Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Nein, hast du nicht, Klaus. ;D
Gut, lieber Bartholomäus, dann kann ich ja jetzt ein Jugendfoto von mir posten:

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holzi
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von holzi »

taddeo hat geschrieben:Ich bin auch deswegen nur unregelmäßig im Seminar zur Messe gegangen und hab mir lieber in der Stadt andere Kirchen gesucht.
Also zumindest das ist heute nicht mehr verwerflich: jedes Mal, wenn ich zu den Dominikanerinnen in Hl. Kreuz gehe, sitzt ein Grüppchen Seminaristen mit drin. Und in Hl. Kreuz gibts Zelebration nach Osten, die haben ja nichtmal einen Volksbeistelltisch, und ab und zu auch Latein und recht oft Gregorianischen Gesang, auch wenn die Schwestern manchmal rührend bemüht um guten Gesang sind, ihre Stimmen sind nicht gerade hitverdächtig - aber trotzdem schön.

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cantus planus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:Gut, lieber Bartholomäus, dann kann ich ja jetzt ein Jugendfoto von mir posten:

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Ich hab's gewusst! :hops:
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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ich bin auch deswegen nur unregelmäßig im Seminar zur Messe gegangen und hab mir lieber in der Stadt andere Kirchen gesucht.
Also zumindest das ist heute nicht mehr verwerflich: jedes Mal, wenn ich zu den Dominikanerinnen in Hl. Kreuz gehe, sitzt ein Grüppchen Seminaristen mit drin. Und in Hl. Kreuz gibts Zelebration nach Osten, die haben ja nichtmal einen Volksbeistelltisch, und ab und zu auch Latein und recht oft Gregorianischen Gesang, auch wenn die Schwestern manchmal rührend bemüht um guten Gesang sind, ihre Stimmen sind nicht gerade hitverdächtig - aber trotzdem schön.
Sag ich ja: heute wäre das wohl kein gravierendes Problem mehr. Vor zwanzig Jahren war das noch ganz anders.

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Bernado
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Heute sind wir 14 Jahre verheiratet und können beide sagen, daß unsere Ehe das beste ist, was uns gegenseitig passieren konnte.
Zunächst einmal vielen Dank für den trotz inkognito sehr offenen Bericht.

Für mich schließt sich daran die sehr ernst gemeinte, aber natürlich nicht beantwortbare Frage an, ob dieses skandalöse Verhalten des Regens (in vielen Diözesen läuft es heute ja noch ebenso) einen zukünftigen (guten?) Priester von seiner Berufung abgebracht oder einen zukünftigen (guten?) Ehemann seiner Berufung zugeführt hat.

Wobei ich das nicht so verstanden haben will, als ob das eine notwendigerweise ein anderes Persönlichkeitsprofil voraussetzte als das andere - eher im Gegenteil.
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Linus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Linus »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Nein, hast du nicht, Klaus. ;D
Gut, lieber Bartholomäus, dann kann ich ja jetzt ein Jugendfoto von mir posten:

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holzi
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von holzi »

Bernado hat geschrieben:Für mich schließt sich daran die sehr ernst gemeinte, aber natürlich nicht beantwortbare Frage an, ob dieses skandalöse Verhalten des Regens (in vielen Diözesen läuft es heute ja noch ebenso) einen zukünftigen (guten?) Priester von seiner Berufung abgebracht oder einen zukünftigen (guten?) Ehemann seiner Berufung zugeführt hat.
War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Heute sind wir 14 Jahre verheiratet und können beide sagen, daß unsere Ehe das beste ist, was uns gegenseitig passieren konnte.
Zunächst einmal vielen Dank für den trotz inkognito sehr offenen Bericht.

