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Verfasst: Dienstag 24. Mai 2005, 13:26
von HeGe
Es gibt einen neuen Abt in Mariawald:

http://www.ocso.org/net/mariawald-en.htm

Hat mich doch sehr überrascht, nicht unbedingt, dass Br. Josef zum neuen Abt gewählt wurde, sondern, dass er bereits jetzt Abt wurde. Dom Bruno war soweit ich weiß nämlich noch keine siebzig. Aber das ist eben das Kreuz mit der Klausur, man weiß nicht alles, was da hinter den Klostermauern geschieht.

Verfasst: Dienstag 24. Mai 2005, 14:50
von Robert Ketelhohn
Nee, Abt isser nich. Fr. Josef ist ja noch kein Priester. Er wurde offenbar von Abt Antonio Marie Lepore von Ölenberg als zuständigem Oberen als provisorischer Prior eingesetzt. (Ich vermute, ohne mich in der Verfassung der Trappisten näher auszukennen, daß Abt Bruno von Mariawald aus Krankheitsgründen oder ähnlichem sein Amt nicht mehr auszuüben in der Lage ist.

Verfasst: Dienstag 24. Mai 2005, 15:00
von Linus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nee, Abt isser nich. Fr. Josef ist ja noch kein Priester.
seit wann muss n Abt auch Priester sein? is mir neu....

Verfasst: Mittwoch 25. Mai 2005, 18:52
von HeGe
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nee, Abt isser nich. Fr. Josef ist ja noch kein Priester. Er wurde offenbar von Abt Antonio Marie Lepore von Ölenberg als zuständigem Oberen als provisorischer Prior eingesetzt. (Ich vermute, ohne mich in der Verfassung der Trappisten näher auszukennen, daß Abt Bruno von Mariawald aus Krankheitsgründen oder ähnlichem sein Amt nicht mehr auszuüben in der Lage ist.
Ah, so. Ich hatte mich auch schon gewundert, weil ich wusste, dass er zwar an seiner Diplomarbeit schreibt, aber die Priesterweihe noch nicht hat.

Wie gesagt, dass er früher oder später Abt werden würde, habe ich mir schon gedacht. Nur als ich über Ostern da war, war von einer solchen Veränderung knapp einen Monat später noch nichts zu spüren. Ich hoffe, diese Veränderung liegt nicht in einer schweren Erkrankung von Dom Bruno.

HeGe

Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2005, 17:45
von beth
Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nee, Abt isser nich. Fr. Josef ist ja noch kein Priester.
seit wann muss n Abt auch Priester sein? is mir neu....
muss er auch nicht.

Theoretisch kann sogar jeder katholische Laie zum Papst gewählt werden, ohne dass er Priester ist. So habe ich es zumindest von einme katholischen Priester mal gehört! ??

Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2005, 23:16
von Linus
beth hat geschrieben:
Theoretisch kann sogar jeder katholische Laie zum Papst gewählt werden, ohne dass er Priester ist. So habe ich es zumindest von einme katholischen Priester mal gehört! ??
ja aber mit annahme des Papstamtes wird er auch geweiht - also nix mehr Laie.

bloss was hat das mit Abtwahlen zu tun :hmm: (einen Analogieschluß aus Papstwahlen und Abtwahlen zu machen halte ich für falsch, sind doch schon die Wahlornungen grundverschieden.)

