Dann bist Du vielleicht doch noch in der Lage. zur Kenntnis zu nehmen, daß die Erfahrung vieler Menschen nicht die Erfahrung aller Menschen ist und insofern hier ein (vermutlich nicht nur einzelner) Mensch andere (i.e. schlechte) Erfahrungen gemacht hat ? Oder bestehst Du hier auf dem Unfehlbarkeitsanspruch Deiner Ansichten ?mensch hat geschrieben:Es erschließt sich der Vernunft und wird durch die Erfahrung vieler Menschen bestätigt.
Die Geistliche Familie “Das Werk”
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Warum stellst Du eigentlich Dinge als verschieden dar, die identisch sind ?mensch hat geschrieben:Einfach: Die Existenz von Machtstrukturen zwischen Menschen macht nicht aus jeder Affaire eine Vergewaltigung.
Jedenfalls halte ich es für einen Fehler, aus der grundsätzlichen Existenz von (sexistischen) Machtstrukturen in der Gesellschaft abzuleiten, dass deshalb jede behauptete Vergewaltigung stattgefunden haben muss. Noch dazu wenn ein Gericht feststellt, dass keine Vergewaltigung vorlag.
Dieser Männer=Täter-Denkweise ist genauso fehlerhaft wie eine Frauen=Schuldige-Denke.
Männer=Täter und Frauen=Schuldige ist die gleiche Denke.
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Montag 17. November 2014, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Es bestätigt sich die "schlechte Erfahrung", dass es nicht gut ist, einen Orden zu wählen, der dem eigenen Charisma nicht entspricht. Sie beschreibt ja sehr eindringlich, dass von der Kleidung bis hin zu geistlichen Führung alles unpassend war und sie das (im negativen Sinn) entpersonalisierte und nicht erfüllte. Das ist eine negative Erfahrung. Sie steht im Einklang mit ähnlichen negativen Erfahrungen (auch außerhalb eines Ordensweges) und ergänzt die guten Erfahrungen der Erfüllung, die Menschen finden können, wenn sie den richtigen Weg für sich wählen.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Die Verantwortlichen eines Ordens sollten sehr sehr aufmerksam sein. Gerade heute ist die geistliche Formung eines Menschen sicher eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. Wie weit sind Regeln und Grenzen richtig, wie viel Formung muss sein und wie viel Freiheit darf und sollte sein? Ich möchte kein Novizenmeister sein.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
In welchen Seminaren ist das denn so? Ich kenne einige, aber da haben sich alle selbst um ihre Zimmer zu kümmern.Vir Probatus hat geschrieben:Das Problem beginnt doch damit, daß Nonnen in Priesterseminaren die Betten machen.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Wo geschieht denn das?Vir Probatus hat geschrieben:Das Problem beginnt doch damit, daß Nonnen in Priesterseminaren die Betten machen.
Da wird das Wort von der "Magd des Herrn" bereits von Priesterseminaristen pervertiert.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Vor ca. 25 Jahren, als ich im Seminar war, kam einmal die Woche ne Nonne und hat das Zimmer durchgesaugt und -gewischt. Das war alles.Siard hat geschrieben:In welchen Seminaren ist das denn so? Ich kenne einige, aber da haben sich alle selbst um ihre Zimmer zu kümmern.Vir Probatus hat geschrieben:Das Problem beginnt doch damit, daß Nonnen in Priesterseminaren die Betten machen.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Vor 20 Jahren kamen die Schwestern in Fulda je einmal vor und nach der Bischofskonferenz. Auch gewaschen hat man selbst.taddeo hat geschrieben:Vor ca. 25 Jahren, als ich im Seminar war, kam einmal die Woche ne Nonne und hat das Zimmer durchgesaugt und -gewischt. Das war alles.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Für welche Gemeinschaften genau gilt das?Siard hat geschrieben:›Partikularfreundschaften‹ werden übrigens in vielen Gemeinschaften nicht gerne gesehen.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Solche "Partikularfreundschaften" sind ein Problem in der Geschwisterlichkeit und ein Hinweis auf einen möglichen Fehler im Nähe-Distanz-Komplex innerhalb der Gemeinschaft. Wenn ich mich zu einem Menschen mehr hingezogen fühle, dann kennzeichnet das eine größere Distanz zu den anderen Geschwistern. Es kann auch ein unbearbeitetes Sympathie-Antipathie-Problem sein. Gerade die Zweisamkeit ist eine andere Lebensform als die Gemeinschaft mit vielen Menschen. Freundschaft ist in der säkularen Welt etwas, das wir Menschen eingehen, weil wir in der Welt zunehmend mit Oberflächlichkeiten konfrontiert werden und Menschen brauchen, denen wir vertrauen, denen wir uns anvertrauen können. Das ist aber etwas, was eine Gemeinschaft ausmacht. Die seelische Intimität. Wenn ich in der Welt Freundschaft und platonische Zweisamkeit eingehe, dann geht es um eine tiefere Schicht, die mir in der Alltäglichkeit nicht begegnet. Wenn ich hingegen in einer Gemeinschaft, die bereits eine geistige Intimität und Kommunität darstellt, eine noch tiefere Schicht mit Einzelnen suche oder eingehe, dann steht auch die Gemeinschaft vor einem Problem. Die sehr persönlichen Gespräche mit dem geistlichen Leiter sind gerade eine Möglichkeit, zu den Geschwistern ein ausgewogenes Verhältnis zu pflegen. Wenn in Fernsehsendungen wie der von mir verlinkten der Eindruck erweckt wird, Freundschaften zu führen wäre verpönt, vermittelt sich nach außen das Bild einer kaltherzigen Gruppe. Es wird völlig ausgeklammert, dass innerhalb der Gemeinschaft eine sehr viel tiefere Schicht angestrebt wird und das, was als "Freundschaft" fälschlicherweise benannt wird, nichts weiter ist als eine Initimität in Zweisamkeit, die eine Absonderung von der Gemeinschaft darstellt. Und damit am Ende nicht nur die eigene Berufung versucht, sondern auch die Berufung eines anderen Menschen gefährdet.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Der Begriff ist hier erläutert:
https://archive.org/stream/dieordenundk ... g_djvu.txt
Ausrotten. Da war doch was.