Für mich schließt sich daran die sehr ernst gemeinte, aber natürlich nicht beantwortbare Frage an, ob dieses skandalöse Verhalten des Regens (in vielen Diözesen läuft es heute ja noch ebenso) einen zukünftigen (guten?) Priester von seiner Berufung abgebracht oder einen zukünftigen (guten?) Ehemann seiner Berufung zugeführt hat.
Irgendwie beides, würde ich heute sagen. Wobei ich im Nachhinein zugeben würde, daß ich vielleicht ein besserer Ehemann und Familienvater bin, als ich ein Priester geworden wäre. (Aber das sage ich dem damaligen Regens natürlich nicht. :breitgrins: Sonst würde er noch meinen, er hätte damals Recht gehabt.) Ich weiß auch, daß ich erst mit meiner heutigen Lebenserfahrung wirklich wüßte, worauf es ankommen würde, wenn ich Priester wäre.

Das Verhalten des Regens war damals nicht skandalös, sondern im Sinne der Kirchenleitung konsequent. Man wollte keine Priester von meinem Schlag, und es ist auch kein anderer ähnlicher Kerl einer geworden. Ich kann mich noch gut erinnern, daß mein heutiger Diözesanbischof (damals Weihbischof) im Dom über mich als "eingebildet" gelästert hat, weil ich als Cantor (mit Pluviale angetan) noch vor Beginn einer Vesper kurz zum Domchor gegangen bin, um die Details der Rollenverteilung beim Gesang zu vereinbaren. Inzwischen haben wir keine Probleme mehr, wenn wir uns irgendwo begegnen.

Was mich allerdings etwas wurmt, ist die Tatsache, daß inzwischen alle die Priester, die damals für die Ausbildung zuständig waren, im Domkapitel sitzen und dort für das Personal zuständig sind. Sie haben ihre Ansichten m. W. bis heute nicht geändert - nur wenn das Wort "Ratzinger" fällt, dann buckeln sie heute ganz beflissen oder scharwenzeln gar um seine Heiligkeit herum, als ob sie schon immer seine größten Verehrer gewesen wären. Aber auf die Idee, die Wünsche des Papstes hinsichtlich einer Reform von Liturgie und Priesterbild aufzugreifen oder gar aktiv in die Tat umzusetzen, kommen sie natürlich nicht. Dazu funktioniert das Eigenkirchenwesen noch immer viel zu gut.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Für mich schließt sich daran die sehr ernst gemeinte, aber natürlich nicht beantwortbare Frage an, ob dieses skandalöse Verhalten des Regens (in vielen Diözesen läuft es heute ja noch ebenso) einen zukünftigen (guten?) Priester von seiner Berufung abgebracht oder einen zukünftigen (guten?) Ehemann seiner Berufung zugeführt hat.
War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?
Nein, der war damals nicht Regens, sondern Präfekt, wenn ich mich recht erinnere.

Aber das ist auch so eine Geschichte ... :breitgrins: die Tussi (eine Laientheologin), die ihn sich geangelt hat, war in der ganzen Uni berüchtigt, daß sie Seminarinsassen sammelte wie andere Leute Briefmarken. Besonders auf einen Kurs hatte sie es scheinbar abgesehen. Mit dem Seminarpförtner hatten die deswegen schon ausgemacht, daß er jedesmal auf dem ganzen Gang Sturm geklingelt hat, wenn die Dame das Haus betrat ... und wenn sie dann oben war, waren plötzlich alle Türen verrammelt, Totenstille im Gang, kein Licht auf den Zimmern, scheinbar niemand zuhause ... :breitgrins: Bei dem betreffenden Präfekten hat's dann scheinbar geklappt. Armer Kerl, er wäre mit dem Zölibat wahrscheinlich besser gefahren ...

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cantus planus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:Sie haben ihre Ansichten m. W. bis heute nicht geändert - nur wenn das Wort "Ratzinger" fällt, dann buckeln sie heute ganz beflissen oder scharwenzeln gar um seine Heiligkeit herum, als ob sie schon immer seine größten Verehrer gewesen wären.
Ein Phänomen, dass ich auch in Wien und Köln aus nächster Nähe beobachten konnte: viewtopic.php?f=11&t=163&p=28428&hilit ... it#p28428

Die ganze plötzliche "Wir sind Papst"-Euphorie war mir von Anfang an suspekt.
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Petur
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Petur »

holzi hat geschrieben:War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?
Geht es um einen gewissen H. L.? Wenn ich mich nicht irre, gehört er nicht mehr zum AK Klerus.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Petur hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?
Geht es um einen gewissen H. L.? Wenn ich mich nicht irre, gehört er nicht mehr zum AK Klerus.
Ja, um den geht es. Er war mal in Nürnberg als altkatholischer Pfarrer. Was er jetzt treibt, weiß ich nicht.

