Martin Mosebach
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Martin Mosebach
Hallo zusammen.
Hat hier jemand das Buch von Martin Mosebach "Die Häresie der Formlosigkeit" gelesen?
Mosebach war diese Woche in London und hat die englische Übersetzung seines Buches vorgestellt. Der Abend war von der Society of St Catherine of Siena und fand im Brompton Oratory statt.
Ich hatte zunächst nur einen längeren Artikel von Mosebach und einen seiner bemerkenswerten Romane gelesen (der Mann ist ein großer Stilist!) und war daher ein wenig skeptisch. Der Artikel (ich meine mich zu erinnern, er sei aus der FAZ gewesen) hatte den Eindruck in mir erweckt, es ginge Mosebach in erster Linie um ästhetische Aspekte der Liturgie. Nach einer Vorstellung durch Fr Michael Lang vom Oratory und Autor des hervorragenden Buches "Conversi ad Dominum" gab Dr Susan Frank Parsons eine Einführung in das Buch und das Thema. Anschließend las Mosebach das erste Kapitel des Buches auf Englisch. Ich war positiv überrascht. Nicht nur konnte man sogar durch die Übersetzung hindurch die Treffsicherheit der Formulierungen und die Eleganz des Stils noch erkennen. Mosebach ging auch inhaltlich mehr in die Tiefe, als ich das erwartet hatte.
Bei der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Frage, wie denn an der gegenwärtigen Misere etwas geändert werden könne und welche Mosebachs Erwartungen an das Pontifikat Benedikts XVI. sind. Eine etwas peinliche Situation entstand, als ein gestandener Priester (SJ) von Mosebach wissen wollte, ob er denn auch einige positive Aspekte am NOM benennen könne. Mosebach schwieg - sie es aus Höflichkeit, sei es, weil ihm wirklich nichts einfiel. Der Priester mußte die Frage schließlich selbst beantworten.
Ich werde mir nun in jedem Fall die dt. Ausgabe des Buches besorgen. Jenseits der gewohnten Rhetorik pro MT und contra NOM scheint mir Mosebach doch durchaus Bedenkenswertes zur Verbindung von Kultur und Liturgie zu sagen zu haben. Darauf bin ich neugierig geworden.
Hat hier jemand das Buch von Martin Mosebach "Die Häresie der Formlosigkeit" gelesen?
Mosebach war diese Woche in London und hat die englische Übersetzung seines Buches vorgestellt. Der Abend war von der Society of St Catherine of Siena und fand im Brompton Oratory statt.
Ich hatte zunächst nur einen längeren Artikel von Mosebach und einen seiner bemerkenswerten Romane gelesen (der Mann ist ein großer Stilist!) und war daher ein wenig skeptisch. Der Artikel (ich meine mich zu erinnern, er sei aus der FAZ gewesen) hatte den Eindruck in mir erweckt, es ginge Mosebach in erster Linie um ästhetische Aspekte der Liturgie. Nach einer Vorstellung durch Fr Michael Lang vom Oratory und Autor des hervorragenden Buches "Conversi ad Dominum" gab Dr Susan Frank Parsons eine Einführung in das Buch und das Thema. Anschließend las Mosebach das erste Kapitel des Buches auf Englisch. Ich war positiv überrascht. Nicht nur konnte man sogar durch die Übersetzung hindurch die Treffsicherheit der Formulierungen und die Eleganz des Stils noch erkennen. Mosebach ging auch inhaltlich mehr in die Tiefe, als ich das erwartet hatte.
Bei der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Frage, wie denn an der gegenwärtigen Misere etwas geändert werden könne und welche Mosebachs Erwartungen an das Pontifikat Benedikts XVI. sind. Eine etwas peinliche Situation entstand, als ein gestandener Priester (SJ) von Mosebach wissen wollte, ob er denn auch einige positive Aspekte am NOM benennen könne. Mosebach schwieg - sie es aus Höflichkeit, sei es, weil ihm wirklich nichts einfiel. Der Priester mußte die Frage schließlich selbst beantworten.
Ich werde mir nun in jedem Fall die dt. Ausgabe des Buches besorgen. Jenseits der gewohnten Rhetorik pro MT und contra NOM scheint mir Mosebach doch durchaus Bedenkenswertes zur Verbindung von Kultur und Liturgie zu sagen zu haben. Darauf bin ich neugierig geworden.
