigen islamistischen Fundamentalisten vertreten wird) zum Ausdruck, welches
4. jeglichen anthropologischen und religionswissenschaftlichen Gewissheiten zu diesem menschlichen Ausdrucksverhalten geradezu ins Gesicht schlägt.
Aber mit solchen Kommentaren bestätigen Sie ohnedies nur, was evident ist.
1. Die Zuschreibung "mehr oder weniger verordnet" ist lediglich Ihre Interpretation des Sachverhalts!
2. Da es diesen "Heiligen" eignete (sonst wären sie es wohl nicht), sich zu Lebzeiten absolut nicht als "heilig" zu empfinden (dieses Ansinnen als Sünde geradezu verworfen hätten!), hätten sie - auf der von Ihnen moralisch vorgegebenen Ebene (mit welcher Berechtigung eigentlich?) - ebenfalls nicht tanzen dürfen.
3. Kommt mit Ihrem letzten Satz damit intentional ein prinzipielles Tanzverbot (wie es ebenfalls von einigen islamistischen Fundamentalisten vertreten wird) zum Ausdruck, welches
4. jeglichen anthropologischen und religionswissenschaftlichen Gewissheiten zu diesem menschlichen Ausdrucksverhalten geradezu ins Gesicht schlägt.
Aber mit solchen Kommentaren bestätigen Sie ohnedies nur, was evident ist.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Bist Du eine WiSiKi-Tante?
Die reden und schreiben nämlich in einem ähnlichen Stil.
Die reden und schreiben nämlich in einem ähnlichen Stil.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
koukol hat geschrieben:Bist Du eine WiSiKi-Tante?
Die reden und schreiben nämlich in einem ähnlichen Stil.

Ein bisserl boese, aber die "Nacktheit" koukols Frage fand ich trotzdem lustig...
Nichts fuer ungut!
PigRace
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Du bist noch nicht mal eine Herausforderung. Deshalb mache ich während meiner Antwort ein kleines Nickerchen.proetcontra hat geschrieben:Stell's halt richtig anstatt rumzulabern
1. Die Zuschreibung "mehr oder weniger verordnet" ist lediglich Ihre Interpretation des Sachverhalts!
2. Da es diesen "Heiligen" eignete (sonst wären sie es wohl nicht), sich zu Lebzeiten absolut nicht als "heilig" zu empfinden (dieses Ansinnen als Sünde geradezu verworfen hätten!), hätten sie - auf der von Ihnen moralisch vorgegebenen Ebene (mit welcher Berechtigung eigentlich?) - ebenfalls nicht tanzen dürfen.
3. Kommt mit Ihrem letzten Satz damit intentional ein prinzipielles Tanzverbot (wie es ebenfalls von einigen islamistischen Fundamentalisten vertreten wird) zum Ausdruck, welches
4. jeglichen anthropologischen und religionswissenschaftlichen Gewissheiten zu diesem menschlichen Ausdrucksverhalten geradezu ins Gesicht schlägt.
Aber mit solchen Kommentaren bestätigen Sie ohnedies nur, was evident ist.
zu 1.
Natürlich, was denn sonst!!
Willst du mir weismachen, dass die heutigen sogenannten "liturgischen Tänze und die Singerei" aus dem Spontanen heraus kommen?
zu 2.
Das ist nur zum Teil richtig.
Die Heiligen haben sich tatsächlich nicht als Heilige empfunden, aber sie wussten, dass sie in Gott gerettet waren, da sie sich ihm vollkommen hingegeben haben. Sie empfanden sich zum Teil selbst als die größten Sünder. Nicht, weil sie tatsächlich große Sünder waren, sondern weil sie ein immens tiefes Sündenbewusstsein besaßen, welches ihnen den Schrecken und die Hässlichkeit der Sünde weitaus tiefer verdeutlichte, als dies einem der üblichen Gläubigen möglich wäre.
Was Du nicht verstanden hast, war die von mir genannte Spontaneität des Tanzens, des Singens, ja auch der Levitation aus dem Zustand einer gewissen momentanen Gottesergriffenheit heraus, die man auch als Zustand einer 'Verzückung' beschreibt. Diese Erfahrung einer Verzückung haben üblicherweise die Gläubigen nicht.
zu 3.
Deshalb ist dieser von Dir genannte Punkt dummes Zeug.
zu 4.
Dieser auch.
Sag mal: Was willst du eigentlich? Hast du niemanden in Deinem Bekanntenkreis, mit dem Du Dich anlegen kannst? Oder ist es dort zu langweilig?
