Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Dirk hat geschrieben:Also ich finde, man sollte sich davor hüten, aus ein paar Extremfällen eine Regel machen zu wollen. Ich finde, das einzige Kriterium für die Zulassung eine Kandidaten ist die Frage, ob seine Berufung echt (also der Wille Gottes) ist. Ich denke, dass man das mit einer guten geistlichen Begleitung feststellen kann - Psychologen braucht man dafür nicht.
Die Unterscheidung, ob etwas wirklich Berufung ist oder etwas anderes kann nicht nur durch geistliche Begleitung festgestellt werden. Dies setzt diagnostische Fähigkeiten vorraus, die bei vielen Seminarleitungen einfach nicht vorhanden sind. Es würde helfen, diese einfach in dem Bereich weiterzubilden. Dann entgeht man auch (hoffentlich) der Gefahr der Psychologisierung oder Neurotisierung.
Neurotische Entwicklungen lassen sich doch nun mal relativ sicher diagnostizieren! Und diese unterscheiden sich auch deutlich von einer wirklichen Berufung.
Ich verstehe wirklich nicht, wo da das Problem ist und auch nicht, wieso der Auswahl und Zulassung von Kandidaten für das Priesteramt nun exteren Personen/institutionen zugeordnet werden sollten. Man kann schließlich etwas, was sich durchaus auch bewäöhrt hat verbessern.

Heinrich

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

In der deutschen Priesterausbildung finden sowieso über all die Jahre pastoralpsychologische Kurse statt. Meist sitzt auch der Pastoralpsychologe in den Sitzungen der Seminarleitungen dabei, wird also um Rat gefragt bei zweifelhaften Fällen.

Bezüglich der psychologischen Aufnahmeprüfung am Beginn habe ich mal mit einem kirchenfernen, synkretistisch-religiösen Psychotherapeuten geredet. Seine Spontanreaktion war: "Ein guter Witz! Die haben nicht begriffen, wo die eigentlichen Probleme liegen und wie sie es angehen sollen."
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

cathol01 hat geschrieben:Bezüglich der psychologischen Aufnahmeprüfung am Beginn habe ich mal mit einem kirchenfernen, synkretistisch-religiösen Psychotherapeuten geredet. Seine Spontanreaktion war: "Ein guter Witz! Die haben nicht begriffen, wo die eigentlichen Probleme liegen und wie sie es angehen sollen."
Natürlich verständlich. Wenn sich jemand durch Vermischung seine Privatreligion zusammenbaut, wird er in der Regel dazu neigen, geneu das zu vermischen, was auch sonst zu seinen Überzeugungen und Neigungen passt. Daraus kann man dann wunderbar ableiten, wie die optimalen Lösungen aussehen sollten. Meist kommt dabei dann eine "Kirche" heraus, die genau das beinhaltet, was die Privatreligion ausmacht. Zufällig natürlich.

Heinrich

Laura

Beitrag von Laura »

Ein Problem scheint mir auch der Priestermangel zu sein: Bei dem Bedarf, der besteht, wird wahrscheinlich eben auch nicht immer gut ausgewählt, sondern eben auch Menschen genommen, die eigentlich nicht wirklich gut geeignet sind.

Laura

Ralf

Beitrag von Ralf »

Scheint bei anderen Sakramenten ja auch so zu sein.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Edith
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Beitrag von Edith »

Mir fiel die tage ein hochinteressantes heft in die Hände:

"Priester für das 21. Jahrhundert
OPTIONEN"
Von der Deutschen Regentenkonferenz, März 2003.
Gibts das online? Ist wirklich sehr sehr interessant......

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Doch: http://www.priesterseminare.org/optionen.htm

Ich weiss allerdings noch nicht, was ich davon halten soll, leisten sie doch unter dem Deckmantel der Forderung nach einer Rückbesinnung auf das sogenannte Wesentliche der sowieso schon bedauernswerten Entwicklung / Degradierung des Priesters zu einem reinen Sakramentenspender und einem unguten Klerikalismus weiter Vorschub.
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Ralf

Beitrag von Ralf »

Wie ist denn so Dein Wunschpriesterbild, Thierry? Ernsthafte Frage!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Das würde mich auch interessieren. Wenn im Alltag des Priesters schon für Spiritualität kaum Raum ist (wie Thierry sagt), wie kann dann Platz für eine Familie sein?

