Litteratur-Quiz (Beiträge aus 2005/06)

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tatiana hat geschrieben:Das könnte Ehm Welk sein...
Das dagegen stimmt … ;) Kommst du noch auf den Titel,
oder soll ich dir von ferne ein Lichtlein aufgehen lassen?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:soll ich dir von ferne ein Lichtlein aufgehen lassen?
Das wäre nicht schlecht! :)
(wollte mir heute in der BiBo Welks Bücher anschauen und habe mich nur geärgert, weil der Nachtmann nicht da war)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Tatiana hat geschrieben:Das könnte Ehm Welk sein...
Das dagegen stimmt … ;) Kommst du noch auf den Titel,
oder soll ich dir von ferne ein Lichtlein aufgehen lassen?
Na …?
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Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Tatiana hat geschrieben:Das könnte Ehm Welk sein...
Das dagegen stimmt … ;) Kommst du noch auf den Titel,
oder soll ich dir von ferne ein Lichtlein aufgehen lassen?
Na …?
Den Titel kenne ich nicht, wirklich nicht. Ich gebe auf...

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Walter
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Beitrag von Walter »

Die Heiden von Kummerow?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Mein Land, das ferne leuchtet«.
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Walter
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Beitrag von Walter »

@Robert:
Das war ganz schön schwer (mal abgesehen von deinem letzten Hint, den haben wir wohl übersehen). Ich fand es phänomenal, dass Tatjana überhaupt so schnell Ehm Welk erkannte. Darauf wär ich in hundert Jahren nicht gekommen. Ich dachte eher an was Westdeutsches, weil das erste Zitat ziemlich westfälisch klingt. Das Buch ist zudem leider auch vergriffen, genau wie der Nachtmann.

@Tatjana: Was ist eine BiBo?

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:»Mein Land, das ferne leuchtet«.
Hm, habe nie gelesen :ikb_shy:
In der Uni-Bibliothek gibt's dieses Buch nicht - hätte heute auch nicht nachschlagen können.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich hab’s von meinem Uropa bekommen, da war ich vielleicht
15 oder 16. Hat mir gelegentlich was aus seinem Bücherregal
zugesteckt, wenn wir „drüben“ zu Besuch waren. Und nicht
nur aus dem Bücherregal, auch aus der Zigarrenschachtel. ;D

Na wurscht, bist dranne, Tatiana!
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Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Walter hat geschrieben:@Tatjana: Was ist eine BiBo?
BiBo heißt Bibliothek :) , keine Ahnnung, woher das kommt :)
Walter hat geschrieben:...dass Tatjana überhaupt so schnell Ehm Welk erkannte...

irgendwann habe ich einen Kurs zur Literatur der DDR besucht...

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Na gut, wenn ich die nächste Quizfrage stellen darf
Wer hat geschrieben:*****Ich erstrebe die Reform der städtischen Moral und der einfachen zehn Gebote. Neue Welten für alte. Vereinigung aller, Juden, Moslems, Heiden. Drei Morgen Land und eine Kuh für alle Kinder der Natur. Motorisierte Salon-Leichenwagen. Zwangsarbeit für jedermann. Sämtliche Parks bei Tag und Nacht fürs Publikum geöffnet. Elektrische Geschirrspüler. Tuberkulose, Irrsinn, Krieg und Bettelei haben ab sofort aufzuhören. Generalamnestie, jede Woche Karneval mit Maskenfreiheit, Prämien für alle, Esperanto als weltumspannende Bruderschaft. Kein Patriotismus mehr von Barnassauern und wassersüchtigen Betrügern. Freies Geld, freie Liebe und eine freie Laienkirche in einem freien Laienstaat.
Das ist natürlich eine Übersetzung :roll:

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Walter
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Beitrag von Walter »

