

Nicht daß ich wüßte.Guerric hat geschrieben:Gibts den nichts "Neues" von Mariawald zu berichten?
Eben. Das muss man immer wieder dick unterstreichen. Das Ende in Mariawald war absehbar, und da haben Abt und Konvent einen wirklich mutigen Schritt gewagt. Wenn die Abtei irgendwann doch nicht mehr lebensfähig wäre, läge es eben nicht an den Reformen, sondern an dem sich schon lange abzeichnenden Niedergang.Bernado hat geschrieben:Nicht daß ich wüßte.Guerric hat geschrieben:Gibts den nichts "Neues" von Mariawald zu berichten?
Und das ist angesichts der Umstände gar nicht das Schlechteste.
Zweistelliger Bereich ist soweit ich weiß stark übertrieben. Mit ein wenig guten Willen kommt man auf eine zweistellige Zahl von ledigen Männern, die einmal für ein paar Tage vorbeigeschaut haben, um die Sache zu beschnuppern. Postulanten gab es m. W. zwei oder drei.HeGe hat geschrieben:Postulanten gibt es in regelmäßigen Abständen immer wieder. In den letzten Jahren im zweistelligen Bereich, wie ich hörte. Bis zum Noviziat schaffte es davon leider so gut wie niemand.
Abtei Mariawald hat geschrieben:Feierliche Profess von Bruder Johannes am 29.04.2012
Die Abtei Mariawald feiert am Sonntag, dem 29. April 2012, ein wichtiges Ereignis. An diesem Tag wird Bruder Johannes seine feierliche Profess ablegen, d. h. er wird sich in einem besonderen Akt ganz und auf ewig Gott übergeben und endgültig in die Klostergemeinschaft aufgenommen. Der hl. Thomas von Aquin nennt diese feierliche, ewige Profess eine Art zweiter Taufe.
Die Freunde der Abtei sind herzlich zu dieser großen Feier eingeladen, um sich mitzufreuen und Bruder Johannes durch ihr Gebet zu begleiten.
Die Feier beginnt um 9.20 Uhr.
HeGe hat geschrieben:An diesem Tag wird Bruder Johannes seine feierliche Profess ablegen,
Ich plaudere kein Geheimnis aus, wenn ich sage, dass der betreffende Br. M. Johannes der (derzeit) einzige "Student" des Theologiestudiums in Mariawald ist und durchaus Priester werden soll. Ich nehme allerdings nicht an, dass Dom Josef bereits einzelne Niedere Weihen erteilt hat. Jedoch haben er und Br. M. Johannes meines Wissens bereits zeitweise die monastische Tonsur (corona) getragen.Caviteño hat geschrieben:Handelt es sich um einen Priestermönch oder um einen Konversen bzw. Laienbruder?
Nein. Äbte sind in der Rehgel keine Bischöfe - sie haben nur das Recht, in ihrem Bereich und Dienst Stab und Mitra zu tragen. Es gibt aber wohl immer noch auch einige Abteien, deren Äbte traditionsgemäß die Bischofsweihe empfangen. Sonst lädt man halt gerne einen Bischof zur Priesterweihe ein, der aus dem jeweiligen Orden hervorgegangen ist.Caviteño hat geschrieben:Danke für die Antworten.
Wer würde denn eine evtl'e Priesterweihe vornehmen? Wahrscheinlich doch der Ortsbischof, oder kann das auch der Abt?
Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.Bernado hat geschrieben:Nein. Äbte sind in der Rehgel keine Bischöfe - sie haben nur das Recht, in ihrem Bereich und Dienst Stab und Mitra zu tragen. Es gibt aber wohl immer noch auch einige Abteien, deren Äbte traditionsgemäß die Bischofsweihe empfangen. Sonst lädt man halt gerne einen Bischof zur Priesterweihe ein, der aus dem jeweiligen Orden hervorgegangen ist.Caviteño hat geschrieben:Danke für die Antworten.
Wer würde denn eine evtl'e Priesterweihe vornehmen? Wahrscheinlich doch der Ortsbischof, oder kann das auch der Abt?
Ja. Da es sich dabei nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.Protasius hat geschrieben:Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.
Das Caeremoniale Episcoporum sagt darüber nichts, und das Pontifikale spricht allgemein von pontifex, bei höheren wie niederen Weihen. Ich war wohl etwas vorschnell mit meiner Erklärung:Bernado hat geschrieben:Ja. Da es sich dabei nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.Protasius hat geschrieben:Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.