If only closed minds came with closed mouths.
Ich habe ungefähr zwei Drittel des Buches gelesen, und irgendwann werde ich auch den Rest noch lesen. Hier gibt es das in der Bücherei. Es ist ja an sich kein zusammenhängendes Buch, sondern eher eine Ansammlung von Essays und das kann ich nur schwer an einem Stück durchlesen, zumal ich, um ehrlich zu sein, nicht übermäßig begeistert war.
Was aber zugegebenermaßen auch an meinen falschen Erwartungen liegen kann.
Es ist eine teilweise sehr persönliche Darstellung, warum er die alte Messe präferiert ("wichtig war erstmal, daß überhaupt was geopfert wurde"), eine teils erschreckende Darstellung der Ereignisse der letzen 40 Jahre inklusive Pfarrer der grinsend mit der Motorsäge vor den Augen der entsetzten Gemeinde die Heiligenfiguren niedermäht und einem Gedicht von Robert Gernhardt über St. Horten in Ahaus.
Er hat durchaus auch bedenkenswertes über die Verbindung von Kultur und Liturgie zu sagen, und manches fand ich sehr einleuchtend, aber er ist kein Historiker, und wenn er z.B. meint der nachkonziliare Bildersturm gehe auf dieselbe Weise auf Ökumene mit den Protestanten zurück, wie der historische Ikonoklasmus auf Annäherungsversuche zum Islam, dann habe ich bei letzterem irgendwie meine Zweifel.
Was aber zugegebenermaßen auch an meinen falschen Erwartungen liegen kann.
Es ist eine teilweise sehr persönliche Darstellung, warum er die alte Messe präferiert ("wichtig war erstmal, daß überhaupt was geopfert wurde"), eine teils erschreckende Darstellung der Ereignisse der letzen 40 Jahre inklusive Pfarrer der grinsend mit der Motorsäge vor den Augen der entsetzten Gemeinde die Heiligenfiguren niedermäht und einem Gedicht von Robert Gernhardt über St. Horten in Ahaus.
Er hat durchaus auch bedenkenswertes über die Verbindung von Kultur und Liturgie zu sagen, und manches fand ich sehr einleuchtend, aber er ist kein Historiker, und wenn er z.B. meint der nachkonziliare Bildersturm gehe auf dieselbe Weise auf Ökumene mit den Protestanten zurück, wie der historische Ikonoklasmus auf Annäherungsversuche zum Islam, dann habe ich bei letzterem irgendwie meine Zweifel.
Ich lese es gerade. Habe mir eher eine Apologie für den Vetus Ordo erwartet. Schreibstilmäßig wird er ja von einigen in höchsten Tönen gelobt, was ich aber eher schwer nachvollziehen kann. Interessant finde ich, dass du Stephen, von Mosebachs Reaktion auf die Frage nach den guten Seiten am NO berichtest, denn so generell schlecht wegzukommen scheint mir der NO in Mosebachs Buch nicht. Ich lese die Häresie der Formlosigkeit aber eher als "Kulturkritik der Postmoderne", die Mosebach am Kulturgut Religion anschaulich zu machen versucht. Eigentlich ist es mir zuwenig "theologisch fundamentiert". Ein paar nette Zitate sind aber für die soziologische Arbeit durchaus dabei. (etwa wenn er mit "Das Zukunftsmodell der christlichen Religion scheint, von heute aus betrachtet, die nordamerikanische Sekte zu sein, das schrecklichste Gesicht, das die Religion auf der Welt angenommen hat" Webers Aussagen in "Protestantische Sekten und der Geist des Kapitalismus" so schön persönlich bewertet)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Moin Linus,Linus hat geschrieben:Ich lese es gerade. Habe mir eher eine Apologie für den Vetus Ordo erwartet. Schreibstilmäßig wird er ja von einigen in höchsten Tönen gelobt, was ich aber eher schwer nachvollziehen kann.
ich habe einen seiner Romane gelesen, den "Nebelfürst", und das war schon sehr gut.
Interessant finde ich, dass du Stephen, von Mosebachs Reaktion auf die Frage nach den guten Seiten am NO berichtest, denn so generell schlecht wegzukommen scheint mir der NO in Mosebachs Buch nicht.
Interessant war, daß an dem Abend Paul VI. wegen der Einführung des NOM als "Tyrann" bezeichnet wurde. Das ist schon ein hartes Wort.
