Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Das Problem ist der mangelnde Respekt der Gläubigen vor dem Amt des Priesters. Die geht einher mit mangelndem Respekt vor der Würde des Lebens überhaupt.
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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

Gerhard hat geschrieben:Das Problem ist der mangelnde Respekt der Gläubigen vor dem Amt des Priesters. Die geht einher mit mangelndem Respekt vor der Würde des Lebens überhaupt.
Das ist sicher richtig, wobei der mangelnde Respekt vor dem Amt wiederum eine Folge der Unkenntnis dessen ist, was denn der Amtsträge so tut - ein Effekt, der wiederum durch Priester, die dem Vorschub leisten und einer Aufklärung über ihr Amt wenig Bedeutung beimessen, unterstützt wird.

Wer von den "normalen" Messbesuchern am Sonntag weiß denn schon, was der zentrale Punkt der Messe ist. Ich habe noch nicht gefragt, aber ich nehme an, man würde einen hohen Stimmanteil für "das Vaterunser" oder "die Predigt" erhalten. Das ist aber auch nur zum Teil den Gläubigen anzulasten: wenn ihnen niemand erklärt, was die Eucharistie ist, und sie im Gegenteil im Tohuwabohu der "religiös gemeinten Unterhaltung" untergeht, woher sollen sie's denn wissen oder auch nur ahnen (was eine Voraussetzung für's Nachfragen wäre)?

Ich selbst bin in einer erzkatholischen Gegend in einem gutkatholischen Haushalt großgeworden und habe neun Jahre meines Lebens auf einer katholischen Klosterschule zugebracht - und ich wusste es - bis ich mich selbst um diese Kenntnis gekümmert habe - auch nicht

Und wenn ich also nun nicht verstehe, was in einer Messe vor sich geht und deshalb auch die Bedeutung des Amtes des Priesters nicht verstehe, dann komme ich natürlich wie selbstverständlich darauf, dass das am Ende jeder machen kann, egal ob zölibatär, Mann oder Frau, Christ oder nicht ... ist doch wurscht - 'ne Messing-Schüssel mit Oblaten hochhalten und den zugehörigen Text auch noch ablesen dürfen, das kriegt doch nun wirklich jeder hin :sauer:

Was mich allerdings wirklich fuchst, ist, dass die Kirche (oder Amtsträger darin) dem durch fleißiges Mitdiskutieren und Mit-Infragstellen auch noch Vorschub leistet :sauer:

Und daher (und aus einer völlig am Höhepunkt vorbeigehenden Liturgie in der letzten Sonntagsmesse mit Predigt durch den Pastoralreferenten unserer Gemeinde - aber die Familienväter und -mütter fandens bestimmt toll!) rührt mein jetzt wiederholter Ausbruch :roll:

Gottes Segen,
tantum ergo
Zuletzt geändert von tantum ergo am Montag 13. Oktober 2008, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Eine Priesterberufung erwächst aus deiner Christus-Beziehung. Du liest die Bibel, du feierst Eucharistie, du fühlst dich angesprochen, du spürst seinen Ruf, du folgst ihm nach. Wenn das für dich nicht die Liebe deines Lebens ist, gib auf, mach was anderes, werde Lehrer, Polizist oder Krankenpfleger oder sonst was.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

tantum ergo hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Das Problem ist der mangelnde Respekt der Gläubigen vor dem Amt des Priesters. Die geht einher mit mangelndem Respekt vor der Würde des Lebens überhaupt.
Das ist sicher richtig, wobei der mangelnde Respekt vor dem Amt wiederum eine Folge der Unkenntnis dessen ist, was denn der Amtsträge so tut
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass heute der Respekt vor sämtlichen Autoritäten (dies sogar am Lande!) immer mehr schwindet. Frag mal einen Lehrer danach.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Nun, das ist ja allgemeiner Trend. Das beginnt schon bei Berufskleidung (Soutane, Polizeiuniform...) wir sind selbst im Beruf im Freizeitlook...


