Mein Weg

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Benutzeravatar
Jacinta
Beiträge: 1257
Registriert: Sonntag 23. März 2008, 23:48

Re: Mein Weg

Beitrag von Jacinta »

Margret hat geschrieben:Ich stelle mir schon einen Jungpriester vor, der mit der Frauen- und Müttergemeinschaft (60+) einen Ausflug macht.
:klatsch:
Och, das kann für beide Seiten eine durchaus lehrreiche Veranstaltung werden... :blinker:

Ansonsten: Alles Gute und Gottes Segen für "unserern" zukünftigen Seminaristen.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Benutzeravatar
Margret
Beiträge: 205
Registriert: Mittwoch 5. Dezember 2007, 19:31

Re: Mein Weg

Beitrag von Margret »

Jacinta hat geschrieben:
Margret hat geschrieben:Ich stelle mir schon einen Jungpriester vor, der mit der Frauen- und Müttergemeinschaft (60+) einen Ausflug macht.
:klatsch:
Och, das kann für beide Seiten eine durchaus lehrreiche Veranstaltung werden... :blinker:

Ansonsten: Alles Gute und Gottes Segen für "unserern" zukünftigen Seminaristen.

Ja, jeder darf aus seinen eigenen Fehlern lernen, auch ein künftiger Seminarist :narr: :zirkusdirektor: :detektiv:

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Re: Mein Weg

Beitrag von monsieur moi »

Danke euch.
An 'Jungpriester' will ich noch nicht so genau denken. Erst mal ins Seminar und sehen, wie die Suche nach Gott weiterhin klappt.
Aber, wenn es so weit ist, kann man ja mal über Ausflüge mit Müttern nachdenken :breitgrins:
Haschem ro'i lo echzar.

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mein Weg

Beitrag von Raimund J. »

Erzbischof Ludwig Schick bei einer Priesterweihe vor wenigen Tagen:
„Der Priester muss nicht ein Entertainer, Organisator und Mädchen für alles sein, sondern ein Mann Gottes, bei dem man Gott spürt“, betonte der Erzbischof.

Der Himmel müsse für uns alle offen bleiben, dazu brauche es Priester und dazu brauche es auch die Kirche. „Durch den Priester muss ein Stück Himmel in die Welt hinein zu den Menschen scheinen.“ Schick weiß um die Nöte des priesterlichen Dienstes, der Aufgaben und Pflichten. „Manchmal ist er schwierig und ermüdend, auch frustrierend und mit Kreuz beladen, so wie unser aller Leben.“ Im Glauben betrachtet allerdings sei der priesterliche Dienst eine große Auszeichnung und Ehre, die Gott selber einem Menschen schenke. „Wer sich ganz auf diesen Dienst einlässt, der spürt das auch, gerade in den schweren Zeiten des Lebens.“

Dem Neupriester Alexander Prosche gab Erzbischof Schick ein Wort seines früheren geistlichen Begleiters mit auf den Weg: „Willst du ein Leben voller Glück und Glanz, werde Priester und werde es ganz. Willst du ein Leben voller Druck und Alp, werde Priester und werde es halb.“ Diese Zeilen, so wünschte Schick dem neuen Priester, sollten ihn leiten bei seinem Dienst der Verkündigung, der Liturgie und der geistlichen Leitung. „Dann strahlen sie Gottes Glanz aus, der ihr Leben erfüllt.“
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Mein Weg

Beitrag von Juergen »

monsieur moi hat geschrieben:Danke euch.
An 'Jungpriester' will ich noch nicht so genau denken. Erst mal ins Seminar und sehen, wie die Suche nach Gott weiterhin klappt.
Aber, wenn es so weit ist, kann man ja mal über Ausflüge mit Müttern nachdenken :breitgrins:
Ja, ja, die Suche während der Seminarzeit....