Interessant. Das erste Kapitel war recht wenig theologisch fundiert, allerdings wurde darauf hingewiesen, daß es sich bei diesem Artikel um einen Beitrag für eine Zeitschrift H M Enzensbergers gehandelt habe, die anderen Kapitel gingen "theologisch jedoch mehr in die Tiefe".Ich lese die Häresie der Formlosigkeit aber eher als "Kulturkritik der Postmoderne", die Mosebach am Kulturgut Religion anschaulich zu machen versucht. Eigentlich ist es mir zuwenig "theologisch fundamentiert".
Wo siehst Du denn da die Verbindung zu Weber?Ein paar nette Zitate sind aber für die soziologische Arbeit durchaus dabei. (etwa wenn er mit "Das Zukunftsmodell der christlichen Religion scheint, von heute aus betrachtet, die nordamerikanische Sekte zu sein, das schrecklichste Gesicht, das die Religion auf der Welt angenommen hat" Webers Aussagen in "Protestantische Sekten und der Geist des Kapitalismus" so schön persönlich bewertet)
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Danke für diese Einschätzung. Wie gesagt, ich denke, das Urteil über seinen Stil bezieht sich in erster Linie auf seine Romane, da ist er in meinen Augen in der dt. Gegenwartsliteratur herausragend.Leguan hat geschrieben:Ich habe ungefähr zwei Drittel des Buches gelesen, und irgendwann werde ich auch den Rest noch lesen. Hier gibt es das in der Bücherei. Es ist ja an sich kein zusammenhängendes Buch, sondern eher eine Ansammlung von Essays und das kann ich nur schwer an einem Stück durchlesen, zumal ich, um ehrlich zu sein, nicht übermäßig begeistert war.
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Ich habe davor Mosebachs Einleitung zu Chesterons Orthodoxie gelesen, das gefiel mir sprachlich besser, es klang geschliffener. (Ich lese öfters in mittelalterlicher Lesepraxis: halblaut oder laut, da merkt man sowas schneller)Stephen Dedalus hat geschrieben:Moin Linus,Linus hat geschrieben:Ich lese es gerade. Habe mir eher eine Apologie für den Vetus Ordo erwartet. Schreibstilmäßig wird er ja von einigen in höchsten Tönen gelobt, was ich aber eher schwer nachvollziehen kann.
ich habe einen seiner Romane gelesen, den "Nebelfürst", und das war schon sehr gut.
Das ist ein hartes Wort. Tatsächlich. Paul VI kann ich aber mangels besxchäftigung mit ihm eben nicht beurteilen.Interessant finde ich, dass du Stephen, von Mosebachs Reaktion auf die Frage nach den guten Seiten am NO berichtest, denn so generell schlecht wegzukommen scheint mir der NO in Mosebachs Buch nicht.
Interessant war, daß an dem Abend Paul VI. wegen der Einführung des NOM als "Tyrann" bezeichnet wurde. Das ist schon ein hartes Wort.
Wenn du seine "Protestantische Sekten [und der 'Geist' des Kapitalismus ]" liest (nicht zu verwechseln mit "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus" (es ist quasi ein Anschlußkapitel an die Ethik) merkst du wie er Mosebachs Aussagen illustriert, anhand von Beispielen, die er in den VAS gemacht hat.Wo siehst Du denn da die Verbindung zu Weber?Ein paar nette Zitate sind aber für die soziologische Arbeit durchaus dabei. (etwa wenn er mit "Das Zukunftsmodell der christlichen Religion scheint, von heute aus betrachtet, die nordamerikanische Sekte zu sein, das schrecklichste Gesicht, das die Religion auf der Welt angenommen hat" Webers Aussagen in "Protestantische Sekten und der Geist des Kapitalismus" so schön persönlich bewertet)
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- Ewald Mrnka
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"Haeresie der Formlosigkeit" ist ein großes Buch. Man kann es, wenn man will, auch als Beitrag zur Kulturkritik der Moderne rechnen.
Seit weit über hundert Jahren verhäßlicht die "Kunst", lösen sich Formen auf. Pikanterweise war es ein bedeutender jüdischer Kopf (Max Nordau), der den Begriff "Entartete Kunst" gefunden hatte. Davon will man verständlicherweise bei Wikipedia & Co. natürlich nichts mehr hören und wissen. Kunst ist nämlich (auch) subtilste Manifestation gesellschaftlicher Wirklichkeit.