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
ist das nun frech oder arrogant?ad_hoc hat geschrieben:Sag mal: Was willst du eigentlich? Hast du niemanden in Deinem Bekanntenkreis, mit dem Du Dich anlegen kannst? Oder ist es dort zu langweilig?
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
gc-148 hat geschrieben:ist das nun frech oder arrogant?ad_hoc hat geschrieben:Sag mal: Was willst du eigentlich? Hast du niemanden in Deinem Bekanntenkreis, mit dem Du Dich anlegen kannst? Oder ist es dort zu langweilig?
...dumm!
Bei manchen wäre es für beide Seiten vorteilhafter, würden sie sich der Gebärdensprache bedienen.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Wow. Vielen Dank für diese drei Sätze... vollkommen auf den Punkt gebracht.ad_hoc hat geschrieben: Die Heiligen haben sich tatsächlich nicht als Heilige empfunden, aber sie wussten, dass sie in Gott gerettet waren, da sie sich ihm vollkommen hingegeben haben. Sie empfanden sich zum Teil selbst als die größten Sünder. Nicht, weil sie tatsächlich große Sünder waren, sondern weil sie ein immens tiefes Sündenbewusstsein besaßen, welches ihnen den Schrecken und die Hässlichkeit der Sünde weitaus tiefer verdeutlichte, als dies einem der üblichen Gläubigen möglich wäre.

Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Also ich weiß nicht...
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 1673.html
Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr solche Videos oder Nachrichten seht, aber ich muss ehrlich sagen, mich veranlasst es stets zum Kopfschütteln.
Meiner bescheidenen Meinung nach, liegt hier ein vollkommen verqueres Denken vor, was eigentlich ein Mönch/eine Nonne ist. Es handelt sich doch wohl um eine Lebensform, in der sich der Betreffende dazu entschieden hat, sein Leben in Gänze Gott anheim zu stellen. Was soll also dieser mediale Zirkus? Dass Orden Interviews zum Ordensleben geben ist eine sinnvolle Öffentlichkeitsarbeit (solange sie natürlich nicht ausartet), weil damit den Menschen ein Gegenentwurf gezeigt wird. Ich bin über Dokumentationen über das Ordensleben sehr sehr dankbar, auch wenn ich die Gefahren und Schwierigkeiten sehe, die den Ordensleuten diese ständige Präsenz von Kameras usw. bedeuten. (Gut erkennbar z.B. beim Kloster Valaam oder eben auch bei dem Film "Die große Stille")
Was aber soll denn die Botschaft sein, wenn Ordensleute sich dem unterwerfen, was die Alltagswelt so zu bieten hat? Mal ganz davon abgesehen, dass ich es höchst fragwürdig finde, seine "Gottesgabe" (gemeint ist die Stimme der Nonne) als Ordensmensch so ins Zentrum der Bewunderung und Performance zu stellen... Das passt für mich nicht zu einem Leben in Demut und Ausrichtung auf Gott. Worin unterscheidet sich denn dann das Leben einer solchen Ordensschwester von dem eines nicht verheirateten Christen? Einen "komischen Fummel" zu tragen? Ich sage das bewusst so provokativ, weil ich wirklich nicht erkennen kann, was daran ein besonderes geistliches Leben sein soll.
Ich hatte mir in der Vergangenheit einige katholische Orden von innen angesehen...und ich hatte oft das Gefühl, dass es eigentlich nur eine Art christliche WG war. Als eine wirklich andere Lebensform, konnte ich das nicht erkennen. Bitte nicht missverstehen, ich weiß wohl, dass es sicherlich auch andere gibt, aber sie scheinen nicht gerade sehr häufig anzutreffen zu sein.
Aber vielleicht sehe ich das auch als Nicht-Kathole zu streng?
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 1673.html
Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr solche Videos oder Nachrichten seht, aber ich muss ehrlich sagen, mich veranlasst es stets zum Kopfschütteln.
