Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
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Liebe Kreuzgangster!
Helft doch bitte kurz meiner Halbbildung auf!
Was bedeutet eigentlich der Titel "Geistlicher Rat"?
Dankend grüßt
Clemens
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Was bedeutet eigentlich der Titel "Geistlicher Rat"?
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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Wobei man es in den allermeisten Fällen wohl mit der im o.g. Link dritten Definition zu tun hat, nämlich dem Ehrentitel für einen verdienten katholischen Geistlichen. Also wenn ein Pfarrer schon sein 40 jähriges Priesterjubiläum hinter sich hat und lange segensreich in einer Pfarrei wirkt, wäre es verwunderlich wenn er nicht vom Bischof mit dem Titel "Geistlicher Rat" bedacht werden würde. Mit einem Aufstieg in einer Hierarchie oder so hat das aber nichts zu tun.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Und was ist ein Kommorant?
Danke für die schnelle und kurze Hilfe.
Ich kam drauf, weil ich hier am Ort meiner Fortbildung auf dem Friedhof das Grab eines Priesters und Geistlichen Rates sah.
Gleich daneben - und das ist meine nächste Frage - liegt ein Kommorant begraben, der ebenfalls laut Inschrift als Priester wirkte.
Wos is jetz des?
Ein freischaffender Priester??
Ich kam drauf, weil ich hier am Ort meiner Fortbildung auf dem Friedhof das Grab eines Priesters und Geistlichen Rates sah.
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Re: Und was ist ein Kommorant?
Nee. Normalerweise ein (Ruhestands-)Priester, der an einem Ort wohnt (von lat. commoror = ich verweile, halte mich auf), aber dort keine pfarrliche Funktion hat.Clemens hat geschrieben:Danke für die schnelle und kurze Hilfe.
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Gleich daneben - und das ist meine nächste Frage - liegt ein Kommorant begraben, der ebenfalls laut Inschrift als Priester wirkte.
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Geistlicher Rat ist normalerweise ein bischöflicher Ehrentitel, der in gewisser Weise auch eine Alterserscheinung darstellt. Wenn ein Pfarrer [nicht gerade was angestellt hat - edit durch Mod nach Beanstandung] oder dem Bischof sonst irgendwie unsympatisch ist, wird er das nach dem silbernen Priesterjubiläum fast zwangsläufig.
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Re: Und was ist ein Kommorant?
Bin mit der Beanstandung in kosmetischer Hinsicht einverstanden - würde mich aber interessieren, wer und warum. Am Sachverhalt meines ursprünglichen Textes ändert das freilich nichts - nur die beiden von mir erwähnten Gründe halte ich (in dieser Reihenfolge!) de facto für so schwerwiegend, daß ein Pfarrer mit Konsequenzen rechnen muß. Ob er wirklich ein seeleneifriger Hirte seiner Gemeinden war, danach fragt niemand, sonst wären viele Priester, die ich kenne, sicher nie Geistliche Räte geworden.taddeo hat geschrieben:Nee. Normalerweise ein (Ruhestands-)Priester, der an einem Ort wohnt (von lat. commoror = ich verweile, halte mich auf), aber dort keine pfarrliche Funktion hat.Clemens hat geschrieben:Danke für die schnelle und kurze Hilfe.
Ich kam drauf, weil ich hier am Ort meiner Fortbildung auf dem Friedhof das Grab eines Priesters und Geistlichen Rates sah.
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Geistlicher Rat ist normalerweise ein bischöflicher Ehrentitel, der in gewisser Weise auch eine Alterserscheinung darstellt. Wenn ein Pfarrer [nicht gerade was angestellt hat - edit durch Mod nach Beanstandung] oder dem Bischof sonst irgendwie unsympatisch ist, wird er das nach dem silbernen Priesterjubiläum fast zwangsläufig.
- cantus planus
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Re: Und was ist ein Kommorant?
Ich war's. Irgendwie erweckte die Formulierung den Eindruck, als ob es sich beim genannten Vergehen bereits um einen Regelfall handeln würde. Dem ist ja Gott sei Dank nicht so!taddeo hat geschrieben:Bin mit der Beanstandung in kosmetischer Hinsicht einverstanden - würde mich aber interessieren, wer und warum.
Das haben kirchliche Beförderungen leider so an sich.taddeo hat geschrieben:Ob er wirklich ein seeleneifriger Hirte seiner Gemeinden war, danach fragt niemand, sonst wären viele Priester, die ich kenne, sicher nie Geistliche Räte geworden.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Wie man hier (s. Johann Tropper) sieht, ist "Geistlicher Rat" tatsächlich ein Ehrentitel für Geistliche und nicht nur für Priester.
Ich meine sogar schon einmal ein Bild von einem Diakon aus Ö gesehen zu haben, auf dem dieser eine Soutane mit violettem Zingulum trägt. Zur Erklärung wurde auf seine Eigenschaft als "Geistlcher Rat" verwiesen.
Ich meine sogar schon einmal ein Bild von einem Diakon aus Ö gesehen zu haben, auf dem dieser eine Soutane mit violettem Zingulum trägt. Zur Erklärung wurde auf seine Eigenschaft als "Geistlcher Rat" verwiesen.
- cantus planus
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Ja, du sprichst von Diakon Franz Ecker, der seinen Dienst in Klein-Mariazell versieht (oder versah? Man hat länger nichts von ihm gehört). Er trägt in der Tat manchmal Soutane und violettes Zingulum.michaelis hat geschrieben:Wie man hier (s. Johann Tropper) sieht, ist "Geistlicher Rat" tatsächlich ein Ehrentitel für Geistliche und nicht nur für Priester.
Ich meine sogar schon einmal ein Bild von einem Diakon aus Ö gesehen zu haben, auf dem dieser eine Soutane mit violettem Zingulum trägt. Zur Erklärung wurde auf seine Eigenschaft als "Geistlcher Rat" verwiesen.
Hier ist er links neben Kardinal Schönborn zu sehen:

