kindlich glauben

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Ansgar1
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kindlich glauben

Beitrag von Ansgar1 »

Vor einiger Zeit las ich ein Interview von einer Wissenschaftlerin, die so hoch angesehen ist, dass immer wieder Interviews von ihr nachgefragt werden. In einem dieser Interviews wurde sie nach ihrem Glauben gefragt.
Sie antwortete, sie sei katholisch. Dabei habe sie sich aber den Glauben ihrer Kindheit bewahrt. Damit fahre sie seit Jahrzehnten gut.
Über diese Antwort habe ich mich sehr gewundert. Ich dachte immer, der Glaube müsse mit zunehmenden Alter und mit zunehmender Bildung wachsen.

Was ist Eure Meinung?

Ist es nachvollziebar, dass ein gebildeter Mensch sich seinen kindlichen Glauben bewahrt? Ist es vielleicht sogar eine intellektuelle Entscheidung, für sich die Probleme der Kirche - von Frauenpriestertum bis Zölibat - von sich zu schieben und ganz bewusst beim Glauben seiner Kindheit zu bleiben?

Etienne
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Re: kindlich glauben

Beitrag von Etienne »

"Sich Bewusst und intellektuell zu entscheiden" bei "seinen Kinderglauben" zu bleiben scheint mir unmöglich, da eine kindlicher Glaube sicher nur ohne bewusste, intelektuelle Entscheidungen und Reflexionen authentisch ist.
Ich denke es bleibt nichts anderes übrig, als den eigenen Glauben und die damit verbundenen Vorstellungen und Bilder der eigenen Realität und dem Kontext in dem ich lebe auszusetzen.
Eine Spaltung in eine Welt des Glaubens und eine andere Welt halte ich für mindestens merkwürdig.
I

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Sempre
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Re: kindlich glauben

Beitrag von Sempre »

Es geht darum, den Glauben der Kirche Gottes zu bekennen.

Vielleicht meint die Dame genau das mit "den Glauben der Kindheit bewahren". Es ist ja typisch, daß man im Laufe des erwachsen-Werdens mit immer mehr modernistischen Ideen konfrontiert wird, die man zurückweisen muß, um nicht in der Hölle zu landen.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Hubertus
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Re: kindlich glauben

Beitrag von Hubertus »

Sempre hat geschrieben:
Sonntag 5. Januar 2020, 15:51
Es geht darum, den Glauben der Kirche Gottes zu bekennen.

Vielleicht meint die Dame genau das mit "den Glauben der Kindheit bewahren". Es ist ja typisch, daß man im Laufe des erwachsen-Werdens mit immer mehr modernistischen Ideen konfrontiert wird, die man zurückweisen muß, um nicht in der Hölle zu landen.
So würde ich das auch verstehen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Petrus
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Re: kindlich glauben

Beitrag von Petrus »

Ansgar1 hat geschrieben:
Sonntag 5. Januar 2020, 14:51
Vor einiger Zeit las ich ein Interview von einer Wissenschaftlerin, die so hoch angesehen ist, dass immer wieder Interviews von ihr nachgefragt werden.
kannst Dich an den Namen der Wissenschaftlerin erinnern?

würde mich interessieren, vielleicht gibt es ja manche Intervies von ihr im Internet?

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