Litteratur-Quiz

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Stammt der Text von Gottfried Keller?
Aus dem "Grünen Heinrich"?

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Walter
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Beitrag von Walter »

Nein, weder noch. :nein:

Der Autor lebt noch und beschreibt im gesuchten Werk die Heimat seiner Kindheit.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Walter hat geschrieben:Der Autor lebt noch und beschreibt im gesuchten Werk die Heimat seiner Kindheit.
Nur ein Rateversuch: Günther Grass? Blechtrommel?
Die seltsam blumige Sprache könnte passen, Heimatbeschreibung auch, daß er noch lebt ebenso... Ich habe weder das Buch gelesen noch den Film gesehen, ist also eine reine Vermutung.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Kommando zurück. Ich wußte, daß ich diese Sprache schon mal gelesen habe, jetzt ist's mir wieder ein- und im Bücherregal in die Finger gefallen:

Siegfried Lenz, "So zärtlich war Suleyken".

Richtig?

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Walter
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Beitrag von Walter »

taddeo hat geschrieben:Kommando zurück. Ich wußte, daß ich diese Sprache schon mal gelesen habe, jetzt ist's mir wieder ein- und im Bücherregal in die Finger gefallen:

Siegfried Lenz, "So zärtlich war Suleyken".

Richtig?
Ja! :ja: :jump: Nun bist Du also dran.

Ich wollte gerade noch einen Kapitelanfang dieser masurischen Geschichten reinsetzen, der, oh Wunder, noch nicht bei Google zu finden war:
Siegfried Lenz hat geschrieben:Die sechzehnte der masurischen Geschichten

Der Mann im Apfelbaum
Einen seltsamen Baum, meine Herrschaften, gibt es bei uns in Suleyken; wohl den seltsamsten Baum von der Welt. Was sich auf seinen Zweiglein schaukelte, es waren die Blüten des Aberglaubens, und es waren – aber ich will der Reihe nach erzählen.
Vierunddreißig Apfelbäume, so wird berichtet, besaß der Adam Arbatzki, keinen aber pflegte und bevorzugte er mehr als den, welcher unmittelbar neben seinem Häuschen stand. ...
»... Denn dies Bäumchen, ist niemand anderes als meine Wenigkeit. Ich habe es gepflanzt, damit ich schlüpfen kann in es, wenn ich tot bin. Und damit ich aufpassen kann auf dich, Sofja. Du bist noch jung, moia Zonka, und wer jung ist, stellt sich womöglich ziemlich dreibastig an. Somit möchte ich dich schon heute ein bißchen warnen. Das Bäumchen – und das heißt ich – kann hineinlugen in alle Fenster und sehen, was vor sich geht. Wenn zuviel vor sich geht nach meinem Tode, werd ich mich schon auf gewisse Weise melden.«
Dies Gespräch fand statt an einem Dienstag; an einem Mittwoch legte sich Adam Arbatzki ins Bett, an einem Donnerstag schickte er nach dem Arzt, und da er sich an dem Arzt nicht vergriff, sondern schluckte, was dieser ihm verschrieb, starb er an einem Sonntag zur Kaffeezeit. Eigentlich war er auch alt genug dafür.
...
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mensch, dieses letzte Rätsel war jetzt aber echt anstrengen... ich habe aber ehrlich von diesem Buch noch nie was gehört - weder in der Schule, noch sonstwo... :/ ;)
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Dann schaun mer mal, ob's diesmal etwas leichter wird. Es reicht, den (noch lebenden) Autor der folgenden Zeilen zu erraten, der u. a. aus dem deutschen Fernsehen (ARD, BR) bekannt ist. Im Text sind einige Hinweise auf seine Herkunft und Vita zu finden:
"Ich wollte nur noch weg aus dieser Stadt, raus aus dieser Idylle, einer quälenden Enge, die für mich nichts anderes war als eine Überwachung. Genau das war meine Empfindung. Ja, diese meine Heimatstadt war eine hundsgemeine Kontrollanlage, die eingerichtet worden war durch die katholische Kirche, die katholische Partei und die katholische Zeitung, um uns jungen, erlebnishungrigen Menschen das Leben möglichst schwer zu machen. (...)
Alles war fett und voller Weihrauch. Mehr oder weniger. Die fetten Bäuche der Prälaten entsprachen den fetten Zwiebeln auf den Türmen des fetten Doms, der fett mitten in der Altstadt hockt.
Zuhause in der Metzgerei war sowieso alles fett. Die Türklinken, das Stiegengeländer, das Telefon, die Möbel, die Kugelschreiber und Bleistifte, einfach alles.
Und außerhalb der Metzgerei war alles voller Weihrauch. In der ganzen Stadt roch es permanent nach Hochamt. Die Häuser, die Straßen, die Brücken, kalter Weihrauch lag in der Luft. In jeden Winkel hatten sie ein Weihrauchfass hineingeschwenkt, jede Ecke war beweihräuchert worden."

