Ignatianische Spiritualität

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Parvus
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Ignatianische Spiritualität

Beitrag von Parvus »

Hallo

Ich habe diese interessante Seite vor einiger Zeit gefunden:
http://de.sacredspace.ie/
Durch sie kann man 5-1 Minuten lang von dem Komputer beten. Ich habe so bisher an die 15 - 2 Mal gebetet und ich muss wirklich zugeben, fur mich war es wirklich etwas neues so vor dem Schirm des Laptops Gottesgegenwart zu verspuren.

Allerdigns wollte ich euch eine andere Frage stellen, habt ihr in den ignatianischen Exerzitien teilgenohmen? Wie sehen sie eigentlich in Deutschland aus? Gibt es in den Exerzitienhausern so viele Teilnehmer, dass man kaum die Gelegenheit mit dem SI zu reden hat? Werden da auch Tricks aus dem Bereich Zen hineingefuhrt?

Ich habe bisher nur das Fundament gemacht und es war einHammer fur mich. Eine Einubung in die christliche Meditation.
Solche Exerzitzien sind meine Meinung nach ein Mittel zur Vertifung des eigenen Glaubens, und was die ignatianische Spiritualität angeht, so merke ich mit jedem Tag, und mit den Buchern von SI-Mitgliedern geschrieben die ich bisher gelesen habe, dass sie eine Sache und Moglichkeit fur jeden und jede Gott naher zu werden ist . Wie ist eure Meinung dazu?

IHS

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Reinhard
cum angelis psallat Domino
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Re: Ignatianische Spiritualität

Beitrag von Reinhard »

Mit solchem Online-Beten kann ich nicht viel anfangen ... das fühlt sich für mich so "unecht" an. Da halte ich mich lieber an das Stundengebet, und sei es nach dem Gotteslob.

Ja, ich habe schon mehrfach an kleinen ignatianischen Exerzitien (8 Tage) teilgenommen. (allerdings nicht in D'schland, sondern in Belgien)
Und von Melody weiß ich es auch.

Allerdings tummeln sich unter diesem Titel die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Das geht von der Petrusbruderschaft (wie bei Melody) über die Charismatische Erneuerung (wie bei mir) und ganz "normalen" Pfarrfreizeiten bis hin zu den abstrusesten New-Age-Geschichten. (wie man im Suchergebnis schnell sieht)

Allen gemeinsam dürfte das stille Gebet, die Reflexion darüber, die tägliche Messe, das Schweigen und die geistliche Begleitung sein.
Wie dieser Rahmen dann gefüllt wird, hängt wohl von dem jeweiligen Leiter und seinem Stil ab.

Von daher kommt es sehr darauf an, wo und bei wem Du an solchen Exerzitien teilnimmst !


Wir hatten z.B. die 5 Stunden Gebetszeit immer Eucharistische Anbetung, und die Anleitung zur Reflexion folgte im wesentlichen der "Unterscheidung der Geister" des Hl. Ignatius von Loyola. Jeder der 60 Teilnehmer suchte sich einen der 5 geistlichen Begleiter aus, und man hatte jeden Tag ½ Stunde Zeit mit ihm, um über die entstandenen Fragen zu sprechen und zu beten.
Das Schweigen hielten wir wie in kontemplativen Klöstern. Es wurde nur das absolut nötige gesprochen, praktisch schwieg man bis auf das Gespräch mit dem Begleiter, das gemeinsamen Gebet und der Liturgie also die ganze Zeit völlig. (auch beim Essen und Küchendienst verständigte man sich mit Zeichen, das war ganz lustig)
Und das war gut so, denn aus der Zwiesprache mit Gott und der direkten Begegnung mit Ihm heraus kamen viele sehr persönliche Dinge in Bewegung, teilweise waren das sehr intensive Erfahrungen. Da hätte jedes belanglose Wort nur gestört.

Sehr treffend fand ich die spontane Reaktion meiner Kollegin (die kein Christ ist), als ich danach ein paar Sätze erzählte. Sie fragte ganz erstaunt: "War das denn eine Psychotherapie ??!"
... Das ist wohl so. Es ist einiges heil geworden, geistlich wie seelisch. Allerdings nicht durch einen menschlichen Therapeuten, sondern durch den Ewigen.

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