Es sind nicht wenige, die ins Seminar (hier in PB: ins Konvikt) gehen, und dann noch nicht "durchhalten". Bei manchen Weihekursen bleiben weit weniger als die Hälfte übrig.
Die Zahlen deren, die mit dem Studium beginnen, sind leider kaum zugänglich. - Da passiert der große "Verschwindibus" auf den Internetseiten des Konvikts bzw. Seminars. Wenn wer ausscheidet, wird der Name oft auch nachträglich aus alten Berichten getilgt. Das gilt auch für jene, die nach der sog. "Admissio", die hier nach Abschluss des Studiums und der Konviktszeit mit Eintritt ins Priesterseminar erfolgt, ausscheiden. Auch deren Namen scheinen von den Internetseiten zu verschwinden. Da aber die Namen jener, welche unter die Kandidaten für das Priesteramt aufgenommen werden (Admissio) auch im kirchlichen Amtsblatt vermerkt sind, welchen auch für einen gewissen Zeitraum online zugänglich ist, lassen sich deren Namen noch feststellen.

Mir ist jedoch aufgefallen, daß die Zahl jener, die noch kurz vor der Diakonenweihe abspringen in den letzten beiden Jahren größer ist, als früher. Sowas gab es bis von einigen Jahren nur in sehr großen Ausnahmefällen.
Im Jahre 2007 wurden 7 Leute admissioniert, aber in 2008 nur 5 zum Diakon geweiht. Ich gehe optimistisch davon aus, daß diese 5 in diesem Jahr am 30.5. auch zum Priester geweiht werden werden.
Im Jahre 2008 wurden 4 Leute admissioniert, aber letzten Samstag nur 3 zum Diakon geweiht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mein Weg

Beitrag von Raimund J. »

Passt vielleicht in diesen Thread am besten:

Predigt zum Weltgebetstag um geistliche Berufe am 4. Sonntag der Osterzeit (B) - 2009 von P. Christoph Kreitmeir OFM
In diesen Tagen geistern Zahlen (siehe unten die offizielle Meldung) durch das kath. Deutschland, die Insider – leider fast nur noch Insider – aufhorchen lasssen: Im Jahr 2009 werden insgesamt für ganz Deutschland, also einem 82-Millionen-Volk nur knapp 100 katholische Priester geweiht. Das ist viel weniger als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, das ist eine Katastrophe für die Seelsorge der Zukunft. Denn … wo die Priester und Seelsorger fehlen, dort wird über kurz oder lang das geistliche Leben der Gläubigen massiv leiden.
Die Anfänge davon erleben wir ja schon landauf landab mit den Zusammenlegungen von Pfarreien, mit der Überlastung der Geistlichen, mit alternative Angeboten, die aber nicht richtig greifen.

Am heutigen Sonntag, wo Jesus als der „Gute Hirte“ uns vor Augen gestellt wird, beten wir auch für gute Priester und Ordensleute und hoffen, dass diese missliche Situation sich vielleicht doch noch ändern wird. Aber die Zeichen stehen eher schlecht, wenn v. a. das geistliche Leben in den kath. Familien erlahmt, wenn Eltern die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn ihr Kind einen geistlichen Beruf – Wunder über Wunder – ergreifen will oder christlich-katholische Gemeinden eher Hemmschuh als Hilfe für Suchende sind.

Das alte Bild des Vergleiches zwischen dem „Guten Hirten und dem bezahlten Knecht“ ist nach wie vor hervorragend und höchst aktuell. Heute gilt leider immer stärker die Devise: was bringt´s mir und ja nicht zu sehr für andere anstrengen …

Und doch haben wir alle eine große Sehnsucht in uns, die Sehnsucht, dass Gott uns Gutes will, dass er uns Zuwendung zeigen will. Das tiefe Bild vom „Guten Hirten“, der Jesus ist, ist da unsere Seelensehnsucht sehr ansprechend. Ein „Guter Hirte“ wird aber auch seine Herde und jedes einzelne ihm anvertraute Geschöpf nicht verhätscheln und verwöhnen, weil wir dadurch leicht lebensuntüchtig und schwach im Glauben werden können. Deshalb muss er auch immer wieder Situationen zulassen, die uns abhärten sollen für den manchmal harten Lebenskampf, um uns danach oft doppelt zu erfreuen.
Vielleicht sind wir im Punkt der geistlichen Berufungen seit Jahrzehnten im reichen Westen in solchen Prüfungssituationen.
Es wird auch Zeiten geben, die uns hart erscheinen und die die Vermutung aufkommen lassen können, dass der „Gute Hirte“ sich nicht um uns kümmert.

