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Verfasst: Freitag 3. März 2006, 18:52
von Alexander
wikipedia hat geschrieben:Ein Stift (neutrum, Mehrzahl: die Stifter oder die Stifte) ist jede mit Vermächtnissen und Rechten ausgestattete, zu kirchlichen Zwecken bestimmte und einer geistlichen Korporation übergebene (gestiftete) Anstalt mit allen dazu gehörigen Personen, Gebäuden und Liegenschaften.

Die Stifter waren in der Regel Könige, Herzöge oder begüterte Adelsfamilien. Ihre Motivation war zugleich religiös (Sicherung des eigenen Seelenheils) und politisch.

Die ältesten Anstalten dieser Art sind die Klöster, nach deren Vorbild sich später das kanonische Leben der Geistlichen an Kathedralen und Kollegiatstiftskirchen gestaltete. Monastischen Regeln ähnlich sind die Regeln der Augustiner-Chorherren und der Prämonstratenser. Anders als im Kloster sind die Mitglieder eines geistlichen Stifts (Kanoniker) aber nicht gänzlich Teil der Gemeinschaft, sondern können privates Eigentum und Einkommen behalten.

Im Gegensatz zu den mit den Kathedralkirchen verbundenen Erz- und Hochstiftern mit je einem Erzbischof oder Bischof an der Spitze hießen die Kollegiatkirchen, bei welchen kein Bischof angestellt war, Kollegiatstifter. Die Mitglieder derselben wohnten in einem Gebäude zusammen und wurden von dem Ertrag eines Teils der Stiftsgüter und Zehnten unterhalten. So bildeten sich die Domkapitel, deren Glieder, die Canonici, sich Kapitularen, Dom-, Chor- oder Stiftsherren nannten. Infolge des häufigen Eintritts Adliger entzogen sich dieselben schon im 11. Jahrhundert der Verpflichtung des Zusammenwohnens (Klausur), verzehrten ihre Präbenden einzeln in besondern Amtswohnungen, bildeten jedoch fortwährend ein durch Rechte und Einkünfte ausgezeichnetes Kollegium, welches seit dem 13. Jahrhundert über die Aufnahme neuer Kapitularen zu entscheiden, bei Erledigung eines Bischofssitzes (Sedisvakanz) die provisorische Verwaltung der Diözese zu führen und den neuen Bischof aus seiner Mitte zu wählen hatte.

Vor der durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 verfügten Säkularisation hatten die deutschen Erz- oder Hochstifter Mainz, Trier, Köln, Salzburg, Bamberg, Würzburg, Worms, Eichstätt, Speyer, Konstanz, Augsburg, Hildesheim, Paderborn, Freising, Regensburg, Passau, Trient, Brixen, Basel, Münster, Osnabrück, Lüttich, Lübeck und Chur sowie einige Propsteien (Ellwangen, Berchtesgaden etc.) und gefürstete Abteien (Fulda, Corvey, Kempten im Allgäu etc.) Landeshoheit und Stimmrecht auf dem Reichstag, daher sie auch reichsunmittelbare Stifter hießen und den Fürstentümern gleich geachtet wurden.

In anderen Ländern waren die Stifter niemals zu so hoher Macht gelangt. Auch in den bei der Reformation protestantisch gewordenen Ländern blieben meist die Stifter und die Domkapitel, jedoch ohne einen Bischof und ohne Landeshoheit, und ihre Einkünfte wurden als Sinekuren vergeben. Ausnahmen bildeten nur das ganz protestantische Fürstbistum Lübeck und das aus gemischten Kapitularen bestehende Kapitel zu Osnabrück. Jetzt sind alle Stifter mittelbar, d. h. der Hoheit des betreffenden Landesherrn unterworfen. Bei den unmittelbaren Hoch- und Erzstiftern mussten die Domherren ihre Stiftsfähigkeit durch 16 Ahnen beweisen; sie waren Versorgungsanstalten für die jüngern Söhne des Adels geworden. Während diese adligen Kapitularen sich den Genuss aller Rechte ihrer Kanonikate vorbehielten, wurden die geistlichen Funktionen den regulären Chorherren auferlegt, woher sich der Unterschied der weltlichen Chorherren (Canonici seculares), welche die eigentlichen Kapitularen sind, von den regulierten Chorherren (Canonici regulares) schreibt.

