Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

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Eremitin
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Eremitin »

ich bete auch laudes und vesper aus dem kleinen stundenbuch, mit etwas freiheiten...so immer nur einen der 2 psalmen oder canticum, dafür dann nach dem vaterunser zur laudes noch ein gesätzchen rosenkranz und zur vesper gebete für meine verstorbenen eltern und andere wichtige menschen bei den fürbitten. mir gefallen die fürbitten sehr gut und man kann sie noch ergänzen, all das vermisste ich bei magnificat oder te deum...
auch bete ich nach der laudes noch die kleine weihe an die gottesmutter und schließe die vesper mit einer marianischen antiphon oder einem marienlied ab.

gottsucherin
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von gottsucherin »

marcus-cgn hat geschrieben:Für mich bräuchte es die Stoffbändchen gar nicht zu geben, da ich ein großer Sammler von Heiligen- bzw. Andachtsbildchen bin. Nur vom Papst Franz habe ich bislang noch keins. Eine Kölner Buchhandlung verkauft solche zwar für 20 cent, aber das finde ich nicht schön... :/
Im Bistum Regensburg wurden die vom Bistum heraus gegebenen zusammen mit den Weihebildchen des neuen Bischofs in der Missa chrismatis und in der Osternacht großzügigst verteilt. Kurz vor Pfingsten sind sie dann auch in unserer Pfarrkirche aufgetaucht. Ich glaube da liegen noch immer welche, bin aber nicht ganz sicher.
Wenn du willst schicke mir eine PN, dann kann ich dir (hoffentlich) eins schicken.

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marcus-cgn
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von marcus-cgn »

gottsucherin hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Für mich bräuchte es die Stoffbändchen gar nicht zu geben, da ich ein großer Sammler von Heiligen- bzw. Andachtsbildchen bin. Nur vom Papst Franz habe ich bislang noch keins. Eine Kölner Buchhandlung verkauft solche zwar für 20 cent, aber das finde ich nicht schön... :/
Im Bistum Regensburg wurden die vom Bistum heraus gegebenen zusammen mit den Weihebildchen des neuen Bischofs in der Missa chrismatis und in der Osternacht großzügigst verteilt. Kurz vor Pfingsten sind sie dann auch in unserer Pfarrkirche aufgetaucht. Ich glaube da liegen noch immer welche, bin aber nicht ganz sicher.
Wenn du willst schicke mir eine PN, dann kann ich dir (hoffentlich) eins schicken.
Danke für das Angebot, aber ich habe mir jetzt tatsächlich eins besorgt. Es ging ja auch nicht um die zwanzig Cent, sondern eben darum, dass solche Andachtsbilder in der Tat eigentlich verschenkt oder ausgelegt und nicht verkauft werden.

Ecce Homo
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Ecce Homo »

Hatte grad einen Computer-Reparatur-Werk-vollbracht-Deo-gratias-Freudenanfall, so dass ich sponan beschlossen hab, die Brevierkanontafeln zu updaten, und leicht zu erweitern... so was über der Kniebank hängend kann echt hilfreich sein... :-)

Das sind jetzt die Sachen, die ich in 99,5 % aller Fälle auch an der Kniebank bete, darum hab ich auch genau die auch drauf stehen und nicht andere Dinge... der Rest, der muss halt doch noch geblättert werden - oder am Tablet gewischt... :unbeteiligttu:

[edit am 6.6.13: Anhang korrigiert - war da ein Opfer von c&p, sorry!]
Dateianhänge
Brevierkanontafeln - geordnet.pdf
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songul
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von songul »

Ecce Homo hat geschrieben:Hatte grad einen Computer-Reparatur-Werk-vollbracht-Deo-gratias-Freudenanfall, so dass ich sponan beschlossen hab, die Brevierkanontafeln zu updaten, und leicht zu erweitern... so was über der Kniebank hängend kann echt hilfreich sein... :-)

Das sind jetzt die Sachen, die ich in 99,5 % aller Fälle auch an der Kniebank bete, darum hab ich auch genau die auch drauf stehen und nicht andere Dinge... der Rest, der muss halt doch noch geblättert werden - oder am Tablet gewischt... :unbeteiligttu:

[edit am 6.6.13: Anhang korrigiert - war da ein Opfer von c&p, sorry!]
Wunderschön! Vielen Dank!