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holzi
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von holzi »

Petur hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?
Geht es um einen gewissen H. L.? Wenn ich mich nicht irre, gehört er nicht mehr zum AK Klerus.
Keine Ahnung. Taddeo schrieb ja, er wäre der Präfekt gewesen. (Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Regens und Präfekt? :tuete: ) Ich hab die Geschichte damals auch nicht so intensiv verfolgt.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:(Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Regens und Präfekt? :tuete: )
Derselbe wie zwischen dem Schmied und dem Schmiedl.

Der Regens ist der Chef des Priesterseminars, danach kommt der Subregens. Je nach Größe des Hauses gibt es dann noch Präfekten.
Diese Leute bilden das "Forum externum". Nicht dazu gehört der Spiritual als "Forum internum", der deswegen nicht für Personalentscheidungen befragt werden darf.

In Regensburg schaut's heute so aus: http://www.priesterseminar-regensburg.de/i-personen.htm
Der Spiritual ist schon seit 20 Jahren dort, der Regens hat zu meiner Zeit bzw. kurz nach mir studiert, die anderen sind "Bubis", die ich nicht mehr persönlich kenne.

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Bernado
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Irgendwie beides, würde ich heute sagen. Wobei ich im Nachhinein zugeben würde, daß ich vielleicht ein besserer Ehemann und Familienvater bin, als ich ein Priester geworden wäre. (Aber das sage ich dem damaligen Regens natürlich nicht. :breitgrins: Sonst würde er noch meinen, er hätte damals Recht gehabt.) Ich weiß auch, daß ich erst mit meiner heutigen Lebenserfahrung wirklich wüßte, worauf es ankommen würde, wenn ich Priester wäre.
Hier möchte ich einhaken, das ist eine ganz wichtige Aussage, gerade wenn sie von jemandem wie Dir kommt (den ich nicht über dieses Forum hinaus kenne).

So sehr ich den "Pflichtzölibat" verteidige, so könnte ich mich doch unter Umständen mit dem Gedanken anfreunden, daß in besonderen Fällen ältere Viri Probati zu Priestern geweiht werden könnten.

Nicht als Mittel zur Behebung eines ohnehin nur herbeiorganisierten Priestermangels. Und auch nur, wenn die Regelung - so wie das ja jetzt bei den Anglikanern auch gehandhabt wird - den "Norm-Zölibat" nicht in Frage stellt. Aber manche Dinge begreifen die meisten Menschen wohl erst, wenn sie sich wirklich auf Dauer und mit vollem Einsatz "in der Welt" bewährt, und dabei den Glauben nicht verloren, sondern vertieft haben.

Was hieße "bewährt"? Vielleicht Silberne Hochzeit gut gefeiert mit bester Aussicht auf die Goldene, schuldenfrei, und keine Vorstrafen (außer einer Verurteilung wegen Hausfriedensbruchs im Zusammenhang mit einer Besetzung einer Abtreibungsklinik).
Dazu noch ein Nachtrag: Die Kinder sollten gut aus dem Haus - aber noch des öfteren in der Kirche anzutreffen sein.
Zuletzt geändert von Bernado am Freitag 13. November 2009, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernado
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben: Das Verhalten des Regens war damals nicht skandalös, sondern im Sinne der Kirchenleitung konsequent. Man wollte keine Priester von meinem Schlag, und es ist auch kein anderer ähnlicher Kerl einer geworden.
Ja, und genau das ist der Skandal.
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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Irgendwie beides, würde ich heute sagen. Wobei ich im Nachhinein zugeben würde, daß ich vielleicht ein besserer Ehemann und Familienvater bin, als ich ein Priester geworden wäre. (Aber das sage ich dem damaligen Regens natürlich nicht. :breitgrins: Sonst würde er noch meinen, er hätte damals Recht gehabt.) Ich weiß auch, daß ich erst mit meiner heutigen Lebenserfahrung wirklich wüßte, worauf es ankommen würde, wenn ich Priester wäre.
Hier möchte ich einhaken, das ist eine ganz wichtige Aussage, gerade wenn sie von jemandem wie Dir kommt (den ich nicht über dieses Forum hinaus kenne).

