Mich ja, vielen Dank!civilisation hat geschrieben:Der Blogger "Braut des Lammes" schreibt:
Würde ich auch sagen, aber ein Foto beweist, daß die Stola offenbar so getragen wurde:Die Stola, sollte jemand mich drum fragen, sieht im übrigen nicht sehr diakonal aus.
Im Buch von Robin Bruce Lockhart "Botschaft des Schweigens" (Ende der 80er Jahre erschienen) findet sich auch ein Foto (zwar ist die Nonne nur von hinten abgebildet), das die obige Tragweise der Stola bestätigt. - Ich werde das mal bei Gelegenheit einscannen, falls es jemanden hier interessiert.
Die Kartäuser
Re: Die Kartäuser
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
(Mother Mary Francis)
Re: Die Kartäuser
Neuer Ordensgeneral der Kartäuser gewählt
Daraus:
Daraus:
Francois Marie Velut (64), bislang Prior der Kartause Portes in Benonces in der ostfranzösischen Region Rhone-Alpes, ist neuer General des Kartäuserordens. Die Mönche der Großen Kartause nahe dem ostfranzösischen Voiron wählten ihn als Nachfolger von Marcellin Theeuwes (76) zum Prior des Mutterklosters, wie die deutsche Kartause Marienau am Freitag auf Anfrage mitteilte.
[...]
Heute gibt es weltweit 24 Kartausen - 18 Männer- und sechs Frauenklöster mit derzeit knapp 450 Mitgliedern.
-
- Beiträge: 10481
- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Die Kartäuser
So, da ich heute am Scannen war, habe ich auch an das Bild der Jungfrauenweihe bei den Kartäuserinnen gedacht (Quelle: Robin Bruce Lockhart, Botschaft des Schweigens. Würzburg 1987, 95 (unten).
Re: Die Kartäuser
Trägt die mittlere Schwester eine Stola?
(Und oben auf dem Bild trägt die Schwester ja nicht nur Stola, sondern auch Manipel. Wieso das denn?)
(Und oben auf dem Bild trägt die Schwester ja nicht nur Stola, sondern auch Manipel. Wieso das denn?)
-
- Beiträge: 10481
- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Die Kartäuser
Ja.taddeo hat geschrieben:Trägt die mittlere Schwester eine Stola?
(Und oben auf dem Bild trägt die Schwester ja nicht nur Stola, sondern auch Manipel. Wieso das denn?)
Oben: vorkonziliar
Unten: nachkonziliar
Re: Die Kartäuser
taddeo hat geschrieben:Trägt die mittlere Schwester eine Stola?
(Und oben auf dem Bild trägt die Schwester ja nicht nur Stola, sondern auch Manipel. Wieso das denn?)
Catholic Encyclopedia hat geschrieben:The only surviving relic of the ordination of deaconesses in the West seems to be the delivery by the bishop of a stole and maniple to Carthusian nuns in the ceremony of their profession.
Catholic Encyclopedia hat geschrieben:The Carthusian nuns have retained the privilege of the consecration of virgins, which they have inherited from the nuns of Prébayon. The consecration, which is given four years after the vows are taken, can only be conferred by the diocesan. The rite differs but slightly from that given in the "Pontifical". The nun is invested with a crown, ring, stole and maniple, the last being worn on the right arm. These ornaments the nun only wears again on the day of her monastic jubilee, and after her death on her bier. It is a consecrated nun who sings the Epistle at the conventual Mass, though without wearing the maniple. At Matins, if no priest be present, a nun assumes the stole and reads the Gospel.

-
- Beiträge: 10481
- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Die Kartäuser
Aus meiner Abschlußarbeit:
Re: Die Kartäuser
Danke Euch beiden, das ist echt interessant.
Aber eines wundert mich dabei noch: Wieso kann/muß/will/soll eine Klosterschwester die Jungfrauenweihe ablegen, wenn sie ohnehin das Keuschheitsgelübde ablegen muß? Oder tun das die Kartäuserinnen etwa nicht?

Aber eines wundert mich dabei noch: Wieso kann/muß/will/soll eine Klosterschwester die Jungfrauenweihe ablegen, wenn sie ohnehin das Keuschheitsgelübde ablegen muß? Oder tun das die Kartäuserinnen etwa nicht?