Meiner bescheidenen Meinung nach, liegt hier ein vollkommen verqueres Denken vor, was eigentlich ein Mönch/eine Nonne ist. Es handelt sich doch wohl um eine Lebensform, in der sich der Betreffende dazu entschieden hat, sein Leben in Gänze Gott anheim zu stellen. Was soll also dieser mediale Zirkus? Dass Orden Interviews zum Ordensleben geben ist eine sinnvolle Öffentlichkeitsarbeit (solange sie natürlich nicht ausartet), weil damit den Menschen ein Gegenentwurf gezeigt wird. Ich bin über Dokumentationen über das Ordensleben sehr sehr dankbar, auch wenn ich die Gefahren und Schwierigkeiten sehe, die den Ordensleuten diese ständige Präsenz von Kameras usw. bedeuten. (Gut erkennbar z.B. beim Kloster Valaam oder eben auch bei dem Film "Die große Stille")
Was aber soll denn die Botschaft sein, wenn Ordensleute sich dem unterwerfen, was die Alltagswelt so zu bieten hat? Mal ganz davon abgesehen, dass ich es höchst fragwürdig finde, seine "Gottesgabe" (gemeint ist die Stimme der Nonne) als Ordensmensch so ins Zentrum der Bewunderung und Performance zu stellen... Das passt für mich nicht zu einem Leben in Demut und Ausrichtung auf Gott. Worin unterscheidet sich denn dann das Leben einer solchen Ordensschwester von dem eines nicht verheirateten Christen? Einen "komischen Fummel" zu tragen? Ich sage das bewusst so provokativ, weil ich wirklich nicht erkennen kann, was daran ein besonderes geistliches Leben sein soll.
Ich hatte mir in der Vergangenheit einige katholische Orden von innen angesehen...und ich hatte oft das Gefühl, dass es eigentlich nur eine Art christliche WG war. Als eine wirklich andere Lebensform, konnte ich das nicht erkennen. Bitte nicht missverstehen, ich weiß wohl, dass es sicherlich auch andere gibt, aber sie scheinen nicht gerade sehr häufig anzutreffen zu sein.
Aber vielleicht sehe ich das auch als Nicht-Kathole zu streng?
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Du hast vollkommen recht!
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Vielleicht liegt es auch an den Vorstellungen Außenstehender, daß es so wirkt. Tatsächlich gibt es Häuser, die wie christliche WGs wirken, aber das muß nicht schlecht oder verfehlt sein. Der WG-Vergleich greift aber mMn zu kurz, dazu gehört dann sicher noch ein Vergleich mit einer Ehe.Stephanie hat geschrieben:… und ich hatte oft das Gefühl, dass es eigentlich nur eine Art christliche WG war. Als eine wirklich andere Lebensform, konnte ich das nicht erkennen.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
die Schwester ist für viele Menschen eine wahrhaftige "Dienerin der Freude" - also eine Dienerin des Evangeliums.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Tut mir leid, aber das sehe ich anders. Conchita Wurst hat auch Freude bei ihrem Auftritt, ein Kindergeburtstag macht ebenfalls allen Beteiligten Freude, ein Sportfest macht den Beteiligten ebenfalls Freude, wenn der Bayernclub gewinnt, haben zumindest die Bayernfans große Freude - mit dem Evangelium hat das alles aber nichts zu tun.gc-148 hat geschrieben:die Schwester ist für viele Menschen eine wahrhaftige "Dienerin der Freude" - also eine Dienerin des Evangeliums.
Das ist nämlich genau der Punkt. Die Nonne ist in oben genannten Beispiel eine Sängerin in einem "komischen Fummel" und um Gott geht es eben ja gerade überhaupt nicht, sondern darum, ob SIE mit ihrem Gesangstalent genug Punkte bekommt.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Man kann das als Krisensymptomatik deuten: Den Orden bricht der Nachwuchs weg, dadurch erkennen sie, dass sie etwas tun müssen. Aber was? Viele haben den Vorwurf der Weltfremdheit inhaliert und versuchen nun alles, um zu beweisen, dass "Orden" gar nicht so weltfremd ist, wie viele denken. Das finden viele gut. Aber andere fanden eigentlich ganz gut, dass Orden weltfremd sind. Wie auch immer man sich entscheidet, die eine oder andere Seite wird es nicht gut finden. Da es aber genügend Orden gibt, findet wohl jeder das (einigermaßen) Passende.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Orden sollten niemals ›weltfremd‹, sondern der ›Welt fremd‹ sein. Auftritte an sich finde ich ok, aber die Frage nach der Motivation und der Angemessenheit muß gestellt werden.Maurus hat geschrieben:Viele haben den Vorwurf der Weltfremdheit inhaliert und versuchen nun alles, um zu beweisen, dass "Orden" gar nicht so weltfremd ist, wie viele denken. Das finden viele gut. Aber andere fanden eigentlich ganz gut, dass Orden weltfremd sind.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Alfons Jestl ist neuer Redemptoristen-Provinzial
Daraus:

(Bildquelle)
Daraus:
Der neue Provinzrat:Das Provinzkapitel der neu errichteten Redemptoristen-Provinz Wien-München hat den Österreicher Alfons Jestl zum Provinzoberen gewählt.

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