Zweifellos gehört nämlich so etwas wie "Formlosigkeit" zur Logik von "Auflösung", Dekadenz und Niedergang.
Das sind indes Erscheinungen des Lebendigen, man sollte sie daher nicht tabuisieren, aber auch nicht ideologisch-politisch instrumentalisieren. Man kann sie unaufgeregt betrachten.
Mosebachs "Haeresie der Formlosigkeit" skizziert den Niedergang der RKK primär unter ästhetischen Aspekten. Damit erreicht er naturgemäß nur Wenige - und die Macher, die Apparatschiks mit den Krummstäben schon gar nicht.
Die "Haeresie der Formlosigkeit" ist der Nachruf für ein Gesamtkunstwerk.
Seit weit über hundert Jahren verhäßlicht die "Kunst", lösen sich Formen auf. Pikanterweise war es ein bedeutender jüdischer Kopf (Max Nordau), der den Begriff "Entartete Kunst" gefunden hatte. Davon will man verständlicherweise bei Wikipedia & Co. natürlich nichts mehr hören und wissen. Kunst ist nämlich (auch) subtilste Manifestation gesellschaftlicher Wirklichkeit.
Zweifellos gehört nämlich so etwas wie "Formlosigkeit" zur Logik von "Auflösung", Dekadenz und Niedergang.
Das sind indes Erscheinungen des Lebendigen, man sollte sie daher nicht tabuisieren, aber auch nicht ideologisch-politisch instrumentalisieren. Man kann sie unaufgeregt betrachten.
Mosebachs "Haeresie der Formlosigkeit" skizziert den Niedergang der RKK primär unter ästhetischen Aspekten. Damit erreicht er naturgemäß nur Wenige - und die Macher, die Apparatschiks mit den Krummstäben schon gar nicht.
Die "Haeresie der Formlosigkeit" ist der Nachruf für ein Gesamtkunstwerk.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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„Hat die Liturgie ihre Form verloren?“
Martin Mosebach in Osnabrück
Am Samstag (24. 5.) Abend um 20 Uhr findet unter diesem Titel im Rahmen des Katholikentags von Osnabrück ein Streitgespräch zwischen dem Schriftsteller Martin Mosebach und Prof. Dr. Hans Maier statt.
Ort: Stadthalle, OG, Niedersachsen-Saal, Schlosswall 1–9
Martin Mosebach in Osnabrück
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- cantus planus
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- Robert Ketelhohn
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Ich bin nur Mosebach-Fan. Zu Cantus' Bemerkung fällt mir die Passage aus Häresie der Formlosigkeit ein, in der Mosebach Folgendes schreibt:
Hier die vollständige Passage mit dem Beispiel: http://summorum-pontificum.de/meinung/mosebach.shtmlMan könnte mir entgegenhalten, daß ich übertreibe; man könnte mir nun vorhalten, daß trotz aller Verwüstung des Kultes die Lehre der Kirche über das Opfermysterium unangetastet sei. Schon Papst Paul VI., der Reformator selbst, habe den sakralen Opfercharakter der Heiligen Messe erneut bestätigt; sein Nachfolger Papst Johannes Paul II. habe das gleiche getan und der neue Katechismus enthalte die unverkürzte Lehre über die Liturgie, wie sie der Tradition der Kirche entspreche. Das ist richtig; was das oberste Lehramt über die Heilige Messe sagt, ist altes katholisches Glaubensgut. Daß der Katechismus erscheinen konnte, daß er trotz der zahllosen Kompromisse in der Formulierung, trotz wolkiger Lyrismen, die sich über die neuralgischen Punkte schieben, eine Sammlung überlieferter katholischer Glaubenslehre geworden ist, kann man in unserer Zeit geradezu als ein Wunder ansehen. Man muß sich etwas weniger schämen, Katholik zu sein, seitdem diese Sammlung erschienen ist. Aber was bedeutet sie für den Alltag und den Festtag unserer Kirche?