Ecce Homo
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Ecce Homo »

Bitte, bitte... hab heute die Aktualisierung bei mir auch nochmals ausgedruckt und lesbar über die Kniebank gebastelt... meine "alte" Version war schon verblasst...
:)
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Clemens
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Clemens »

Kann mir mal jemand schnell sagen, welches Bändchen für die Lesehore grade dran ist?

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Maurus
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Maurus »

Clemens hat geschrieben:Kann mir mal jemand schnell sagen, welches Bändchen für die Lesehore grade dran ist?
Band 5, 1. Jahresreihe

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Clemens
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Clemens »

Danke, also nicht nur fürs heutige Hochfest, sondern auch noch für die nächsten Tage?

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Maurus
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Maurus »

Clemens hat geschrieben:Danke, also nicht nur fürs heutige Hochfest, sondern auch noch für die nächsten Tage?
Ja, das ist 6.-13. Woche, am Sonntag beginnt die 10. Woche.

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Clemens
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Clemens »

Nochmals herzlichen Dank! Dann geh ich mal gleich einkaufen...

michaelis
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von michaelis »

Alternative:
Du folst dem lateinischen Original mit einem 1-Jahres-Zyklus und suchst dir die entsprechenden Perikopen aus der Bibel selber raus.

Die jeweiligen Perikopen findest du z. B. auf der (englischsprachigen Seite) Universalis.

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Senensis
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Senensis »

Ich hab meine damals als kompletten Satz auf dem jährlichen Missionsbasar im Augsburger Priesterseminar ersteigert (wohl aus einem Priesternachlaß). Die Jungs waren so nett, mir den Vortritt zu lassen, und haben nicht allzusehr mitgesteigert ;D
et nos credidimus caritati

maliems
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von maliems »

Hab kein Breviarium Romanum zur Hand.

Am Fest der hll. Ewalde (3.10.) müssten einige Lesungen aus ihrer Vita drin sein. Ich vermute aber nur im Paderborner, Münsterander und Kölner Anhang.

gibt s einen dieser Anhänge auch online?

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Protasius
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Protasius »

http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... fo/1632195

Officia propria dioecesis Monasteriensis. 1878
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

maliems
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von maliems »

Protasius hat geschrieben:http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... fo/1632195

Officia propria dioecesis Monasteriensis. 1878
Danki

mach ich mal nächste Woche in der Schule mit meinen 9ern, jetzt wo ich s hab.

Dschungelboy

Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Dschungelboy »

Kennt jemand die Initiative "Ökumenisches Studengebet" genauer, insbesondere die jährliche Veranstaltung "WERKSTATT ÖKUMENISCHES STUNDENGEBET: Unser Jahrestreffen auf Burg Rothenfels" und mag etwas darüber aus dem Nähkästchen plaudern?

Informationen hier: http://www.oekumenisches-stundengebet.d ... gebet.html

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holzi
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von holzi »

Dschungelboy hat geschrieben:Kennt jemand die Initiative "Ökumenisches Studengebet" genauer, insbesondere die jährliche Veranstaltung "WERKSTATT ÖKUMENISCHES STUNDENGEBET: Unser Jahrestreffen auf Burg Rothenfels" und mag etwas darüber aus dem Nähkästchen plaudern?

Informationen hier: http://www.oekumenisches-stundengebet.d ... gebet.html
Wenn sich schon mal was "Werkstatt" nennt... :roll:
... dann ist da viel Heimwerkermentalität zu erwarten.

