Maja hat geschrieben: ↑Freitag 24. März 2017, 06:57
Falls ich, gerade in Bezug auf letzteren Satz, mal kurz das heutige Tagesevangelium zitieren dürfte:
"In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das Erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer."
(Mk 12, 28-33)
Demnach ist Nächstenliebe nicht "nur ein Aspekt", sondern geradezu zentral!
Ich sehe keinen wirklichen Widerspruch zwischen unseren Aussagen, Aspekt war nicht abwertend gemeint.

Eine ähnliche Stelle gibt es ja noch im Matthäus-Evangelium:
34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen.4 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: 36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? 37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
Hier bezeichnet Jesus die beiden Gebote als "gleich wichtig", die Gottesliebe aber als das erste Gebot. Wie auch immer man das auslegen möchte. Ich erinnere auch noch an die Geschichte von Maria und Martha.
Das Gebot der Nächstenliebe heißt ja außerdem, den Nächsten zu lieben,
wie sich selbst. Zur Selbst- und Nächstenliebe gehört für mich nicht nur das materielle Wohlergehen in dieser Welt, sondern auch der Blick auf das ewige Leben. Mission ist daher für mich beispielsweise ganz klar Teil der Nächstenliebe. Auch das wird heute immer seltener so gesehen, für viele heißt Nächstenliebe immer nur Geld- und Sachspenden.
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