Für Nordamerika ist das überhaupt nichts besonderes. Für USA und Kanada gilt seit 1980 (also JP II) die Pastoral Provision, die den Fall regelt, daß ein episkopaler Pfarrer mit Frau und Kindern und einem großen Teil seiner Gemeinde katholisch wird.civilisation hat geschrieben: - Warum wollen die Schwestern denn unbedingt den anglikanischen Ritus beibehalten?
Der Ablauf ist dann (verkürzt) der: Die Gemeinde bekommt einen schon früher konvertierten Ex-Episkopalen als Seelsorger, der Herr Pfarrer verschwindet auf 3 Jahre in einem Aufbaustudium, und dann gibt es irgendwann eine Priesterweihe (mindest ein Sohn des Neupriesters ministriert), und der Pfarrer ist wieder da.
Diese Gemeinden haben die Wahl, entweder den Novus Ordo zu übernehmen (viele Episkopale feiern etwas sehr NO-ähnliches) oder, falls sie aus einer hochkirchlichen Tradition kommt, den "Anglican Use" zu übernehmen. Das ist mehr oder weniger genau der Ritus von Trient, allerdings in englischer Sprache, und zwar in der (um einige Häresien bereinigten) hervorragenden Cranmer-Übersetzung.
Da diese Gemeinden meistens auch eine gewisse lateinische Tradition haben, tendieren zumindest einige von ihnen neuerdings in Richtung Personalpfarreien des alten Ritus.
JP II wollte diese Regelung seinerzeit auch für England in Kraft setzen, aber die englische Bischofskonferenz war dagegen - sie fürchtete um die guten ökumenischen Beziehungen zu Canterbury.