Wobei ich beim Zingulum nicht sicher bin, inwiefern hier Partikularrecht gilt. Aus Deutschland ist mir dieser Brauch nicht bekannt. (Abgesehen davon, dass viele unsere Diakone peinlichst bemüht sind, nicht nach Kleriker auszusehen.)
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Es war zwar nicht dieses Bild, aber ich glaube, es war dieser Mann:

Auf diesem Bild dürfte Diakon Prof. Franz Eckert dargestellt sein.
Edit: Cantus war zwar schneller, aber ich hab ein Bild mit dem violetten Zingulum gefunden
Auf diesem Bild dürfte Diakon Prof. Franz Eckert dargestellt sein.
Edit: Cantus war zwar schneller, aber ich hab ein Bild mit dem violetten Zingulum gefunden

Zuletzt geändert von michaelis am Donnerstag 3. April 2008, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
- cantus planus
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Mh. ich kenne einen (Wiener) Diakon (verheiratet 3 (?) Kinder. Ist auch geistlicher Rat, (Er ist aber seltenst mit Soutane unterwegs (Hauptberuf Versicherungsangestellter)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Auch mit violettem Sicherheitsgurt?Linus hat geschrieben:Mh. ich kenne einen (Wiener) Diakon (verheiratet 3 (?) Kinder. Ist auch geistlicher Rat, (Er ist aber seltenst mit Soutane unterwegs (Hauptberuf Versicherungsangestellter)
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Natürlich. Der Diakon ist ja Kleriker, auch wenn seit dem letzten Konzil immer wieder auch sein "Laie-Sein" betont wird. Ein Spagat, der mir persönlich immer merkwürdig und manchmal auch schlicht unglaubwürdig vorkommt.Raphaela hat geschrieben:Ich frage mich gerade, ob es daran liegt, dass ständige Diakone zu geistlichen Räten ernannt werden könne, weil der Diakon ja auch schon zum Amt gehört. - Weiß da jemand besser Bescheid?
Interessant finde ich allerdings die Regelung mit dem violetten Zingulum. Das kenne ich bisher in der Tat nur aus Österreich, genauer: aus der Erzdiözese Wien. Mich würde interessieren, wie es dazu kommt.
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mach eine Anfrage ans Ordinariat
http://stephanscom.at/edw/organigramm/w ... t=14428005
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Re: Was ist eigentlich ein "Benefiziat"?
In unserer Familienchronik las ich, dass einer meiner Großonkel in seinem Priesterleben u.a. Benefiziat war.
Weiß jemand von euch, was ein Benefiziat ist?
Weiß jemand von euch, was ein Benefiziat ist?
"Es gibt ein Wort, und das ist für dich das Leben.
Es gibt ein Licht, das die Sonne überstrahlt."
Kaplan Alfred Flury
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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
Dazu liefert Wikipedia eine ganz brauchbare Auskunft: http://de.wikipedia.org/wiki/Benefiziat Hier gilt der erste Teil des Artikels. Den zweiten Teil kann ich nicht beurteilen. Diese Sprachregelung (Kaplan mit eigenem Haushalt = Benediziat) ist mir nicht bekannt. Da würde ich lieber erstmal ein paar andere Nachschlagewerke konsultieren.
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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
An der höheren Schule, die ich von 1937 bis 1944 besucht habe, wurden alle "Studienräte" als "Herr Studienrat" angesprochen. Und es gab einen (älteren) katholischen Priester, der in allen Klassen der Schule den katholischen Religionsunterricht erteilte. Er gehörte quasi "hauptamtlich" zum Lehrerkollegium. Er wurde im Sprachgebrauch stets als "der Herr Geistliche Rat" bezeichnet. Das wurde wie ein akademischer Titel, der ihm zustand empfunden. - Nebenbei: Vielleicht fragt jetzt jemand ungläubig, wo es denn (während der Nazidiktatur") so etwas gegeben haben könnte. Meine Antwort: Es war in Oberschlesien. Der Herr Geistliche Rat hat auch an jedem Sonntag in der Aula der Schule eine Heilige Messe für die Schüler und deren Familienangehörigen gefeiert. Den Hitlerjugend-Führern hat das nicht gefallen, aber sie haben nichts dagegen unternommen.
Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