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Walter
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Beitrag von Walter »

Ecce Homo hat geschrieben:ich habe aber ehrlich von diesem Buch noch nie was gehört - weder in der Schule, noch sonstwo... :/ ;)
Dann noch etwas Nachhilfe vom Verfasser: ;)
Siegfried Lenz hat geschrieben:Diskrete Auskunft über Masuren
Im Süden Ostpreußens, zwischen Torfmooren und sandiger Öde, zwischen verborgenen Seen und Kiefernwäldern waren wir Masuren zu Hause – eine Mischung aus pruzzischen Elementen und polnischen, aus brandenburgerischen, salzburgischen und russischen.
Meine Heimat lag sozusagen im Rücken der Geschichte; sie hat keine berühmten Physiker hervorgebracht, keine Rollschuhmeister oder Präsidenten; was hier vielmehr gefunden wurde, war das unscheinbare Gold der menschlichen Gesellschaft: Holzarbeiter und Bauern, Fischer, Deputatarbeiter, kleine Handwerker und Besenbinder. Gleichgültig und geduldig lebten sie ihrer Tage, und wenn sie bei uns miteinander sprachen, so erzählten sie von uralten Neuigkeiten, von der Schafschur, vom Torfstechern, vom Vollmond und seinem Einfluss auf neue Kartoffeln, vom Borkenkäfer oder von der Liebe. [...]

Die hier vorliegenden Geschichten und Skizzen sind gleichsam kleine Erkundungen der masurischen Seele. Sie stellen keinen schwermütigen Sehnsuchtsgesang dar, im Gegenteil:diese Geschichten sind zwinkernde Liebeserklärungen an mein Land, eine aufgeräumte Huldigung an die Leute von Masuren. Selbstverständlich enthalten sie kein unverbindliches Urteil – es ist mein Masuren, mein Dorf Suleyken, das ich hier beschrieben habe.
Suleyken, wie es hier vorkommt, hat es natürlich nie und nirgendswo gegeben; es ist eine Erfindung, so wie die Geschichten auch zum größten Teil Erfindung sind. Aber ist es von Wichtigkeit, ob dieses Dörfchen bestand oder nicht? Ist es nicht viel entscheidender, daß es möglich gewesen wäre?
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@taddeo

Ist der Text von Bruno Jonas?

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Walter
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Beitrag von Walter »

Inabikari hat geschrieben:@taddeo

Ist der Text von Bruno Jonas?
:jump: Ich denke mal, Du hast ins Schwarze getroffen:
kabarett[i]live[/i].de hat geschrieben:Bruno Jonas wurde am 3.12.1953 in Passau (Niederbayern) geboren. Er hackte zunächst Fleisch in der Metzgerei seines Vaters und betätigte sich als Ministrant im tief katholischen Passau. Viele hätten in gerne später als Pfarrer gesehen, aber Bruno Jonas wollte lieber von der Kabarettbühne predigen.
Dazwischen studierte er an der LMU München die Fächer Germanistik, Politologie, Philosophie und später Theaterwissenschaften.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Inabikari hat geschrieben:@taddeo

Ist der Text von Bruno Jonas?
Das war aber ein Quickie... :tanz: :ikb_clap: :ikb_clapping:

Bravo, Volltreffer! Der Text stammt aus dem (für Freunde von Ironie und Sarkasmus sehr amüsanten) Buch "Kaum zu glauben - und doch nicht wahr". Gerade wie Jonas darin die gängigen Muster von "Glauben" in der heutigen Zeit seziert, macht es auch für theologisch interessierte Leser zu einer gewinnbringenden Lektüre.