Dschungelboy

Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Dschungelboy »

holzi hat geschrieben: Wenn sich schon mal was "Werkstatt" nennt... :roll:
... dann ist da viel Heimwerkermentalität zu erwarten.
:nuckel:

Dschungelboy

Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Dschungelboy »

Ist doch nicht euer ernst, dass den Verein niemand kennt?! :hae?:

Oder ist das zu nachkonzilar? :turban:

Ecce Homo
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Ecce Homo »

Nein, aber vielleicht sind viele hier (*z.B. auch ich*) nicht so auf der Schiene Richtung "Basis-Liturgie des Volkes Gottes" (1. Pdf-Seite oben rechts)... mit selbstgebastelt etc...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Dschungelboy

Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Dschungelboy »

Ecce Homo hat geschrieben:[...]Schiene Richtung "Basis-Liturgie des Volkes Gottes" (1. Pdf-Seite oben rechts)... mit selbstgebastelt etc...
Deshalb frag ich ja, damit ich weiß, worauf ich mich ggf. einlasse... :umkuck:

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Maurus
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Maurus »

Ich finde, das kann man lockerer sehen. Es geht ja hier nicht um die Umgestaltung der Messe, sondern um die Form des täglichen gemeinsamen Gebets. Wenn sich eine Gemeinschaft morgens, mittags, abends zumm Lobe Gottes versammeln will, dann hätte ich kein Problem damit, wenn sie sich ihre Formularien selbst zusammenstrickt, solange ein vertretbares Ergebnis dabei herauskommt. Die liturgische Bewegung hat ja durchaus versuch, das gemeinsame Stundengebet der Gemeinde wiederzubeleben. Dazu ist man nicht zwingend auf das Stundenbuch angewiesen, da diese Gemeinden ja nicht zum Breviergebet verpflichtet sind. Es spricht also mE nichts dagegen, wenn man zB Elemente des altkirchlichen Kathedraloffiziums wieder auferstehen lässt und eine Alternative zum stark monastisch geprägten offiziellen Stundenbuch etabliert. Da geht es ja nicht - wie so oft - um die Verhunzung bestehender fester Formen, sondern um die Entwicklung neuer Formen aus alten Traditionen.
Angenommen, es käme eine Gruppe zu einem Pfarrer und sagte ihm, sie wolle jeden Samstagabend in der Pfarrkirche ein Gebet mit Lichtritus, Gemeindelied und Canticum abhalten: dann wäre der doch verrückt, wenn er sagen würde "nein, hier hab ihr das kleine Stundenbuch, macht das so und nur so!"

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Athanasius0570
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Athanasius0570 »

Jein.
Das Stundengebet, vor allem wenn es mehr oder weniger öffentlich geübt wird, ist eben keine private Frömmigkeitsform, sondern das "Gebet der Kirche". (Da könnte sich übrigens das Volk Gottes als königliche Priesterschaft austoben, das hätte auch das 2. Vat. Konz. angeregt, aber danach stehe den wenigsten der Sinn. :pfeif: )
Ich habe das einmal mit unserem damaligen Pfarrer mit dem kleinen Stundenbuch aufgezogen. Dabei war nicht einmal mein gerade angeführtes Argument ausschlaggebend, sondern der Umstand, dass damit viel an unnötigen Vorbereitungen wegfallen, die solchen Projekten nicht zuträglich sind. Man kann dann immer noch einzelne Elemente, wie ja auch im Ordinarium angeführt, anders gestalten: ein passendes Lied anstelle des Hymnus, die (ausgefallene) Lesung des Sonntags, ...
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Maurus
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Maurus »

Athanasius0570 hat geschrieben:Jein.
Das Stundengebet, vor allem wenn es mehr oder weniger öffentlich geübt wird, ist eben keine private Frömmigkeitsform, sondern das "Gebet der Kirche". (Da könnte sich übrigens das Volk Gottes als königliche Priesterschaft austoben, das hätte auch das 2. Vat. Konz. angeregt, aber danach stehe den wenigsten der Sinn. :pfeif: )
Das betrifft die konkrete Form, wie sie durch die päpstliche Autorität durch Promulgation der Liturgia Horarum (bzw. Breviarum Romanum gemäß Summorum pontificum) festgelegt wurde.
Es kann aber niemand einer Gemeinde verbieten, sich abends in der Kirche zu versammeln und dann den Ps 141 zu singen. Die Gemeinde ist eben nicht an das Stundengebet gemäß der Liturgia horarum gebunden. Sie kann stattdessen auch eine Andacht halten, den Rosenkranz beten oder eben zB ein Formular Lichtritus - Lied - Psalm - Weihrauchritus - Magnificat zusammenstellen.