Zar Nikolaus I. der strenge Zensurvorschriften einführte, nahm Bücher, die über tausend Seiten lang seien, von der Zensurpflicht ausdrücklich aus: solche Werke würden ohnehin von niemandem gelesen. Ich möchte aber gar nicht auf die unbestreitbare Tatsache hinaus, daß der neue Katechismus ein Werk ist, das in unseren Priesterseminaren allenfalls zu Zwecken der Belustigung einmal durchgeschaut wird. Ich bin kein Theologe und kein Kanonist; ich muß als Schriftsteller die Welt aus einem anderen Winkel betrachten. Wenn ich wissen möchte, was einer glaubt, dann hilft es mir nicht, in seiner Vereinssatzung, verzeihen Sie den Ausdruck, nachzuschauen. Ich muß mir den Menschen ansehen, seine Gebärden, seine Blicke, seine unbeobachteten Momente. Erlauben Sie mir bitte, Ihnen dazu ein Beispiel zu nennen.
- cantus planus
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Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass Martin Mosebach (dessen sonstiges schriftstellerisches Wirken ich aus meiner Kritik ausdrücklich ausgenommen habe!) überall als Fachmann für liturgische Fragen eingeladen wird.
Sein Buch "Häresie der Formlosigkeit" enthält einige interessante Passagen, aber vieles bleibt sehr oberflächlich. Sein Buch ist nicht schlecht, aber ich halte es keineswegs für ein grundlegendes Werk. Da gibt es - namentlich für die Außerordentliche Form - durchaus Besseres.
(Es gibt auch bessere Organisten als mich. Ihr Name ist Legion.)
Sein Buch "Häresie der Formlosigkeit" enthält einige interessante Passagen, aber vieles bleibt sehr oberflächlich. Sein Buch ist nicht schlecht, aber ich halte es keineswegs für ein grundlegendes Werk. Da gibt es - namentlich für die Außerordentliche Form - durchaus Besseres.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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- cantus planus
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Da gebe ich dir recht. Mir stößt nur die Quantität ein wenig auf. Überall, wo's konservativ zugehen soll, spricht mittlerweile Mosebach.holzi hat geschrieben:Egal, ob der Cantus Orgel spielen kann oder schreiben oder auch nicht, ich halte es für wichtig, wenn ein nicht universitär theologisch verbildeter Laie wie Mosebach sich hier einmischt, anderernfalls hätten wir wieder "Fachtheologie vom Feinsten", oder will das hier jemand unbedingt haben?
Er ist schon fast so inflationär wie die Herren Küng und Drewermann in ihren besten Jahren.
Wobei mir da Mosebach noch 10x lieber ist.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Mosebach ist demnach sinnlich. Daher ist für ihn die Liturgie wohl ein ästhetisches Ereignis. Vielleicht könnte er auch Weihnachten im Sommer feiern oder die Fronleichnamsprozession verschieben, wenn ihn das in seiner ästhetischen Balance nicht störte. Und er lebt offenbar in der Gegenwart. Für ihn ist die Liturgie kein museales Reproduzieren historischer Gesten der nachtridentinischen Ära, sondern Vergegenwärtigung Christi im hier und jetzt.iustus hat geschrieben:Ich bin kein Theologe und kein Kanonist; ich muß als Schriftsteller die Welt aus einem anderen Winkel betrachten. Wenn ich wissen möchte, was einer glaubt, dann hilft es mir nicht, in seiner Vereinssatzung, verzeihen Sie den Ausdruck, nachzuschauen. Ich muß mir den Menschen ansehen, seine Gebärden, seine Blicke, seine unbeobachteten Momente.
Wer jedoch die Satzung unbeachtet lässt, steht in der Gefahr einen falschen Maßstab anzulegen oder den Maßstab zu verlieren. Die Liturgie gewinnt ihren Sinn aus dem in Christus geoffenbarten und tradierten Wort oder bleibt reines Theater.
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Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
Sehe ich auch so.cantus planus hat geschrieben:Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass Martin Mosebach (dessen sonstiges schriftstellerisches Wirken ich aus meiner Kritik ausdrücklich ausgenommen habe!) überall als Fachmann für liturgische Fragen eingeladen wird.
Sein Buch "Häresie der Formlosigkeit" enthält einige interessante Passagen, aber vieles bleibt sehr oberflächlich. Sein Buch ist nicht schlecht, aber ich halte es keineswegs für ein grundlegendes Werk.