https://archive.org/stream/dieordenundk ... g_djvu.txt
Durch geeignete Maßnahmen ausrotten. Aha.*) Hier auch die übliche Rechtfertigung des Verbotes: „Jede besondere, geheime
Vertraulichkeit, jede Partikularfreundschaft mit einzelnen Schwestern, jede auffallende
Vorliebe muss mit grosser Sorgfalt vermieden werden, weil dadurch die herzliche Liebe,
welche alle Schwestern vereinigen soll, zerstört wurde. Jede Oberin ist verpflichtet,
über diesen Punkt zu wachen und durch geeignete Mittel die Freundschaften
auszurotten." Nach den Regeln der Alexianer S. 84 wird „11. Mit einem Bruder be-
sondere Freundschaft unterhalten" mit der zweiten Busse, d. h. S. 82: „Abbetung von
5 Vaterunser und Abbitte" bestraft.
Ausrotten. Da war doch was.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
"Ausrotten"? Auf das Werk bezogen kompletter Quatsch. Ich wurde nie daran gehindert, meine Freundschaft mit Doris zu pflegen. Partikularfreundschaften sind das eine und positive geistliche Freundschaften das andere. Und, lieber Vir Probatus, auf diesem indiskutablen Niveau werde ich in keine weitere Diskussion einsteigen. Du zeigst kaum Absicht, in dieser Sache irgendwie zur Wahrheitsfindung beizutragen. Du machst schlecht und polemisierst auf unterstem Niveau, ohne die Gemeinschaft zu kennen oder objektive Quellen heranzuziehen (oder wenigstens Quellen der einen Seite mit Quellen der anderen Seite zu vergleichen). Ohne mich.
et nos credidimus caritati
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Für mich scheint dieses Gebiet Freundschaft, Rückzug in die Zweisamkeit, die Sicherheit iner Abgetrenntheit, genau wie die Frage nach dem rechten Umgang mit abgrenzenden Sympathien in einer Gemeinschaft vielschichtig und komplex. Unabhängig davon halte ich es für normal, dass Menschen, die sich zu einem Gemeinschaftsleben berufen fühlen, daran arbeiten, dieses im Geist Christi zu leben. Ein hartes Durchgreifen von Oberen halte ich eher für eine Ausnahmeerscheinung, üblich wird eine gemeinsame Bearbeitung des Problem als Teil der spirituellen Leitung sein. 'Ausrotten' klingt erstmal hart. Andererseits hat Jesus auch keinen Kuschelkurs gefahren, wenn es um das Rausreißen von Gliedern und Augen geht.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Was bitte ist in diesem Sinne "Geist Christi" und wer hat da im Zweifelsfalle Entscheidungsbefugnis?mensch hat geschrieben:Für mich scheint dieses Gebiet Freundschaft, Rückzug in die Zweisamkeit, die Sicherheit iner Abgetrenntheit, genau wie die Frage nach dem rechten Umgang mit abgrenzenden Sympathien in einer Gemeinschaft vielschichtig und komplex. Unabhängig davon halte ich es für normal, dass Menschen, die sich zu einem Gemeinschaftsleben berufen fühlen, daran arbeiten, dieses im Geist Christi zu leben. Ein hartes Durchgreifen von Oberen halte ich eher für eine Ausnahmeerscheinung, üblich wird eine gemeinsame Bearbeitung des Problem als Teil der spirituellen Leitung sein. 'Ausrotten' klingt erstmal hart. Andererseits hat Jesus auch keinen Kuschelkurs gefahren, wenn es um das Rausreißen von Gliedern und Augen geht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Die hat wohl der Höhere Obere.Vir Probatus hat geschrieben:… wer hat da im Zweifelsfalle Entscheidungsbefugnis?