Ralf

Beitrag von Ralf »

Das meine ich bewusst nicht. Ich spreche von dem Sein des Priesters als solchem, nicht vom drumherum.
Wenn der Priester als Sakramentenspender eine Degardierung darstellt, wenn der Priester als Leiter aller Gremien zu viel ist (in der Zeit könnte er auch geistlich was für sich tun), was ist dann der richtige Weg? Aber Thierry kann ja für sich selbst sprechen.

Übrigens: ich sehe in dem Papier auch durchaus eineiges kritisch. Die ganze Gremienarbeit , die vom Priester viel Energie verlangt, wird im Teil I. nur schwammig angesprochen, gleichzeitig wird verlangt, dass der Preister auch "Nein" sagen können muss.
Das allgemeine Priestertum der Gläubigen, dass sich auch in Leitungsfunktionen der Gemeinde äußern darf (Leitung ist nicht immer Hirtenamt!) wird ja in dieser Form im richtigen Leben nicht gerade gerne gesehen...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ralf hat geschrieben:»Das meine ich bewußt nicht. Ich spreche von dem Sein des Priesters als solchem, nicht vom Drumherum. Wenn der Priester als Sakramentenspender eine Degradierung darstellt, … was ist dann der richtige Weg?«
Wenn die Funktion des Liturgen, der das Opfer feiert, nicht Kern, Wurzel und Ziel des Priestertums ist: dann bleibt nur das „Drumrum“, Ralf. Insofern trafen meine Hinweise oben genau ins Schwarze (abgesehen davon, daß das Drumrum als solches eine gewisse Variabilität besitzt).
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Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:Doch: http://www.priesterseminare.org/optionen.htm

Ich weiss allerdings noch nicht, was ich davon halten soll, leisten sie doch unter dem Deckmantel der Forderung nach einer Rückbesinnung auf das sogenannte Wesentliche der sowieso schon bedauernswerten Entwicklung / Degradierung des Priesters zu einem reinen Sakramentenspender und einem unguten Klerikalismus weiter Vorschub.
Danke für den Link!

Äh... wie bitte... was tun die?
Degradierung zum Sakramentenspender? Hä?
Unguter Klerikalismus? Was? :kratz:

Ich verstehe nicht.... wie Du darauf kommst.... :nein:

Ich weiß ja nicht, wie die lage in Luxembourg ist.... (da lebst Du, oder?)
aber soweit ich bei uns sehe... ist eine Besinnung aufs Wesentliche nicht wirklich fehl am Platz.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Edith hat geschrieben:aber soweit ich bei uns sehe... ist eine Besinnung aufs Wesentliche nicht wirklich fehl am Platz.
Was ist denn das "Wesentliche"?
Robert hat geschrieben:Wenn die Funktion des Liturgen, der das Opfer feiert, nicht Kern, Wurzel und Ziel des Priestertums ist: dann bleibt nur das „Drumrum“,
Ich denke schon, dass die Grundfunktion leiturgia, diakonia und martyria im Gleichgewicht stehen sollten. Der Priester als reiner Sakramentenspender ist für mich insofern eine Degradierung, dass er von einer Messe bzw. Taufe zur nächsten hetzen muss und keine Zeit mehr hat, seine "Pfarrkinder" (ihr verzeiht mir diesen altmodischen Begriff) kennen zu lernen und Zeit mit ihnen zu verbringen, was doch aber wesentlichzum Dienst des Hirten dazugehört oder nicht?
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Gehören die Leute innerhalb der Kirche eigentlich auch zur Kirche? Dürfen deren Gefühle usw. eigentlich auch beachtet werden?
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Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:aber soweit ich bei uns sehe... ist eine Besinnung aufs Wesentliche nicht wirklich fehl am Platz.
Was ist denn das "Wesentliche"?
Mut zum Wesentlichen
Besser den Hirtendienst Christi sichtbar machen durch Verkündigung des Wortes Gottes, Feier der Sakramente und dienende Hingabe - als sich im Vielerlei anderer Aufgaben verlieren.
(Optionen)

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

cathol01 hat geschrieben:Gehören die Leute innerhalb der Kirche eigentlich auch zur Kirche? Dürfen deren Gefühle usw. eigentlich auch beachtet werden?
Was meinst Du damit?