Eine Christin (Lina Haug) hat solch eine Situation einmal beschrieben und ich will sie hier wiedergeben. Sicher kann uns das helfen, gerade auch in schweren Zeiten IHM mehr zu vertrauen.

Sie schreibt:
An einem kalten Wintertag reiste ich in den Westerwald. Es stürmte und schneite. Von meinem Fenster aus sah ich eine Schafherde, die im hohen Schnee lag. Keine grüne Aue, kein frisches Wasser, keine Erquickung, kein Hirte in der Nähe. Eis und Schnee, Frost und Kälte, Härte und Einsamkeit, Entbehrung und Verlassenheit, Nacht und Dunkelheit waren ihr Los. Wo war der Hirte der Schafe, der so grausam mit seinen Tieren umging und sie den Unbilden der Witterung mit seinen Härten aussetzte? Er war in seinem Haus! Ich konnte es nicht lassen, ihn aufzusuchen, um ihm meine Empörung über die Not seiner Schafe ans Herz zu legen.

"Haben sie keine Sorge, dass ihre Schafe bei dieser Kälte umkommen und erfrieren?" so fragte ich ihn.
"Umkommen und erfrieren, unmöglich!" gab er mir zur Antwort.
"Sehen sie," dabei zeigte er auf das Thermometer vor dem Fenster, "es sind genau - 16 Grad. Schafe können - 20 Grad ertragen, darum bin ich ohne Sorge. Die Zeit ist noch nicht da, sie hereinzuholen. Wenn es - 18 Grad sind, hole ich sie in den Stall, vorher nicht. Aber glauben sie mir, meine Gedanken sind unaufhörlich bei ihnen. Meinen Schafen gilt meine letzte Sorge am Abend und mein erster Gang am Morgen geht hinaus auf das Feld, um nach ihnen zu sehen. Eng aneinander geschmiegt finde ich sie vor, eins wärmt das andere, eins schützt das andere vor dem Erfrieren."

Dabei strahlten seine Augen; man spürte ihm die Liebe an, die ihn mit seinen Schafen verband. Wie sollte es auch anders sein! Unwillkürlich dachte ich an den guten Hirten, der sein Leben hingegeben hat für seine Schafe, der von seiner Geburt bis zu seinem Sterben am Kreuz großen Mangel erlitten und erduldet hat um unseretwillen. Über den, draußen vor dem Lager, die eisigen 'Lebenswinde' hinweggegangen sind: den die Nacht der Dunkelheit, Hohn, Spott, Geißelung, Angst und Gottverlassenheit umfangen hatten, die weit über - 20 Grad gingen!

Der „Gute Hirte“ ist nicht müßig und faul. Er handelt nicht willkürlich, wohl aber oft unbegreiflich für´s kleine Menschenhirn. Er tut alles genau zu seiner Zeit! Bei ihm gibt es kein Zu-früh und kein Zu-spät. Verzage nicht, wenn er dich auf eine schwere Straße führt. Wenn er dich auf hartgefrorenen Boden stellt und er dich in ein rauhes Klima versetzt. Er bestimmt den Kälte - und Hitzegrad unserer Leidenstiefen, um uns vorzubereiten für die Herrlichkeit.

In allem aber, was dir Anfechtungen, Angst und Schmerzen, Einsamkeit, Kummer und Leid, Not und Sorge, Trübsal und Verlassenheit bereitet, tröstet dich die Gewissheit: Es sind noch keine - 20 Grad!
Und so werden knapp 100 Neupriester im Jahre 2009 auf jeden Fall nicht genügen. Wenn sie aber gute Seelsorger werden, dann können sie soviel sein wie sonst 800. Der Herr, der „Gute Hirt“ will uns anscheinend prüfen, wie weit es bestellt ist, dass die Gemeinde – um im Bild der Schafherde zu bleiben – sich gegenseitig bei eisigen Temperaturen wärmen kann. Amen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Mein Weg

Beitrag von lifestylekatholik »

P. Christoph Kreitmeir, OFM hat geschrieben:Heute gilt leider immer stärker die Devise: was bringt´s mir und ja nicht zu sehr für andere anstrengen …
Das trifft nicht zu. Das große Engagement im Bereich des Ehrenamts zeigt das.