Eine Schwierigkeit gibt es wohl beim Subdiakonat, das nach dem Verständnis von Trient bereits Bestandteil der "höheren Weihen", also des Ordo-Sakraments war, während das Vatikanum den Ordo als Diakonat, Priestertum und Bischofsamt beschreibt. Ich habe jetzt keine Zeit, um im Zeremonioale für 62 nachzusehen - aber ich nehme sehr an, daß dort der Subdiakonat noch dem Bischof zur Weihe vorbehalten ist.
Ich vermute, daß viele Äbte dieses Indult für die niederen Weihen erhalten haben, denn selbst ausgedacht habe ich mir das nicht.§ 293 Privilegien der benedizierten Regularäbte
[...]
6. b) Nur ex Indulto darf er in Pontificalibus die Kleriker weihen[...]
Nein, natürlich nicht. Auch hier gilt, was ich anderswo zur Frage der Rubriken ausgeführt habe: Der Gesetzgeber hat in den letzten 100 Jahen ein solches Chaos angerichtet, daß in vielen Fragen, die gar keine prinzipiellen Probleme aufwerfen müßten, eindeutige Antworten gar nicht oder nur mit größtem Aufwand möglich sind.Protasius hat geschrieben:Ich vermute, daß viele Äbte dieses Indult für die niederen Weihen erhalten haben, denn selbst ausgedacht habe ich mir das nicht.
Schuld sind hier nicht erst die letzten 100 Jahre. Päpstliche Ausnahmeregelungen über eine Weihevollmacht für einzelne Äbte und hohe Prälaten hat es bereits in den letzten 1000 Jahren immer wieder gegeben. Oft genug waren sie an konkrete Klöster gebunden.Bernado hat geschrieben:Der Gesetzgeber hat in den letzten 100 Jahen ein solches Chaos angerichtet, daß in vielen Fragen, die gar keine prinzipiellen Probleme aufwerfen müßten, eindeutige Antworten gar nicht oder nur mit größtem Aufwand möglich sind.
Richtig! Genau das liest man in jedem vorkonziliaren Lehrbuch zum Kirchenrecht: Jeder Priester KANN gültig Niedere Weihen spenden. Aber natürlich DARF es nicht jeder Priester.Bernado hat geschrieben:Da es sich [bei den Niederen Weihen] nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.
Genau hier liegt das Problem: Die liturgischen Bücher, sei es Pontificale oder Caeremoniale, sind für solche Fragen nicht einschlägig. Hier wird nur liturgisches Recht normiert (wie was wann zu machen ist). Aber bei der Frage, ob der Abt die Niederen Weihen erteilen darf, muss man sich ausschließlich nach dem eigentlichen Kirchenrecht richten, also dem CIC. Die alte Version von 1917 ist abgelöst. Die neue Version von 1983 kennt keine Niederen Weihen mehr. Was nun? Freifahrtschein für die Niederen Weihen? Hier besteht ganz klar ein Mangel im Kirchenrecht. Die FSSP geht beispielsweise unter Berücksichtigung der alten Vorschriften von 1917 so vor, dass zwar ein Bischof die Niederen Weihen erteilen soll. Aber gemäß dem Kirchenrecht von 1983 beginnt z.B. mit der Tonsur noch nicht der Klerikerstand - gemäß neuem Recht also erst ab dem Diakonat. Kompromißlösung!Bernado hat geschrieben:Ich habe jetzt keine Zeit, um im Zeremoniale für '62 nachzusehen...
Warum eigentlich nicht? Die instituierten Akolythen und Lektoren die Paul VI. erfunden hat, waren ja durchaus auch als aktualisierte Form der der niederen Weihen verstanden. Sie waren nur deutlicher als diese vom Sakrament des Ordo abgesetzt - den die alte Ordnung für die niederen Weihen allerdings nie ausdrücklich beanspruchgt hatte.Westmalle hat geschrieben:. Die neue Version von 1983 kennt keine Niederen Weihen mehr.