Tatiana hat geschrieben:Na gut, wenn ich die nächste Quizfrage stellen darf
Wer hat geschrieben:*****Ich erstrebe die Reform der städtischen Moral und der einfachen zehn Gebote. Neue Welten für alte. Vereinigung aller, Juden, Moslems, Heiden. Drei Morgen Land und eine Kuh für alle Kinder der Natur. Motorisierte Salon-Leichenwagen. Zwangsarbeit für jedermann. Sämtliche Parks bei Tag und Nacht fürs Publikum geöffnet. Elektrische Geschirrspüler. Tuberkulose, Irrsinn, Krieg und Bettelei haben ab sofort aufzuhören. Generalamnestie, jede Woche Karneval mit Maskenfreiheit, Prämien für alle, Esperanto als weltumspannende Bruderschaft. Kein Patriotismus mehr von Barnassauern und wassersüchtigen Betrügern. Freies Geld, freie Liebe und eine freie Laienkirche in einem freien Laienstaat.
Frei Fuchs in freiem Hühnerstall.
:mrgreen:
James Joyce, Ulysses

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Walter
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Beitrag von Walter »

Tatiana hat geschrieben:Kommt vielleicht eine Fortsetzung..? Es war sooo spannend!
Das ging mir gerade auch so. :ja:

Während ich auf das neue Rätsel gewartet habe, bin ich noch mal die alten durchgegangen. Das war genauso aufregend wie beim jeweils aktuellen. Dabei hätte ich dein neues Posting fast verpasst. Ich hatte mich schon gewundert, dass Stephen Dedalus das Buch nicht schon vorher gebracht hat. Und dann seh ein Zitat daraus von dir. :D

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Frei Fuchs in freiem Hühnerstall.
:mrgreen:
James Joyce, Ulysses
James Joyce in "Ulysses hat geschrieben:Iiiiiiiiiaaaaaaach!
:freude: :ikb_clapping: Treffer!
Und Du bist wieder dran, Walter :freude: :ja:

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Walter
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Beitrag von Walter »

Tatiana hat geschrieben::freude: :ikb_clapping: Treffer!
Und Du bist wieder dran, Walter :freude: :ja:
;D Also weiter geht's:
Wer hat geschrieben:Gegen Morgen, wenn der vertraute kleine Körper sich an meine Beine schmiegt, werde ich mich ein wenig tiefer in den Schlaf sinken lassen, nie ganz tief, denn ich muss auf der Hut sein.
Es könnte einer ans Fenster schleichen, der wie ein Mensch aussieht und eine Hacke auf dem Rücken verbirgt.
Mein Gewehr hängt geladen neben dem Bett. Ich muss horchen, ob nicht Schritte sich dem Haus oder dem Stall nähern. In der letzten Zeit habe ich oft daran gedacht, die Schlafkammer zu räumen und Bella hier einen Stall einzurichten. Vieles spricht dagegen, aber es wäre mir eine große Beruhigung, sie durch die Tür zu hören und mich ganz nahe und in Sicherheit zu wissen.

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Walter
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Beitrag von Walter »

Sorry, ich musste wegen Google :sauer: eine neue Textstelle suchen (ist jetzt wieder aktuell :)).

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zwei tastende Fragen erst einmal, Walter:

Ist das eine Übersetzung aus dem Englischen?
Spielt die Geschichte außerhalb Europas?
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Walter
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Beitrag von Walter »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zwei tastende Fragen erst einmal, Walter:

Ist das eine Übersetzung aus dem Englischen?
Spielt die Geschichte außerhalb Europas?
Weder noch. :nein:

Aber gut, Robert, dass du überhaupt mit Fragen anfängst. Ich dachte gar nicht, dass es so lang dauern würde, denn die Bekanntheit des Werkes hat sich in den letzten Jahren anscheinend enorm erhöht. Es war gar nicht so einfach Stellen zu finden, die nicht in irgendeinem Schulreferat wiedergegeben (und dank Google der Nachwelt verewigt) sind.