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Einige von Euch werden das Buch 'Nicht mehr ich' mittlerweile bestimmt gelesen haben.
Mich würden Eure Meinungen dazu interessieren.
Für mich selber hat sich eigentlich das bestätigt, was ich von Anfang an vermutet habe: Doris Wagner hat wohl zurecht eine Berufung verspürt, ist aber leider ins falsche Kloster eingetreten. Wer das 'Werk' kennt, weiß bestimmt auch Bescheid um die extrem herausfordernde Spiritualität dieser geistlichen Familie... ich denke, dass nur wenige berufen und in der Lage sind, diesen Weg zu gehen. Für Doris Wagner war das zuviel!
Mich würden Eure Meinungen dazu interessieren.
Für mich selber hat sich eigentlich das bestätigt, was ich von Anfang an vermutet habe: Doris Wagner hat wohl zurecht eine Berufung verspürt, ist aber leider ins falsche Kloster eingetreten. Wer das 'Werk' kennt, weiß bestimmt auch Bescheid um die extrem herausfordernde Spiritualität dieser geistlichen Familie... ich denke, dass nur wenige berufen und in der Lage sind, diesen Weg zu gehen. Für Doris Wagner war das zuviel!
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Es haben sich auch anderswo Leute Gedanken darüber gemacht, was hier passiert sein könnte... da hat es Überlegungen in alle Richtungen gegeben. Ein Beispiel möchte ich bringen:
Ein Mädchen verliebt sich in Jesus und fühlt sich auserwählt. Das Mädchen geht ihrer Verheißung nach und tritt in ein Kloster ein, denn das ist der Ort, so denkt das Mädchen, wo sich ihre Liebe erfüllen wird.
Aber im Kloster macht sie eine ganz andere Erfahrung. Ihr persönliches Leben wird durch den ständig zu befolgenden Gehorsam abgetrieben, sie wird zu einem Nichts und wie ein Nichts behandelt. Ihre Liebe zu Jesus ist nichts wert. Der klösterliche Gehorsam vernichtet sie langsam aber sicher. Sie merkt, dass dieses Leben nichts für sie ist, und doch will sie niemanden enttäuschen, ja, es käme ihr vor wie ein Verrat, wenn sie nun aufgeben würde und das Kloster verließe.
Da kommt ihr eine Idee. Sie verführt den Rektor des Klosters und nötigt ihn schließlich zu sexuellen Handlungen. Sie sieht sich als Vergewaltigungsopfer und flieht vor ihren Peinigern. Wer würde es einem so unschuldigen und gläubigen Mädchen verübeln, wenn sie vor diesem schrecklichen Vergewaltiger fliehen würde? Niemand, ja sogar sie selbst kann sich verstehen, wenn sie ihren klösterlichen Liebestraum, der zu einem sexuellen Alptraum wurde, nicht mehr weiter träumen könnte. Und so flieht sie endlich zu Recht vor ihren Peinigern und verklagt den Mann wegen sexuellem Missbrauch. Der wird zwar freigesprochen, aber um ihrer Liebeslüge die nötige Solidität zu verleihen, schreibt sie sich ihre Lügengeschichte vom Leib und da es alle wissen sollen, was ihr angetan wurde, veröffentlicht sie sie. Jeder soll sehen, was für ein unschuldiges Mädchen sie ist. Sie wird auf Talkshows eingeladen, wo man ihr mit traurigen Augen zuhört, und die Öffentlichkeit bemitleidet das arme Mädchen und man denkt, obwohl dieser Mann freigesprochen wurde, da man ihm nichts nachweisen konnte: "Dieses schreckliche Kloster mit diesen schrecklichen Nonnen und diesem schrecklichen Rektor! Was haben sie diesem braven Mädchen angetan!"
Ich sage nicht, dass es sich so abgespielt hat.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Am Text stört mich:
"Ihre Liebe zu Jesus ist nichts wert." Viel eher ist die Selbstliebe weniger Wert als die Liebe zu Christus.
"Sie verführt den Rektor des Klosters und nötigt ihn schließlich zu sexuellen Handlungen." Das halte ich für eine böswillige Beschuldigung.
"Ihre Liebe zu Jesus ist nichts wert." Viel eher ist die Selbstliebe weniger Wert als die Liebe zu Christus.