Linus, der schon öfters bei Wahlen(politischer natur) Beisitzer war

Verfasst: Sonntag 5. Juni 2005, 20:43
von Georg
Also kurze Klärung des Sachverhaltes:
Bruder Joseph ist z.Z. ledglich "Superior ad nutum" m.a.W. Oberer von Mariawald, aber noch lange nicht Abt!!
Um Abt zu sein, muß er 1. von seinen Mitbrüdern (= den Mönchen mit feierlicher Proßfeß) dazu gewählt werden und vom Generalabt bestätigt werden und 2. sehrwohl dazu vorher ( zumindest vor der Abtsbenediktion, die auf die Weihe folgt) zum Priester geweiht werden.
Der Abt von Ölenberg ist als Immediat von Mariawald lediglich zum Entschluß gekommen, nachdem Dom Bruno aus welchem Grund auch immer als Abt von Mariawald resigniert hat, Br. Joseph zum Oberen einzusetzen. Das ist im Trappistenorden eine mittlerweile ganz normale Praxis für Übergangszeiten. Nicht immer und schon gar nicht automatisch werden solche Superioren schließlich auch zum Abt gewählt, also :abwarten und Bier trinken;)

Verfasst: Sonntag 17. Juli 2005, 18:11
von HeGe
Nach fast drei Monaten, jetzt auch die offizielle Vermeldung aus Mariawald.

Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2005, 11:19
von HeGe
http://www.kloster-mariawald.de/view.ph ... 1dfaea9785
Abtei Mariawald hat geschrieben:Diakonatsweihe in der Klosterkirche Mariawald am 17.12.2005, 10.00 Uhr

Mit Freude und Dankbarkeit gebe ich bekannt, das mich am
Samstag, den 17.12.2005, 10.00 Uhr
H.H. Weihbischof Karl Reger, Aachen
durch Handauflegung und Gebet zum Diakon weihen wird.

Zur Mitfeier lade ich herzlich ein.

Br. M. Josef Vollberg OCSO,
Superior der Abtei Mariawald

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2006, 14:21
von BrunoBerlin
Abt Bruno ist von seinen Mitbrüdern nicht (wieder)- gewählt worden.
Das ist seinem Vorgänger auch widerfahren. Beide waren "eingesetzt" also wie auch der jetzige Superior von den Höheren Ordensoberen bestimmt worden.

Verfasst: Montag 17. April 2006, 23:00
von HeGe
Priesterweihe im Kloster Mariawald

Am 29.06. wird Dom Josef zum Priester geweiht, am 02.07. feiert er Primiz. :jump:

Verfasst: Sonntag 26. November 2006, 14:04
von HeGe
Abtwahl in der Abtei Mariawald

Am Freitag, den 24.11.2006, hat das Konventualkapitel der Abtei Mariawald den bisherigen Superior, Dom Josef Vollberg, auf unbefristete Zeit zum 9. Abt der Abtei Mariawald gewählt.

Die Mönche, Freunde und Mitarbeiter der Abtei wünschen dem neuen Abt Gottes Segen und bitten um ein Gebetsgedenken.

In Dankbarkeit

Pater M. Franz, Prior


Quelle: Abtei Mariawald

Auch von mir Gottes Segen für den neuen Abt. Dass der Konvent wieder wachse und treu in der Nachfolge Jesu Christi bleibe.

Weihnachtskonzert

Verfasst: Sonntag 26. November 2006, 16:24
von sofaklecks
Mir ist beim Internetauftritt der Abtei Mariawald das Programm des Weihnachtskonzerts aufgefallen. Guckst du:

http://www.kloster-mariawald.de/view.ph ... f29d7de5cc

Zuerst hab ich in mir gespöttelt "Bunt gemischt": Das Heilig von Schubert neben dem Wolgalied und die Moldau neben dem Ave verum. Und alles in der Abteikirche.

Aber dann ist mir Bernstein eingefallen. "Thats life!"

Die Sünde des Hochmuts. Da war sie wieder.

sofaklecks

Verfasst: Mittwoch 29. November 2006, 19:44
von HeGe
HeGe hat geschrieben:Abtwahl in der Abtei Mariawald
Die Abtsweihe findet statt am Freitag, den 26.01.2007 um 10 Uhr in der Abteikirche.