Ich habe das einmal mit unserem damaligen Pfarrer mit dem kleinen Stundenbuch aufgezogen. Dabei war nicht einmal mein gerade angeführtes Argument ausschlaggebend, sondern der Umstand, dass damit viel an unnötigen Vorbereitungen wegfallen, die solchen Projekten nicht zuträglich sind. Man kann dann immer noch einzelne Elemente, wie ja auch im Ordinarium angeführt, anders gestalten: ein passendes Lied anstelle des Hymnus, die (ausgefallene) Lesung des Sonntags, ...
Aufgrund des Aufwands würde ich auch zu einer offiziellen Form tendieren. Allerdings gibt es auch da bekanntliche etliche fertige Bücher, die man verwenden kann, "Christuslob", "Abendlob" etc.

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Athanasius0570
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Athanasius0570 »

Maurus hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Jein.
Das Stundengebet, vor allem wenn es mehr oder weniger öffentlich geübt wird, ist eben keine private Frömmigkeitsform, sondern das "Gebet der Kirche". (Da könnte sich übrigens das Volk Gottes als königliche Priesterschaft austoben, das hätte auch das 2. Vat. Konz. angeregt, aber danach stehe den wenigsten der Sinn. :pfeif: )
Das betrifft die konkrete Form, wie sie durch die päpstliche Autorität durch Promulgation der Liturgia Horarum (bzw. Breviarum Romanum gemäß Summorum pontificum) festgelegt wurde.
Es kann aber niemand einer Gemeinde verbieten, sich abends in der Kirche zu versammeln und dann den Ps 141 zu singen. Die Gemeinde ist eben nicht an das Stundengebet gemäß der Liturgia horarum gebunden. Sie kann stattdessen auch eine Andacht halten, den Rosenkranz beten oder eben zB ein Formular Lichtritus - Lied - Psalm - Weihrauchritus - Magnificat zusammenstellen.
Deshalb ja auch kein Nein ...
Aber mir persönlich ist es halt nicht einsichtig, warum man eine selbstgebastelte Andacht verwenden soll, wenn mit dem "offiziellen" Gebet auch ein Akt des kirchlichen Offiziums vollzogen werden könnte?

Und praktisch läuft es ja meist wieder darauf hinaus, dass die Selbstbastler meinen, sie machen das gleiche, also sie beten nicht eine Abendandacht etc., sondern "DIE Vesper", wie es die Kleriker und die Männer und Frauen des gottgeweihten Lebens für sich und die Kirche tun.
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Maurus
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Maurus »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Jein.
Das Stundengebet, vor allem wenn es mehr oder weniger öffentlich geübt wird, ist eben keine private Frömmigkeitsform, sondern das "Gebet der Kirche". (Da könnte sich übrigens das Volk Gottes als königliche Priesterschaft austoben, das hätte auch das 2. Vat. Konz. angeregt, aber danach stehe den wenigsten der Sinn. :pfeif: )
Das betrifft die konkrete Form, wie sie durch die päpstliche Autorität durch Promulgation der Liturgia Horarum (bzw. Breviarum Romanum gemäß Summorum pontificum) festgelegt wurde.
Es kann aber niemand einer Gemeinde verbieten, sich abends in der Kirche zu versammeln und dann den Ps 141 zu singen. Die Gemeinde ist eben nicht an das Stundengebet gemäß der Liturgia horarum gebunden. Sie kann stattdessen auch eine Andacht halten, den Rosenkranz beten oder eben zB ein Formular Lichtritus - Lied - Psalm - Weihrauchritus - Magnificat zusammenstellen.
Deshalb ja auch kein Nein ...
Aber mir persönlich ist es halt nicht einsichtig, warum man eine selbstgebastelte Andacht verwenden soll, wenn mit dem "offiziellen" Gebet auch ein Akt des kirchlichen Offiziums vollzogen werden könnte?
Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Athanasius0570 hat geschrieben:Und praktisch läuft es ja meist wieder darauf hinaus, dass die Selbstbastler meinen, sie machen das gleiche, also sie beten nicht eine Abendandacht etc., sondern "DIE Vesper", wie es die Kleriker und die Männer und Frauen des gottgeweihten Lebens für sich und die Kirche tun.
Auch das schadet nichts.