Einmal wurde in einem solchen Pennälermachwerk nur ein einzelner Satz zitiert (vollkommen sinnlos :ikb_wallbash: aus dem folgenden Zusammenhang gerissen), so dass ich ihn jetzt ausklammern musste, was aber dem Zusammenhang gar nicht schadete: ;)
Ich weiß nicht, wann Karl VI. lebte, und ich weiß nicht genau, wo die Antillen liegen und wer dort lebt. Dabei war ich immer eine gute Schülerin. Ich weiß nicht; an unserem Schulwesen muss etwas nicht in Ordnung gewesen sein. Menschen einer fremden Welt würden in mir die Geistesschwache meines Zeitalters sehen. Und ich glaube zu wissen, dass es den meisten meiner Bekannten nicht besser erginge.
[...] wenn es mir gelingen sollte, die vielen Bücher zu finden, die in den toten Häusern aufgestapelt sind, werde ich nicht mehr fähig sein, das Gelesene zu behalten. Als ich geboren wurde, hatte ich eine Chance, aber weder meine Eltern, meine Lehrer noch ich selbst waren imstande, sie wahrzunehmen. Jetzt ist es zu spät. Ich werde sterben, ohne meine Chance genutzt zu haben. Ich war in meinem ersten Leben ein Dilettant, und auch hier im Wald werde ich nie etwas anderes sein. Mein einziger Lehrer ist unwissend und ungebildet wie ich, denn das bin ich selbst.

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Walter
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Beitrag von Walter »

Weil so lange keine Fragen mehr kamen, hier noch eine Textstelle:
Am sechsundzwanzigsten August blieb mein Wecker stehen. Ich saß und nähte ein Hemd um, als er sein Ticken einstellte. Ich merkte es erst gar nicht, das heißt, ich merkte nur, dass irgend etwas anders war, als zuvor. Erst, als die Katze die Ohren spitzte und den Kopf nach dem Bett hin wandte, hörte ich bewusst die neue Stille. Der Wecker war gestorben. Es war der Wecker, den ich in der oberen Jagdhütte auch dem Weg ins Nachbartal gefunden hatte. Ich nahm ihn in die Hand, schüttelte ihn, und er sagte noch einmal tak-tak, und dann war es endgültig aus mit ihm. Ich schraubte ihn mit der Schere auf. Für mich sah er ganz gesund aus. Ich konnte keinen Fehler in seinem Räderwerk entdecken, nichts war zerbrochen, und doch wollte er nicht mehr ticken. Ich wusste gleich, dass es mir nie mehr gelingen würde, ihn zum Gehen zu bringen. So ließ ich ihn in Ruhe und schraubte den Deckel wieder zu. Es war drei Uhr nachmittags, Krähenzeit, und sie zeigte er seitdem an. Ich weiß nicht, warum ich ihn behielt. Er steht noch immer neben meinem Bett und zeigt auf drei. Ich hatte jetzt nur noch die Armbanduhr, die immer in der Tischlade gelegen hatte, denn bei der Arbeit hätte ich sie nur zerbrochen.
Heute besitze ich gar keine Uhr mehr.

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Walter
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Beitrag von Walter »

:ikb_book: Ich lese zur Zeit jeden Tag einige Geschichten aus dem „Schulzenhofer Kramkalender“, der hier letzte Woche zu raten war (nochmals Danke, Tatiana, für den Tipp :kiss:), und staune immer wieder, wie gleiche Themen aus Natur und Kultur so unterschiedlich dargestellt werden können. Zuletzt habe ich gelesen:
Strittmatter hat geschrieben:
41
Die Totenrose
Sonntag der Toten. Die Lebenden grüßen die nicht mehr Lebenden. Recht tot ist erst der, an den niemand mehr denkt. Eine Bäuerin trug einen Totenstrauß. Ostwind wehte. Er rupfte ihr eine Rose vom Strauß. Die Rose fiel in das Falllaub am Wege.
Ein Mann stopfte Falllaub in einen Sack. Er sah die Rose im braunen Laub. er bückte sich und berührte sie. Der Ostwind pfiff, und der Mann ging weiter. Er wollte die raschelnde Rose nicht.
Dazu im aktuell gesuchten Werk:
Wer hat geschrieben:Zu Allerheiligen wurde es plötzlich warm und ich wusste, dass dies den Winter einleiten konnte. Den ganzen Tag über, während ich meine Arbeit tat, musste ich an die Friedhöfe denken. Es lag kein besonderer Anlass vor, aber ich konnte es nicht vermeiden, weil es so viele Jahre hindurch üblich gewesen war, zu dieser Zeit an die Friedhöfe zu denken. Ich stellte mir vor, wie das Gras die Blumen auf den Gräbern längst erstickt hatte, die Steine und Kreuze langsam in die Erde sanken und die Brennnesseln alles überwucherten. Ich sah die Schlingpflanzen an den Kreuzen, die zerbrochenen Laternen und die Reste der Wachsstümpfchen. Und nachts lagen die Friedhöfe ganz verlassen. Kein Licht brannte, und nichts regte sich als das Rascheln des Windes im trockenen Gras. Ich erinnere mich der Menschenprozessionen mit den Einkaufstaschen voll riesiger Chrysanthemen und des geschäftigen, verstohlenen Wühlens und Gießens auf den Gräbern. Ich habe Allerseelen nie gemocht. Das Geflüster der alten Frauen über Krankheit und Auflösung, und dahinter die böse Angst vor den Toten und viel zu wenig Liebe. So sehr man versucht hatte, dem Fest einen schönen Sinn zu geben, die uralte Angst der Lebenden vor den Toten war unausrottbar. Man musste die Gräber der Toten schmücken, um sie vergessen zu dürfen. Es tat mir schon als Kind immer weh, dass man die Toten so schlecht behandelte. Jeder Mensch konnte sich doch ausrechnen, dass man bald auch ihm den toten Mund mit Papierblumen, Kerzen und ängstlichen Gebeten stopfen würde.