Dom Josef: neuer Abt in Mariawald

Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2006, 23:48
von Irenaeus
Da warte ich den ganzen Tag wie ein Blöder auf die Aktivierung meines Zugangs, nur, um Euch mitzuteilen, was Ihr schon wißt :D :D :D

Ich hatte heute zufällig auf Eurer Seite eine etwas ältere Mitteilung zum Thema Abt in Mariawald gefunden und brannte darauf, da meinen Senf zuzugeben... Jetzt hats endlich geklappt, dass ich hier auch was schreiben darf! Aber Ihr seid ja schon lange im Bilde, also vergesst meine "Neuigkeit"

Dennoch:
Ich wünsche Dom Josef, dem neuen Abt von Mariawald Gottes Segen und drücke den Zupfmusikfreunden Heimbach die Daumen für ihr Konzert am Sonntag.

herzliche Grüße, Irenaeus

Re: Weihnachtskonzert

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 20:30
von Irenaeus
sofaklecks hat geschrieben:Mir ist beim Internetauftritt der Abtei Mariawald das Programm des Weihnachtskonzerts aufgefallen. Guckst du:

http://www.kloster-mariawald.de/view.ph ... f29d7de5cc

Zuerst hab ich in mir gespöttelt "Bunt gemischt": Das Heilig von Schubert neben dem Wolgalied und die Moldau neben dem Ave verum. Und alles in der Abteikirche.

Aber dann ist mir Bernstein eingefallen. "Thats life!"

Die Sünde des Hochmuts. Da war sie wieder.

sofaklecks
Wo du gerade sagst: "Thats life!"

Ich habe eben jemand kennengelernt, der bei diesem Konzert mitspielt. Die Welt ist ein Dorf....... :D

Und wenn ich mich erinnere, ist das das erste Mal, dass andere Instrumente in dieser Abteikirche erklingen, als die Stimmen der Brüder und Patres und die Orgel, die auch inzwischen wieder seltener zu hören ist.

Grüße, Irenaeus

Re: Weihnachtskonzert

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 21:06
von HeGe
Irenaeus hat geschrieben:[...] und die Orgel, die auch inzwischen wieder seltener zu hören ist.
Ich hoffe doch nicht! :shock:

HeGe (erklärter Fan der Gregorianik und kein großer Freund der Orgelmusik)

Re: Weihnachtskonzert

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 21:37
von Irenaeus
HeGe hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:[...] und die Orgel, die auch inzwischen wieder seltener zu hören ist.
Ich hoffe doch nicht! :shock:

HeGe (erklärter Fan der Gregorianik und kein großer Freund der Orgelmusik)
Na, doch, ist auch gut so, das sind Trappisten und wenn ich da hingehe, will ich kein opulentes Orgelgebrause hören :-) das hole ich mir woanders.

Das war aber unter einem früheren Abt mal ne Weile schick.... da bin ich dann auch nicht mehr hingegangen :-).

Kannst Du Dir vorstellen, Du sitzt in einer völlig dunklen Kirche gegen 4.00 Uhr morgens in der Osternachtsliturgie und bekommst zum Gloria erst mal eine Toccata von Bach quasi intravenös um die Ohren gehauen? Tutti? Neeeee, mein Lieber, das ist nicht grade der Andacht zuträglich..... mich hats von der Bank gefegt.....

:mrgreen:

meintest Du das jetzt ernst, oder hab ich da eine versteckte Ironie mal wieder nicht mitgekriegt :mrgreen:

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 21:44
von HeGe
Ach du meintest das ernst! Dann habe ich dich missverstanden. Ich dachte du meintest, dass neuerdings während des Stundengebetes oder der Messe wieder Orgel gespielt wird. Dann ist ja alles in Ordnung. :ja:

In der Kirche in der Osternacht in Mariawald um 4 Uhr habe ich schon öfter in den letzten Jahren gesessen. Dass jetzt an so einem Festtag mal ein paar Lieder auf der Orgel gespielt wurden, fand ich gar nicht so schlimm, zumal der Organist ein recht witziger Kerl ist. Kann ich aber auch drauf verzichten. ;)

Was ich tatsächlich gar nicht mehr gut fand, war, als während des Salve Regina nach der Komplet der frühere Prior auf einem Zupfinstrument gespielt hat. Hat mich sehr abgelenkt.