Ich hatte letztens einen Termin bei der Bank (und danach eine Abendveranstaltung) Ich: Dreiteiler Bankbeamte: Poloshirt und Jeans. Das schlimmste war die Angestellte, deren Gspaßlaberln praktisch unverhüllt in der Gegend rumhingen.

Linus, froh darüber, daß die Baseballkappen -Poloshirt Kombination eingestampft werden jetzt ist K&K Stil angesagt (Zweistreifig an der Hosenseite) http://www.bmi.gv.at/oeffentlsicherheit ... niform.pdf
Zuletzt geändert von Linus am Montag 13. Oktober 2008, 21:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Niels
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Beitrag von Niels »

Mit solchen Schirmmützen sehen die meisten Zeitgenossen eh so debil aus, dass sie jeden Heimplatz auf der Stelle bekommen würden... :roll: - da sind die neuen Uniformen echt ein Lichtblick... :ja:
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overkott
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Beitrag von overkott »

tantum ergo hat geschrieben:Und daher (und aus einer völlig am Höhepunkt vorbeigehenden Liturgie in der letzten Sonntagsmesse mit Predigt durch den Pastoralreferenten unserer Gemeinde - aber die Familienväter und -mütter fandens bestimmt toll!) rührt mein jetzt wiederholter Ausbruch :roll:
Das ist es doch, was Pastoralreferenten toll finden: Sonntags mal zehn Minuten am Stück reden dürfen, ohne von der Frau oder den Kindern unterbrochen zu werden.

Und weil keiner klatscht, am Ende des Gottesdienstes Applaus für alle und jeden einzelnen.

:jump: :jump:

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Niels
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Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:Und daher (und aus einer völlig am Höhepunkt vorbeigehenden Liturgie in der letzten Sonntagsmesse mit Predigt durch den Pastoralreferenten unserer Gemeinde - aber die Familienväter und -mütter fandens bestimmt toll!) rührt mein jetzt wiederholter Ausbruch :roll:
Das ist es doch, was Pastoralreferenten toll finden: Sonntags mal zehn Minuten am Stück reden dürfen, ohne von der Frau oder den Kindern unterbrochen zu werden.

Und weil keiner klatscht, dann mal am Ende des Gottesdienstes Applaus für alle und jeden einzelnen.

:jump: :jump:
Schrecklich...Ich habe an Mariae Himmelfahrt mal sowas (ohne Vorwarnung) miterlebt - schon beim Einzug kam neben (!) dem Priester ein Mensch in Albe stolz und hoch erhobenen Hauptes dahergeschritten. Die Kirche war außergewöhnlich gut besucht. Bis zum Credo und zur Predigt war alles sehr feierlich (während der Predigt erwähnte der Pfarrer, wieso ausgerechnet heute die neuen Messdiener aufgenommen würden), bis besagter Mensch das Mikrophon ergriff und minutenlang dummes, belangloses und selbst für die Messdiener (und den Zelebranten) sichtlich peinliches Zeug von sich gab.
:sauer: :sauer: :sauer:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Bitte, könntet ihre beim Thema bleiben? Das entwickelt sich in Richtung OT...
- hier ist weder das Thema Laienpredigt noch das Thema Pastoralreferenten... :roll: :roll: :roll:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

tantum ergo hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Das Problem ist der mangelnde Respekt der Gläubigen vor dem Amt des Priesters. Die geht einher mit mangelndem Respekt vor der Würde des Lebens überhaupt.
Das ist sicher richtig, wobei der mangelnde Respekt vor dem Amt wiederum eine Folge der Unkenntnis dessen ist, was denn der Amtsträge so tut - ein Effekt, der wiederum durch Priester, die dem Vorschub leisten und einer Aufklärung über ihr Amt wenig Bedeutung beimessen, unterstützt wird.
Das glaube ich nicht. Die Eltern unterstützen das Hineinwachsen des Zöglings in die katholische Gemeinschaft nach Kräften und können aus ihrem reichen Erfahrungsschatz berichten, die Großeltern tun dies auf ebenfalls generationenübergreifende Weise.