- kreuzzeichen
- Beiträge: 384
- Registriert: Sonntag 22. April 2012, 18:28
Neuer Reverendus Pater bei den Kartäusern
Heute gab der Kartäuserorden bekannt, dass der bisherige Prior der Kartause von Portes Dom François Marie Velut heute zum Prior der Grande Chartreuse und damit zum neuen Reverendus Pater, zum Generaloberen (auch General-Prior genannt) des gesamten Ordens der Kartäuser gewählt worden ist. Pater François Marie Velut ist damit der 73. Nachfolger des heiligen Bruno.
Mehr berichtet: http://www.josbrunonis.blogspot.de/2012 ... wahlt.html
Mehr berichtet: http://www.josbrunonis.blogspot.de/2012 ... wahlt.html
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Die Kartäuser
Keuschheit ist natürlich etwas anderes als Jungfräulichkeit. Abgesehen davon ist das - Kenntnis der kirchlichen Sexualmoral vorausgesetzt - natürlich eine recht sinnlose Doppelung, die aber früher in vielen Frauenorden üblich war. Die Kartäuserinnen sind da keine Ausnahme.taddeo hat geschrieben:Danke Euch beiden, das ist echt interessant.![]()
Aber eines wundert mich dabei noch: Wieso kann/muß/will/soll eine Klosterschwester die Jungfrauenweihe ablegen, wenn sie ohnehin das Keuschheitsgelübde ablegen muß? Oder tun das die Kartäuserinnen etwa nicht?![]()
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Die Kartäuser
"Keuschheit" gelobt man in den modernen Ordensgemeinschaften. Die benediktinischen kennen an sich kein Keuschheitsgelübde (ebensowenig übrigens ein "Armutsgelübde"). Dort verspricht der Mönch oder die Mönchin Gehorsam, klösterlichen Lebenswandel und Stabilität. Es versteht sich natürlich, dass unter den klösterlichen Lebenswandel alles fällt, was man bei Ordensleuten voraussetzt, aber explizit wird das nur in den (modernen) Konstitutionen erwähnt, um Rom zu beruhigen. Rom hat ja Schwierigkeiten mit dem Mönchtum: Es läßt sich nicht einordnen in die Schemata des CIC. Bzgl. der Jungfrauenweihe: Die hat wohl eher echatologische Hintergründe (wie die sexuelle Enthaltsamkeit ja auch). Das Stand der Jungfrauen gehört aber mit zu den ältesten der Kirche, deshalb wohl die Wertschätzung dieser Weihe.
Gruß G.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Die Kartäuser
Das Ablegen eines Gelübdes und die kirchliche Weihe der Jungfrauen sind zwei unterschiedliche Dinge.cantus planus hat geschrieben:Abgesehen davon ist das - Kenntnis der kirchlichen Sexualmoral vorausgesetzt - natürlich eine recht sinnlose Doppelung, die aber früher in vielen Frauenorden üblich war.
Re: Die Kartäuser
Dazu ein Zitat aus Puniet, "Das Römische Pontifikale":taddeo hat geschrieben:Aber eines wundert mich dabei noch: Wieso kann/muß/will/soll eine Klosterschwester die Jungfrauenweihe ablegen, wenn sie ohnehin das Keuschheitsgelübde ablegen muß? Oder tun das die Kartäuserinnen etwa nicht?
Das Römische Pontifikale läßt noch aufs deutlichste erkennen, daß Weihe und Schleierübergabe das vorher abgelegte Gelübde voraussetzen. Es läßt im Augenblick der Zeremonie das Gelübde erneuern, um zu zeigen, daß die Weihe der Jungfrauen gleichsam die endgültige Krönung ihrer Ordensprofeß ist.
[…]
Die Jungfrauenweihe ist vom Jungfräulichkeitsgelübde und der Ordensprofeß verschieden. Sie setzt sie voraus und wird regelrechterweise erst nach einem in beharrlicher Beobachtung des abgelegten Gelübdes verbrachten Zeitraum gewährt. So hat das Altertum die Dinge verstanden, und deshalb erfolgt heute noch in manchen religiösen Orden die für die Weihe bezeichnende Schleierübergabe erst eine gewisse Anzahl Tage nach der ewigen Profeß.