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 23:43
von Irenaeus
HeGe hat geschrieben:Ach du meintest das ernst! Dann habe ich dich missverstanden. Ich dachte du meintest, dass neuerdings während des Stundengebetes oder der Messe wieder Orgel gespielt wird. Dann ist ja alles in Ordnung. :ja:

In der Kirche in der Osternacht in Mariawald um 4 Uhr habe ich schon öfter in den letzten Jahren gesessen. Dass jetzt an so einem Festtag mal ein paar Lieder auf der Orgel gespielt wurden, fand ich gar nicht so schlimm, zumal der Organist ein recht witziger Kerl ist. Kann ich aber auch drauf verzichten. ;)

Was ich tatsächlich gar nicht mehr gut fand, war, als während des Salve Regina nach der Komplet der frühere Prior auf einem Zupfinstrument gespielt hat. Hat mich sehr abgelenkt.
:D Ja, neee, Stundengebet und Bach gehen nicht unbedingt zusammen. Ich liebe Bach ( den ollen Protestanten :-) ), aber nicht im Kloster.

War das nicht unter Abt Francois, wo die Orgel so laut war?, bei Abt Bruno habe ich das nicht mehr so brutal empfunden, und jetzt, mal sehen, wo Dom Josef hintendiert. Er ist ein einfühlsamer Sänger und wird einen guten Weg gehen, das wünsche ich ihm.

Der Organist ist aber ein externer ? ist das nicht der Organist von Heimbach gewesen?

Und was war das für ein Prior mit Zupfinstrument und das während des Salve Regina??? das habe ich - dem Herrn sei Dank- verpasst, war auch ein paar Jahre nicht da.....

... aber sonst: dann könnten wir uns ja in der Osternacht mal begegnet sein, ich sage doch: die Welt ist ein Dorf!

Grüße, Irenaeus

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2006, 09:35
von HeGe
Abt Francois habe ich nicht mehr kennengelernt, von daher kann ich nicht sagen, wie das da mit der Orgel war. Unter Abt Bruno habe ich das aber wie gesagt nur an Ostern selbst erlebt, da auch nur dann der Organist da war, ein Externer, richtig.

Und in den Schlusszeiten kam das mit der Musikbegleitung bei der Komplet durch den früheren Prior auf, der bei meinem letzten Besuch im Frühjahr nicht mehr da war. Wie gesagt, mag zwar ein schönes Instrument sein, hat mich an dieser Stelle aber irgendwie gestört.

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2006, 09:54
von Germanus
HeGe hat geschrieben:Abt Francois habe ich nicht mehr kennengelernt, von daher kann ich nicht sagen, wie das da mit der Orgel war. Unter Abt Bruno habe ich das aber wie gesagt nur an Ostern selbst erlebt, da auch nur dann der Organist da war, ein Externer, richtig.

Und in den Schlusszeiten kam das mit der Musikbegleitung bei der Komplet durch den früheren Prior auf, der bei meinem letzten Besuch im Frühjahr nicht mehr da war. Wie gesagt, mag zwar ein schönes Instrument sein, hat mich an dieser Stelle aber irgendwie gestört.
Mich juckt es schon Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Instrumentalbegleitung nicht zu den zisterzienischen Gebräuchen gehörte (wenn ich das richtig nachverfolgen kann). Der damalige Obere der "Glaubenskongregation" der Röm. Kirche hat die Orgel allerdings rehabilitiert (gab es übrigens als Harmoniumbegleitung in den USA sogar in der Göttlichen Liturgie, also der Rechtgläubigen). Das Psalterium, was wohl Eurem Zupfinstrument entsprechen dürfte, gehört im frankophonen Raum in jedes Zisterzienserkloster! So was Ausgefallenes ist das also nicht unbedingt. und da ist mir ein guter Zupfer lieber als ein schlechter Organist. Ich gesteh's gerne ein. Immerhin ist das Nordeifelkloster wohl das einzige dieser Ordensfamilie gewesen, das das schöne Psalterium benützt hat - was ich durchaus schade finde.