Der Grund liegt nicht in irgendeiner Haltung in der Gesellschaft, sondern im erbärmlichen und in der Regel abstoßenden Bild, das die Kirche bietet. Wer will in so einer muffigen Angst-vor-Gott-Kirche schon sein Leben verbringen. Und Angst vor Gott müssen sie haben, sonst würden sie ihn nicht so konsequent verdrängen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mein Weg

Beitrag von Raimund J. »

lifestylekatholik hat geschrieben: Das große Engagement im Bereich des Ehrenamts
Ist das so?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Firmian
Beiträge: 989
Registriert: Dienstag 16. September 2008, 14:08
Wohnort: Wien

Re: Mein Weg

Beitrag von Firmian »

Ohne belastbares Material behaupte ich mal, der Großteil der Ehrenamtlichen sind Leute über 50. Wenn die mal im Altersheim sind und die heutige Hedonistengeneration die "Fünfzig-plus" stellen, mal sehen.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Re: Mein Weg

Beitrag von Chrysostomus »

Und was ist mit den Tausenden von Kindern und Jugendlichen, die jeden Sonntag (und öfter) in Deutschlands katholischen Kirchen als Ministranten sich ehrenamtlich engagieren? :roll: Man sollte auch mal das würdigen, was da ist, und dessen Festigung fördern. Das geschieht durch An-, nicht durch Aberkennung. Mir steigt die Galle hoch, wenn ich höre, dass junge Leute sich nicht mehr engagierten, und ich mit eigenen Augen sehe, wie viele es doch tun und sich dabei in nicht geringem Aufwand für Gemeinde, Kirche und Glaube abrackern.

Benutzeravatar
Firmian
Beiträge: 989
Registriert: Dienstag 16. September 2008, 14:08
Wohnort: Wien

Re: Mein Weg

Beitrag von Firmian »

Das ist wahr, die gibt's. Auch wenn's vor einer Generation wohl noch wesentlich mehr Ministranten gab - wenn ich so schaue, daß in der Sonntagabendmesse oft der Küster den Ministrantendienst macht - zu meiner Zeit (allerdings in einer ganz anderen Gemeinde in einer ganz anderen Diözese) war es selbstverständlich, daß man in jeder Sonntagsmesse vier Mann stellen konnte und in Werktagsmessen zwei.

Wobei das Engagement - wie immer bestätigen da Ausnahmen die Regel - dann meist so mit ca. 16 endet.

Ist mir während meines Studiums besonders aufgefallen: Wenn irgendwelche studentischen Gruppierungen, ganz egal ob Fachschaften, Verbindungen, parteipolitische Gruppierungen, AIESEC {internationaler Verband von Wirtschaftsstudenten} oder analoge Vereine eine Fete veranstalteten, da war die Bude voll. Aber wenn man sich mal angeschaut hat, wieviele Leute da wirklich die Arbeit gemacht haben (nicht die Feten vorbereitet, sondern die eigentliche Tätigkeit), das waren immer nur ein paar wenige.

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mein Weg

Beitrag von Raimund J. »

Wenn alles was früher eine Selbstverständlichkeit war heute zu einem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagement hochgelobt wird, wird das Niveau und die Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit allerdings kontinuierlich sinken.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Mein Weg

Beitrag von Linus »

Chrysostomus hat geschrieben:Und was ist mit den Tausenden von Kindern und Jugendlichen, die jeden Sonntag (und öfter) in Deutschlands katholischen Kirchen als Ministranten sich ehrenamtlich engagieren?
Hä Mini-Ehrenamt? Bei uns werden die teilweise (gering aber doch) bezahlt....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Mein Weg

Beitrag von cantus planus »

Wie bitte? Also, das höre ich jetzt zum ersten Mal.

Erfreulich fände ich eine kleine Entschädigung für Chorknaben, was in England nachgerade vorbildlich funktioniert. Aber auf dem Gebiet der Kirchenmusik waren wir in Deutschland ohnehin im Mittelalter schon weiter als in der goldenen nachkonziliaren Ära... :roll:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Mein Weg

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Wie bitte? Also, das höre ich jetzt zum ersten Mal.
Ja, früher waren's 5 oder 10 Schilling, heute ist's ein Euro... (nicht überall, aber doch, hie und da)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Firmian
Beiträge: 989
Registriert: Dienstag 16. September 2008, 14:08
Wohnort: Wien

Re: Mein Weg

Beitrag von Firmian »

Ich hab' nie was gekriegt für's Ministrieren. Wenn man den jährlichen kostenlosen Ausflug nicht mitzählt.