Der Nächste, bitte!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ecce Homo hat geschrieben:Mensch, dieses letzte Rätsel war jetzt aber echt anstrengen... ich habe aber ehrlich von diesem Buch noch nie was gehört - weder in der Schule, noch sonstwo... :/ ;)
Ich hatt’s als Junge oft in der Hand – aber nie gelesen …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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incarnata
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neuer Quiztext

Beitrag von incarnata »

"Frierst Du-Hast Du Heimweh?"
Die Gräfin lächelt.
Nein.Aber das ist nur ,weil das Kindsein ihm von den Schultern gefallen ist,
dieses sanfte dunkle Kleid.Wer hat es fortgenommen ?"Du ?" fragt er mit einer Stimme ,die er noch nicht gehört hat."Du !"
Und nun ist nichts an ihm.Und er ist nackt wie ein Heiliger,hell und schlank.
Langsam lischt das Schloß aus.Alle sind schwer: müde oder verliebt oder trunken.
Nach so vielen leeren,langen Feldnächten: Betten.Breite eichene Betten.Da
betet sich`s anders als in der lumpigen Furche unterwegs,die,wenn man einschlafen will,wie ein Grab wird.
"Herrgott,wie Du willst"
Kürzer sind die Gebete im Bett.
Aber inniger.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Rilke, definitiv Rilke. ;)
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Walter
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Beitrag von Walter »

Insel=Bücherei Nr. 1 ;D
„... den 24. November 1663 wurde Otto von Rilke/ auf Langenau/ Gränitz und Ziegra/ zu Linda mit seines in Ungarn gefallenen Bruders Christoph hinterlassenem Antheile am Gute Linda beliehen; doch musste er einen Revers ausstellen/ nach welchem die Lehensreichung null und nichtig sein sollte/ im Falle sein Bruder Christoph (der nach beigebrachtem Totenschein als Cornet in der Compagnie des Freiherrn von Pirovano des kaiserl oesterr. Hensterschen Regiments zu Roß .... verstorben war) zurückkehrt...“
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Gratuliere, Walter, du bist dran... ;) :mrgreen: :kiss:
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Walter
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Beitrag von Walter »

Ecce Homo hat geschrieben:Gratuliere, Walter, du bist dran... ;) :mrgreen: :kiss:
Nein, eigentlich ja noch Inabikari. Denn incarnata wusste ja nur nicht, dass immer der- oder diejenige das neue Rätsel stellen darf, der/die auch das alte aufgelöst hat. Es war trotzdem ein nettes Intermezzo. Danke also, incarnata! :)

Und Inabikari, Du bist (immer noch) dran! :mrgreen:



PS: Der Titel des zuvor gesuchten Werkes lautet übrigens "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christph Rilke" - es ist eines meiner Lieblingsbücher. :ja:
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Also denn:
Wer hat geschrieben: Am hohen Mittag, an einem Freitag, ging E. zur Hebamme und Hexe. Von der Bettlerstiege schlich er durch riesige Höfe, durch eine förmliche Stadt, die nur wenige kannten. Gleißendes Sonnenlicht weckte modrige Mauern zu blitzendem Leben, vergoldete Häusergerümpel zu farbigen Zauberbildern, so daß man glaubte, da sich alles Gesindel verschloffen, der Valandinnen Lockruf zu hören in Kreuzzugsruinen verlassener kilikischer Städte. Es war ein verrufenes Viertel. Goldmacher lebten hier und Zeichendeuter, verkommenes Volk, Dirnen und Schurken, die künstlich verkrüppelte Kinder an Bettler vermieteten, und Lumpensammler, aus deren Höhlen die Seuche manchen Jagdzug begann.
Durch einen dunklen Gang, an einer rußigen Küche vorbei, in der es nach kaltem Rauch roch, betrat E. die Theobaldgasse und holte ungesehen den Trank. Nur das goldene Klingeln dreierner Dukaten brach die bleierne Stille. Die Gnädige verschlief stets die heißen Stunden, das wußte er durch L., die ihn oft sehnsüchtig um ein Schäferstündchen zu dieser Zeit gebeten hatte. Da auch die Köchin schlief und Stuben- und Extramädchen selbst ähnlich beschäftigt seien, stünde seinem Kommen nichts im Wege. So schlüpfte er denn ins lauschige Zofenstübchen, das sein Licht von einem winkligen Hof empfing, in den vielscheibige, nie geöffnete Fenster gingen, blind von Staub und Spinnweben. Das Mädchen war sehr leicht bekleidet und zog ihn neben sich nieder auf das kleine, zitzüberzogene Kanapee.
E. ist der abgekürzte Name eines "korrekten Beamten", L. der Name der Zofe.
Der Autor dieses Textes ist vor mehr als 50 Jahren gestorben.

malte
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hoffentlich blamier ich mich nicht...

Beitrag von malte »

Ich hab in diesem Forum noch kein Beitrag, ist es hoffentlich nicht allzu blamabel, wenn ich auf Herrman Broch tippe. Ich hab leider kein Buch von ihm in Besitz, könnte es aus der Triolgie 'Schlafwandler' sein?

viele grüße

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Walter
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Re: hoffentlich blamier ich mich nicht...

Beitrag von Walter »

malte hat geschrieben:Ich hab in diesem Forum noch kein Beitrag, ist es hoffentlich nicht allzu blamabel, wenn ich auf Herrman Broch tippe. Ich hab leider kein Buch von ihm in Besitz, könnte es der Triolgie 'Schlafwandler' sein?

viele grüße
Hallo Malte,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum und besonders in der Bibliothek! :)

Die Romantrilogie Die Schlafwandler beschreibt Deutschland zur Regierungszeit des letzten Kaisers (Beginn-Mitte-Ende):
  • 1888 Pasenow oder die Romantik (in Preußen)
  • 1903 Esch oder die Anarchie (am Rhein: Köln, Mannheim und Baden)
  • 1918 Huguenau oder die Sachlichkeit (im Elsaß)
Es ist ein wunderbarer Roman, auf jeden Fall lesenswert, :ja:
aber nicht der hier gesuchte. Andere Werke von Broch habe ich zwar nicht gelesen, glaube aber dennoch nicht, dass sich des Rätsels Lösung darunter befindet.

LG
Walter
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Nein, der Autor dieses Textes ist nicht Hermann Broch.

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

P.S. Das Gesamtwerk des gesuchten Autors paßt in einen einzigen Band.

Ecce Homo
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Re: hoffentlich blamier ich mich nicht...

Beitrag von Ecce Homo »

malte hat geschrieben:Ich hab in diesem Forum noch kein Beitrag, ist es hoffentlich nicht allzu blamabel, wenn ich auf Herrman Broch tippe. Ich hab leider kein Buch von ihm in Besitz, könnte es aus der Triolgie 'Schlafwandler' sein?

viele grüße
Mensch, herzlich willkommen hier im [Punkt] :huhu:
Hier ist echt nichts blamabel, schon gar nicht ein Tipp in einem Rätsel... also nur immer feste mitraten... :ja: ;)
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Inabikari
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Hinweis zum Litteratur-Quiz

Beitrag von Inabikari »

Da sich im Litteratur-Quiz leider über einen Monat lang nichts geregt hat, hier noch ein Hinweis zum gesuchten Autor des Textes "Am hohen Mitttag..."