Der Priester ist im Religionsunterricht der Schule bereits in der Erstkommunionkatechese eingebunden in den Horizont des Schülers und bietet so genug an Projektionsfläche für die dem Schüler innewohnende Sehnsucht nach dem Höheren.

In der Erstkommunionkatechese lernen die Schüler der dritten Klassen das Gemeindeleben intensiver kennen und werden so zwangsläufig mit liebevollem Herzen zum Dienst am Altar geführt. Sie engagieren sich in Bibelkreisen, Ministrantengruppenstunden, Betgemeinschaften und haben stets ein offenes Ohr für die Senioren der Gemeinde.

Sie verdienen sich noch durch Nebenjobs ein Taschengeld, dass sie selbstverständlich der Caritas für die Altenpflege zur Verfügung stellen. Neben Schule, Erwerbstätigkeit und Gemeindearbeit finden sie noch genügend Zeit für die Haus- und Gartenpflege. Sie bewähren sich in der Schule als Klassensprecher und kandidieren für die Schülervertretung. Der Priester ist als Beichtvater der väterliche Freund und begleitet die Heranwachsenden hierbei uneigennützig und mit liebevollem Herzen auf ihrem Weg in die volle kirchliche Gemeinschaft, die sie mit der Firmung und dem damit verbundenen "Erreichen des Vernunftsgebrauchs" eindrucksvoll der mitfiebernden Gemeinde präsentieren.

Als volljährige Menschen, mit überdurchschnittlich gut bestandener Hochschulreife , wählen sie den Weg ins Priesterseminar oder in eine Ordensgemeinschaft, da sie die liebende Gemeinschaft der Christen, die als Gegenentwurf zur verrohten Ellenbogengesellschaft die Fahne der Nächstenliebe hochhält, als die ihre erkannt haben und bringen es mindestens bis zum Bischof oder bis zur Oberin und mehren so den Ruhm der Gemeinde, aus der sie stammen.

Ich weiß nicht genau, wo das Problem liegt. Könnte es sein, dass Gott bei diesem Lebensentwurf auf eine Randfigur degradiert wird?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Gerhard hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Das Problem ist der mangelnde Respekt der Gläubigen vor dem Amt des Priesters. Die geht einher mit mangelndem Respekt vor der Würde des Lebens überhaupt.
Das ist sicher richtig, wobei der mangelnde Respekt vor dem Amt wiederum eine Folge der Unkenntnis dessen ist, was denn der Amtsträge so tut - ein Effekt, der wiederum durch Priester, die dem Vorschub leisten und einer Aufklärung über ihr Amt wenig Bedeutung beimessen, unterstützt wird.
Das glaube ich nicht. Die Eltern unterstützen das Hineinwachsen des Zöglings in die katholische Gemeinschaft nach Kräften und können aus ihrem reichen Erfahrungsschatz berichten, die Großeltern tun dies auf ebenfalls generationenübergreifende Weise.

Der Priester ist im Religionsunterricht der Schule bereits in der Erstkommunionkatechese eingebunden in den Horizont des Schülers und bietet so genug an Projektionsfläche für die dem Schüler innewohnende Sehnsucht nach dem Höheren.

In der Erstkommunionkatechese lernen die Schüler der dritten Klassen das Gemeindeleben intensiver kennen und werden so zwangsläufig mit liebevollem Herzen zum Dienst am Altar geführt. Sie engagieren sich in Bibelkreisen, Ministrantengruppenstunden, Betgemeinschaften und haben stets ein offenes Ohr für die Senioren der Gemeinde.

Sie verdienen sich noch durch Nebenjobs ein Taschengeld, dass sie selbstverständlich der Caritas für die Altenpflege zur Verfügung stellen. Neben Schule, Erwerbstätigkeit und Gemeindearbeit finden sie noch genügend Zeit für die Haus- und Gartenpflege. Sie bewähren sich in der Schule als Klassensprecher und kandidieren für die Schülervertretung. Der Priester ist als Beichtvater der väterliche Freund und begleitet die Heranwachsenden hierbei uneigennützig und mit liebevollem Herzen auf ihrem Weg in die volle kirchliche Gemeinschaft, die sie mit der Firmung und dem damit verbundenen "Erreichen des Vernunftsgebrauchs" eindrucksvoll der mitfiebernden Gemeinde präsentieren.