Einzige Einnahmequelle wären Hochzeiten oder Beerdigungen gewesen, wo man gelegentlich ein Trinkgeld bekommen hat. Aber das habe ich nie gemacht, da gab's eine ministranteninterne "Mafia", die die Dienste bei Familienfeiern unter sich ausgemacht hat.

Chrysostomus
Beiträge: 268
Registriert: Montag 28. April 2008, 17:23
Wohnort: Würzburg

Re: Mein Weg

Beitrag von Chrysostomus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Wenn alles was früher eine Selbstverständlichkeit war heute zu einem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagement hochgelobt wird, wird das Niveau und die Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit allerdings kontinuierlich sinken.
Wenn alles, was heute ein ehrenamtliches Engagement ist, als Selbstverständlichkeit relativiert wird, wird die Leistungsbereitschaft ebenfalls kontinuierlich sinken. Zurecht, m.E.

Bezahlung gibt's in manchen Gemeinden, aber sicherlich nicht in allen.

Ich verstehe nicht, warum man das, was noch da ist und mithilft, schlecht reden muss und damit im Keim ersticken. Ist das eine Taktik? Wenn ja, dann würde mich das sinkende Engagement keinesfalls verwundern - es ist die logische Schlussfolgerung daraus.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Mein Weg

Beitrag von lifestylekatholik »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben: Das große Engagement im Bereich des Ehrenamts
Ist das so?
Also ich weiß, dass ich unzählige Stunden meines Lebens für meinen Verein aufgebracht habe. Ich denke, andere machen das auch so.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Mein Weg

Beitrag von Linus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben: Das große Engagement im Bereich des Ehrenamts
Ist das so?
Also ich weiß, dass ich unzählige Stunden meines Lebens für meinen Verein aufgebracht habe.
"Verein zur Förderung des Bierkonsums" ;) :kugel:
Ich denke, andere machen das auch so.
Definitiv :daumen-rauf: :prost: :ikb_thumbup: :
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Re: Mein Weg

Beitrag von monsieur moi »

Nur, um euch kurz auf dem Laufenden zu halten.

Ich hatte nun Kontakt mit dem Priesterseminar, ich werde allerdings erst nächstes Jahr gehen. Dieses Jahr noch zu beginnen, würde mich vielleicht überrumpeln oder überfordern, da es zu schnell gehen würde. Dafür habe ich nun endlich wieder einen großartigen Priester, der mir regelmäßig zur Seite steht, und mich in diesem Jahr auf dem Weg meiner Berufung weiterbringen möchte.
Wir haben es nun soweit besprochen, dass wir uns treffen, wann immer ich möchte, dass ich mich natürlich weiterhin in meiner Gemeinde engagiere als Ministrant, Lektor und Aushilfsorganist, damit die Freude, die ich an der Arbeit in der Kirche habe weiterhin besteht und noch wächst. Nebenher werde ich zusehen, dass ich arbeite, damit ich dieses Jahr nicht untätig vergeude, sondern eine sinnvolle Arbeit habe. Ob ich weiterhin als Kassierer arbeite, wie bisher neben der Schule, die ja nun vorbei ist, oder in einem Altenheim eine Arbeit suche, werde ich in den nächsten Wochen entscheiden.
Fakt ist, dass ich mich dann nächstes Jahr um die Aufnahme ins Priesterseminar bemühen werde, und dieses Jahr (auch zur geistlichen) Arbeit nutzen werde um dann mit Gewinn das Theologiestudium aufzunehmen.

Allen, die bisher erwähnte, für mich zu beten, sei an dieser Stelle herzlich Gedankt. Vergelt's Gott - seinen Segen euch.
Haschem ro'i lo echzar.