Die säkularisierten und protestantisch gewordenen Stifter behielten häufig ihre eigene Verfassung und Verwaltung; meist wurden aber ihre Präbenden in Pensionen verwandelt, welche zuweilen mit gelehrten Stellen verbunden sind. In Preußen sind die evangelischen Domkapitel zu Brandenburg, Merseburg und Naumburg sowie das Kollegiatstift in Zeitz bemerkenswert. (Vergleiche: Schneider, Die bischöflichen Domkapitel (Mainz 1885)).

Außer den Erz-, Hoch- und Kollegiatstiftern gibt es auch noch weibliche Stifter und zwar geistliche und weltliche. Erstere entstanden durch eine Vereinigung regulierter Chorfrauen und glichen den Klöstern; bei den freien weltlichen Stiftern dagegen legen die Kanonissinnen nur die Gelübde der Keuschheit und des Gehorsams gegen ihre Obern ab, können jedoch heiraten, wenn sie auf ihre Pfründe verzichten, und haben die Freiheit, die ihnen vom Stift zufließenden Einkünfte zu verzehren, wo sie wollen. Nur die Pröpstin und Vorsteherin nebst einer geringen Zahl Kanonissinnen pflegen sich im Stiftsgebäude aufzuhalten. Auch die Pfründen dieser Stifter wußte der stiftsfähige Adel vielfach ausschließlich für seine Töchter zu erlangen, doch hängt häufig die Aufnahme auch von einer Einkaufssumme ab. Auch sind für die Töchter von verdienten Beamten Stiftsstellen geschaffen worden. Die Kanonissinnen dieser "freien weltadligen Damenstifter" werden jetzt gewöhnlich Stiftsdamen genannt.

In Österreich werden heute die meisten Klöster noch 'Stift' genannt (Mehrzahl hier immer: die Stifte).
Übrigens, daß Nonnen und männliche Mönche ein gemeinsames "Kloster" bilden, ist Verrat an allen Geboten der Mönchsväter und -Mütter und haaresträubend.

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 18:58
von Robert Ketelhohn
Alexander hat geschrieben:Übrigens, daß Nonnen und männliche Mönche ein gemeinsames "Kloster" bilden, ist Verrat an allen Geboten der Mönchsväter und -Mütter und haaresträubend.
Schon, aber wie kommst du jetzt darauf???

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 18:58
von Alexander
alraune hat geschrieben:In Montenau (im deutschsprachigen Ost-Belgien, zur Gemeinde Amel gehörend) leben in einem Kloster der Steyler Mönche + Nonnen in einem Haus

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 19:00
von Robert Ketelhohn
Ah ja, übersehen, danke.

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 19:01
von Linus
Tatiana hat geschrieben:Danke für die Antwort HeGe!
Also, "das Stift", "das Kloster" und "die Abtei" können doch synonym verwendet werden, richtig? Im Land Brandenburg gab's auch Zisterzienserstifte, die in der einschlägigen Literatur mal "stifte" mal "Klöster" genannt wurden.
Ich hätte noch 'ne Frage zur Klosterarchitektur, und zwar zum Kreuzgang. Dienen die Kreuzgänge nur für Prozessionen? Oder haben sie irgendeine andere (festgelegte?) Zweckbestimmung? In manchen Klöstern gibt es gar keinen Kreuzgang (z.B. im Zisterzienserinnenklöster Sankt-Marienstern in Sachsen, in dem ich einst eine gewisse Zeit verbrachte und danach dummerweise nicht fragte).
Nein,Kloster ist der Überbegriff für folgende ein Stift ist eine Schenkung, eine Abtei ist ein Kloster dem ein Abt oder Äbtissin vorsteht, ein Piorat, ein Kloster dem ein Prior vorsteht (und der ist einem Abt rechenschaft schuldig).

Der Kreuzgan dient auch zur geistlichen Lesung (in Heiligenkreuz gibts da eine Bestuhlung, wo täglich der aktuelle Abschnitt aus der Benediktsregel verlesen wird) zum Gebet und ist Ursprünglich die Verbindung von Kirche, Scriptorium, Refektorium, Totenkappelle, Dormitorium und Küche bzw. Waschplatz [im Kreuzgang von Heiligenkreuz ist dort ein barocker Brunnen, mit auch im Sommer eiskalten Wasser, der wurde noch bis 1923 zur "Dusche" benutzt.)

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 19:02
von Tatiana
Danke, Linus! :)

Mitglied in zwei Ordensgemeinschaften?