Re: Die Kartäuser
Danke, Gamaliel, das erklärt es sehr einleuchtend.
(Wobei man heute natürlich fragen könnte, wie das gehandhabt wird, wenn eine Kandidatin zwar das Gelübde künftiger Keuschheit ablegen, aber nicht mehr die Jungfrauenweihe empfangen kann, weil sie halt keine ebensolche mehr ist. Das wäre ja heutzutage womöglich eher als Regelfall anzusehen denn als Ausnahme.)

(Wobei man heute natürlich fragen könnte, wie das gehandhabt wird, wenn eine Kandidatin zwar das Gelübde künftiger Keuschheit ablegen, aber nicht mehr die Jungfrauenweihe empfangen kann, weil sie halt keine ebensolche mehr ist. Das wäre ja heutzutage womöglich eher als Regelfall anzusehen denn als Ausnahme.)
-
- Beiträge: 10481
- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Die Kartäuser
Eine alte Postkarte mit der Abbildung des Friedhofs der Kartause Hain (bei Düsseldorf).
Re: Die Kartäuser
Mein Hausverstand würde sagen: dann kann sie halt die Jungfrauenweihe nicht mehr empfangen. Nur weil das heute ein "Regelfall" sein soll, ist es deshalb noch nicht automatisch zu akzeptieren. Ich kenne übrigens genug junge Frauen, die sich die Jungfräulichkeit bewahrt haben, es ist also möglich. Wer die Jungfräulichkeit wegwirft, hat sie verwirkt. Jeder jungen Frau ist es ins Herz gelegt, daß ihre Jungfräulichkeit etwas besonderes ist, und sie hat die Möglichkeit, sie zu bewahren. Eine Katholikin gleich gar. Und wer es aus der Natur heraus nicht schon empfindet, der hat vielleicht auch nicht begriffen, worum es geht. Berufung ist etwas, das von Anbeginn in einen Menschen gelegt ist.taddeo hat geschrieben:Danke, Gamaliel, das erklärt es sehr einleuchtend.![]()
(Wobei man heute natürlich fragen könnte, wie das gehandhabt wird, wenn eine Kandidatin zwar das Gelübde künftiger Keuschheit ablegen, aber nicht mehr die Jungfrauenweihe empfangen kann, weil sie halt keine ebensolche mehr ist. Das wäre ja heutzutage womöglich eher als Regelfall anzusehen denn als Ausnahme.)
et nos credidimus caritati
Re: Die Kartäuser
Zustimmung.Senensis hat geschrieben:Mein Hausverstand würde sagen: dann kann sie halt die Jungfrauenweihe nicht mehr empfangen. Nur weil das heute ein "Regelfall" sein soll, ist es deshalb noch nicht automatisch zu akzeptieren.
Ich verstehe nicht genau, was dieser Satz in hiesigem Kontext bedeutet. Sollte damit ein "notwendiger" Zusammenhang zwischen Berufung und Jungfräulichkeit ausgedrückt werden, dann ist er falsch. Man denke nur an jene Heiligen, die nach ihrer Ehe in den Ordensstand eingetreten sind, z.B. die hl. Johanna Franziska Fremiot von Chantal (Mutter von 6 Kindern).Senensis hat geschrieben:Berufung ist etwas, das von Anbeginn in einen Menschen gelegt ist.
Re: Die Kartäuser
Genau.Gamaliel hat geschrieben:Ich verstehe nicht genau, was dieser Satz in hiesigem Kontext bedeutet. Sollte damit ein "notwendiger" Zusammenhang zwischen Berufung und Jungfräulichkeit ausgedrückt werden, dann ist er falsch. Man denke nur an jene Heiligen, die nach ihrer Ehe in den Ordensstand eingetreten sind, z.B. die hl. Johanna Franziska Fremiot von Chantal (Mutter von 6 Kindern).Senensis hat geschrieben:Berufung ist etwas, das von Anbeginn in einen Menschen gelegt ist.
In der alten Kirche war das ganz normal und ist es in der Orthodoxie bis heute.
Dort findet man Klöster mit Eltern und deren Kindern (erwachsen natürlich) und in seltenen Fällen kommt es sogar vor Menschen noch im Greisenalter in den monastischen Stand zu erheben.