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Mein Weg

Beitrag von incarnata »

Witzig;seit kurz vor demGebetstag für geistliche Berufe kam mir das Thema immer wieder im Gebet besonders in den Sinn und bei denen, an die ich da dachte,war´s Du auch immer dabei-und schon hat sich was bewegt !Also machen wir weiter !Alles Gute und viel Kraft auf dem Weg !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Re: Mein Weg

Beitrag von monsieur moi »

Vielen Dank. Es freut mich sehr.
Ja, es ist schon beinah ein Wunder, wie schnell sich die Dinge entwickeln. Ich hätte gedacht, dass ich noch längere Zeit brauche, und doch ergibt es sich derart schnell oder ich habe Gespräche mit Priestern, die mir wie kleine Schlüsselereignisse vorkommen.
Haschem ro'i lo echzar.

Benutzeravatar
Firmian
Beiträge: 989
Registriert: Dienstag 16. September 2008, 14:08
Wohnort: Wien

Re: Mein Weg

Beitrag von Firmian »

Freut mich auch sehr!

Besonders auch, daß Du nichts im Enthusiasmus überstürzt, sondern Dir noch ein Jahr gibst.

Du kannst Dir meiner Unterstützung im Gebet sicher sein.

Benutzeravatar
monsieur moi
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 11. Februar 2007, 20:50
Wohnort: Bistum Münster

Re: Mein Weg

Beitrag von monsieur moi »

Danke.
Ja, in der Tat. Es sah ja erst so aus, als würde ich dieses Jahr schon anfangen wollen, was ja auch sehr schön gewesen wäre, aber ich brauche noch etwas Zeit um mich auf das geistliche Leben (in dem Rahmen, der vom Priesterseminar geboten wird) "einzustimmen". Mein Kaplan (übrigens einer der besten Priester, die ich kenne) unterstützt diese Absicht auf jeden Fall, da eben diese Zeit, die ich mir nehmen möchte sehr wertvoll sein kann, so sie denn richtig genutzt wird, um in die Berufung noch ein Stück herein zu wachsen. Vielleicht wäre es gewinnbringend an Exerzitien teilzunehmen? In meiner Umgebung dürfte es zwei oder drei Ordensgemeinschaften geben, die solche Möglichkeiten anbieten.
Haschem ro'i lo echzar.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Mein Weg

Beitrag von Niels »

Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wie bitte? Also, das höre ich jetzt zum ersten Mal.
Ja, früher waren's 5 oder 10 Schilling, heute ist's ein Euro... (nicht überall, aber doch, hie und da)
Interessant - das ist mir auch neu. Ein 1-Euro-Job der besonderen Art. Gibt der Priester einen Teil des Meßstipendiums ab?
(abgesehen davon - ich habe immer gerne und gratis ministriert :ja: - jedenfalls wenn ordentlich - d.h. zu 100 % - nach dem Meßbuch zelebriert wurde, was fast immer der Fall war)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Cajus
Beiträge: 18
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2008, 22:00

Re: Mein Weg

Beitrag von Cajus »

monsieur moi hat geschrieben:Danke.
Ja, in der Tat. Es sah ja erst so aus, als würde ich dieses Jahr schon anfangen wollen, was ja auch sehr schön gewesen wäre, aber ich brauche noch etwas Zeit um mich auf das geistliche Leben (in dem Rahmen, der vom Priesterseminar geboten wird) "einzustimmen". Mein Kaplan (übrigens einer der besten Priester, die ich kenne) unterstützt diese Absicht auf jeden Fall, da eben diese Zeit, die ich mir nehmen möchte sehr wertvoll sein kann, so sie denn richtig genutzt wird, um in die Berufung noch ein Stück herein zu wachsen. Vielleicht wäre es gewinnbringend an Exerzitien teilzunehmen? In meiner Umgebung dürfte es zwei oder drei Ordensgemeinschaften geben, die solche Möglichkeiten anbieten.
Deine Entscheidung freut mich sehr. Alles Gute und immer Gottes schützende Hand über dir!
Darf man fragen in welches Seminar es dich zieht?

Liebe Grüße

P.S. Weil es hier oft Thema ist: Nur mal als Orientierung: Von welchen diözesanen Seminaren ist eher abzuraten?