Verfasst: Sonntag 10. Dezember 2006, 15:12
von HeGe
Germanus hat geschrieben:Mich juckt es schon Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Instrumentalbegleitung nicht zu den zisterzienischen Gebräuchen gehörte (wenn ich das richtig nachverfolgen kann). Der damalige Obere der "Glaubenskongregation" der Röm. Kirche hat die Orgel allerdings rehabilitiert (gab es übrigens als Harmoniumbegleitung in den USA sogar in der Göttlichen Liturgie, also der Rechtgläubigen).
Wie gesagt, ich kann auf Orgelbegleitung immer recht gut verzichten. Das muss ja (außerhalb der Klöster) nicht immer mit Gregorianik als "Ersatz" verbunden sein. Aber auch die normalen Gottesloblieder singe ich lieber ohne Begleitung.
Germanus hat geschrieben:Das Psalterium, was wohl Eurem Zupfinstrument entsprechen dürfte, gehört im frankophonen Raum in jedes Zisterzienserkloster! So was Ausgefallenes ist das also nicht unbedingt. und da ist mir ein guter Zupfer lieber als ein schlechter Organist. Ich gesteh's gerne ein. Immerhin ist das Nordeifelkloster wohl das einzige dieser Ordensfamilie gewesen, das das schöne Psalterium benützt hat - was ich durchaus schade finde.
Ja, das dürfte es gewesen sein, auch wenn ich den Namen noch nicht gehört hatte. Aber man sagte mir damals, dass das aus dem französischen Raum käme, insofern kommt das wohl hin. Mich hat es immer an eine Zither erinnert. Ablenkend fand ich es trotzdem. :/

Verfasst: Montag 18. Dezember 2006, 20:05
von Irenaeus
Germanus hat geschrieben:
Mich juckt es schon Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Instrumentalbegleitung nicht zu den zisterzienischen Gebräuchen gehörte (wenn ich das richtig nachverfolgen kann).
Das ist schon klar, dass das nicht zur zisterziensischen Tradition gehört, deshalb hat es ja auch so sehr gestört..... :-)

Psalterium?

Verfasst: Montag 18. Dezember 2006, 20:11
von Irenaeus
... ein Psalterium habe ich in Mariawald noch nicht bemerkt....
das fände ich aber ok. Da ich selber Musiker bin, weiß ich, dass ein dezentes Instrument zur Unterstützung des Gesangs durchaus dienlich ist. Je dezenter, desto besser.

Ich kenne aus den skandinavischen Ländern ein ähnliches Instrument, das nur eine Saite hat und beim Gesang nur dazu dient, den Sängern behilflich zu sein, den Ton beizubehalten. Das nennt sich "Psalmodicum" .

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 02:28
von Irenaeus

Mich juckt es schon Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Instrumentalbegleitung nicht zu den zisterzienischen Gebräuchen gehörte (wenn ich das richtig nachverfolgen kann). Der damalige Obere der "Glaubenskongregation" der Röm. Kirche hat die Orgel allerdings rehabilitiert (gab es übrigens als Harmoniumbegleitung in den USA sogar in der Göttlichen Liturgie, also der Rechtgläubigen). Das Psalterium, was wohl Eurem Zupfinstrument entsprechen dürfte, gehört im frankophonen Raum in jedes Zisterzienserkloster! So was Ausgefallenes ist das also nicht unbedingt. und da ist mir ein guter Zupfer lieber als ein schlechter Organist. Ich gesteh's gerne ein. Immerhin ist das Nordeifelkloster wohl das einzige dieser Ordensfamilie gewesen, das das schöne Psalterium benützt hat - was ich durchaus schade finde.
Du sprichst von Zisterziensern....die Jungs in Mariawald sind Trappisten - wahrscheinlich die einzigen in Deutschland .... oder (soviel ich weiß gibt es noch ein Trappistinnenkloster in Dahlem) ? OK.... das sind im Prinzip auch Zisterzienser.... aber eben von der strengen Observanz........... Stille wird da eigentlich (dachte ich) groß geschrieben.