Aus einigen Ortsangaben (Bettlerstiege, Theobaldgasse) läßt sich unschwer erkennen, daß der Schauplatz der Geschichte Wien ist. Dort wurde auch der Autor in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren, als die k. und k. Monarchie noch in Blüte stand.

Über den Autor schrieb ein Rezensent (im Jahr 1981): "Er ließ sich auf die Fährlichkeiten eines bürgerlichen Broterwerbs erst gar nicht ein. Zwar studierte er pro forma Kunstgeschichte und Architektur, dilettierte auch etwas in der Restauration baufälliger Schlösser, machte dann aber bald von dem elterlichen Vermögen dankbar Gebrauch und zog sich als 'Privatier' auf einen Landsitz in Südtirol zurück. Dort ist er im Alter von 77 Jahren gestorben." (Zitat leicht verändert, damit es nicht zu einfach ist!)

Nun, wer war's? Wie heißt der (schmale) Roman

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Linus
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Beitrag von Linus »

Doderer, Heimitto von: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre? :hmm:

Wirkt beim drüberlesen zumindest so. Wobei die Strudlhofstiege im Alsergrund, die erwähnte Theobaldgasse in Mariiahilf (oder doch: Neubau?) ist, jedenfalls von der Mariahilferstraße eine Quergasse )

Zum Autor passt jedenfalls die Jahresangaben
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@Linus

Nein, von Doderer war es leider nicht. (Bei der Auswahl des Buches hatte ich allerdings auch "Die Strudelhofstiege" in der engsten Auswahl.)

Der gesuchte Autor wurde ca. zwei Jahrzehnte vor von Doderer geboren und war übrigens Ritter.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Doderer war auch Ritter...

Naja, Altenberg kanns nicht sein.
Bleibt nur Fritz von Herzmanovsky-Orlando, die Biographischen Daten passen, bloß: welcher Roman?
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Beitrag von Inabikari »

@Linus

Ja, der Autor ist Fritz von Herzmanovsky-Orlando. Der gesuchte Roman - der einzige, der zu Herzmanovsky-Orlandos Lebzeiten veröffentlicht wurde - erschien 1928 in einem kleinen Wiener Verlag. Na, jetzt kann's doch nicht mehr schwer sein, oder?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Inabikari hat geschrieben:@Linus

Ja, der Autor ist Fritz von Herzmanovsky-Orlando. Der gesuchte Roman - der einzige, der zu Herzmanovsky-Orlandos Lebzeiten veröffentlicht wurde - erschien 1928 in einem kleinen Wiener Verlag. Na, jetzt kann's doch nicht mehr schwer sein, oder?
Der Gaulschreck im Rosennetz? oder:
Der letzte Hofzweg?
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Beitrag von Inabikari »

@Linus

Ja, der Ausschnitt ist aus "Der Gaulschreck im Rosennetz". Du hast es erraten. Jetzt bist Du dran und wirst eine neue Aufgabe für das Literatur-Quiz stellen!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Hach gleich so autoritativ! na gut:
Wer hat geschrieben:Das Café [..] ist nämlich kein Caféhaus wie andere Caféhäuser, sondern eine Weltanschauung, und zwar eine, deren innerster Inhalt es ist, die Welt nicht anzuschauen. Was sieht man schon? Doch davon später. Soviel steht erfahrungsgemäß fest, daß keiner der im [..] ist, in dem nicht ein Stück [..] wäre, daß heißt, in dessen Ich-Spektrum nicht die [..]farbe vorkäme, eine Mischung aus Aschgrau und Ultra-Stagelgrün. Ob der Ort sich dem Menschen, der Mensch dem Ort angeglichen hat, das ist strittig. Ich vermute Wechselwirkung. "Nicht du bist in dem Ort, der Ort ist in dir" sagt der Cherubinische Wandersmann.
Hab den Namen des Etablissments gestrichen, ums nicht allzu einfach zu machen.
Viel Spaß
Linus
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Polgar: Die Theorie des Café Central!

Genau diese Passage habe ich neulich gelesen.
(Allerdings im Café Alt Wien..., das Central ist auch nur noch 'ne Touristentränke.)
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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