Als volljährige Menschen, mit überdurchschnittlich gut bestandener Hochschulreife , wählen sie den Weg ins Priesterseminar oder in eine Ordensgemeinschaft, da sie die liebende Gemeinschaft der Christen, die als Gegenentwurf zur verrohten Ellenbogengesellschaft die Fahne der Nächstenliebe hochhält, als die ihre erkannt haben und bringen es mindestens bis zum Bischof oder bis zur Oberin und mehren so den Ruhm der Gemeinde, aus der sie stammen.

Ich weiß nicht genau, wo das Problem liegt. Könnte es sein, dass Gott bei diesem Lebensentwurf auf eine Randfigur degradiert wird?
Überhaupt dürfen wir das Wort Amt näher durchdenken. Es begegnet uns im Wort Ministerium und Offizium, im Gottesdienst und im öffentlichen Dienst.

Im Kontrast zur religiösen Staatsreligion seiner Zeit stand der Gründer dem zum Opferkult degenerierten Amte durchaus kritisch gegenüber.

Aus einer intakten Vaterbeziehung und gesundem Selbstbewusstsein lehrte er seine Schüler als heiliges Offizium die Fußwaschung und das Brotteilen, was auch der Tradition nicht völlig entgangen ist und in kostbarer Einkleidung bis heute liturgisch hoch gehalten wird.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Das unklare Ämterverständnis scheint mir ein großes Übel der heutigen Zeit zu sein.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Eine starke Identifikation mit Jesus Christus, zu der die tägliche Schriftlesung gehört, die regelmäßige Eucharistiefeier und die aktive Teilnahme am Leben in der Gemeinde, scheint jedenfalls für den Priesterberuf zentral zu sein.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Lieber overkott,

um die von dir genannten Voraussetzungen zu erfüllen, muss ich aber kein Priester sein.

Vielleicht wäre es hilfreich, Berufungsgeschichten zu lesen, um zu wissen, warum jemand sich für den Weg des Priestertums entscheidet. Könnte es auch sein, dass jemand aus egoistischen Motiven das Priesteramt anstrebt?


Gruß
Gerhard
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overkott
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Beitrag von overkott »

Berufungsgeschichten und Heiligenlegenden sind nicht nur eine unterhaltende Lektüre, sondern auch eine starke Anregung.

Vielleicht erscheint dir dein Leben sinnlos und lernst plötzlich einen frommen Menschen kennen, der dir hilft, deine ganz persönlichen Antworten zu finden.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Also aus Egoismus?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Die wichtigsten Berufungsgeschichten sind die Evangelien.

Da finden wir zum Beispiel die Frage nach der evangelischen Vollkommenheit.

Uns fällt auf, dass Jesus dem jungen Mann nicht sofort antwortet, sondern ihn zunächst einmal fragt.

Er erkennt, dass der fromme junge Mann sich schon für vollkommen hält.

Er rät ihm zur evangelischen Armut, zur caritas, dem zentralen Begriff Gottes Weisheit, der Theologie.

Denn die evangelische Armut erweist sich darin, alles den Bedürftigen zu geben.

Jesus versteht eine falsche Gottesliebe als Egoismus und empfiehlt dem Egoisten die Nächstenliebe als Gottesliebe.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Historisch-kritisch? Die Nächstenliebe als Gottesliebe? Kannst Du mal eine Bibelstelle nennen?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Deus caritas est.

Kontext

1Joh 4,15:

et nos cognovimus et credidimus caritati quam habet Deus in nobis Deus caritas est et qui manet in caritate in Deo manet et Deus in eo

Röm 12,10

caritatem fraternitatis invicem diligentes honore invicem praevenientes

1Kor 13,13

nunc autem manet fides spes caritas tria haec maior autem his est caritas
Zuletzt geändert von overkott am Donnerstag 23. Oktober 2008, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Meinst Du: "Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott"?