So sehr ich den "Pflichtzölibat" verteidige, so könnte ich mich doch unter Umständen mit dem Gedanken anfreunden, daß in besonderen Fällen ältere Viri Probati zu Priestern geweiht werden könnten.
Ich prinzipiell auch. Wenn die Kinder mal aus dem Haus wären und die Ehe so gefestigt, daß die Frau auch kein Problem mehr damit hat, wenn der Mann andauernd auswärts zu tun hat.

In der Praxis hätte ich da allerdings schon Bedenken. Für mich persönlich in dem Sinne, den ich oben schon skizziert habe: Das derzeit in Deutschland von den Ordinarien verlangte Priesterbild ließe sich nicht mit dem vereinbaren, was ich für richtig und notwendig halte. Im allgemeinen deshalb, weil dann die ersten, die man als "viri probati" weihen würde, die heutigen ständigen Diakone wären. Und, man verzeihe mir meine Offenheit, damit würde sich außer vielleicht der Anzahl der Priester rein gar nichts ändern: die allermeisten von denen, die ich kenne, mögen in ihren Zivilberufen gute Arbeit leisten, sind aber als Theologen und Liturgen geistige Tiefflieger bzw. gründlich geschulte Modernisten übelster Sorte. Als Handlanger des Pfarrers gerade noch erträglich (oft nichtmal das), aber mir würde es grausen, wenn die selber anschaffen dürften, was in der Kirche passiert.

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Bernado
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Irgendwie beides, würde ich heute sagen. Wobei ich im Nachhinein zugeben würde, daß ich vielleicht ein besserer Ehemann und Familienvater bin, als ich ein Priester geworden wäre. (Aber das sage ich dem damaligen Regens natürlich nicht. :breitgrins: Sonst würde er noch meinen, er hätte damals Recht gehabt.) Ich weiß auch, daß ich erst mit meiner heutigen Lebenserfahrung wirklich wüßte, worauf es ankommen würde, wenn ich Priester wäre.
Hier möchte ich einhaken, das ist eine ganz wichtige Aussage, gerade wenn sie von jemandem wie Dir kommt (den ich nicht über dieses Forum hinaus kenne).

So sehr ich den "Pflichtzölibat" verteidige, so könnte ich mich doch unter Umständen mit dem Gedanken anfreunden, daß in besonderen Fällen ältere Viri Probati zu Priestern geweiht werden könnten.
Ich prinzipiell auch. Wenn die Kinder mal aus dem Haus wären und die Ehe so gefestigt, daß die Frau auch kein Problem mehr damit hat, wenn der Mann andauernd auswärts zu tun hat.

In der Praxis hätte ich da allerdings schon Bedenken. Für mich persönlich in dem Sinne, den ich oben schon skizziert habe: Das derzeit in Deutschland von den Ordinarien verlangte Priesterbild ließe sich nicht mit dem vereinbaren, was ich für richtig und notwendig halte. Im allgemeinen deshalb, weil dann die ersten, die man als "viri probati" weihen würde, die heutigen ständigen Diakone wären. Und, man verzeihe mir meine Offenheit, damit würde sich außer vielleicht der Anzahl der Priester rein gar nichts ändern: die allermeisten von denen, die ich kenne, mögen in ihren Zivilberufen gute Arbeit leisten, sind aber als Theologen und Liturgen geistige Tiefflieger bzw. gründlich geschulte Modernisten übelster Sorte. Als Handlanger des Pfarrers gerade noch erträglich (oft nichtmal das), aber mir würde es grausen, wenn die selber anschaffen dürften, was in der Kirche passiert.
Volle Übereinstimmung - nur in einem Punkt eine kleine Anmerkung:

Du betonst sehr stark das von den deutschen Ordinarien gewünschte Priesterbild und sagst, daß es unter diesen Umständen für dich mit einem ganz anderen Priesterbild nicht sinnvoll gewesen wäre, Priester zu werden. Das ist völlig in Ordnung. Allzuviele traditionell orientierte Priester haben zu ihrer Ortskirche ein Verhältnis wie ein seit Jahrzehnten zerstrittenes Ehepaar untereinander, und viele gehen darüber zugrunde.

Das heißt aber nicht, daß man diesem von den Ortsordoinarien propagierten Priesterbild volle Berechtigung zuerkennen könne.

Es ist bestenfalls insoweit akzeptierbar, als es wohl auch solche Priester geben muß. Mit der Ausschließlichkeit, mit der die meisten Bischöfe auf diesem Priesterbild bestehen, ist das einer der Faktoren, der zum Zusammenbruch des religiösen Lebens in der Kirchensteuerorganisation wesentlich beigetragen hat.

Dagegen dürfen wir nach Kräften angehen - so wahr der vom Hl. Vater zum Patron des priesterjahres ausgerufene Johannes Maria Vianney uns dabei helfe.
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holzi
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von holzi »

taddeo hat geschrieben:Ich prinzipiell auch. Wenn die Kinder mal aus dem Haus wären und die Ehe so gefestigt, daß die Frau auch kein Problem mehr damit hat, wenn der Mann andauernd auswärts zu tun hat.
Das kannst du im Katholischen Verbändewesen auch haben. Unser Kolpingvorsitzender hat ein Schildchen für's Bett von seiner Frau bekommen, da steht drauf: "Hier lag mein Mann, der alte Narr, als er noch nicht bei Kolping war!" :D

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:Du betonst sehr stark das von den deutschen Ordinarien gewünschte Priesterbild und sagst, daß es unter diesen Umständen für dich mit einem ganz anderen Priesterbild nicht sinnvoll gewesen wäre, Priester zu werden. Das ist völlig in Ordnung. Allzuviele traditionell orientierte Priester haben zu ihrer Ortskirche ein Verhältnis wie ein seit Jahrzehnten zerstrittenes Ehepaar untereinander, und viele gehen darüber zugrunde.

Das heißt aber nicht, daß man diesem von den Ortsordinarien propagierten Priesterbild volle Berechtigung zuerkennen könne.
Nein, sicher nicht. Aber ich kenne zwei Diözesen ziemlich genau, und in diesen Diözesen käme es für mich unter den derzeitigen Umständen nicht in Frage, Priester zu werden. In der einen, weil da der ganze Klerus von den Dorfpfarrern über die Dekane bis hin zum Domkapitel und Bischof jeden mindestens belächeln, eher aber mobben würde, der sich nicht dem gängigen Geschludere anpassen und womöglich durch sein abweichendes Verhalten auf vorhandene Mißstände aufmerksam machen würde; in der anderen, weil ich dort aus erster Hand weiß, daß Pfarrer, die in irgendeiner Art und Weise "unangenehm" auffallen, Anrufe aus dem Ordinariat bekommen mit klaren Anweisungen, wie sie sich zu verhalten haben, um nicht irgendwelche Nachteile auf sich zu ziehen. Mißfallensäußerungen gegen den Bischof sind mittlerweile selbst im Gespräch unter Priestern tabu, weil keiner mehr sicher sein kann, nicht von einem "Mitbruder" hingehängt zu werden. Und der Bischof scheint wenig Skrupel zu haben, den schönen Schein auch mit wenig brüderlichen Mitteln zu wahren. Und das betrifft schon Pfarrer, die ganz dem Konzilsgeist und seinen Anforderungen ergeben sind - was wäre da erst mit solchen wie mir ...