"Sie verführt den Rektor des Klosters und nötigt ihn schließlich zu sexuellen Handlungen." Das halte ich für eine böswillige Beschuldigung.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Sollte Frau Wagner der Verfasser dieses Mülls bekanntwerden, täte sie gut daran, den wegen übler Nachrede zu verklagen.Toribio hat geschrieben:Es haben sich auch anderswo Leute Gedanken darüber gemacht, was hier passiert sein könnte... da hat es Überlegungen in alle Richtungen gegeben. Ein Beispiel möchte ich bringen:
Ein Mädchen verliebt sich in Jesus und fühlt sich auserwählt. Das Mädchen geht ihrer Verheißung nach und tritt in ein Kloster ein, denn das ist der Ort, so denkt das Mädchen, wo sich ihre Liebe erfüllen wird.
Aber im Kloster macht sie eine ganz andere Erfahrung. Ihr persönliches Leben wird durch den ständig zu befolgenden Gehorsam abgetrieben, sie wird zu einem Nichts und wie ein Nichts behandelt. Ihre Liebe zu Jesus ist nichts wert. Der klösterliche Gehorsam vernichtet sie langsam aber sicher. Sie merkt, dass dieses Leben nichts für sie ist, und doch will sie niemanden enttäuschen, ja, es käme ihr vor wie ein Verrat, wenn sie nun aufgeben würde und das Kloster verließe.
Da kommt ihr eine Idee. Sie verführt den Rektor des Klosters und nötigt ihn schließlich zu sexuellen Handlungen. Sie sieht sich als Vergewaltigungsopfer und flieht vor ihren Peinigern. Wer würde es einem so unschuldigen und gläubigen Mädchen verübeln, wenn sie vor diesem schrecklichen Vergewaltiger fliehen würde? Niemand, ja sogar sie selbst kann sich verstehen, wenn sie ihren klösterlichen Liebestraum, der zu einem sexuellen Alptraum wurde, nicht mehr weiter träumen könnte. Und so flieht sie endlich zu Recht vor ihren Peinigern und verklagt den Mann wegen sexuellem Missbrauch. Der wird zwar freigesprochen, aber um ihrer Liebeslüge die nötige Solidität zu verleihen, schreibt sie sich ihre Lügengeschichte vom Leib und da es alle wissen sollen, was ihr angetan wurde, veröffentlicht sie sie. Jeder soll sehen, was für ein unschuldiges Mädchen sie ist. Sie wird auf Talkshows eingeladen, wo man ihr mit traurigen Augen zuhört, und die Öffentlichkeit bemitleidet das arme Mädchen und man denkt, obwohl dieser Mann freigesprochen wurde, da man ihm nichts nachweisen konnte: "Dieses schreckliche Kloster mit diesen schrecklichen Nonnen und diesem schrecklichen Rektor! Was haben sie diesem braven Mädchen angetan!"
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Das wird sie klugerweise nicht tun, denn sie bewegt sich selbst auf problematischem Terrain. Vor allem, da der betreffende Priester gerichtlich bereits mehrfach freigesprochen wurde, könnte sie ihrerseits wegen übler Nachrede verklagt werden.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Jetzt bist Du offenbar einem Mißverständnis aufgesessen:Senensis hat geschrieben:Das wird sie klugerweise nicht tun, denn sie bewegt sich selbst auf problematischem Terrain. Vor allem, da der betreffende Priester gerichtlich bereits mehrfach freigesprochen wurde, könnte sie ihrerseits wegen übler Nachrede verklagt werden.
Virus Probatus meinte, daß Frau Wagner den Verfasser des obigen Textes wegen übler Nachrede verklagen sollte; nicht jedoch den Priester, mit dem sie das sexuelle Verhältnis hatte.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Ich hab das schon verstanden. Ich meine aber, daß sie selbst verklagt werden könnte und daher wahrscheinlich selbst nicht zu diesem Mittel greifen wird.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Auch wenn das jetzt für diejenigen, die nur die Medienberichte pro D.W. kennen, überraschend klingt - objektiv ist das so. Der Priester wurde freigesprochen und könnte daher wohl selbst auf Unterlassung klagen.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Mit der Suchmaschine ist der Text, den du als angebliches Zitat bringst nicht zu finden. Und wenn es tatsächlich ein Zitat ist, sollte man die Quelle angeben....Toribio hat geschrieben:Es haben sich auch anderswo Leute Gedanken darüber gemacht, was hier passiert sein könnte... da hat es Überlegungen in alle Richtungen gegeben. Ein Beispiel möchte ich bringen:
Ein Mädchen verliebt sich in Jesus und fühlt sich auserwählt. Das Mädchen geht ihrer Verheißung nach und tritt in ein Kloster ein, denn das ist der Ort, so denkt das Mädchen, wo sich ihre Liebe erfüllen wird.