Heinrich

Ralf

Beitrag von Ralf »

Er bezieht sich auf meine Aussage, dass das Kastendenken nur innnerhalb der Kirche gepflegt werde und deswegen nicht wichtig sei.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ralf hat geschrieben:Er bezieht sich auf meine Aussage, dass das Kastendenken nur innnerhalb der Kirche gepflegt werde und deswegen nicht wichtig sei.
Trotzdem weiß ich nicht, was Cathol damit meint. Vielleicht (Hoffentlich) erklärt er es irgendwann, wenn er im Forum ist.

Heinrich

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ohne die vorige Diskussion erneut aufrollen zu wollen, möchte ich euch folgende Fragen stellen. Es ist eine Tatsache, dass es in unserer abendländischen Kirche 60.000 bis 100.000 Priester gibt, die ihr Amt niedergelegt und (zum grössten Teil) geheiratet haben - einige davon sind allerdings mittlerweile auch schon gestorben.

Fragen:

1) Wieso legen Priester ihr Amt nieder?
2) Wie soll man mit ihnen umgehen?
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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

cathol01 hat geschrieben:Ohne die vorige Diskussion erneut aufrollen zu wollen, möchte ich euch folgende Fragen stellen. Es ist eine Tatsache, dass es in unserer abendländischen Kirche 60.000 bis 100.000 Priester gibt, die ihr Amt niedergelegt und (zum grössten Teil) geheiratet haben - einige davon sind allerdings mittlerweile auch schon gestorben.

Fragen:

1) Wieso legen Priester ihr Amt nieder?
2) Wie soll man mit ihnen umgehen?
Zu 1): Das können nur sie selbst richtig beantworten.
Zu 2): Sie gehen lassen - was sonst? Das meine ich ganz wertfrei.

Geronimo

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich kenn’ zwar die Zahl nicht, aber sie mag schon stimmen.

Mich bringt das zu einer Feststellung, die ich allen „Vorkonziliaren“ mal ins Stammbuch schreiben möchte. Diese Priester, die ihr Amt und ihre Berufung verlassen haben, sind ja zum großen Teil noch vor dem Vaticanum II geweiht und erst recht ausgebildet und erzogen worden.

Nach dem Vaticanum II mag also ein Damm gebrochen sein – aber sich was dann über die Kirche ergoß, das faulte schon lang zuvor hinter dem Damm vor sich hin.
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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nach dem Vaticanum II mag also ein Damm gebrochen sein – aber sich was dann über die Kirche ergoß, das faulte schon lang zuvor hinter dem Damm vor sich hin.[/color]

Oha, Robert! Da sprichst du eine große Wahrheit gelassen aus ...

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:...Nach dem Vaticanum II mag also ein Damm gebrochen sein – aber sich was dann über die Kirche ergoß, das faulte schon lang zuvor hinter dem Damm vor sich hin.
Jemand erzählte mir mal, der während der Zeit des II. Vaticanums im Seminar war, daß ihnen (also den Seminaristen) der Regens geraten hätte, wenn sie eine Freundin hätten, dann sollten sie diese ruhig behalten, denn nach dem Konzil würde es sowieso keine Zölibatsverpflichtung mehr geben....
Gruß Jürgen

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Beitrag von cathol01 »