Natürlich kann man die heutigen Lektoren und Akolythen im Rahmen der "Hermeneutik der Kontinuität" als Fortsetzung der Niederen Weihen verstehen. Aber allein schon aus der heutigen Praxis (z.B. weibliche Lektorinnen!) und vor allem auch wegen der "Herrschenden Meinung" der Kirchenrechtler, handelt es sich hierbei nicht mehr um Niedere Weihen im traditionellen Sinn, insbesondere nicht mehr um Ämter, die zwingend und ausschließlich den Höheren Weihen vorausgehen.Bernado hat geschrieben:Warum eigentlich nicht? Die instituierten Akolythen und Lektoren die Paul VI. erfunden hat, waren ja durchaus auch als aktualisierte Form der der Niederen Weihen verstanden. Sie waren nur deutlicher als diese vom Sakrament des Ordo abgesetzt - den die alte Ordnung für die Niederen Weihen allerdings nie ausdrücklich beansprucht hatte.
Die Beauftragung kann nur an Männer gespendet werden und vor der Diakonenweihe muß man beauftragter Lektor und Akolyth gewesen sein. Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.Westmalle hat geschrieben:Natürlich kann man die heutigen Lektoren und Akolythen im Rahmen der "Hermeneutik der Kontinuität" als Fortsetzung der Niederen Weihen verstehen. Aber allein schon aus der heutigen Praxis (z.B. weibliche Lektorinnen!) und vor allem auch wegen der "Herrschenden Meinung" der Kirchenrechtler, handelt es sich hierbei nicht mehr um Niedere Weihen im traditionellen Sinn, insbesondere nicht mehr um Ämter, die zwingend und ausschließlich den Höheren Weihen vorausgehen.
Genau - das ist eine ganz wichtige Unterscheidung und erklärt nebenher, warum es so wenig instituierte Lektoren und Akolythen gibt.Protasius hat geschrieben:Die Beauftragung kann nur an Männer gespendet werden und vor der Diakonenweihe muß man beauftragter Lektor und Akolyth gewesen sein. Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.
Die Praxis in den deutschen Diözesen sieht leider anders aus, siehe auch die Ausführungen von Bernado. Die eigentliche Beauftragung von offiziellen Laien-Lektoren gibt es quasi überhaupt nicht (gut so?). Dafür dürfen die nicht weniger offiziellen Lektorinnen und vor allem auch Kommunionhelferinnen (die objektiv durchaus vergleichbar sind mit Akolythen) oft genug volle Teilhabe an der Gottesdienstgestaltung genießen. Eine Lektorin einer gewissen Dompfarrei vor wenigen Jahren: "Ich finde, wir sollten am kommenden Sonntag für die Frauenordination in den Fürbitten beten." Dem hingegen verwendet man an Wochentagen zwar die Fürbitten-Vorschläge des neuen Schott-Meßbuchs. Diese werden aber an Tagen mit Exorzismus-Evangelien zensiert, wenn für Besessene gebetet wird; Begründung des betreffenden Domkapitulars: "Das klingt zu mittelalterlich."Protasius hat geschrieben:Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.
Ein mE großer Unterschied zu den Zahlen lt. Statistik zum 31. 12. 211:Westmalle hat geschrieben: Allerdings ist der Blick in den Chor ernüchternd... Neben dem Abt waren anwesend:
- der Prior P. M. Franz
- der Theologiestudent Fr. M. Johannes
- Br. M. Bernhard als Thuriferar
- Br. M. Clemens, der sonst nicht am Chorgebet teilnimmt
- zwei Personen in Chorrock - vielleicht Postulanten?
Es wurde doch schon mehrfach erwähnt, dass einige Mönche nicht am Gemeinschaftsleben teilnehmen, davon zwei aus Altersgründen, einige weitere aus sonstigen Gründen.Caviteño hat geschrieben:Ein mE großer Unterschied zu den Zahlen lt. Statistik zum 31. 12. 211:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=59965#p59965
Gibt es dafür eine Erklärung?
Abtei Mariawald hat geschrieben:Liebe Brüder und Schwestern in unserem Herrn Jesus Christus
Ein herzliches Vergelt´s Gott an alle, die mich am Tag meiner feierlicher Profess durch ihr Gebet und ihre Anwesenheit begleitet haben, und dass wir gemeinsam diesen Tag so voller Freude gestaltet haben. Ganz besonders möchte ich mich für die vielen schönen, mit Liebe ausgesuchten Geschenke bedanken und dafür, dass sie ihre Verbundenheit mit unserem Kloster Mariawald durch ihre Anwesenheit zum Ausdruck brachten.
Seien sie versichert, dass ich für ihre Anliegen beten werde.
So wünsche ich ihnen Gottes reichen Segen und den Beistand der unbefleckten Jungfrau Maria.
Br. Maria Johannes