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Athanasius0570
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Athanasius0570 »

Maurus hat geschrieben:Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Das lass ich gerne gelten, würde mir aber wünschen, dass die kirchlichen Autoritäten da zumindest einen Rahmen vorgeben und das Terrain nicht gänzlich selbsternannten Bastlern überlassen.
Maurus hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Und praktisch läuft es ja meist wieder darauf hinaus, dass die Selbstbastler meinen, sie machen das gleiche, also sie beten nicht eine Abendandacht etc., sondern "DIE Vesper", wie es die Kleriker und die Männer und Frauen des gottgeweihten Lebens für sich und die Kirche tun.
Auch das schadet nichts.
Das lasse ich allerdings gar nicht gelten. ;D
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Protasius
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Protasius »

Maurus hat geschrieben:Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Könntest du dafür bitte Quellen angeben? Meine "Geschichte des Breviergebets" von Suitbert Bäumer klingt da etwas anders. Demzufolge hat die Psalmodie immer wesenhaft zum Brevier gehört. Und das mit den Lichteucharistien habe ich noch nie gehört, ich kenne nur das Lucernarium, das im ambrosianischen Ritus noch erhalten. Und Prozessionen hielt ich bislang für einen (sehr schätzenswerten) gallikanischen Einfluß.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Maurus »

Protasius hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Könntest du dafür bitte Quellen angeben? Meine "Geschichte des Breviergebets" von Suitbert Bäumer klingt da etwas anders. Demzufolge hat die Psalmodie immer wesenhaft zum Brevier gehört. Und das mit den Lichteucharistien habe ich noch nie gehört, ich kenne nur das Lucernarium, das im ambrosianischen Ritus noch erhalten. Und Prozessionen hielt ich bislang für einen (sehr schätzenswerten) gallikanischen Einfluß.
"Geschichte des Breviergebets" ist wahrscheinlich etwas anderes als "Geschichte der Tagzeitenliturgie". Hinsichtlich der Tagzeitenliturgie als künstlichem Oberbegriff kann man die Typen Monastisches Stundengebet und Kathedraloffizium unterscheiden, die allerdings nicht stilrein vorkommen. Das Brevier aber ist aufgrund seiner Psalmenreihung und des Durchbetens der 150 Psalmen dem monastischen Typus zuzuordnen. Daher ist es auch klar, dass in einem Werk über das Breviergebet die Psalmodie als wesenhaft bezeichnet wird.
Dem Typus des Kathedraloffiziums zugehörige Tagzeitenliturgie ist im römischen Ritus im Prinzip nicht mehr vorhanden, da schon die karolingische Reform mit ihrer Bevorzugung des Benediktinerordens dessen Art des Stundengebets zur Norm machte. Sie zeichnet eine Auswahl der Psalmen zu den einzelnen Tagzeiten aus (Morgenpsalmen, Abendpsalmen etc.), es wurde nicht der ganze Psalter durchgebetet, der Schwerpunkt lag eher auf Bittlitaneien und begleitenen Riten um Licht und Weihrauch. Einen kurzen Überblick über die Typen und die Historie bietet die an manchen Stellen in ihren Schlussfolgerungen und Anregungen etwas zu professoral geratene "Einführung in die Liturgiewissenschaft" von Reinhard Messner.

Lichteucharistie und und Lucernar ist mW dasselbe. Prozessionen sind zumindest für die Tagzeitenliturgie in Jerusalem (s. Itinerarium Egeriae) verbürgt.