Aber im Kloster macht sie eine ganz andere Erfahrung. Ihr persönliches Leben wird durch den ständig zu befolgenden Gehorsam abgetrieben, sie wird zu einem Nichts und wie ein Nichts behandelt. Ihre Liebe zu Jesus ist nichts wert. Der klösterliche Gehorsam vernichtet sie langsam aber sicher. Sie merkt, dass dieses Leben nichts für sie ist, und doch will sie niemanden enttäuschen, ja, es käme ihr vor wie ein Verrat, wenn sie nun aufgeben würde und das Kloster verließe.
Da kommt ihr eine Idee. Sie verführt den Rektor des Klosters und nötigt ihn schließlich zu sexuellen Handlungen. Sie sieht sich als Vergewaltigungsopfer und flieht vor ihren Peinigern. Wer würde es einem so unschuldigen und gläubigen Mädchen verübeln, wenn sie vor diesem schrecklichen Vergewaltiger fliehen würde? Niemand, ja sogar sie selbst kann sich verstehen, wenn sie ihren klösterlichen Liebestraum, der zu einem sexuellen Alptraum wurde, nicht mehr weiter träumen könnte. Und so flieht sie endlich zu Recht vor ihren Peinigern und verklagt den Mann wegen sexuellem Missbrauch. Der wird zwar freigesprochen, aber um ihrer Liebeslüge die nötige Solidität zu verleihen, schreibt sie sich ihre Lügengeschichte vom Leib und da es alle wissen sollen, was ihr angetan wurde, veröffentlicht sie sie. Jeder soll sehen, was für ein unschuldiges Mädchen sie ist. Sie wird auf Talkshows eingeladen, wo man ihr mit traurigen Augen zuhört, und die Öffentlichkeit bemitleidet das arme Mädchen und man denkt, obwohl dieser Mann freigesprochen wurde, da man ihm nichts nachweisen konnte: "Dieses schreckliche Kloster mit diesen schrecklichen Nonnen und diesem schrecklichen Rektor! Was haben sie diesem braven Mädchen angetan!"
Ich sage nicht, dass es sich so abgespielt hat.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Das mache ich gerne.
Zuerst aber eine kleine Einführung: Der TA-Journalist und Sektenexperte Hugo Stamm hat sich auf seinem Sekten-Blog zu diesem Fall geäußert, und zwar auf eine Art und Weise, die Widerspruch provozieren musste, denn einige seiner Aussagen stehen ja im totalen Widerspruch zur Wirklichkeit.
Wenn jemand öffentlich beschuldigt wird, eine kriminelle Tat begangen zu haben, obwohl die rechtsprechende Instanz seine Schuld nicht nachweisen konnte, grenzt das an Lynchjustiz. Um dies deutlich zu machen, hat der Kommentator 'Hypatia' das erwähnte "Szenario" erfunden.
Und später schreibt er zur Verdeutlichung dies: "Wenn dem 'Täter' keine Schuld nachgewiesen werden kann, so ist er de jure unschuldig, und was auch immer de facto vorgefallen sein mag, bleiben Vermutungen, die teils auf Sympathien, teils auf Vorurteilen gründen. Auf jeden Fall geben uns Vermutungen allein nicht das Recht, von einer Tat oder von einem Täter oder von einem Opfer zu reden, wenn es sich gezeigt hat, dass der Beschuldigte de jure unschuldig ist.
Weil Hugo Stamm hier aber von einem Täter und einer Tat [sexueller Missbrauch] gesprochen hat, obwohl dem Beschuldigten keine Schuld nachgewiesen werden konnte, da 'das Verfahren eingestellt wurde', wie er sagt, sah ich mich veranlasst, einen möglichen 'Tathergang', wenn Sie so wollen, aus einer anderen Perspektive darzustellen, sodass ersichtlich wird, dass den Beschuldigten tatsächlich keinerlei Schuld treffen könnte, ohne freilich zu behaupten, dass es sich tatsächlich so abgespielt haben müsste."
Brainstorming... eine Hypothese also, wie es auch hätte gewesen sein können!
Den Rest können Sie selber lesen. Beachten Sie vor allem die Kommentare der Insiderin 'Annemarie'!
http://blog.bazonline.ch/hugostamm/inde ... ssbraucht/
Zuerst aber eine kleine Einführung: Der TA-Journalist und Sektenexperte Hugo Stamm hat sich auf seinem Sekten-Blog zu diesem Fall geäußert, und zwar auf eine Art und Weise, die Widerspruch provozieren musste, denn einige seiner Aussagen stehen ja im totalen Widerspruch zur Wirklichkeit.
Wenn jemand öffentlich beschuldigt wird, eine kriminelle Tat begangen zu haben, obwohl die rechtsprechende Instanz seine Schuld nicht nachweisen konnte, grenzt das an Lynchjustiz. Um dies deutlich zu machen, hat der Kommentator 'Hypatia' das erwähnte "Szenario" erfunden.