Re: Die Kartäuser
Wie a.a. O. schon geschrieben: die Jungfrauenweihe wird nicht einfach "dazugespendet". Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.taddeo hat geschrieben:Danke, Gamaliel, das erklärt es sehr einleuchtend.![]()
(Wobei man heute natürlich fragen könnte, wie das gehandhabt wird, wenn eine Kandidatin zwar das Gelübde künftiger Keuschheit ablegen, aber nicht mehr die Jungfrauenweihe empfangen kann, weil sie halt keine ebensolche mehr ist. Das wäre ja heutzutage womöglich eher als Regelfall anzusehen denn als Ausnahme.)
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
(Mother Mary Francis)
Re: Die Kartäuser
Theoretisch, ja.Seraph hat geschrieben:Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.
Wenn aber eine Jungfrau als Nonne ehelose Keuschheit verspricht, läuft das exakt aufs selbe raus wie die Jungfrauenweihe.
Auch die Nonne ist Braut Christi, die ihre Jungfräulichkeit für ihren Bräutigam bewahrt. Nur, daß sie das im Kloster tut, und die geweihte Jungfrau in der Welt. (Normalerweise wenigstens.)
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Die Kartäuser
Hl. Birgitta, bitte für uns.taddeo hat geschrieben:Auch die Nonne ist Braut Christi, die ihre Jungfräulichkeit für ihren Bräutigam bewahrt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Die Kartäuser
Ich sprach von der zuvor in meinem Posting erwähnten Nonne, die als Jungfrau das Keuschheitsgelübde ablegt. Die war ja auch der Regelfall.lifestylekatholik hat geschrieben:Hl. Birgitta, bitte für uns.taddeo hat geschrieben:Auch die Nonne ist Braut Christi, die ihre Jungfräulichkeit für ihren Bräutigam bewahrt.
Daß es andere wie Birgitta gab und gibt, widerspricht dem doch nicht.
Re: Die Kartäuser
Nein, entschuldige, daß ich dir da widerspreche, das tut es nicht. Wenn das so wäre, hätte sich die Jungfrauenweihe ja nicht durch die Jahrhunderte hindurch im Schatz der Riten der Kirche erhalten. Die Berufung als Jungfrau ist eine eigenständige Berufung in den Dienst der Kirche, und durch die Weihe wird die Jungfrau ausgesondert , konsekriert und zur gottgeweihten Person.taddeo hat geschrieben:Theoretisch, ja.Seraph hat geschrieben:Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.
Wenn aber eine Jungfrau als Nonne ehelose Keuschheit verspricht, läuft das exakt aufs selbe raus wie die Jungfrauenweihe.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
(Mother Mary Francis)
Re: Die Kartäuser
Ja, sicher. Aber Du hast anscheinend meinen obigen Zusatz überlesen: Die geweihte Jungfrau lebt ihre Berufung in der Welt, die Nonne im Kloster. Das ist der entscheidende Unterschied, und deshalb ist für die Nonne das Gelübde das, was für die Virgo consecrata die Jungfrauenweihe ist: das Versprechen, die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen zu bewahren.Seraph hat geschrieben:Die Berufung als Jungfrau ist eine eigenständige Berufung in den Dienst der Kirche, und durch die Weihe wird die Jungfrau ausgesondert , konsekriert und zur gottgeweihten Person.taddeo hat geschrieben:Theoretisch, ja.Seraph hat geschrieben:Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.
Wenn aber eine Jungfrau als Nonne ehelose Keuschheit verspricht, läuft das exakt aufs selbe raus wie die Jungfrauenweihe.
Re: Die Kartäuser
Aber Kartäuserinnen gibt es doch außerhalb eines Klosters nicht, und trotzdem können sie die Jungfrauenweihe empfangen.taddeo hat geschrieben:Ja, sicher. Aber Du hast anscheinend meinen obigen Zusatz überlesen: Die geweihte Jungfrau lebt ihre Berufung in der Welt, die Nonne im Kloster. Das ist der entscheidende Unterschied, und deshalb ist für die Nonne das Gelübde das, was für die Virgo consecrata die Jungfrauenweihe ist: das Versprechen, die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen zu bewahren.Seraph hat geschrieben:Die Berufung als Jungfrau ist eine eigenständige Berufung in den Dienst der Kirche, und durch die Weihe wird die Jungfrau ausgesondert , konsekriert und zur gottgeweihten Person.taddeo hat geschrieben:Theoretisch, ja.Seraph hat geschrieben:Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.