Aber die Sache mit dem guten Zupfer unterschreibe ich in dem Fall. Auch wenn ich Orgelmusik gerne mag.

Alles zu seiner Zeit und an seinem Ort :-)

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 08:48
von HeGe
Mariawald ist das einzige Trappistenkloster. Es gibt Frauenklöster in Dahlem (Maria Frieden) und das Priorat Gethsemani im Donnersbergkreis.

Ansonsten gibt es im deutschsprachigen Raum noch das Stift Engelszell als Trappistenabtei, an der Donau kurz hinter der Grenze gelegen. Richtig überfüllt ist es da aber leider auch nicht. :cry:

Nochmal zum Psalterium: das war meiner Erinnerung nach so in den Jahren 2003/2004 dort in Gebrauch und auch nur in der Komplet. Jedenfalls nachdem, was ich in meinen paar Tagen Aufenthalt dort im Jahr mitbekommen habe. Und natürlich ist es ein dezentes Instrument. Ohne finde ich es aber trotzdem schöner. Ist eben Geschmackssache.

(Ich glaube, ich mache jetzt mal einen eigenen Thread zu den Trappisten auf.)

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 14:12
von Germanus
HeGe hat geschrieben:Mariawald ist das einzige Trappistenkloster. Es gibt Frauenklöster in Dahlem (Maria Frieden) und das Priorat Gethsemani im Donnersbergkreis.

Ansonsten gibt es im deutschsprachigen Raum noch das Stift Engelszell als Trappistenabtei, an der Donau kurz hinter der Grenze gelegen. Richtig überfüllt ist es da aber leider auch nicht. :cry:

Nochmal zum Psalterium: das war meiner Erinnerung nach so in den Jahren 2003/2004 dort in Gebrauch und auch nur in der Komplet. Jedenfalls nachdem, was ich in meinen paar Tagen Aufenthalt dort im Jahr mitbekommen habe. Und natürlich ist es ein dezentes Instrument. Ohne finde ich es aber trotzdem schöner. Ist eben Geschmackssache.

(Ich glaube, ich mache jetzt mal einen eigenen Thread zu den Trappisten auf.)

..... was ich äußerst verwerflich [Punkt] :nein: :/ :roll: :sauer: :ikb_sadangel:

Sagt bitte mal zu einem "Trappisten", er sei ja kein Zisterzienser... Wenn ich richtig informiert bin, heißen die volkstümlich-populärwissenschaftlich genannten "Trappisten" in Wirklichkeit "Zisterzienser der strengeren Observanz" (auch wenn man das in Deutschland noch nicht geschnallt hat :roll:. Wenn es eine "Strengere" Observanz gibt, dann gibt es wohl auch eine "Strenge" Observanz - was ja nur auf die anderen deutschen Zisterzienser zutreffen kann 8) :mrgreen:. Musste ich gerade mal einwerfen, zur Klärung, auch an des Irenaeus Adresse. Und was das Psalterium betrifft: So nennt sich die "Zither" eben in Frankreich...
Ich bedauere immer noch den neu benannten "Thread", was auch immer dieses engl. Wort bedeuten mag.

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 15:18
von HeGe
Zum Thema der Benennung habe ich doch gar nichts gesagt? :kratz: Natürlich sind die Trappisten Zisterzienser. Auch wenn sie seit 1903 ein eigener Orden sind und nicht mehr nur ein Zweig des Zisterzienserordens. OCSO heißt Ordo Cisterciensis Strictioris Observantiae. Und die "normalen" Zisterzienser werden normalerweise als die der "einfachen" oder etwas politisch korrekter der "allgemeinen" Observanz bezeichnet. Trotz mancherlei kleinerer Bestrebungen ist m.W.n. auch noch keine Reunion geplant.