Ich fände es auch in Ordnung, wenn sich ein universitäts-theologisch geschulter (nicht: "verbildeter") Laie oder Priester zur Messreform und ihren Ergebnisses und zur außerordentlichen Gestalt des Messritus äußert. Mosebachs Buch ist nämlich auch deshalb oberflächlich, weil es zahlreiche fachliche Fehler enthält.cantus planus hat geschrieben: holzi hat folgendes geschrieben:Egal, ob der Cantus Orgel spielen kann oder schreiben oder auch nicht, ich halte es für wichtig, wenn ein nicht universitär theologisch verbildeter Laie wie Mosebach sich hier einmischt, anderernfalls hätten wir wieder "Fachtheologie vom Feinsten", oder will das hier jemand unbedingt haben?
Da gebe ich dir recht. Mir stößt nur die Quantität ein wenig auf. Überall, wo's konservativ zugehen soll, spricht mittlerweile Mosebach.
Er ist schon fast so inflationär wie die Herren Küng und Drewermann in ihren besten Jahren.
Wobei mir da Mosebach noch 10x lieber ist.
Auch ist es nicht gut recherchiert: Mosebach hat die liturgietheologische Diskussion aus der Vor- wie der Nachkonzilszeit nicht zur Kenntnis genommen. Ganz peinlich ist der Schnitzer, der ihm gegen Ende seines Textes passiert ist: Er bedauert mit großen Worten, dass das alte Missale leider bei der Theologen, obwohl es zur Weltliteratur gehöre, nicht als solche zur Kenntnis genommen worden sei, und beruft sich dabei auf den Artikel über "Missale" oder "Sakramentare" (ich müsste es jetzt genau nachschauen) aus dem alten "Kindlers Literatur Lexikon" - dabei ist ihm gar nicht aufgefallen, dass der fragliche Artikel von einem Vertreter jener Gruppe von Gelehrten verfasst wurde, die hier im Forum auf sehr viel Liebe stößt - nämlich vom Maria Laacher P. Burkhart Neunheuser OSB, der, noch Guardini-Schüler, sein Berufsleben als Professor für Liturgiewissenschaft im Collegio Pontificio S. Anselmo der Benediktiner in Rom zugebracht hat - wahrhaftig "Theologie vom Feinsten" bietend.
Aber die Bücher universitärer Liturgiewissenschaftler, seien Priester, seien es Laien, finden leider in den Zeitungsfeuilletons kaum Leser, nicht nur weil sie bisweilen in Fachsprache schreiben, sondern auch weil sie vorher keine Romane geschrieben und einen Kulturpreis verliehen bekommen haben. Da lesen Literaturkritiker sehr selektiv.
Ich frage mich als langjähriger Basis-Aktivist für eine wirklich theologisch und pastoral durchdachte Liturgiereform und -gestalt, in welcher Welt der Herr Mosebach eigentlich lebt. Als Schriftsteller tolle Forderungen stellen, kann ich auch. Die Messdienerpastoral in einer Pfarre wieder ans Laufen kriegen oder 1. die immer kritische Schuljugend davon überzeugen, dass es sich lohnt, Choral zu singen und öfter ein Choralamt zu halten, und 2. dann auch noch den örtlichen Pfarrer und Organisten - das ist eine ganz andere Sache. Da helfen auch wohlfeile Forderungen nicht.
Aber für diese Detailarbeit, die so fundamental und wichtig ist, werden ja auch keine Kleistpreise verliehen.
So was dankt einem höchstens ein alter Benediktinerpater.
Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
Das läuft alles nach dem Motto "Mann beißt Hund" bzw. "News is what's different".conscientia hat geschrieben:Aber die Bücher universitärer Liturgiewissenschaftler, seien Priester, seien es Laien, finden leider in den Zeitungsfeuilletons kaum Leser, nicht nur weil sie bisweilen in Fachsprache schreiben, sondern auch weil sie vorher keine Romane geschrieben und einen Kulturpreis verliehen bekommen haben. Da lesen Literaturkritiker sehr selektiv.
Deshalb verehren wir Pater Kneipp und lauschen Martin Mosebach bei liturgischen Fragen.
Mosebach hat einen feierlichen Zug nach hinten.
Das hindert nicht daran, mit ihm als Katalysator über liturgische Fragen ins Gespräch zu kommen.
