Also wenn ich das richtig verstehe, dann gilt (sagt jedenfalls das Braun'sche Liturgische Handbuch von 1924, aber der Reihe nach):Chiara hat geschrieben:Der Bischof meines Wissens deswegen nicht, weil an diesem Tag das Lebensopfer des eigentlichen Bräutigams der Kirche im Vordergrund steht (der Bischofsring ist ja Symbol für die Vermählung mit der Kirche). Jedenfalls steht die Vorschrift mit Karfreitag im Zeremoniale.Linus hat geschrieben:Warum trägt Jungfrau oder Bischof Karfreitags keinen Ring....
Da die Virgo dasselbe Mysterium - nur von der anderen Seite her - verkörpert, wäre es eine schöne neu zu begründende Tradition, den Ring an diesem Tag ebenfalls abzulegen.
Wahlweise könnten die Virgines je einen Bischof fragen, ob er ihnen seinen Ring am Karfreitag ausleiht (Witwen tragen ja zwei Ringe, den des Mannes unter dem eigenen am selben Finger).![]()
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- der Bischof trug früher Pontifikalhandschuhe (Symbol für Reinheit von Sünde, gute Werke und zeremonielle Sorgfalt?) in der entsprechenden liturgischen Farbe, aber nie schwarz = weil keine Handschuhe am Karfreitag und zum Requiem
- der Bischofsring (Symbol der Treue und des bräutlichen Bandes zur Kirche) war nun wiederum üblicherweise über dem Handschuh, und damit wurde er ebenfalls nicht getragen zum Requiem (!) und am Karfreitag, so z.B. Peter F. Anson in "Churches. Their plan and furnishing", denn wenn keine Handschuhe, dann kein Ring, da der ja für "über die Handschuhe" gedacht war (liturgiehistorisch) und damit wahrscheinlich auch nicht mehr gepasst hätte (praktisch)?


Aber was ist dann also der theologische Sinn von "keine Handschuhe (und keine bischöflichen Socken, aber das nur nebenbei...) zum Requiem und am Karfreitag"?
Dass es schlicht bleiben soll (die Dinger waren ja toll bestickt, beperlt und vergoldet, vgl. http://dappledphotos.blogspot.com/2006/ ... loves.html)?