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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Maurus »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Das lass ich gerne gelten, würde mir aber wünschen, dass die kirchlichen Autoritäten da zumindest einen Rahmen vorgeben und das Terrain nicht gänzlich selbsternannten Bastlern überlassen.
Da gibts doch genug Rahmen. Wer sich für so etwas begeistert, der wird schon vernünftige Vorschläge bringen. Eine Gruppe zusammenzustellen, die sich um eine Stundenliturgie an einer Kirche kümmert, ist sicher keine Kleinigkeit. Anders als bei vielen "Sondermessen" ist auch die Chance zu Selbstprofilierung eher gering, weil die Anstrengungen trotz allem meist nicht ausreichen werden, um eine größere Zahl von Gläubigen in die Kirche zu locken. Es wird in den meisten Fällen - wie es ja auch in oben angesprochener Werkstatt augenscheinlich der Fall ist - auch eher keine freie Schöpfung sein, sondern es werden schlicht traditionelle Elemente neu komponiert. Das hätte ja durchaus auch wieder eine gewisse Tradition.
Athanasius0570 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Und praktisch läuft es ja meist wieder darauf hinaus, dass die Selbstbastler meinen, sie machen das gleiche, also sie beten nicht eine Abendandacht etc., sondern "DIE Vesper", wie es die Kleriker und die Männer und Frauen des gottgeweihten Lebens für sich und die Kirche tun.
Auch das schadet nichts.
Das lasse ich allerdings gar nicht gelten. ;D
Wenn sich eine Gruppe findet, die in einer Kirche ein strukturiertes Abendgebet halten will, dann ist es in meinen Augen pastoral entbehrlich, ihnen als erstes zu erklären, dass das alles ja vielleicht ganz nett ist, aber im Vergleich zum "richtigen Gebet" der Mönche und Priester im Prinzip nichts oder weniger wert. Zarte Pflänzchen muss man gießen, nicht zertrampeln :).

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Protasius
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Re: Alles zum Thema Stundengebet (2nd)

Beitrag von Protasius »

Maurus hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Das offizielle kirchliche Stundengebet ist monastisch geprägt, auch nach den Aufweichungen durch die Liturgia Horarum. Das gemeindliche Stundengebet der Urkirche hatte eine andere Form, die darauf Rücksicht nahm, dass das reine Psalmodieren für die "gewöhnlichen" Gläubigen zu fremdartig ist, stattdessen standen Bittlitaneien und rituelle Vollzüge (Lichteucharistien, Weihrauchriten, Prozessionen) im Vordergrund. Da sich das Stundengebet auf Gemeindeebene bislang kaum durchsetzen konnte, ist es ja nicht verkehrt, sich mal auf solche alten Traditionen zu besinnen. Es schadet ja nichts.
Könntest du dafür bitte Quellen angeben? Meine "Geschichte des Breviergebets" von Suitbert Bäumer klingt da etwas anders. Demzufolge hat die Psalmodie immer wesenhaft zum Brevier gehört. Und das mit den Lichteucharistien habe ich noch nie gehört, ich kenne nur das Lucernarium, das im ambrosianischen Ritus noch erhalten. Und Prozessionen hielt ich bislang für einen (sehr schätzenswerten) gallikanischen Einfluß.
"Geschichte des Breviergebets" ist wahrscheinlich etwas anderes als "Geschichte der Tagzeitenliturgie".
Der Name ist anders, aber inhaltlich meint es das gleiche. Das Werk ist um die letzte Jahrhundertwende geschrieben, da hat man das Wort Tagzeitenliturgie noch nicht benutzt, sondern Breviergebet oder Officium divinum.
Hinsichtlich der Tagzeitenliturgie als künstlichem Oberbegriff kann man die Typen Monastisches Stundengebet und Kathedraloffizium unterscheiden, die allerdings nicht stilrein vorkommen. Das Brevier aber ist aufgrund seiner Psalmenreihung und des Durchbetens der 150 Psalmen dem monastischen Typus zuzuordnen. Daher ist es auch klar, dass in einem Werk über das Breviergebet die Psalmodie als wesenhaft bezeichnet wird.
Wenn du dir das alte römische Brevier (nicht das neumodische Zeug seit Pius X. ;D , sondern das ältere tridentinische) anschaust, findest du diese Merkmale auch wieder; das Durchbeten der 150 Psalmen wird dort hauptsächlich durch die 12 Psalmen in der ferialen erreicht, und in den frühen Quellen aus dem ersten Jahrtausend stellt man fest, daß die Vigilien ein beim Klerus eher unbeliebtes Offizium auf Grund seiner Länge waren. Auch die Einführung der Prim trägt ganz eindeutig monastische Züge. Das monastische Hardcore-Offizium hatten allerdings die ägyptischen Wüstenväter, die den ganzen Psalter an einem Tag beteten.