Verfasst: Donnerstag 13. April 2006, 13:44
von Linus
Schönborn ist bekanntlich Dominikaner, der Malteserorden berichtet, Schönborn sei nun "als Bailli Ehren- und Devotions-Großkreuzritter aufgenommen worden".

Wie das? Was sagt das Kirchenrecht dazu?

Verfasst: Mittwoch 6. September 2006, 17:23
von cantus planus
Passt nicht unbedingt in diesen Thread, aber vielleicht für einige doch sehr interessant.

Hier eine Linkliste mit Priester- und Ordensgemeinschaften, die die alte Liturgie pflegen.

Verfasst: Mittwoch 6. September 2006, 17:42
von holzi
cantus planus hat geschrieben:Passt nicht unbedingt in diesen Thread, aber vielleicht für einige doch sehr interessant.

Hier eine Linkliste mit Priester- und Ordensgemeinschaften, die die alte Liturgie pflegen.
Erstaunlich, wieviele französische Gemeinschaften dabei sind. Kann sich jemand denken warum?

Verfasst: Mittwoch 6. September 2006, 22:11
von cantus planus
Das kann man nicht genau beantworten. Die französische Kirche war seit jeher sehr eigenständig und oft recht liberal.

In dieser Atmosphäre konnten viele offene, ökumenische Gemeinschaften wachsen, wie z.B. Taizé. Vielleicht hat sich dazu ein bewusster Gegenpol gebildet.

Verfasst: Donnerstag 16. November 2006, 13:06
von Fingalo
Nochmal zuden Augustiner-Chorherren. Gibt es eine Übersetzung über deren Bestimmungen des Aachener Konzils von 816? Für die Frauenregel gibt es sie, aber für die Männer?
Übrigens: Chrodegang von Metz hat zwar die Initialzündung gegeben. Aber von ihm ist wenig in die Augustiner-Regel eingeflossen. Sie war stark benediktinisch eingefärbt. Und die Unerscheidung zwischen Saekularkanonikern und Regularkanonikern ging auf Papst Gregor VII. zurück Seitdem gab es die Regula antiqua und die Regula nova.

Verfasst: Dienstag 5. Dezember 2006, 07:42
von asima
Wer weiß genaueres über den dritten Orden? Was ist das genau? Kontaktaufnahme, wer sind Mitglieder?

Dnke :) :)

Verfasst: Dienstag 5. Dezember 2006, 08:58
von HeGe
Den dritten Orden gibt es nicht. Viele Orden und viele Gemeinschaften apostolischen Lebens haben Laiengemeinschaften, die meistens so etwas wie ein dritter Orden sind. Bei den Benediktinern, Zisterziensern und Trappisten heißen die Oblaten, bilden aber keinen eigenen Ordenszweig, sondern sind mehr irgendwie mit einem speziellen Kloster verbunden. Die Franziskaner haben m.W.n. einen richtigen dritten Orden, wobei es da auch eigene Gemeinschaften gibt, die kaum anders leben, als die Ordensleute selbst.

In diesen Strängen hatten wir schon mal was zu dem Thema:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=5176

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=3062

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=1333

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=424

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=235

Zur Kontaktaufnahme würde ich dir empfehlen, mal die entsprechenden Internetseiten des jeweiligen Ordens zu besuchen. Da sollte dann eigentlich ein eigener Bereich oder eine Verweisung dazu sein.

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:22
von Petur
Hallo!

Kennt jemand eine autonome Priestergemeinschaft, deren Mitglieder keine Gelübde haben? (Ausser den Oratorianern.)

Alles Gute!
Petur

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 17:46
von ottaviani

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 20:18
von Petur
Vielen Dank für die Information, lieber Ottaviani!
Ich erinnere mich schon, dass ich über diese Gemeinschaft früher gelesen habe.

Alles Gute!
Petur

Verfasst: Montag 1. Januar 2007, 22:17
von melina
Petur hat geschrieben:Hallo!

Kennt jemand eine autonome Priestergemeinschaft, deren Mitglieder keine Gelübde haben? (Ausser den Oratorianern.)

Alles Gute!
Petur
Die Pallotiner haben meines wissens auch keine Gelübde

Was ist Profess?

Verfasst: Samstag 16. Juni 2007, 18:17
von Sascha
Was ist eine Profess? Professtage? Was ist das?

Re: Was ist Profess?