Lieber Hospes, danke für Deinen Beitrag!Hospes hat geschrieben:An der höheren Schule, die ich von 1937 bis 1944 besucht habe, wurden alle "Studienräte" als "Herr Studienrat" angesprochen. Und es gab einen (älteren) katholischen Priester, der in allen Klassen der Schule den katholischen Religionsunterricht erteilte. Er gehörte quasi "hauptamtlich" zum Lehrerkollegium. Er wurde im Sprachgebrauch stets als "der Herr Geistliche Rat" bezeichnet. Das wurde wie ein akademischer Titel, der ihm zustand empfunden. - Nebenbei: Vielleicht fragt jetzt jemand ungläubig, wo es denn (während der Nazidiktatur") so etwas gegeben haben könnte. Meine Antwort: Es war in Oberschlesien. Der Herr Geistliche Rat hat auch an jedem Sonntag in der Aula der Schule eine Heilige Messe für die Schüler und deren Familienangehörigen gefeiert. Den Hitlerjugend-Führern hat das nicht gefallen, aber sie haben nichts dagegen unternommen.

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
hallo,
also: der diakon mit zivilberuf und familie trägt den talar jedoch ohne zingulum (allg. recht über part. recht). das zingulum weist ja auf die tugend der ehelosigkeit und keuschheit hin (eine art keuschheitsgürtel). das violette zingulum steht den geistlichen zu, wenn sie monsignori sind, einem kapitel angehören und wird dann mit dem entsprechend paspellierten talar getragen. ein diakon kann ja kein mons werden und gehört auch keinem kapitel an, da die voraussetzung dafür die priesterweihe ist. wahrscheinlich ist es wieder einmal eine selbstschmückung mit dingen, die einem nicht zustehen.
also: der diakon mit zivilberuf und familie trägt den talar jedoch ohne zingulum (allg. recht über part. recht). das zingulum weist ja auf die tugend der ehelosigkeit und keuschheit hin (eine art keuschheitsgürtel). das violette zingulum steht den geistlichen zu, wenn sie monsignori sind, einem kapitel angehören und wird dann mit dem entsprechend paspellierten talar getragen. ein diakon kann ja kein mons werden und gehört auch keinem kapitel an, da die voraussetzung dafür die priesterweihe ist. wahrscheinlich ist es wieder einmal eine selbstschmückung mit dingen, die einem nicht zustehen.
"solis instar sola regnet caritas" gregor d. gr.
Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
Zum einen verwechselst du hier das Zingulum der Albe mit dem des Talars (besser Fascia genannt). Zum anderen kann man aus dem mystifizierten Bedeutungen eines Kleidungsstücks keine rechtliche Geltung ableiten.
Die Regelungen bezüglich der Fascia bei Priestern ("Nicht-Prälaten") sind meines Wissens nirgendwo kodifiziert und daher nur durch die Tradition geregelt. Und diese sagt nur, das die Fascia nur von Priestern mit Jurisdiktion (Pfarrer, Regens, etc.) getragen werden sollte. Ein ausdrückliches Verbot für andere Geistliche (einschließlich Diakone!) ist hieraus aber wohl kaum abzuleiten.
Hier sind aber eben auch durchaus partikularrechtliche Regelungen zu berücksichtigen. Und wenn im betreffenden Bistum eben geregelt ist, daß ein "geistlicher Rat" eine violette Fascia trägt, dann steht sie auch dem Diakon als geistlichem Rat zu.
Die Regelungen bezüglich der Fascia bei Priestern ("Nicht-Prälaten") sind meines Wissens nirgendwo kodifiziert und daher nur durch die Tradition geregelt. Und diese sagt nur, das die Fascia nur von Priestern mit Jurisdiktion (Pfarrer, Regens, etc.) getragen werden sollte. Ein ausdrückliches Verbot für andere Geistliche (einschließlich Diakone!) ist hieraus aber wohl kaum abzuleiten.
Hier sind aber eben auch durchaus partikularrechtliche Regelungen zu berücksichtigen. Und wenn im betreffenden Bistum eben geregelt ist, daß ein "geistlicher Rat" eine violette Fascia trägt, dann steht sie auch dem Diakon als geistlichem Rat zu.
Re:
Der Bischof meiner Diözese will keine ständigen Diakone weihen (ähnlich wie sein Vorgänger). Er hat über den Dienst des ständ. Diakons ziemlich beleidigend gesprochen. Unsere Diözese ist wahrscheinlich die einzige in Ungarn, die keine solchen Diakone hat.Linus hat geschrieben:Mh. ich kenne einen (Wiener) Diakon (verheiratet 3 (?) Kinder. Ist auch geistlicher Rat, (Er ist aber seltenst mit Soutane unterwegs (Hauptberuf Versicherungsangestellter)