Die Laudes hatten nach dem alten Brevier als Psalmen an Sonn- und Festtagen Ps. 68 Dominus regnavit, dann Ps. 100 Jubilate Deo bzw. an Buß- und Ferialtagen Ps. 50 Miserere und einen je nach dem Tag wechselnden Psalm (Fastensonntag z.B. Ps. 98 Confitemini), danach folgten in jedem Falle Ps. 62 und 66 Deus, Deus meus, ad te de luce vigilo, ein typischer Morgenpsalm. Danach folgte ein täglich wechselndes alttestamentliches Canticum [wie bei den Benediktinern, die sich am römischen Brauch oritentierten] und als Abschluß stets die drei Lobpsalmen 148, 149 und 150 (ursprünglich trugen nur diese den Namen Laudes, die heutigen Laudes hießen da noch Matutin und die heutige Matutin Vigil). Durch die Unmenge an Duplexfesten für neue Heilige seit dem 17. Jahrhundert (wer das außerordentliche Brevier betet, kann das Commune Confessoris non Pontificis sehr schnell auswendig) sind die Ferialpsalmen kaum noch im Brevier vorgekommen; dies zusammen mit dem Wunsch des Klerus nach Verringerung der Bürde des Stundengebets führte zur neuen Psalterverteilung unter Pius X. (nach neogallikanischem Vorbild). Dabei drangen viele benediktinische Elemente ein, wie verschiedene Psalmen für die kleinen Horen an den einzelnen Tagen, Aufteilung langer Psalmen in mehrere Abschnitte (vorher nur für Ps. 118 gemacht, der auf die kleinen Horen verteilt war und in den sonntäglichen Horen immer noch ist).
Dem Typus des Kathedraloffiziums zugehörige Tagzeitenliturgie ist im römischen Ritus im Prinzip nicht mehr vorhanden, da schon die karolingische Reform mit ihrer Bevorzugung des Benediktinerordens dessen Art des Stundengebets zur Norm machte. Sie zeichnet eine Auswahl der Psalmen zu den einzelnen Tagzeiten aus (Morgenpsalmen, Abendpsalmen etc.), es wurde nicht der ganze Psalter durchgebetet, der Schwerpunkt lag eher auf Bittlitaneien und begleitenen Riten um Licht und Weihrauch. Einen kurzen Überblick über die Typen und die Historie bietet die an manchen Stellen in ihren Schlussfolgerungen und Anregungen etwas zu professoral geratene "Einführung in die Liturgiewissenschaft" von Reinhard Messner.
Benedikt von Nursia bezieht sich in seiner Regel einige Male beim Offizium auf den römischen Brauch, der also bereits wenigstens zwei Jahrhundert vor der karolinginschen Reform bestanden hat, und die Gesänge der Benediktiner sind bei den älteren Festen die gleichen wie im säkularen Offizium, mit dem hauptsächlichen Unterschied, daß die Benediktiner vier statt fünf Psalmen in der Vesper und zwölf statt neun Antiphonen und Responsorien im Nachtoffizium haben.

Bei den Bittlitaneien verweise ich nochmals auf die Preces feriales und dominicales in Prim und Komplet sowie die Preces feriales in Laudes und Vesper an Ferialtagen mit Bußcharakter. Erstere sind unter Johannes XXIII. gänzlich verschwunden, weil sie wegen der vielen neueren Duplexfeste sowieso fast immer entfielen, die zweiteren kommen zwar nicht mehr so häufig vor, sind aber an den Quatembertagen und den Mittwochen und Freitagen der Fastenzeit noch im außerordentlichen Brevier erhalten.
Lichteucharistie und und Lucernar ist mW dasselbe. Prozessionen sind zumindest für die Tagzeitenliturgie in Jerusalem (s. Itinerarium Egeriae) verbürgt.
Das Lucernar war meines Wissens nie eine Eucharistiefeier im Sinne des Meßopfers, daher hat mich dieser Begriff sehr verwirrt. Die Prozessionen in Jerusalem um die Grabeskirche waren mir entfallen, die gab es natürlich auch. Im Prämonstratenserritus sowie im alten Kölner und Pariser Diözesanritus gab es ebenfalls an gewissen Festtagen Prozessionen nach der Vesper (etwa zum Taufbrunnnen in der Osteroktav), aber die hatte ich dem gallikanischen Einfluß um Karl den Großen zugeschrieben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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