Man müßte wenigstens die Chance haben, in einem Bistum das von der Universalkirche gewünschte Priesterbild zu leben. Vielleicht geht das woanders, in den geschilderten Fällen sehe ich diese Möglichkeit derzeit nicht. Und um mich psychisch und spirituell zu ruinieren, brauche ich nicht Pfarrer werden, das kann ich mit Frau und Kindern auch schaffen, wenn ich es drauf anlege.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ich prinzipiell auch. Wenn die Kinder mal aus dem Haus wären und die Ehe so gefestigt, daß die Frau auch kein Problem mehr damit hat, wenn der Mann andauernd auswärts zu tun hat.
Das kannst du im Katholischen Verbändewesen auch haben. Unser Kolpingvorsitzender hat ein Schildchen für's Bett von seiner Frau bekommen, da steht drauf: "Hier lag mein Mann, der alte Narr, als er noch nicht bei Kolping war!" :D
:daumen-rauf: :D

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Yeti »

Ich darf eine kleine Zwischenbilanz ziehen, indem ich konstatiere, dass bis zu diesem Zeitpunkt kein wirklich stichhaltiges Argument gegen die von Prof. May in seinem Vortrag genannten Gründe für den "Priestermangel" genannt wurde. Zumal es doch, nach Prof. May, bei einem sinnvollen Einsatz (d.h. in erstem Sinne für die Seelsorge) gar keinen Priestermangel geben könnte.

@taddeo: Eine eindrucksvolle Schilderung eines Teils Deiner Biographie. Ich kenne viele Freunde, denen es im Freiburger und Tübinger Seminar ähnlich erging.


Gruß, Yeti
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Niels
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Niels »

Yeti hat geschrieben:Ich darf eine kleine Zwischenbilanz ziehen, indem ich konstatiere, dass bis zu diesem Zeitpunkt kein wirklich stichhaltiges Argument gegen die von Prof. May in seinem Vortrag genannten Gründe für den "Priestermangel" genannt wurde. Zumal es doch, nach Prof. May, bei einem sinnvollen Einsatz (d.h. in erstem Sinne für die Seelsorge) gar keinen Priestermangel geben könnte.
(Leider) völlig korrekt! :roll:

Yeti hat geschrieben:]@taddeo: Eine eindrucksvolle Schilderung eines Teils Deiner Biographie. Ich kenne viele Freunde, denen es im Freiburger und Tübinger Seminar ähnlich erging.


Gruß, Yeti
Offensichtlich einige Gründe mehr für die "viri probati".
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Yeti hat geschrieben:@taddeo: Eine eindrucksvolle Schilderung eines Teils Deiner Biographie. Ich kenne viele Freunde, denen es im Freiburger und Tübinger Seminar ähnlich erging.

Gruß, Yeti
Das denke ich mir auch, daß ich da sicher nicht der einzige bin. Ich wollte mich auch ganz gewiß nicht irgendwie hier produzieren mit meiner Biographie, oder mich als MMO (Märtyrer des Modernistischen Ordinariats) darstellen. Aber meine Geschichte illustriert vielleicht ein bißchen den Weg, wie man zu gewissen Zeiten in der Kirche mit dem Problem des Priesternachwuchses umging und noch immer umgeht. Lieber wenige Priester als "traditionalistische".

Sei's drum, heute bin ich dank dieser Umstände so unabhängig, daß ich weitgehend mit offenem Visier (außer hier im Forum - ohne Inkognito hätte ich Euch meine Geschichte nicht so ausgebreitet) für die Tradition der Kirche im Sinne von Papst Benedikt eintreten kann, ohne mich zu fürchten.

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kurtklein
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von kurtklein »

taddeo hat geschrieben: Sei's drum, heute bin ich dank dieser Umstände so unabhängig, daß ich weitgehend mit offenem Visier (außer hier im Forum - ohne Inkognito hätte ich Euch meine Geschichte nicht so ausgebreitet) für die Tradition der Kirche im Sinne von Papst Benedikt eintreten kann, ohne mich zu fürchten.
:klatsch:

Taddeo, danke für deine Ausführungen. Für mich sein langem das Beste, das ich hier im Oratorium verfolgen konnte.