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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
lieber michaelis,
lehne dich bitte nicht zu sehr nach vorne. ich habe mich in einigen arbeiten ausführlicher mit den normen beschäftigt. das soutanenzingulum darf jeder geweihte amtsträger, wenn er priester ist, tragen. diakone, die verheiratet sind, enthalten sich diesem, da es AUCH auf die keuschheit hinweist!! (hier rate ich dir, die tiefgehenden texte der tradition zu lesen). diese einzelnen partikularnormen sind eh son zeug: hier sollte man, mit den worten der tradition, allgemeines recht über partikularem recht gelten lassen.
zum spass: wer als kleriker etwas farbe möchte, der soll sich doch eine violette oder rote unterhose anziehen... spassmodus aus

lehne dich bitte nicht zu sehr nach vorne. ich habe mich in einigen arbeiten ausführlicher mit den normen beschäftigt. das soutanenzingulum darf jeder geweihte amtsträger, wenn er priester ist, tragen. diakone, die verheiratet sind, enthalten sich diesem, da es AUCH auf die keuschheit hinweist!! (hier rate ich dir, die tiefgehenden texte der tradition zu lesen). diese einzelnen partikularnormen sind eh son zeug: hier sollte man, mit den worten der tradition, allgemeines recht über partikularem recht gelten lassen.
zum spass: wer als kleriker etwas farbe möchte, der soll sich doch eine violette oder rote unterhose anziehen... spassmodus aus


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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
das mit dem Zingulum wusste ich nicht. Sollte es mir zu denken geben, daß einige (traditionsverbundene wie neokonservative) praktisch - außer höchstoffiziellen Anlässen - aufs Zingulum verzichten? (Zitat: Na des Zingulum ist im Alltag höchst unpraktisch, du bleibst überall hängen) 

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Re: Was ist eigentlich ein "Geistlicher Rat"?
das mit dem unpraktischen kann ich bestätigen. als seminarist trägt man es ja auch ab und zu (bei mir, da meine soutane, die ich als geschenk massgeschneidert bekam, durch einige kilos weniger, einfach zu lang wurde und nur mit zingulum wieder richtig passt) und soll mich auch an das kommende ehelose und keusche leben erinnern. jedoch hab ich mir schon mal eines ruiniert, da die fransen sehr empfindlich sind und du das zingulum eigentlich immer in die hand nehmen müsstes, damit es keinen schaden nimmt. man mekrt es ja auch in den dikasterien in rom, dass alle meist nur in soutane sitzen. und: es ist wirklich angenehmer! außer: man hat bauchschmerzen. dann ist die wärme wieder was wohltuendes und der leichte druck wirkt als massage entspannend.



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