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Ich denke, hier greift ein ganz gewöhnlicher Mechanismus. Alle sog. pressure groups holen sich die Munition, wo sie sie kriegen können. Wenn dann eine Person des "öffentlichen Lebens" oder wie in diesem Fall des "kulturellen Lebens" so eindeutig Partei ergreift, kann man sich der Versuchung nicht erwehren, das zu nutzen. Mosebach ist vorzeigbar, schreibt elegant und bietet Argumente für die alte Messe, die ästhetisch nachvollziehbar, wenn auch vielleicht nicht immer theologisch lupenrein sind. Mit Mosebach kriegt man das Thema ganzseitig in der FAZ unter, was einem mit einem Petrusbruder nicht gelingt. Daher wird Mosebach hofiert, und für ihn selbst zahlt es sich gewiß auch aus.
Ähnliches ist bei den Evangelikalen zu beobachen, die gerne Peter Hahne oder Prinz Philip von Hohenzollern auftreten lassen, genauso wie (wiederum auf katholischer Seite) Gloria von Thurn und Taxis.
Ähnliches ist bei den Evangelikalen zu beobachen, die gerne Peter Hahne oder Prinz Philip von Hohenzollern auftreten lassen, genauso wie (wiederum auf katholischer Seite) Gloria von Thurn und Taxis.
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Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
Richtig. Sein Buch enthält ja auch viel Wahres. Ich habe nur ein Problem damit, dass es in konservativen und traditionalistischen Kreisen quasi als neue "Heilige Schrift" gehandelt wird. Wenn man manchem Tradi so zuhört, der munter mit Mosebach argumentiert...overkott hat geschrieben:Das hindert nicht daran, mit [Mosebach] als Katalysator über liturgische Fragen ins Gespräch zu kommen.
Das Buch ist ein engagiertes Plädoyer eines Laien, der sich um die würdige Zelebration sorgt (sic! - Ich entnehme dem Buch keinen eindeutigen Appell zugunsten der Außerordentlichen Form, auch wenn das gerne hineingelesen wird. Hier geht es eben nur um die Form.).
Es bleibt festzuhalten, dass "Häresie der Formlosigkeit" kein Fachbuch ist (was Mosebach selber ja auch betont). Dort, wo es durch falschen Eifer zum Fachbuch erhoben wird, ist es eben überschätzt.
Man kann es lesen, aber ich halte es nicht für ein "Must-read".
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Wie gesagt, mir argumentiert Mosebach zu oberflächlich und zu ästhetisch. Ich behaupte, es geht eher um würdige Zelebration der Messe im Allgemeinen, und nicht um die heutige Außerordentliche Form im Besonderen. Hier hat Mosebach eben davon geschrieben, was er am Besten kennt. Aber mutatis mutandis kann mit der von ihm erstellte Messlatte auch die Ordentliche Form beurteilen.Stephen Dedalus hat geschrieben:Mosebach ist vorzeigbar, schreibt elegant und bietet Argumente für die alte Messe, die ästhetisch nachvollziehbar, wenn auch vielleicht nicht immer theologisch lupenrein sind.
Dass es hier häufig verheerend aussieht, hat Mosebach richtig erkannt.
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Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
1. Bitte schau genau nach! Steht das in einer Erweiterung gegenüber der Zweiten Auflage seines Buches. Ich kenne diese Klage aus der Zweiten Auflage nicht. Vielleicht habe ich Sie überlesen. Bitte zitiere doch mal!conscientia hat geschrieben:
Auch ist es nicht gut recherchiert: Mosebach hat die liturgietheologische Diskussion aus der Vor- wie der Nachkonzilszeit nicht zur Kenntnis genommen. Ganz peinlich ist der Schnitzer, der ihm gegen Ende seines Textes passiert ist: Er bedauert mit großen Worten, dass das alte Missale leider bei der Theologen, obwohl es zur Weltliteratur gehöre, nicht als solche zur Kenntnis genommen worden sei, und beruft sich dabei auf den Artikel über "Missale" oder "Sakramentare" (ich müsste es jetzt genau nachschauen) aus dem alten "Kindlers Literatur Lexikon" - dabei ist ihm gar nicht aufgefallen, dass der fragliche Artikel von einem Vertreter jener Gruppe von Gelehrten verfasst wurde, die hier im Forum auf sehr viel Liebe stößt - nämlich vom Maria Laacher P. Burkhart Neunheuser OSB, der, noch Guardini-Schüler, sein Berufsleben als Professor für Liturgiewissenschaft im Collegio Pontificio S. Anselmo der Benediktiner in Rom zugebracht hat - wahrhaftig "Theologie vom Feinsten" bietend.