Und was hast du gegen den Thread oder Diskussionsstrang, wenn dir das lieber ist? M.E. waren genug Beiträge vorhanden, um einen eigenen Strang zu rechtfertigen, da ja wohl Interesse an diesem Thema besteht. Aber wir wollen hier ja nicht in eine Meta-Diskussion verfallen.

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 17:23
von Germanus
Danke wenigstens, dass Du die ganze Angelegenheit 1892 als Politicum bezeichnet hast, was es in Wahrheit auch war und ist. 1902 kam dann ja die Römische Bulle mit einigen Bestätigungen und dem offiziellen Auftauchen des Begriffs "Familia Cisterciensis", nachdem alle Römischen Bemühungen :D um die Zusammenführung der Zisterzienserzweige gescheitert waren - Frankreich und "Deutschland" waren dann doch zu sehr Erbfeinde. Heute scheint mir das Problem dieser Mönche und Nonnen eher intellektueller Natur zu sein, was ich bewußt weit gefasst sehen möchte.
Herzlicher Meta-Gruß!

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 20:34
von HeGe
Ich denke schon, dass im praktischen Leben die Unterschiede doch noch bemerkbar sind, sei es in der Liturgie, im Verständnis von Klausur (Stichwort: Seelsorge) und allgemein in der Strenge.

Ob dies in zwei rechtlich getrennten Orden gelebt werden muss oder ob man nicht innerhalb eines Ordens z.B. im Rahmen von mehreren Kongregationen (was aber ja eigentlich mehr dem benediktinischen und nicht dem zisterziensischen Verständnis des Ordensaufbaus entspricht, als Gesamtorden unter einheitlicher Führung) leben könnte, weiß ich nicht.

Ich fände es jedenfalls schade, wenn der OCSO seine strengeren Eigenheiten zugunsten einer Wiedervereinigung opfern würde.

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 21:06
von Germanus
Das fordert mich dann doch heraus zu einer Antwort.
Habe mich relativ intensiv mit der Geschichte dieses Ordens auseinandergesetzt, den ich als letzten orthodoxen koinobitischen Mönchsorden im Vollsinn dieses Wortes bezeichnen möchte. Und diese Kleinlichkeiten ob nun ein Mönch Seelsorge ausübt oder nicht, um 4.00 Uhr aufsteht oder um 5.30 Uhr oder um 2.00 Uhr, das ist mir auch in diesem Zusammenhang egal. Was die Ordensstruktur betrifft, so gibt es wohl bei ALLEN Zisterziensern die modernen Synodalstrukturen - hier heißen sie "Kongregationen", da heißen sie "Regionen" (was ja nicht deckungsgleich ist, aber der Entstehung der Kongregationen z.B. sehr nahe kommt). Der wesentliche Unterschied zu den Benediktinern ist aber nicht die jurisdiktionelle Nähe oder Ferne (man bedenke den Generalabt, den die Bened. nicht haben), sondern die Verbundenheit mit der Tradition. Da gebe ich Dir Recht: wenn die verloren geht, dann lieber gleich umsatteln und schön den Benediktinern nachmachen... Kommt auch vor, leider Gottes. Die heutigen Strukturen sind allerdings so eingerichtet, dass es "Trappisten" gibt, die weniger "Klausur" haben als die Nicht-Trappisten und fleischlicher leben noch dazu.
Und was die Liturgie angeht: dazu betont man in den zisterziensischen Zweigen immer wieder, dass "in liturgicis" die Zisterzienser sogar niemals für Rom getrennt waren (was eine höchst interessante Meinung ist, finde ich).
Die deutschsprachigen Zistis (beider Zweige...) geben übrigens eine schöne Zeitschrift heraus - wenigstens dort ist Friede, Freude, Eierkuchen.
Herzliche Grüße!