Verfasst: Samstag 16. Juni 2007, 18:28
von cantus planus
Sascha hat geschrieben:Was ist eine Profess? Professtage? Was ist das?
"Profess ablegen" bedeutet, seine Ordensgelübde abzulegen.
Die Erstprofess findet nach dem Noviziat statt und ist noch zeitlich auf einige Jahre angelegt. Danach wird die Profess in unterschiedlichen Abständen (je nach Satzung des Ordens) erneuert. Danach erst kommt die Ewige Profess, mit der man sich für immer an die Gemeinschaft bindet, bzw. die Gemeinschaft auch an den Professen.

Ein Professtag ist - je nach klösterlichem Sprachgebrauch - entweder der Tag, an dem die Profess abgelegt wird, oder der Jubiläumstag... je nach dem.

Hier der Artikel auf < WIKIPEDIA >, ist ganz gut.

Alte Messe und Kloster

Verfasst: Sonntag 22. Juli 2007, 21:53
von Jacob
Wer von den Alteingesessenen hier kann mal kurz etwas Licht in die mich umgebende trostlose Dunkelheit bringen. Ich würd gern wissen, ob es eine monastische Ordensgemeinschaft gibt, die an der alten Messe festhält und in die man als deutschsprachiger eintreten kann?

Kann, was die alte Messe angeht, nur französische Gemeinschaften finden, aber da fehlts mir an Sprachkenntnissen.

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 13:13
von Ecce Homo
Jacob, da wirst du wohl ums Sprachen lernen nicht herumkommen... wenn du wirklich berfuen bist, macht die Sprache aber auch nicht aus... ;)

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 13:36
von Jacob
z.B. fand ich dieses auf der Seite der Abbaye de Solesmes

Il convient de vérifier, et au besoin d'acquérir, les bases indispensables de culture générale, religieuse et linguistique (latin pour la plupart, français pour certains étrangers).

Da hab ich wenig Hoffnung. Wenn ich jünger wäre vielleicht. Aber nicht mit über 40.

Trozdem recht herzlichen Dank schonmal.

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 13:43
von Ecce Homo
Wenn du wirklich berufen bist, wird Gott es dir ermöglichen... da bin ich sicher - man muss viel drum beten... Bild

Im Übrigen - zu jeder Regel gehört auch eine Ausnahme... fahr doch einfach mal hin und seh und lass dich anschauen...

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 14:50
von ad_hoc
Jacob hat geschrieben:...Da hab ich wenig Hoffnung. Wenn ich jünger wäre vielleicht. Aber nicht mit über 40.
Bist Du Dir sicher, dass Du das wirklich willst? Anscheinend nicht, wenn Du anstelle von Aufgaben, die sich lösen lassen, nur scheinbar unüberwindbare Hindernisse siehst. Etwas mehr Sturm und Drang sollte auch mit 40 oder 50 oder 60 Jahren noch möglich sein. :shock:

Gruß, ad_hoc

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 19:02
von Ecce Homo
Jacob, warst du überhaupt schon einmal in einer der Gemeinschaften - wo auch immer? :hmm:

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 19:53
von Jacob
Ja. Zuletzt in Mariawald und Marienstatt. Vordem in Gerleve. Aber keines davon hat mir den Eindruck gegeben, dass es der richtige Ort ist.

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 22:51
von Leguan
Jacob hat geschrieben:z.B. fand ich dieses auf der Seite der Abbaye de Solesmes

Il convient de vérifier, et au besoin d'acquérir, les bases indispensables de culture générale, religieuse et linguistique (latin pour la plupart, français pour certains étrangers).

Da hab ich wenig Hoffnung. Wenn ich jünger wäre vielleicht. Aber nicht mit über 40.

Trozdem recht herzlichen Dank schonmal.
Da stellt sich allerdings schon das nächste Problem. Mir ist keine solche Gemeinschaft bekannt, die noch Leute mit über 40 aufnimmt. Es mag zwar ausnahmen geben, aber die sind gerade in monastischen Gemeinschaften bestimmt eher selten.

Zur Frage: Anerkannte monastische traditionalistische Gemeinschaften im deutschen Sprachraum sind mir nicht bekannt. In den französischen sind allerdings glaube ich schon ein paar Deutsche drin, die Abtei Le Barroux gibt ja auch einen deutschsprachigen Rundbrief heraus.

Die mit der FSSPX verbundenen Benediktiner wollen in Deutschland eine Zweigstelle gründen - das muß allerdings jeder selber wissen, ob er was damit zu tun haben will.