Ja, Paul VI. wollte die Zölibatspflicht ja angeblich auch aufheben. Aber eine Antwort auf meine beiden Fragen habt ihr mir noch nicht gegeben...
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

cathol01 hat geschrieben:Ja, Paul VI. wollte die Zölibatspflicht ja angeblich auch aufheben. Aber eine Antwort auf meine beiden Fragen habt ihr mir noch nicht gegeben...
Doch!
Geronimo hat geschrieben:Zu 1): Das können nur sie selbst richtig beantworten.
Zu 2): Sie gehen lassen - was sonst? Das meine ich ganz wertfrei.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Laura hat geschrieben:Ein Problem scheint mir auch der Priestermangel zu sein:
Priestermangel :kratz:

Gibt es nicht! Wie wäre sonst so etwas zu begründen: eine Stellenausschreibung, die sich an Priester richtet? Offenbar geht man davon aus, daß es Priester gibt, die nicht in der Seelsorge tätig zu sein brauchen.

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Laura

Beitrag von Laura »

Priesterquote bei Lehrstuhlbesetzung ... dass die sich so was noch leisten können....
Es war schon die bessere Idee, nicht in die Hochschule zu gehen ...

Laura

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Also so wie ich das sehe, ist Priester sein in Deutschland vergleichbar mit Beamter sein in Deutschland, also ein paradiesischer Zustand.

Keine Arbeitslosigkeit, neben der Kirche steht meistens schon ein Fertighaus, wo der Priester gleich einziehen kann, wenn man Glück hat, gibt`s immer irgendwo Omas die einem täglich Mittagsessen machen :mrgreen: und die Rente ist auch sicher.

Und wie hat es der Arbeiter im Vergleich? - Jeden Tag 20 Kg schweren Stangen hin und her tragen, irgendwann Arbeitslos sein, später wieder ein Job, in dem irgendwelche 30 Kg schweren Holzpaletten rumtragen werden müssen und Rente gibt`s nicht.

Und damit die deutschen Priester oder überhaupt alle westlichen Priester zu schätzen wissen, in welchen Verhältnissen sie leben, müßten sie mal für paar Jahre irgendwo in ein armes Land versetzt werden, wo sie in ärmlichsten Verhältnissen die christliche Lebensfürhrung den Menschen unterbreiten und sie diese lehren. Dann würden sie vielleicht auch wieder um wichtige Aufgaben kümmern, anstatt über Ökumene und Frauenpriestertum zu philosofieren.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ich sehe das nicht so, Kordian. Ich denke, als Priester kann man sehr schnell sehr unglücklich werden, wenn man sein geistliches Leben vernachlässigt und nicht mehr aus der Kraft schöpfen kann, die die Berufung trägt. Ich kenne Priester, die sind toteinsam und hocken vor Frust den ganzen Tag vor dem Fernseher (womit ich aber nicht sagen will, dass alle einsamen Priester ihr geistliches Leben vernachlässigen..). Der sichere Arbeitsplatz und die sichere Rente hilft da letztendlich ebensowenig, sie ein gutes Mittagessen. Ebensowenig glaube ich, dass einen normalen Priester ein wenig mehr Armut wirklich stören würde.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Dirk hat geschrieben:Ich sehe das nicht so, Kordian. Ich denke, als Priester kann man sehr schnell sehr unglücklich werden, wenn man sein geistliches Leben vernachlässigt und nicht mehr aus der Kraft schöpfen kann, die die Berufung trägt. Ich kenne Priester, die sind toteinsam und hocken vor Frust den ganzen Tag vor dem Fernseher (womit ich aber nicht sagen will, dass alle einsamen Priester ihr geistliches Leben vernachlässigen..). Der sichere Arbeitsplatz und die sichere Rente hilft da letztendlich ebensowenig, sie ein gutes Mittagessen. Ebensowenig glaube ich, dass einen normalen Priester ein wenig mehr Armut wirklich stören würde.
Das ist klar. Wenn man einen sicheren Arbeitsplatz bzw. eine sichere Monatliche Geldquelle hat, dann hat man das Problem der Arbeitslosigkeit nicht und kann dieses Problem weniger mit anderen Problemen wieder ausfüllen, damit man wieder viele Probleme hat.

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