Jetzt endlich konnten die Toten in Frieden ruhen, unbelästigt von den wühlenden Händen derer, die an ihnen schuldig geworden waren, von Nesseln und Gras überwuchert, von Feuchtigkeit getränkt, unter dem ewigen raschelnden Wind. Und wenn es jemals wieder Leben geben sollte, so würde es aus ihren aufgelösten Leibern wachsen und nicht aus den steinernen Dingern, die für alle Zeiten zur Leblosigkeit verdammt waren. Ich hatte Mittleid mit ihnen, mit den Toten und mit den Steinernen. Mitleid war die einzige Form der Liebe, die mir für Menschen geblieben war.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sacht ma, seid ihr alle abjestorbm?
Ich komme alleine nicht weiter. Kein
zündender Gedanke. Mädels, wo
seid ihr? Helft!
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Khatja
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Beitrag von Khatja »

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was das sein könnte. Und dieses Buch (Erzählung? Roman?) gehört zum Schulstoff?!..

Aber ich könnte ja wenigstens einige meine Vermutungen äußern: ich denke mal, das Stück ist ziemlich jung, also etwa 20 Jahre alt; die Handlung spielt sich aber etwa in der ersten Hälfte des 20. Jhs...

Stimmt davon etwas oder liege ich total falsch? :mrgreen:

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Walter
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Beitrag von Walter »

Khatja hat geschrieben:Aber ich könnte ja wenigstens einige meine Vermutungen äußern: ich denke mal, das Stück ist ziemlich jung, also etwa 20 Jahre alt; die Handlung spielt sich aber etwa in der ersten Hälfte des 20. Jhs...

Stimmt davon etwas oder liege ich total falsch? :mrgreen:
Wenn du deine beiden Angaben mit dem Faktor 2 multiplizierst, liegst du richtig. ;D

Petra
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Beitrag von Petra »

Die Wand, Haushofer

(Gebe mein Fragerecht ab, falls das richtig sein sollte.)
Zuletzt geändert von Petra am Freitag 10. März 2006, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Walter
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Beitrag von Walter »

Petra hat geschrieben:Die Wand, Haushofer
:jump: Bravo, du hast es! :freude:

Hier zum Abschluss noch ein schöner Vergleich mit der Strittmatter-Geschichte, die ich gerade gelesen habe:
Strittmatter hat geschrieben:
51
Raubtiere
Der Jungkater Augustin und seine Mutter Weißpfötchen rissen Singvögel. Sie kletterten auf den Fliederbaum und lauerten dort, bis sich ein Vogel ins Geäst setzte, dann packten sie ihn. Wir warfen Steine und Holzscheite nach ihnen, doch das störte sie nicht. Wir hetzten die Zwergschnauzerhunde auf sie, und sie wichen den Hunden geschickt aus und verschwanden auf dem Heuboden. Kaum hatten wir die Haustür verschlossen, kamen sie aus der Scheune und stellten den Vögeln nach.
Wir fütterten die Katzen ausgiebig mit Fleisch, und sie fraßen sich dicke Bäuche an und sprangen trotzdem nach den Vögeln, und eines Tages beschlichen sie sogar die arglosen Tauben am Brunnentrog. [...] Ich entriss ihr den Täuber, aber einer seiner Flügel war verletzt.
Der Pferdemeister steckte die Katzen in einen Sack. Den Sack legte er auf den Ponywagen und fuhr bis in den Wald hinterm Nachbardorf.
[...] Uns plagte das schlechte Gewissen: Hätten wir klugen Menschen nicht mehr Geduld haben und ein Mittel ersinnen müssen, den Katzen das Vogelrauben abzugewöhnen?
Marlen Haushofer hat geschrieben:Alle meine Katzen haben und hatten die Gewohnheit, nach dem Fressen ihre Schüssel zu umkreisen und auf dem Boden zu scharren. Ich weiß nicht, was das bedeutet, sie versäumen es aber niemals. Katzen leben überhaupt unter einem geradezu byzantinischen Zeremoniell und nehmen es sehr übel, wenn man sie in ihrem geheimnisvollen Ritual stört. Luchs [Anm.: ihr Hund] war im Vergleich zu ihnen ein schamloses Naturkind, und sie schienen ihn darob ein wenig zu verachten.

Setzte ich eine meiner Katzen auf die Bank, sprang sie herunter, ging dreimal auf und ab und setzte sich dann genau dorthin, wo ich sie zuvor hingesetzt hatte. Mit dieser Geste beharrten sie auf ihrer Freiheit und Unabhängigkeit. Es bereitete mir immer Freude, sie zu beobachten, und meiner Zuneigung war immer ein wenig Bewunderung beigemischt. Luchs schien ähnlich zu empfinden. Er hing an den Katzen, weil sie zu uns gehörten, besonders Perle mochte er gern, weil sie ihn niemals abwies oder anfauchte, aber er schien sich den Katzen gegenüber immer ein wenig unsicher zu fühlen.

Es war schön, in jenem ersten Oktober mit Luchs, Perle und der alten Katze zu hausen. Endlich fand ich Zeit, mich mit ihnen zu befassen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Aha. (Hatte von der Autorin noch nie gehört.)
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Petra
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Beitrag von Petra »

Wer hat geschrieben:Alle weiblichen Wesen von *** tragen den Rosenkranz stets bei sich. Er ist das treue Werkzeug ihrer Frömmigkeit. Die Hände armer, hart arbeitender Frauen vermögen es nicht, stillezustehn. Ein Gebet mit leeren Händen, das wäre nicht das Rechte für sie. Das Rosenkranzgebet aber ist eine Art von himmlischer Handarbeit, ein unsichtbares Nadelwerk, eine Strickerei oder Stickerei, aus den fünfzig Ave-Marias der Perlenschnur emsig gewirkt. Wer in Jahr und Tag gehörig viele Rosenkränze betet, der bringt schon ein tüchtiges Gewebe zustande, mit dem dereinst das große Erbarmen einen Teil seiner Schuld zudecken kann. Die Lippen murmeln zwar nur automatisch die Worte des Engels an die Jungfrau, die Seele aber ergeht sich auf der Weide der Heiligkeit. Wenn die Gedanken dabei auch öfters von den Gesätzchen abirren und über den unvernünftigen Preis der Eier seufzen, und wenn man sogar dann und wann über einem Ave für ein paar Minuten einnickt, so ist das kein Unglück, denn man verliert sich in einer größern Geborgenheit als sonst.

Petra
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Beitrag von Petra »

Zu schwer? Zu easy? Oder lest ihr alle nur christliche Autoren? Aber der Autor war doch beinahe Christ ..... :hmm:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Spielt die Geschichte in Polen oder in Spanien?
(Habe noch keinen Dunst.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Petra
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Beitrag von Petra »

Frankreich

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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es handelt sich um eine Übersetzung?
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Petra
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Beitrag von Petra »

Eine Übersetzung aus dem Österreichischen, vielleicht. ;D

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