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Robert Ketelhohn
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Für mich schließt sich daran die sehr ernst gemeinte, aber natürlich nicht beantwortbare Frage an, ob dieses skandalöse Verhalten des Regens (in vielen Diözesen läuft es heute ja noch ebenso) einen zukünftigen (guten?) Priester von seiner Berufung abgebracht oder einen zukünftigen (guten?) Ehemann seiner Berufung zugeführt hat.
War das eigentlich der Regens, der dann wegen seiner Freundin zu den Altkatholiken gegangen ist?
Nein, der war damals nicht Regens, sondern Präfekt, wenn ich mich recht erinnere.

Aber das ist auch so eine Geschichte ... :breitgrins: die Tussi (eine Laientheologin), die ihn sich geangelt hat, war in der ganzen Uni berüchtigt, daß sie Seminarinsassen sammelte wie andere Leute Briefmarken. Besonders auf einen Kurs hatte sie es scheinbar abgesehen. Mit dem Seminarpförtner hatten die deswegen schon ausgemacht, daß er jedesmal auf dem ganzen Gang Sturm geklingelt hat, wenn die Dame das Haus betrat ... und wenn sie dann oben war, waren plötzlich alle Türen verrammelt, Totenstille im Gang, kein Licht auf den Zimmern, scheinbar niemand zuhause ... :breitgrins: Bei dem betreffenden Präfekten hat's dann scheinbar geklappt. Armer Kerl, er wäre mit dem Zölibat wahrscheinlich besser gefahren ...
Wie kann denn ein einzelnes Fräulein überhaupt ein Seminar betreten?
:hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?:

Ich meine, das ist selbstverständlich und für jedermann, der nicht völlig
verblödet ist, unmittelbar evident, daß das ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wie kann denn ein einzelnes Fräulein überhaupt ein Seminar betreten?
:hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?:

Ich meine, das ist selbstverständlich und für jedermann, der nicht völlig
verblödet ist, unmittelbar evident, daß das ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Selig, die reinen Herzens sind ... :kugel:

Jeder, der sich an der Pforte angemeldet hat und einen halbwegs plausiblen Grund hatte (zB eine echte oder vorgebliche "Einladung" durch einen Alumnen), konnte natürlich ins Seminar rein. Zumal, wenn er schon "amtsbekannt" war. Ob Männ-, Weib- oder Fräulein, ob allein oder mit anderen, das war wurscht. Wir sollten ja nicht in Klausur gehalten, sondern zu weltoffenen Klerikern erzogen werden. Wie sollte denn einer später mal verzichten, wenn er nicht in etwa weiß, worauf? ;D Und auch an der Uni war man ja ständig umweibt, warum also nicht auch im Kleri?

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Robert Ketelhohn
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Völlig unmöglich in ’nem neokatechumenalen Seminar.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Völlig unmöglich in ’nem neokatechumenalen Seminar.
Ich war ja auch in nem "richtigen" Seminar ... :pfeif: (... drum bin ich ja heute noch immer ein christifidelis laicus ...)

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ad-fontes
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von ad-fontes »

Bernado hat geschrieben:Kunzler gehört zu den gar nicht so seltenen Liturgiewissenschaftlern an deutschen Universitäten, die einerseits die reichlich entsakralisierte Reformierte Liturgie der römischen Kirche lautstark verteidigen, andererseits für ihre eigenen spirituellen Bedürfnisse die orientalischen Riten schätzen und praktizieren gelernt haben.