Und später schreibt er zur Verdeutlichung dies: "Wenn dem 'Täter' keine Schuld nachgewiesen werden kann, so ist er de jure unschuldig, und was auch immer de facto vorgefallen sein mag, bleiben Vermutungen, die teils auf Sympathien, teils auf Vorurteilen gründen. Auf jeden Fall geben uns Vermutungen allein nicht das Recht, von einer Tat oder von einem Täter oder von einem Opfer zu reden, wenn es sich gezeigt hat, dass der Beschuldigte de jure unschuldig ist.
Weil Hugo Stamm hier aber von einem Täter und einer Tat [sexueller Missbrauch] gesprochen hat, obwohl dem Beschuldigten keine Schuld nachgewiesen werden konnte, da 'das Verfahren eingestellt wurde', wie er sagt, sah ich mich veranlasst, einen möglichen 'Tathergang', wenn Sie so wollen, aus einer anderen Perspektive darzustellen, sodass ersichtlich wird, dass den Beschuldigten tatsächlich keinerlei Schuld treffen könnte, ohne freilich zu behaupten, dass es sich tatsächlich so abgespielt haben müsste."
Brainstorming... eine Hypothese also, wie es auch hätte gewesen sein können!
Den Rest können Sie selber lesen. Beachten Sie vor allem die Kommentare der Insiderin 'Annemarie'!
http://blog.bazonline.ch/hugostamm/inde ... ssbraucht/
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Etwa das meinte ich. (Danke Toribio!)Toribio hat geschrieben: Und später schreibt er zur Verdeutlichung dies: "Wenn dem 'Täter' keine Schuld nachgewiesen werden kann, so ist er de jure unschuldig, und was auch immer de facto vorgefallen sein mag, bleiben Vermutungen, die teils auf Sympathien, teils auf Vorurteilen gründen. Auf jeden Fall geben uns Vermutungen allein nicht das Recht, von einer Tat oder von einem Täter oder von einem Opfer zu reden, wenn es sich gezeigt hat, dass der Beschuldigte de jure unschuldig ist.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Ich denke schon, daß "Missbrauch" hier im Gesamtkontext gesehen werden muss, und es eben nicht rein um den vollzogenen Geschlechtsakt ohne die formvollendete Einverständniserklärung geht. Und, wie weitere Aussteiger berichten, gab es in dem "Werk" wohl durchaus "Grenzwertigkeiten".Toribio hat geschrieben:Das mache ich gerne.
Zuerst aber eine kleine Einführung: Der TA-Journalist und Sektenexperte Hugo Stamm hat sich auf seinem Sekten-Blog zu diesem Fall geäußert, und zwar auf eine Art und Weise, die Widerspruch provozieren musste, denn einige seiner Aussagen stehen ja im totalen Widerspruch zur Wirklichkeit.
Wenn jemand öffentlich beschuldigt wird, eine kriminelle Tat begangen zu haben, obwohl die rechtsprechende Instanz seine Schuld nicht nachweisen konnte, grenzt das an Lynchjustiz. Um dies deutlich zu machen, hat der Kommentator 'Hypatia' das erwähnte "Szenario" erfunden.
Und später schreibt er zur Verdeutlichung dies: "Wenn dem 'Täter' keine Schuld nachgewiesen werden kann, so ist er de jure unschuldig, und was auch immer de facto vorgefallen sein mag, bleiben Vermutungen, die teils auf Sympathien, teils auf Vorurteilen gründen. Auf jeden Fall geben uns Vermutungen allein nicht das Recht, von einer Tat oder von einem Täter oder von einem Opfer zu reden, wenn es sich gezeigt hat, dass der Beschuldigte de jure unschuldig ist.
Weil Hugo Stamm hier aber von einem Täter und einer Tat [sexueller Missbrauch] gesprochen hat, obwohl dem Beschuldigten keine Schuld nachgewiesen werden konnte, da 'das Verfahren eingestellt wurde', wie er sagt, sah ich mich veranlasst, einen möglichen 'Tathergang', wenn Sie so wollen, aus einer anderen Perspektive darzustellen, sodass ersichtlich wird, dass den Beschuldigten tatsächlich keinerlei Schuld treffen könnte, ohne freilich zu behaupten, dass es sich tatsächlich so abgespielt haben müsste."
Brainstorming... eine Hypothese also, wie es auch hätte gewesen sein können!
Den Rest können Sie selber lesen. Beachten Sie vor allem die Kommentare der Insiderin 'Annemarie'!
http://blog.bazonline.ch/hugostamm/inde ... ssbraucht/
Das alles auf den Standpunkt zu bringen: "Wem das nicht gefällt, der kann ja gehen" ist sicher eine Art Lösung. Ob sie letztlich zielführend ist, sei dahingestellt.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Offensichtlich fing der Missbrauch für D.W. bereits damit an, dass sie dort nicht ihren Willen verwirklichen konnte. Das ist im Sinne der Intention und Zielrichtung eines Ordens eher der rechte Gebrauch des Menschen.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Lieber 'Vir Probatus', Sie kommen der Wahrheit schon ein bisschen näher.