Benutzeravatar
Nikodemus
Beiträge: 95
Registriert: Samstag 22. November 2003, 15:34
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Re: Mein Weg

Beitrag von Nikodemus »

Cajus hat geschrieben:P.S. Weil es hier oft Thema ist: Nur mal als Orientierung: Von welchen diözesanen Seminaren ist eher abzuraten?
Ich könnte zu einigen Seminaren etwas sagen (allerdings v.a. in Süd- und Westdeutschland, Münster z.B. kenne ich nicht), ziere mich aber ein bisschen. jetzt hier öffentlich diözesane Seminare zu brandmarken.

Es ist aber gewiss nicht so, dass es keine Seminare gäbe, die einen traditonell-konservativen Stil pflegen. Eichstätt etwa entspricht da ziemlich genau seinem konservativem Ruf. ;)
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Mein Weg

Beitrag von cantus planus »

Vielleicht könnten wir einfach mal eine kurze Liste mit empfehlenswerten Seminaren hier aufmachen. Das ist etwas Positives, und heißt ja nicht, dass alle anderen schlecht wären.

Aber Eichstätt ist sicher zu empfehlen. Daneben Vaduz - wobei Erzbischof Haas kein eigenes Seminar hat. Er schickt seine Seminaristen normalerweise nach Eichstätt oder Heiligenkreuz. Heiligenkreuz ist natürlich auch gut.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Firmian
Beiträge: 989
Registriert: Dienstag 16. September 2008, 14:08
Wohnort: Wien

Re: Mein Weg

Beitrag von Firmian »

(Ich vermute mal, die meisten Seminare haben gute und schlechte Seiten, und wer noch nicht selber dort war, ist auf Hörensagen und Einzelfälle angewiesen.

Aber wenn ich jetzt wählen müßte, würde ich vermutlich Heiligenkreuz in die engste Wahl ziehen. Nicht, weil das zufällig in der Nähe meines jetzigen Wohnorts ist, sondern weil die - so wie ich's mir vorstelle - eine gute Kmbination aus hohem wissenschaftlichem Anspruch und Treue zu kirchlichen Lehren aufweisen.

Auch wenn ich persönlich der FSSP nahestehe, würde ich eher in Heiligenkreuz als in Wigratzbad anheuern - aber das können natürlich alles Klischees sein.)

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Mein Weg

Beitrag von cantus planus »

Heiligenkreuz hat natürlich einen entscheidenden Vorteil: es ist Kloster auf Zeit, mit dem ganzen Reichtum der monastischen Liturgie. Das kann keine Hochschule bieten!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Nikodemus
Beiträge: 95
Registriert: Samstag 22. November 2003, 15:34
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Re: Mein Weg

Beitrag von Nikodemus »

Diözesanseminare:

Eichstätt (kann ich mich verbürgen)

Augsburg und Regensburg (hört man gutes von). Zu Augsburg muss man allerdings sehen, dass Bischof Mixa zwar ein gütiger Hirte seiner Seminaristen ist, aber leider die Tendenz hat, auch offensichtlich ungeeignete Leute ins Seminar aufzunehmen. Das macht das Zusammenleben im Seminar manchmal schwierig.
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Mein Weg

Beitrag von taddeo »

Nikodemus hat geschrieben:Diözesanseminare:

Eichstätt (kann ich mich verbürgen)

Augsburg und Regensburg (hört man gutes von). Zu Augsburg muss man allerdings sehen, dass Bischof Mixa zwar ein gütiger Hirte seiner Seminaristen ist, aber leider die Tendenz hat, auch offensichtlich ungeeignete Leute ins Seminar aufzunehmen. Das macht das Zusammenleben im Seminar manchmal schwierig.
Sorry, aber Regensburg und Passau (die ja inzwischen "fusioniert" sind) würde ich mit Vorsicht genießen und nur für jemanden in Erwägung ziehen, der in einem der beiden Bistümer zuhause ist.
Erstens wegen der beiden Bischöfe und ihrer Kurien sowie des Personals in den Seminarien, die zwar manches an liturgischer Folklore pflegen, aber mit einer echten Erneuerung der Kirche und Liturgie im Geiste einer wohlverstandenen Tradition wirklich nichts ([Punkt]) am Hut haben;
zweitens wegen der miserablen Theofak an der Uni Regensburg.

Allerdings: für Studenten ist Regensburg eine der schönsten Städte, die man sich vorstellen kann. Man sollte nur nicht Student im Kleri sein, dann kann man die Stadt wirklich genießen.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema