Alles rund ums Stundengebet...

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.

Stundengebet?

Betet ihr alle Horen des Stundengebets?
10
10%
Betet ihr Laudes und Vesper (evt. Komplet)?
41
39%
Betet ihr gelegentlich einzelne Horen?
32
31%
Habt ihr das Stundengebet noch nicht entdeckt?
21
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 104

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Seraph
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Re: Tag heiligen?

Beitrag von Seraph »

Sascha hat geschrieben:Sollen die Stundengebete nicht auch den Tagesablauf heiligen oder so?

Sind folgende Worte das gleiche?
- Stundengebet
- Hore
- Brevier
Teils, teils: Stundengebet kann sowohl die einzelne Hore (= Tagzeit) als auch das Stundengebet in seiner Gesamtheit (= alle Tagzeiten) sein. "Brevier" ist dagegen ein älteres Wort für "Stundenbuch", das daher kommt, daß das priesterliche Brevier gegenüber dem monastischem Stundengebet kürzer (= breve) war.

HTH,
Seraph

Raphaela
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Re: Tag heiligen?

Beitrag von Raphaela »

Sascha hat geschrieben:Sollen die Stundengebete nicht auch den Tagesablauf heiligen oder so?

Sind folgende Worte das gleiche?
- Stundengebet
- Hore
-Brevier
Das meiste ist schon erklärt worden, vielleicht noch etwas zusätzlich:
Nicht alle Ordensschwestern haben als Stundenbuch das Brevier, aus dem auch die Priester beten. Es gibt Gemeinschaften, die haben das sogenannte "Christuslob". Hier gibt es einen Zwei-Wochen-Rhythmus, genauso wie beim monastischen Stundenbuch.
Lesehore (ist eigentlich auch eine große Hore) ist ähnlich aufgebaut wie die Viglilien, die die monastische Gemeinschaften beten.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Und dann gibts noch Orden mit Eigenbau: Heiligenkreuz (OCist) zweiwochenpsalter, Seligpreisungen (teilweise aus der Orthodoxie übernommen[jedenfalls kommt in der 1. Sonntagsvesper dreimal das Trishagion vor, dann Texte die stark orthodoxe Spiritualität atmen ("Komm du Gebieter" - wo sagt man sonst noch Gebieter zu Gott in der Westkirche?))... maW es gibt fast nix, was es nicht gibt.
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Bruder Klaus
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Lektionar

Beitrag von Bruder Klaus »

Grüß Gott!

Bin erst erst seit kurzem beim Stundengebet beten und habe deswegen nicht wirklich viel Ahnung. Könnte mir jemand erklären, woher ich erfahren kann, welches Lektionar gerade die Kirche betet bzw. das dahinter stehende System?

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wende dich vertrauensvoll an einen Geistlichen.

Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

Danke für den wertvollen Ratschlag.
Könnte mir vielleicht doch jemand das System erklären?

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overkott
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Beitrag von overkott »


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Linus
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Beitrag von Linus »

Zwei Reihen (ich geh mal davon aus daß du das große Stundenbuch meinst): Reihe I wird in ungeraden Jahren gebetet also 2007 und 2009 ,.... Reihe II in geraden. also aktuell

Jeweils zu 8 Exemplaren 5 mal Jahreskreis und einmal Advent/Weihnachten und und zweimal Fastenzeit/Ostern - das letztgenannte wird bis Pfingsten noch durchgehalten

Aber eigentlich hatten wir die Frage schon im "Alles rund ums Stundengebet" Faden.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Bruder Klaus
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Beitrag von Bruder Klaus »

herzlichen Dank

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Linus hat geschrieben:Zwei Reihen (ich geh mal davon aus daß du das große Stundenbuch meinst): Reihe I wird in ungeraden Jahren gebetet also 2007 und 2009 ,.... Reihe II in geraden. also aktuell

Jeweils zu 8 Exemplaren 5 mal Jahreskreis und einmal Advent/Weihnachten und und zweimal Fastenzeit/Ostern - das letztgenannte wird bis Pfingsten noch durchgehalten
:ja: :ja: :ja:

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Bruder Klaus hat geschrieben:Danke für den wertvollen Ratschlag.
Könnte mir vielleicht doch jemand das System erklären?
Ich nenne seit einiger Zeit ein Breviarium Romanum von 1961 (beide Bände) mein Eigen. So wirklich steige ich da durch das System nicht durch, trotz einigermaßen brauchbarem Latein.

Kann mir jemand helfen? Bisher habe ich nur das kleine Stundenbuch verwendet.

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Wird erfahrungsgemäß aber nirgendwo gemacht. Man kann froh sein, wenn es überhaupt ein "Halleluja" gibt. Ich erlebe immer wieder, dass da einfach irgendein Lied gesungen wird.
Nirgendwo ist nicht das richtige Wort, aber e ist schon selten. Es kann als Gradmesser für eine ordentliche Liturgie herhalten.

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Sascha
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Gebet

Beitrag von Sascha »

Gebet ist was sehr wichtiges. Ich habe eine Frage an euch. Wie ist es bei euch mit dem beten (auch Stundengebete).
Betet ihr immer die Stundengebete oder habt ihr manchmal auch "keine Lust" und lasst es aus? Oder vermisst ihr es, wenn ihr es mal nicht macht??

WIe ist das bei euch?
Oder zwingt ihr euch manchmal?
Gott ist allmächtig.

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Maurus
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Re: Gebet

Beitrag von Maurus »

Sascha hat geschrieben:Gebet ist was sehr wichtiges. Ich habe eine Frage an euch. Wie ist es bei euch mit dem beten (auch Stundengebete).
Betet ihr immer die Stundengebete oder habt ihr manchmal auch "keine Lust" und lasst es aus? Oder vermisst ihr es, wenn ihr es mal nicht macht??

WIe ist das bei euch?
Oder zwingt ihr euch manchmal?
Manchmal muss man sich zwingen, dass man sich Zeit nimmt.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Zwang ist schlecht. Wenn du nicht aus liebe betetst, dann laß es. Die Hinwendung zu Gott muß freiwillig und in Freiheit passieren. Das ist ähnlich wie in der Ehe: auch wenn ich mal keine Lust auf Kommunikation mit dem Ehepartner haben sollte, es ist nötig um die Beziehung aufrecht zu erhalten.

Notfalls raunze ich da dem lieben Gott die Ohren voll. Es gibt drei Grundregeln:
1.) Mindestpensum in Freiwilligkeit und Liebe
2.) Fixe Zeiten
3. ) lieber Vorziehen als garnicht.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Manchmal muß man den inneren Schweinehund überwinden. Das gilt auch für das Gebet.
Wir beten wenn wir froh sind. Wir beten, wenn wir traurig sind. Und wir beten auch, wenn wir gerade in gar keiner Stimmung sind. Gerade beim Gebet der Kirche ist es wichtig, daß wir uns nicht von unserer persönlichen Stimmung abhängig machen.
Regelmäßiges Gebet, auch wenn einem nicht danach ist, ist für das geistliche Leben wichtig, ob man es nun Gebetsregel, geistliche Tagesordnung, etc. nennt.
Wer mit dem täglichen Gebet noch nicht vertraut ist, kann ja mit ganz wenig anfangen. Man wird dann Stück für Stück in ein intensiveres Gebetsleben eingeführt.

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

anneke6 hat geschrieben: Wer mit dem täglichen Gebet noch nicht vertraut ist, kann ja mit ganz wenig anfangen. Man wird dann Stück für Stück in ein intensiveres Gebetsleben eingeführt.
Am Anfang hatte ich das "Problem", dass ich nicht wusste, was ich beten sollte. So bin ich letztlich dann auf das Stundengebet gekommen. Allerdings meist nr Vesper, und ab und zu mal die Komplet, Laudes nur ganz selten am Wochenende. Unter der Woche habe ich einfach nicht die Zeit und Ruhe dazu.

Ecce Homo
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Re: Gebet

Beitrag von Ecce Homo »

Sascha hat geschrieben:Gebet ist was sehr wichtiges.
:ja:
Sascha hat geschrieben:Ich habe eine Frage an euch. Wie ist es bei euch mit dem beten (auch Stundengebete).
Betet ihr immer die Stundengebete oder habt ihr manchmal auch "keine Lust" und lasst es aus? Oder vermisst ihr es, wenn ihr es mal nicht macht??

WIe ist das bei euch?
Oder zwingt ihr euch manchmal?
Also, "zwingen" kenne ich für mich persönlich nicht - so war es auch früher nie... ich vermisse es schon, wenn ich länger Unterricht habe und da die Zeit ist, zu der ich "normal" die Non bete... oder früher morgens die Terz...

Die Messe und das Stundengebet sind für mich Lebenszentrum - alles andere gruppiert sich drumrum, nicht umgekehrt... früher habe ich auch immer gedacht, wie machen das Leute, die das komplett beten? Und nebenbei arbeiten gehen? So ohne Kloster? :shock: Aber jetzt, da ich seit 1997 fünf von sieben Horen bete, kann ich es mir nicht mehr anders vorstellen... man wächst rein; es dauert, keine Frage, man braucht über ein Jahr, bis man in diesem Gebet wirklich "zu Hause" ist... aber ich würde jetzt niemals mehr darauf verzichten wollen--- :)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Manuel Stuppy
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Meditation zur Vorbereitung auf das Stundengebet

Beitrag von Manuel Stuppy »

Grüß Gott,

Ich suche Meditationsgebete als Vorbereitung auf das Stundengebet oder wie kann man sich noch meditative auf das Stundengebet noch vorbereiten, ich wäre froh wenn ich viele Antworten erhalte

im Voraus schon ein herzliches Vergelts Gott

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Linus
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Beitrag von Linus »

Versteh ich nicht. Das Stundengebet ist ja schon meditativ...., lies äh bet es und meditier drüber.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Eben. Würde ich genauso sagen... :hmm:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

conscientia
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Re: Meditation zur Vorberitung auf das Stundengbet

Beitrag von conscientia »

Manuel Stuppy hat geschrieben:Grüß Gott,

Ich suche Meditationsgebete als Vorbereitung auf das Stundengebet oder wie kann man sich noch meditative auf das Stundengebet noch vorbereiten, ich wäre froh wenn ich viele Antworten erhalte

im Voraus schon ein herzliches Vergelts Gott
Setze dich hin und lasse deinen Atem kommen und gehen und verbinde mit deinem Atem das Gebetswort "(einatmen) O Gott, komm mir zu Hilfe. (ausatmen) Herr, eile mir zu helfen." (= westkirchliche Variante des Herzensgebets) - Ein Novize soll fünf Minuten vor Beginn der Hore da sein, damit er optimal eingestimmt den Gottesdienst beginnt.

Macht Spaß!

LG - conscientia

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Ich mache es meistens so, dass ich mich hinsetzt, eine Kerze anzünde und dann zunächst mal eine Art "Stilleübung" mache, indem ich die Augen schließe, versuche, die Gedanken loszulassen und ruhig zu werden. Ich persönlich empfinde das als eine sehr gute Vorbereitung. Besondere einleitende meditative Gebete braucht es da meiner Meinung nach nicht.
"Der größte Trick, den der Teufel je gebracht hat, war, die Welt glauben zu lassen, es gäbe ihn nicht" Verbal Kint: Die üblichen Verdächtigen

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Linus hat geschrieben:Zwang ist schlecht. Wenn du nicht aus liebe betetst, dann laß es. Die Hinwendung zu Gott muß freiwillig und in Freiheit passieren. Das ist ähnlich wie in der Ehe: auch wenn ich mal keine Lust auf Kommunikation mit dem Ehepartner haben sollte, es ist nötig um die Beziehung aufrecht zu erhalten.

Notfalls raunze ich da dem lieben Gott die Ohren voll. Es gibt drei Grundregeln:
1.) Mindestpensum in Freiwilligkeit und Liebe
2.) Fixe Zeiten
Das ist es was ich meine. Die fixen Zeiten zu behaupten muss man manchnaml erzwingen. Also nicht das Beten erzwingen, sondern verhindern, dass die weniger wichtigen Dinge überhand nehmen und damit das Beten verdrängen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Wenn es dir nicht möglich ist, das Stundengebet in einer Kapelle/Kirche zu beten, dann richte dir einen Raum oder eine Ecke so ein, dass du durch nichts abgelenkt wirst. Und versuche dir ein z.B. ein Kreuz oder ähnliches vor dir hinzustellen, so dass schon eine Gebetsatmosphäre entsteht.
Der Tipp mit der Kerze war auch sehr gut. Jedenfalls erst mal zur Ruhe kommen und anschließend nach Möglichkeit etwas nachwirken lassen.

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tantum ergo
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Re: Gebet

Beitrag von tantum ergo »

Sascha hat geschrieben:Wie ist es bei euch mit dem beten (auch Stundengebete).
Betet ihr immer die Stundengebete oder habt ihr manchmal auch "keine Lust" und lasst es aus? Oder vermisst ihr es, wenn ihr es mal nicht macht?? WIe ist das bei euch? Oder zwingt ihr euch manchmal?
Was den Zwang angeht, kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen: Zwang ist nicht das richtige! Disziplin ist aber ab und an schon vonnöten, und die versuche ich mir selbst ein bisschen leichter zu machen. Ich bete Laudes und Vesper aus dem "Kleinen Stundenbuch" und sehe einfach zu, dass ich mir zum Laudes morgens, bevor ich das Haus verlasse, und zur Vesper abends zumindest vor dem Schlafengehen die Zeit nehme. Ab und an geht das auch schon mal nicht, gerade wenn ich ab und zu nicht die Rückzugsmöglichkeiten finde. Aber die eigentlich disziplinierende Frage, die ich mir selber stelle ist: Das sind meine fixen "Sprechzeiten" mit Gott - was kann denn wichtiger sein??? :hmm:

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Maurus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Zwang ist schlecht. Wenn du nicht aus liebe betetst, dann laß es. Die Hinwendung zu Gott muß freiwillig und in Freiheit passieren. Das ist ähnlich wie in der Ehe: auch wenn ich mal keine Lust auf Kommunikation mit dem Ehepartner haben sollte, es ist nötig um die Beziehung aufrecht zu erhalten.

Notfalls raunze ich da dem lieben Gott die Ohren voll. Es gibt drei Grundregeln:
1.) Mindestpensum in Freiwilligkeit und Liebe
2.) Fixe Zeiten
Das ist es was ich meine. Die fixen Zeiten zu behaupten muss man manchnaml erzwingen. Also nicht das Beten erzwingen, sondern verhindern, dass die weniger wichtigen Dinge überhand nehmen und damit das Beten verdrängen.
Nun ja, auch wenn der Vergleich hinkt: Im Berufsleben hast du auch fixe Zeiten und musst zur Arbeit gehen, ob es dir passt oder nicht.

Aber wenn das Stundengebet wirklich mit Liebe zu Gott verbunden ist, dann wirst du dir diese Zeiten äußert gern nehmen. - Wer verliebt ist, lässt ja ein Treffen mit der geliebt Person auch nicht verstreichen, sondern ist schon vorher da, nimmt sich noch mehr Zeit danach.....

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben: Wer verliebt ist, lässt ja ein Treffen mit der geliebt Person auch nicht verstreichen, sondern ist schon vorher da, nimmt sich noch mehr Zeit danach.....
Verliebtsein triffts aber garnicht. Verliebtsein heißt Schwärmerei.(und geht, wie die Vorsilbe ver- andeutet am wesentlichen vorbei) Liebe dagegen ist das Beständige, die Arbeit.
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Raphaela hat geschrieben:Aber wenn das Stundengebet wirklich mit Liebe zu Gott verbunden ist, dann wirst du dir diese Zeiten äußert gern nehmen. - Wer verliebt ist, lässt ja ein Treffen mit der geliebt Person auch nicht verstreichen, sondern ist schon vorher da, nimmt sich noch mehr Zeit danach.....
Mit kleinen Kinder z. B. kann man sich tagsüber keine Zeit für irgendetwas nehmen. Im Grunde bleibt dem Laien meist nur das, was im kleinen Stundenbuch steht: Laudes, Vesper, Komplet. Aber das ist halt Folge seiner Berufung.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Versteh ich auch nicht ganz. Aber vielleicht solltest du dich nicht sofort auf das Stundengebet stürzen, sondern setz dich vorher einfach einen Moment lang still hin und lass dir die Lippen öffnen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Abgesehen vom Gebetsminimum gibts ja noch die Alltagsheiligung. Das Thema zieht sich quasi durch die Kirchengeschichte durch, von Benedikt (sicher noch früher): Alles zur höheren Ehre Gottes, Franz von Sales (Philothea) bis zum Opus Dei,....

Die Heiligung des Alltags und damit: der Erziehung, der Arbeit, der Beziehungen, des Ehepartners,... ist nunmal der Heilsweg der für uns Laien vorgegeben ist.
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