Es geht aber weiter: "Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen". Dann kommt der Abschnitt "Furcht und Liebe": "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleib in ihm." (1 Joh 4,16b)

Das finde ich viel interessanter. Laß uns ruhig bei Johannes bleiben (trotz Paulusjahr) ;-)
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

overkott hat geschrieben:Deus caritas est.

Kontext

1Joh 4,15:

et nos cognovimus et credidimus caritati quam habet Deus in nobis Deus caritas est et qui manet in caritate in Deo manet et Deus in eo

Röm 12,10

caritatem fraternitatis invicem diligentes honore invicem praevenientes

1Kor 13,13

nunc autem manet fides spes caritas tria haec maior autem his est caritas
Liest du die Bibel auf Latein? - Jeder der die Sprache nicht kann, muss nachsehen (Nicht alle Stellen kenne ich auswendig)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphaela hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Deus caritas est.

Kontext

1Joh 4,15:

et nos cognovimus et credidimus caritati quam habet Deus in nobis Deus caritas est et qui manet in caritate in Deo manet et Deus in eo

Röm 12,10

caritatem fraternitatis invicem diligentes honore invicem praevenientes

1Kor 13,13

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Liest du die Bibel auf Latein? - Jeder der die Sprache nicht kann, muss nachsehen (Nicht alle Stellen kenne ich auswendig)
Immerhin haben über 1000 Jahre fromme Denker aus diesem Bach klares Wasser geschöpft.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Wer kann Griechisch?
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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerhard hat geschrieben:Wer kann Griechisch?
ich. auch französisch italienisch spanisch, japanisch chinesisch u.a.: Essen gehen. :mrgreen:
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Beitrag von Raphaela »

overkott hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:[Liest du die Bibel auf Latein? - Jeder der die Sprache nicht kann, muss nachsehen (Nicht alle Stellen kenne ich auswendig)
Immerhin haben über 1000 Jahre fromme Denker aus diesem Bach klares Wasser geschöpft.
Aber Jesus nicht! Er hat alles auf aramäisch vermittelt.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Er war halt Aramäer.

Darf eigentlich ein Verheirateter Priester werden?
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

In Ausnahmen. Wenn ein evangelischer Pastor katholisch wird und um Aufnahme in das Priesterseminar bittet, geweiht wird, darf er verheiratet bleiben. Ein verheirateter Katholik, der Priester wird, ist aber nicht zu finden.

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Linus
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Beitrag von Linus »

monsieur moi hat geschrieben:In Ausnahmen. Wenn ein evangelischer Pastor katholisch wird und um Aufnahme in das Priesterseminar bittet, geweiht wird, darf er verheiratet bleiben. Ein verheirateter Katholik, der Priester wird, ist aber nicht zu finden.
Quatsch. Das was du schreibst gilt nur für die Mitglieder des lasteinischen Ritus. Alle andern Teilkirchen der katholischen Kirche kennen verheiratete, die zu Weihen zugelassen werden. In der lateinischen Rituskirche ist das die Ausnahme (vornehmlich aber nicht nur für heimgekehrte Ketzer, die Pastoren waren)
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Dann tut's mir leid, die Fehlinformation. Ich kenne halt persönlich nur die Westkirche.
Obwohl ich weiß, dass in der russisch-orthodoxen Kirche zum Beispiel auch verheiratete Männer zum Priester geweiht werden. Bischof dürfen sie dann aber nicht werden.

Petra
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Beitrag von Petra »

Falls es dich tröstet, monsieur moi, die meisten Kaths hätten die Frage glatt mit "Nein" beantwortet. Für dein Alter weißt du schon eine ganze Menge. :ja:

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Hach danke dir. :)
Kann vielleicht daran liegen, dass ich selbst Priester werde(n muss), aber dazu gibts hier auch einen Thread.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Gerhard hat geschrieben: Darf eigentlich ein Verheirateter Priester werden?
Bei uns im Bistum ist letztes oder vorletztes Jahr ein Mann zum Priester geweiht worden, der verheiratet ist.

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