Ansonsten gibt es noch in Amerika anerkannte Benediktiner und Karmeliten.

Verfasst: Montag 23. Juli 2007, 22:51
von Ecce Homo
Marienstatt ist aber nicht tridentinisch. Das ist ein normales Zisterzienserkloster... ist die Frage, ob du überhaupt für Kloster berufen bis... schon mal längere Zeit "Kloster auf Zeit" wo gemacht????
Hast einen geistlichen Begleiter? Mit ihm schon gesprochen?
Was sagt er denn?

Wenn du keinen hast, suche dir einen... und beten beten beten, ob das wirklich der Weg ist, den Gott für dich vorgesehen hat...

Consuetudines

Verfasst: Montag 6. August 2007, 03:24
von Irenaeus
.. hat jemand Informationen über mittelalterliche Bräuche in Klöstern = Consuetudines?

Verfasst: Montag 6. August 2007, 08:57
von Robert Ketelhohn

Verfasst: Montag 28. April 2008, 21:20
von Raimund J.
Wer ist denn eigentlich diese Schwester Jordana Schmidt? Weiss zufällig jemand worin sie nicht zustimmt?

Diskussion in Hamburg:
Wenn bei einer Diskussion grundverschiedene Meinungen aufeinanderprallen, verspricht es, spannend zu werden. Wenn es dabei um Glauben und Religion geht, wird es auch sehr persönlich: So am vergangenen Mittwochabend im großen Festsaal des Atlantic-Hotels. Etwa 200 geladene Gäste kamen. Der Verein Atlantic Forum hatte zur Podiumsdiskussion zum Thema "Glaube versetzt Berge - wie wertvoll ist Glaube heutzutage?" eingeladen.

Medienwissenschaftler Jo Groebel moderierte das teilweise hitzige Gespräch. Mit dabei der Berliner Rechtsanwalt Michel Friedmann: "Der Mensch muss die Frage nach dem Warum stellen. Solange er diese Aufgabe an die Religion delegiert, gibt er die Verantwortung für sich selbst ab." Das dürfe nicht sein, sagte Friedmann. Er lehne Religion ab, wenn sie sich über die Vernunft erhebe.

Die Dominikanerin von Bethanien, Jordana Schmidt, sprach vom Glauben als die treibende Kraft ihres Lebens: "Ich lebe meinen Glauben und philosophiere nicht", sagte die Schwester, "ich lebe schon seit meiner Kindheit in kirchlichen Gemeinschaften, darum bedeutet Religion für mich auch Zusammenhalt, Freundschaft und Vertrauen." Sie trenne aber ihren Glauben von der Institution. "Ich stehe zur Kirche, aber ich stimme nicht in allen Punkten überein", sagte Jordana Schmidt. "Nur Gott ist mein Oberhaupt."

"Die Auseinandersetzung mit Religion ist für uns enorm wichtig", sagte der Hamburger Religionswissenschaftler Wolfram Weiße. Seit zehn Jahren gebe es wieder ein verstärktes Interesse an Religion im persönlichen wie im gesellschaftlichen Kontext.

Mina Ahadi, Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins der Ex-Muslime, sagte, jede Religion übe Macht aus. "Sie mischt sich ein in die Politik und in den Alltag der Menschen." Die Iranerin kehrte dem Islam den Rücken und gründete im Februar 2007 den Verein, dem mittlerweile etwa 500 Gleichgesinnte beigetreten sind. Ihr Fazit: "Ohne Religion kann man besser leben." Einen Konsens gab es nicht. Höchstens den, dass es möglich sein muss, diese Meinung zu vertreten.

Verfasst: Montag 28. April 2008, 22:09
von cantus planus
Sr. Jordana Schmidt - Google hilft! Ein Interview mit ihr findet man hier.

Ohne in alten Klischees graben zu wollen: wenn ich den Lebenslauf ansehe, und dann lese, dass ihr zum Thema "Religion" nicht als Freundschaft und Gemeinschaft einfällt, dann meine ich zu ahnen, woher der Wind weht... Wie sie als Christin das Kunststück fertigbringt, Glaube und Kirche zu trennen, bleibt wohl ein Geheimnis. Nachdem ich nur diesen kleinen Absatz gesehen habe, und an das seichte Geschwurbel des "Wort zum Sonntag" denke, weiss ich, dass ich mich damit gar nicht weiter auseinandersetzen möchte.