Wenn aber eine Jungfrau als Nonne ehelose Keuschheit verspricht, läuft das exakt aufs selbe raus wie die Jungfrauenweihe.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Die Kartäuser
Die Kartäuserinnen scheinen diesbezüglich ja auch ein "Spezialfall" zu sein.
Da wäre interessant, wann und warum sich ausgerechnet bei denen diese (mir von keinem anderen Orden geläufige) "zusätzliche" Jungfrauenweihe entwickelt hat.
Da wäre interessant, wann und warum sich ausgerechnet bei denen diese (mir von keinem anderen Orden geläufige) "zusätzliche" Jungfrauenweihe entwickelt hat.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Die Kartäuser
Wie ich schon sagte: nach meinen Informationen war diese Jungfrauenweihe auch in anderen Orden - soweit mir bekannt: den kontemplativen, aber nicht den caritativen - vor dem II. Vaticanum üblich. Die Kartäuserinnen stellen natürlich in jeder Hinsicht einen Spezialfall dar, wie auch der ganze Kartäuserorden.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Die Kartäuser
Nein - das versuchte ich eben begreiflich zu machen: das sind verschiedene Dinge. Zum einen können auch andere Ordensfrauen die Jungfrauenweihe empfangen, vornehmlich solche in monastischen Orden oder aber wo eine lange Tradition diese Möglichkeit vorsieht. Zum anderen: in der Ordensprofeß verspricht der oder die sie ablegt, die ehelose Keuschheit zu leben. Das können sowohl Männer als auch Frauen tun. Die Jungfrauenweihe kann hingegen nur von Frauen empfangen werden. Es muß also einen anderen Grund geben, warum die Kirche dieses Sakramentale als ein eigenständiges erhalten hat, das nur eine Frau empfangen kann. (Der Grund ist darin zu sehen, daß die Jungfrau in besonderer Weise zeichenhaft die Bindung zwischen Christus und seiner Kirche darstellt und zu leben versucht).taddeo hat geschrieben:Ja, sicher. Aber Du hast anscheinend meinen obigen Zusatz überlesen: Die geweihte Jungfrau lebt ihre Berufung in der Welt, die Nonne im Kloster. Das ist der entscheidende Unterschied, und deshalb ist für die Nonne das Gelübde das, was für die Virgo consecrata die Jungfrauenweihe ist: das Versprechen, die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen zu bewahren.Seraph hat geschrieben:Die Berufung als Jungfrau ist eine eigenständige Berufung in den Dienst der Kirche, und durch die Weihe wird die Jungfrau ausgesondert , konsekriert und zur gottgeweihten Person.taddeo hat geschrieben:Theoretisch, ja.Seraph hat geschrieben:Ehelose Keuschheit ist etwas anderes als Jungfräulichkeit.
Wenn aber eine Jungfrau als Nonne ehelose Keuschheit verspricht, läuft das exakt aufs selbe raus wie die Jungfrauenweihe.
Wäre es so, wie du oben beschreibst, wäre es mit der Profeß für die Kartäuserin ja getan (= warum noch darüber hinaus die Jungfrauenweihe?). Das besondere bei den Kartäuserinnen ist nur, daß sich in deren Eigenritus die Übergabe der Stola findet und erhalten hat, nicht, daß sie die Jungfrauenweihe empfangen können.Das besondere an den Kartäuserinnen ist nur, daß sich in deren Eigenritus die Übergabe der Stola findet und erhalten hat, nicht, daß sie die Jungfrauenweihe empfangen können.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
(Mother Mary Francis)
- kreuzzeichen
- Beiträge: 384
- Registriert: Sonntag 22. April 2012, 18:28
Re: Die Kartäuser
Ach ja, http://www.josbrunonis.blogspot.com bringt ein interessantes Interview mit dem neu gewählten Prior der großen Kartause.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)
Umbratilem von Pius XI.
Hat jemand eine deutsche Ausgabe der Apostolischen Konstitution "Umbratilem" Pius des XI. an die / über die Kartäuser?
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle
Re: Umbratilem von Pius XI.

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)