2. Wieso widerlegt der Umstand, dass der fragliche Artikel von Pater Neunheuser (einem einzigen (!) Theologen) verfasst wurde, die These, das alte Missale sei leider bei "den Theologen", nicht als Weltliteratur zur Kenntnis genommen worden? Man kann M. allenfalls vorwerfen, zu pauschalisieren, wenn er von "den Theologen" spricht. Aber der Vorwurf "nicht gut recherchiert" trifft nicht.
Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
... dann muss man diese Argumente widerlegen. Mit dem bloßen Hinweis, er sei kein Theologe, dürfte man da nicht weit kommen.cantus planus hat geschrieben:Wenn man manchem Tradi so zuhört, der munter mit Mosebach argumentiert...
Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
Das stimmt allerdings. Was haben wir uns für eine Mühe gegeben nach Summorum Pontificum: Choralämter organisiert, levitierte Hochämter, und was kommt als Klage der Messbesucher: Wir möchten mehr deutsche Lieder.conscientia hat geschrieben: Ich frage mich als langjähriger Basis-Aktivist für eine wirklich theologisch und pastoral durchdachte Liturgiereform und -gestalt, in welcher Welt der Herr Mosebach eigentlich lebt. Als Schriftsteller tolle Forderungen stellen, kann ich auch. Die Messdienerpastoral in einer Pfarre wieder ans Laufen kriegen oder 1. die immer kritische Schuljugend davon überzeugen, dass es sich lohnt, Choral zu singen und öfter ein Choralamt zu halten, und 2. dann auch noch den örtlichen Pfarrer und Organisten - das ist eine ganz andere Sache. Da helfen auch wohlfeile Forderungen nicht.
Aber für diese Detailarbeit, die so fundamental und wichtig ist, werden ja auch keine Kleistpreise verliehen.
So was dankt einem höchstens ein alter Benediktinerpater.
Die außerordentliche Form - ohne Fehler der 50er Jahre wie die Bet-Sing-Messe - ist kein "Verkaufsschlager".
Re: Mit Mosebach hat sich leider ein Nichtfachmann geäußert.
Was soll uns dieser Absatz sagen?conscientia hat geschrieben:Ich frage mich als langjähriger Basis-Aktivist für eine wirklich theologisch und pastoral durchdachte Liturgiereform und -gestalt, in welcher Welt der Herr Mosebach eigentlich lebt. Als Schriftsteller tolle Forderungen stellen, kann ich auch. Die Messdienerpastoral in einer Pfarre wieder ans Laufen kriegen oder 1. die immer kritische Schuljugend davon überzeugen, dass es sich lohnt, Choral zu singen und öfter ein Choralamt zu halten, und 2. dann auch noch den örtlichen Pfarrer und Organisten - das ist eine ganz andere Sache. Da helfen auch wohlfeile Forderungen nicht.
Aber für diese Detailarbeit, die so fundamental und wichtig ist, werden ja auch keine Kleistpreise verliehen.
So was dankt einem höchstens ein alter Benediktinerpater.
Ich lese darin nur Neid und Enttäuschung.
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Der Absatz soll Euch sagen: Handelt Mosebachs Buch nicht als neue quasi "Heilige Schrift".Leguan hat geschrieben:Was soll uns dieser Absatz sagen?
Ich lese darin nur Neid und Enttäuschung.
Um eine würdige Feier der hl. Messe macht sich nicht nur er Sorgen, sondern machen sich auch viele andere Katholikinnen und Katholiken, ob sie eine fachtheologische Schulung haben oder nicht.
Mindestens nicht wenig von dem, was Mosebach fordert, wurde seit Jahr und Tag auch von Fachliturgikern eingefordert.
Wenn man Mosebach oder eine oder mehrere fachliturgische Publikationen gelesen hat, hat man die Mühen des Berges hinter sich, die Mühen der Ebene noch vor sich. Dass da bisweilen Neid und Enttäuschung aufkommen, weil ein einzelner, nur weil er etwas fordert, ohne dass er in der Pfarre um die Ecke, sich in der Ebene mühend, konkret etwas für das von ihm eingeforderte Ideal tut, unheimlich viel Publizität erhält, gebe ich gern zu.
Meine Erfahrung: Die Schwierigkeit steckt immer im Detail.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf iustus' Beitrag von heute, 4.6., 12:21 h.
Zuletzt geändert von conscientia am Mittwoch 4. Juni 2008, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.