Gut, dass Sie mittlerweile erkennen, dass es nicht nur rein um den vollzogenen Geschlechtsakt ohne die formvollendete Einverständniserklärung geht, wie Sie sich süffisant ausgedrückt haben, sondern um mehr.
Doris Wagner sagt ja selber, dass es ihr nicht um "Missbrauch" im sexuellen Sinn geht, sondern um den Missbrauch, den Orden ihrer Meinung nach jungen Menschen gegenüber ausüben im Sinne von Unterdrückung und fast schon Nötigung. Das deutet sie aber erst im Nachhinein so, nachdem sie mit ihren Vorstellungen von einem gottgeweihten Leben im 'Werk' gescheitert ist... im Fall Doris Wagner, lieber 'Vir Probatus', geht es also um ein zerbrochenes Lebensideal und darum, herauszufinden, wo die Gründe für dieses Scheitern liegen könnten... und da muss man zweierlei in den Blick nehmen, ihre eigene Persönlichkeitsstruktur und Reife und auch die Strukturen und die Spiritualität der Gemeinschaft.
Für Doris Wagner ist die Sache klar... Hugo Stamm gibt ihren Standpunkt so wieder:
Dieses religiöse System zu hinterfragen scheint ihr Hauptanliegen zu sein.
Unser Hauptanliegen sollte sein, herauszufinden, ob die vom 'Werk' angestrebte Spiritualität wirklich so extrem und herausfordernd, ja sogar unerfüllbar ist, wie Doris Wagner meint, oder ob Doris Wagner die Gründe für ihr Scheitern nicht doch vielmehr bei ihr selber suchen müsste. Es schaut sehr danach aus, als ob das Letztere der Fall wäre.
Gut, dass Sie mittlerweile erkennen, dass es nicht nur rein um den vollzogenen Geschlechtsakt ohne die formvollendete Einverständniserklärung geht, wie Sie sich süffisant ausgedrückt haben, sondern um mehr.
Doris Wagner sagt ja selber, dass es ihr nicht um "Missbrauch" im sexuellen Sinn geht, sondern um den Missbrauch, den Orden ihrer Meinung nach jungen Menschen gegenüber ausüben im Sinne von Unterdrückung und fast schon Nötigung. Das deutet sie aber erst im Nachhinein so, nachdem sie mit ihren Vorstellungen von einem gottgeweihten Leben im 'Werk' gescheitert ist... im Fall Doris Wagner, lieber 'Vir Probatus', geht es also um ein zerbrochenes Lebensideal und darum, herauszufinden, wo die Gründe für dieses Scheitern liegen könnten... und da muss man zweierlei in den Blick nehmen, ihre eigene Persönlichkeitsstruktur und Reife und auch die Strukturen und die Spiritualität der Gemeinschaft.
Für Doris Wagner ist die Sache klar... Hugo Stamm gibt ihren Standpunkt so wieder:
So wie es aussieht, sucht Doris Wagner den Grund für ihr Scheitern vornehmlich in der Spiritualität und in den Strukturen dieser Gemeinschaft.Die anfänglichen Demütigungen und Erniedrigungen interpretierte die Braut Christi als Prüfung [...]. Sie sah die Leidenszeit als Teil der totalen Hingabe an Jesus. Doch im Lauf der Jahre zerbrach Doris Wagner an den unmenschlichen Anforderungen. Sie spricht von der geforderten absoluten Jungfräulichkeit. Dabei denkt sie nicht primär an Sexualität, sondern an die Jungfräulichkeit im Denken, Handeln und Fühlen. Für sie sind es rückblickend unerfüllbare Ansprüche, die an Selbstkasteiung grenzen.
Dieses religiöse System zu hinterfragen scheint ihr Hauptanliegen zu sein.