Brot ist Brot und Schnaps ist Schnaps?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

conscientia
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von conscientia »

taddeo hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wie kann denn ein einzelnes Fräulein überhaupt ein Seminar betreten?
:hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?: :vogel: :hae?: :hae?:

Ich meine, das ist selbstverständlich und für jedermann, der nicht völlig
verblödet ist, unmittelbar evident, daß das ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Selig, die reinen Herzens sind ... :kugel:

Jeder, der sich an der Pforte angemeldet hat und einen halbwegs plausiblen Grund hatte (zB eine echte oder vorgebliche "Einladung" durch einen Alumnen), konnte natürlich ins Seminar rein. Zumal, wenn er schon "amtsbekannt" war. Ob Männ-, Weib- oder Fräulein, ob allein oder mit anderen, das war wurscht. Wir sollten ja nicht in Klausur gehalten, sondern zu weltoffenen Klerikern erzogen werden. Wie sollte denn einer später mal verzichten, wenn er nicht in etwa weiß, worauf? ;D Und auch an der Uni war man ja ständig umweibt, warum also nicht auch im Kleri?
Was taddeo schildert, dürfte in allen Städten mit Katholisch-theologischen Fakultäten, Priesterausbildung und Konvikt bzw. Seminar so sein. Ob ich das gutheißen soll, weiß ich als christifidelis laicus nicht. Ich meine gleichwohl, Laienvolk (auch die Männer, Kommilitonen zumeist) sollte bestenfalls ins Sprechzimmer kommen, später im Pfarrhaus auch... (Ein vernünftiger auch evangelischer Pfarrer hat für solche Zwecke zwei verschiedene Amtszimmer, eins zum Studieren und eins für seelsorgerliche Gespräche.) (Es soll auch Leute geben, die von zuviel Büchern abgeschreckt sind; hab ich mir sagen lassen.)

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Juergen
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Juergen »

Mangel an Priesterberufungen?

Das "Problem" ist teilweise hausgemacht. Mache "Zulassungskriterien" entspringen auch nur der Meise des Direktors/Regens. Ich erinnere mich doch daran, als ich mal für Firmlinge einer Pfarrei eine Führung durchs Konvikt machen mußte, daß nachher der Direktor (ist inzwischen nicht mehr in dem Amt - Gottlob!) den Firmlingen allen ernstes erklärte, daß man bei einem Bewerber, der nur ein Abi mit der Note 3. hat, doch ernsthaft überleben müßte ob man ihn überhaupt aufnimmt, da er ja voraussichtlich das Studium nicht schafft.
:vogel:

Auf den Seiten des Konvikts/Seminars "verschwinden" immer wieder Personen auf nimmerwiedersehen. Keiner weiß was aus ihnen wird und als Außenstehender hat man auch nicht so den Überblick. Daher habe ich es mir angewöhnt seit einiger Zeit eine Art Statistik zu führen, wer wann die Beauftragung zu Lektorat, zu Akolythat bekommen hat, wer wann die Admissio bekommen hat etc.
Da sieht man dann oft "Jahressprünge", die zu Verschiebungen in den Semestern führen, weil offensichtlich der Kandidat zur irgendeiner "Klärung" mal ein Jahr oder 2 Jahre ins Jahrespraktikum geschickt wurde.

Lesen wir hier: http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden ... inh_id=455
Wir, – der Unterkurs 29/1 –, das sind: Christian Fleiter(l.v.), Michael Kammradt (l.h.), Frederic Kernbach, Pascal Obermeier, Gordon Richardt und Lucas Ostrau sind mit einer Fahrt ins Heilige Land – Israel und den Sinai – in unser Pastoralseminar gestartet.
Und dort: http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden ... inh_id=469
Am 19. Oktober 29 wurden, im Rahmen einer feierlichen Eucharistiefeier, fünf junge Männer unter die Kandidaten für das Weihesakrament aufgenommen...
[ BILD ]
v.l. Subregens Kreutzmann, Präfekt Salzmann, F. Kernbach, Chr. Fleiter, Diakon J. Heinemann, Weihbischof H. Berenbrinker, G. Richardt, P. Obermeier, M. Kammradt, Regens U. Wischkony
Im ersten Beitrag:
1. Christian Fleiter
2. Michael Kammradt
3. Frederic Kernbach
4. Pascal Obermeier
5. Gordon Richardt
6. Lucas Ostrau

Im zweiten Beitrag (Namen umsortiert)
1. Chr. Fleiter
2. M. Kammradt
3. F. Kernbach
4. P. Obermeier
5. G. Richardt
6. *ja wo ist er denn*

:achselzuck:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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