Unser Hauptanliegen sollte sein, herauszufinden, ob die vom 'Werk' angestrebte Spiritualität wirklich so extrem und herausfordernd, ja sogar unerfüllbar ist, wie Doris Wagner meint, oder ob Doris Wagner die Gründe für ihr Scheitern nicht doch vielmehr bei ihr selber suchen müsste. Es schaut sehr danach aus, als ob das Letztere der Fall wäre.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Was da "Jungfräulichkeit im Denken, Handeln und Fühlen" genannt wird, das heißt theologisch "Keuschheit". Die ist aber von jedem Christen gefordert, auch und gerade zB von Eheleuten. Das ist natürlich Selbstkasteiung, und für die allermeisten Menschen sind das auch unerfüllbare Forderungen. Das wurde von der Kirche noch nie bestritten, aber dennoch immer schon gefordert - von Jesus angefangen. Und wieviele Eheleute interpretieren die Demütigungen und Erniedrigungen ihrers gemeinsamen Alltags als Prüfung, als Teil der totalen Hingabe an Christus ... "unmenschlich" kann man das nur nennen, wenn man meint, mit rein menschlichen Kräften das erreichen zu sollen oder zu können. Das Scheitern an diesen Forderungen gehört genauso zum Leben wie das Streben danach, sie zu erfüllen.Toribio hat geschrieben:Für Doris Wagner ist die Sache klar... Hugo Stamm gibt ihren Standpunkt so wieder:
Die anfänglichen Demütigungen und Erniedrigungen interpretierte die Braut Christi als Prüfung [...]. Sie sah die Leidenszeit als Teil der totalen Hingabe an Jesus. Doch im Lauf der Jahre zerbrach Doris Wagner an den unmenschlichen Anforderungen. Sie spricht von der geforderten absoluten Jungfräulichkeit. Dabei denkt sie nicht primär an Sexualität, sondern an die Jungfräulichkeit im Denken, Handeln und Fühlen. Für sie sind es rückblickend unerfüllbare Ansprüche, die an Selbstkasteiung grenzen.
Mir scheint, die gute Frau wäre in der Ehe genauso überfordert gewesen wie im Kloster. In beiden Ständen gehört es wesentlich dazu, sich seine eigenen Grenzen eingestehen zu können, und trotzdem nicht aufzugeben.
Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Ob die gute Frau in der Ehe genauso überfordert ist wie vorhin im Kloster wird sich jetzt zeigen. Sie hat ja mittlerweile geheiratet und erwartet im Februar ihr erstes Kind.
Haben Sie das Buch noch nicht gelesen? Man ist auf weiten Strecken versucht zu glauben, Dornenvögel II zu lesen. Sie schreibt, es sei die Begegnung mit einem Menschen noch innerhalb der Gemeinschaft gewesen, die sie aufgerichtet und aus dem schwarzen Loch der Depression herausgeführt hätte. Man könnte beinahe vermuten, dass sie von ihrem jetzigen Ehemann spricht...
Wer dieser Doris Wagner in den letzten zwei Wochen genau zugehört hat und ein bisschen gezielt zu recherchieren versteht, der kann innerhalb von 10 Minuten herausfinden, was Sache ist.
Haben Sie das Buch noch nicht gelesen? Man ist auf weiten Strecken versucht zu glauben, Dornenvögel II zu lesen. Sie schreibt, es sei die Begegnung mit einem Menschen noch innerhalb der Gemeinschaft gewesen, die sie aufgerichtet und aus dem schwarzen Loch der Depression herausgeführt hätte. Man könnte beinahe vermuten, dass sie von ihrem jetzigen Ehemann spricht...
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”
Toribio hat geschrieben:Ob die gute Frau in der Ehe genauso überfordert ist wie vorhin im Kloster wird sich jetzt zeigen. Sie hat ja mittlerweile geheiratet und erwartet im Februar ihr erstes Kind.
Haben Sie das Buch noch nicht gelesen? Man ist auf weiten Strecken versucht zu glauben, Dornenvögel II zu lesen. Sie schreibt, es sei die Begegnung mit einem Menschen noch innerhalb der Gemeinschaft gewesen, die sie aufgerichtet und aus dem schwarzen Loch der Depression herausgeführt hätte. Man könnte beinahe vermuten, dass sie von ihrem jetzigen Ehemann spricht...
Wer dieser Doris Wagner in den letzten zwei Wochen genau zugehört hat und ein bisschen gezielt zu recherchieren versteht, der kann innerhalb von 10 Minuten herausfinden, was Sache ist.
Ich halte mich derzeit auf der anderen Seite der Erde auf, da gibt es das Buch leider nicht zu kaufen. E-Book geht aus bestimmten Gründen auch nicht.
(Weihnachtsmärkte gibt es aber Gott sei Dank ebenfalls nicht.) Dornenvögel sagt mir was, es spielt ja auch teilweise in diesem Land hier, aber was ich darüber denke, ist hier nicht zitierfähig.
Wenn wir aber schon dabei sind, auch andere Perspektiven in den Blick zu nehmen, dann doch bitte auch den Ordensoberen, der er ihr da ungefragt etwas näher getreten ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der hochwürdige Herr von anderen attraktiven Damen bei entsprechender Gelegenheit ablassen würde.
Also zusammengefasst: Sie ist gescheitert, andere sind gescheitert oder werden auch scheitern. Der hochwürdige Herr ist nicht gescheitert, wird nicht scheitern und kann nicht scheitern auf Grund seines Status.
Unangenehm ist nur die Tatsache, daß das alles publik wurde. Wäre es ohne Buch bekannt geworden, könnte man ja (wieder mal) von einer Pressekampagne sprechen, nur so natürlich nicht.
Ich wünsche dann noch einen gesegneten Advent.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)